"Jeder hat diesen einen Menschen, dem er zu hundert Prozent vertraut und für den er umgekehrt alles tun würde. Selbst du." 

"Wirklich?" 

Die Langeweile in seiner Stimme war unüberhörbar, und doch wirkte er irgendwie überrascht. 

"Es muss doch jemanden in deinem Leben geben, für den du alles stehen und liegen lassen würdest. Auf und davon. Dem du alles verzeihen würdest...", sie schaute zur Decke des Raumes, gestikulierte wild. Begeisterung schwang in ihrer Stimme mit. "Jeder hat so jemanden!" 

"Jeder normale Mensch, meinst du. Ich bin nicht normal." 

"Jeder!", entgegnete sie mit Nachdruck. "Irgendwann findest du diesen einen Menschen." 

Er lächelte leicht. So kurz, dass sie sich im Nachhinein fragte, ob sie sich das nur eingebildet hatte. 
Sie musste sich das eingebildet haben, denn wann hatte er jemals gelächelt? "Wer sagt, dass du nicht normal bist? Wer sagt, dass du für immer einsam bleiben musst? Oder wirst?" 

Er schwieg, starrte auf den Boden. In seinem Gesicht konnte sie nichts lesen. Es war so ausdruckslos wie jäh. 

"Es wird so sein", fügte sie träumerisch hinzu. Er wusste was sie meinte. 

"Wer sagt, dass es nicht schon so ist?", Seine Stimme klang rau und sein Fuß trippelte auf dem Boden. Als wäre er aufgeregt, ja gar nervös. "Vielleicht hab ich den Menschen gefunden. Dich." 

... (überleg dir einen Namen) ist ein Waisenjunge, der seine Eltern nie kennenlernen durfte. Er ist ein Einzelgänger, der Coole, an den keiner rankommt. Fast unantastbar, eben manchmal kalt und gefühlslos. 

Bis ... (hier gehört auch ein Name rein) in sein Leben tritt. Sie ist das komplette Gegenteil von ihm. Ein Familienmensch, eine Außenseiterin. Sie glaubt an die eine wahre Liebe, für die man alles tun würde, während er davon überzeugt ist, dass Beziehungen zu Menschen überbewertet sind. Sie würden ihn doch eh nur enttäuschen. 

Sie kommen sich langsam näher. Was er nicht weiß: Sie hat Pläne. Große Pläne. Richtig große Pläne, die sie von niemanden verändern lässt. Auch nicht von ihm. 

Was wird also passieren?