"Was machst du da?", fragte er, während er ihr dabei zu sah, wie sie aus ihrem Federpennal einen gespitzten Bleistift herauszog. Sie betrachtete die Karte ihres Heimatlandes eingehend, mit schiefgelegtem Kopf und einem leichten Lächeln auf den Lippen. Dann nahm sie den Stift rauf und malte einen kleinen Punkt auf die Karte. Eigentlich berührte der Stift bloß einmal die das Papier, so konnte man den Punkt beinahe nicht erkennen. Er war so klein, in diesem riesen Land.

"Das", sagte sie, "Ist unser Leben. Das sind wir. Unser kleines Leben, und das von einigen weiteren, die wir vielleicht nicht mal kennen, oder schon mal gesehen haben!"

Er starrte sie überrascht an, denn er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Was diese Feststellung bewirken sollte.

Etwas leiser fuhr sie schließlich fort, und meinte: "Wie viel ist ein Leben dann noch wert? Wie viel kann ein Leben denn im Gegensatz zum Rest der Welt wichtig sein? Jede Sekunde sterben Menschen, aber um die kümmert sich auch niemand, außer ihre Verwandten. Das einzige worum sich die Mehrheit kümmert ist ihr Eigenwohl, und das ihrer Verwandten. Vielleicht noch das Leben der Höherrangigen, wie zum Beispiel dem Präsidenten. Dafür stellen sie ihr Eigenwohl unter ihn, und das ist falsch! Jeder Mensch ist gleich, egal welche Stellung er für das Land und die Welt hat! Trotzdem: wie viel ist ein Leben wert? Es gibt so viele!"