❄ 1. Dezember - Part 2 ❄
Ich legte den Brief unter mein Kopfkissen, atmete einmal tief durch und schloss meine Augen.
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"Es ist neun Uhr Morgens. Zeit fürs Aufstehen und einer Tasse Kaffee. Es wartet ein wunderschöner Tag auf Sie. Also raus aus den Federn!"
Gequält drehte ich mich auf die andere Seite des Bettes, um meinen blöden Wecker auszustellen. Ihn ausgestellt, drehte ich mich zurück auf den Rücken und starrte die helle Decke an.
Noch zwei Stunden bis Chris mich abholt.
Hmm.. Ich sollte Emma anrufen.
Wie mein Wecker mir schon geraten hatte, hüpfte ich raus aus meinem geliebten Bett, machte mich auf den Weg in die Küche und stellte Heißwasser auf für meinen morgendlichen Kaffee.
Während das Wasser auf sich warten ließ, streckte ich mich ausgiebig in jede Richtung, ehe ich meinen Vanille Cappuccino anrührte und mit der heißen Tasse in der Hand nun wieder in mein Zimmer spazierte und mich ans Kopfende meines Bettes setzte. Nach ein paar vorsichtigen Schlucken war ich dann wach genug für ein Gespräch mit meiner allerliebsten Freundin, Emma.
Handy gezückt, Nummer gewählt und das Telefonat auf Lautsprecher gestellt, legte ich mein Handy neben mir aufs Bett.
"Na, wer ruft mich denn schon so früh am Morgen an? Mal kein Langschläfer, Jackie?" Sie klang wie immer fröhlich und putzmunter.
"Nein, Schätzchen, heute nicht. Ich bin nämlich um 11 mit meinem neuen Nachbarn verabredet, zum näher Kennenlernen. Wir haben vor in ein Café zu gehen."
"Warte mal. Hab ich was verpasst? Ich meine.. du triffst dich mit einem Mann, ohne dass ich dich verkuppeln musste?! Oh. Mein. Gott. Ein Wunder ist geschehen!"
"Ha, ja. Ein Wunder." Kopfschüttelnd grinste ich vor mich hin, während ich Schluck für Schluck meinen Cappuccino trank.
"Ist er denn sympathisch? Single? Gutaussehend? Erzähl mir Alles!"
Emmas Neugierde entlockte mir ein kurzes Lachen. "Es ist doch noch gar nichts passiert, Emma. Er hat sich nur vorgestellt und das war's. Alles Weitere ergibt sich dann bestimmt heute beim Treffen. Montag kann ich dir dann Alles erzählen."
"Nein, nein, meine Liebe! Ich halte diesen Tag nicht ohne Input aus. Wir treffen uns heute! Hättest du um 18 Uhr Zeit für deine liebste, neugierige Freundin? Ja? Ja? Jaaa?"
Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen. Ich sage am besten nichts dazu, ich komm so oder so nicht drumherum.
"Okay. Da du nicht geantwortet hast, interpretiere ich dein Schweigen als 'Ja' und wir sehen uns dann um 18 Uhr in unserem Lieblingslokal, okay?" Ich hab's gewusst.
"Ist gut. Machen wir so." Auf einmal kam mir dieser Brief in den Kopf. Ich nahm ihn unter meinem Kopfkissen hervor und schaute ihn mir nochmal an. Das kleine Schokoladenstück war ein wenig zerdrückt, aber sonst war auch bei Licht nichts außer der Farbe Rot zu sehen. "Ach, Emma? Noch dran?"
"Ja! Was gibt's, Jackie?", ertönte es keine Sekunde später.
"Ich muss dir etwas erzählen."
"Schieß los", meinte sie nur. Ihre Ohren wahrscheinlich schon gespitzt vor Neugierde.
"Es klingelte heute Nacht so um null Uhr rum an meiner Haustüre. Nur als ich dann die Tür aufmachte, stand da niemand. Stattdessen lag da einen roter Umschlag, mit einem Schokostückchen auf meiner weihnachtlichen Fußmatte. Höchstwahrscheinlich ein Brief. Nur leider fand ich darauf keinen Absender oder Ähnliches. Ich habe ihn mit reingenommen, aber noch nicht gelesen. Was würdest du damit machen? Ich meine, das könnte doch auch eine Verwechslung sein, oder nicht?" Ungeduldig wartete ich auf ihren Ratschlag.
"Ist ja wirklich komisch. Ich würde sagen mach ihn auf, sonst wirst du nie erfahren, ob er nicht doch für dich ist! Stell dir mal vor, es wäre ein Liebesbrief! Jaclyn, dein Traum wird wahr! Mach ihn auf und ließ vor! Hopp, hopp!"
Oh Gott.. ob das wirklich eine gute Idee ist? Aber irgendwie hatte sie schon Recht. Immerhin ist er bei mir gelandet, also kann ich ihn auch lesen, oder? Ach egal, ich lese den jetzt einfach. Wird schon schiefgehen.
Ich entfernte das kleine, etwas zerdrückte Schokoladenstück und öffnete somit den Brief. Goldenes Papier sprang mir in die Augen und ließ mich neugieriger werden. Langsam holte ich den Brief aus dem Umschlag und faltete ihn auf.
Mit klopfendem Herzen begann ich vorzulesen:
Alles hat einen Anfang und ein Ende.
Nur wie soll man anfangen und wo kann es enden?
Es ist schwer den ersten Schritt zu gehen, wenn man nicht weiß, wohin der Weg einen führt.
Wenn man nicht weiß, ob es überhaupt einen Weg für einen gibt.
Ich bin nicht der, den du dir wünschst.
Ich bin nicht der in deinen Träumen und Fantasien.
Ich bin in keinem Buch, das du liest.
Auf keiner Vorlage, die du entwirfst.
Ich bin irgendwo da draußen.
Zwar in deiner Nähe, aber allein.
Genauso wie du.
Aber das möchte ich gerne ändern.
Denn auch, wenn du mich noch nicht kennst, bist du diejenige, die ich für immer an meiner Seite haben möchte.
Diejenige, bei der ich mich öffnen und mit der ich mein ganzes Leben teilen möchte.
Nur brauche ich Zeit.
Zeit, um dir all dies zu geben, was du dir erhoffst.
Also sperr dich nicht.
Sei offen für Neues und lass es einfach geschehen.
Denn so möchte ich dich zu mir führen.
Mit flimmerndem Atem überflog ich noch einmal die Zeilen, während Emma bereits anfing durchs Micro zu kreischen.
"Oh mein Gott, Jaclyn! Du hast einen heimlichen Verehrer! Ich wusste es! Dein lang ersehnter Traum wird endlich wahr! Liebesgeschichte wir kommen!" Ich konnte förmlich sehen, wie sie überglücklich durch ihr Zimmer hüpfte. Nur war ich da nicht so begeistert von.
Ich meine, es gab keine Anrede, keine Unterschrift, nichts. Zudem wüsste ich nicht, wer für mich so empfinden könnte.
Der gesamte Brief ist einfach fragwürdig. Ich meine, was meint derjenige mit 'Denn so möchte ich dich zu mir führen'?
Sollte ich jetzt nicht lieber Schiss kriegen und mich verbarrikadieren?
Das kann ja sonst jemand sein.
Ich glaube, ich bleibe lieber bei meiner Vermutung, dass es eine Verwechslung ist und vergiss den Brief.
Entschlossen tat ich den Brief wieder in den roten Umschlag und legte ihn zurück unter mein Kopfkissen.
"Du, Emma? Brief hin oder her. Ich muss mich jetzt mal fertig machen für das Treffen mit meinem Nachbarn. Bis heut' Abend, ja?"
"Okay, okay, bin schon weg. Viel Spaß! Ach und grüß ihn doch von mir, ja?"
"Vergiss es. Du hast einen Freund. Der gehört mir!" Stille.
Zeitgleich fingen wir an zu Lachen.
"Dann schnapp ihn dir, Jackie!"
"Ja, mal sehen." Grinsend tippte ich auf 'Auflegen' und dachte danach nur noch an das bevorstehende Treffen mit Chris.
-
Pünktlich und abholbereit stand ich drinnen vor meiner Haustüre und wartete ungeduldig auf meinen Nachbarn. Er hatte jetzt schon zwei Minuten Verspätung. Muss ich mir Sorgen machen? Sollte ich vielleicht zu ihm rübergehen und klopfen? Warum bin ich so nervös? Ach egal, ich geh rüber.
Entschlossen riss ich die Tür auf und machte eine überraschende Entdeckung.
"Guten Morgen, Jaclyn. Ich wollte gerade klingeln", begrüßte Chris mich freundlich. Sein Blick wanderte einmal über mein rundum weißes Winteroutfit, welches lediglich aus einem langärmligen, eleganten Wintermantel mit Pelzkragen und warmen Overknees bestand. Natürlich hatte ich auch noch etwas passendes drunter, aber das sah er ja nicht.
"Du siehst gut aus!", sagte er, obwohl er allein mit einer blauen, gut sitzenden Jeans, einem grauen V-T-Shirt und einem ebenfalls grauen Mantel, der seine Schulterbreite deutlich zum Ausdruck brachte, um Welten besser aussah.
Verlegen schaute ich kurz auf den Boden und räusperte mich. "Guten Morgen, Chris. Und danke, du siehst auch nicht übel aus. Können wir los?"
"Danke, und klar. Willst du dich bei mir einhaken? Die Nacht war ziemlich kühl, weswegen schon hier und da rutschige Flächen sind. Und ich möchte dir liebend gern die glatte Bekanntschaft, die ich gerade mit dem Boden hatte, ersparen."
Mit guter Laune verließ ich mein Haus und schloss die Tür hinter mir ab, während mir klar wurde, was er gerade gesagt hatte.
"Was?! Du bist ausgerutscht?" Etwas belustigt fragte ich genauer nach, ehe ich seinen Arm ergriff, mich einhakte und wir langsam losgingen.
"Ja was glaubst du denn, weshalb ich drei Minuten zu spät war, obwohl ich doch nur nebenan wohne? Das war richtig spektakulär! Ich meine, meine Jeans ist drauf gegangen, sodass ich wieder ins Haus musste und mich umziehen. Ich habe so einen Schiss vor Glatteis, das glaubst du mir nicht. Da bevorzuge ich eher die Fortbewegung eines Babys, als dass ich mein Leben bei sowas riskiere!"
Ich konnte mich vor Lachen gar nicht mehr halten, so lustig wie er das erzählt hatte.
"Ich wäre zu gern dabei gewesen!", gab ich ehrlich zu, während ich mich weiterhin über seine Erzählung amüsierte.
"Das glaube ich dir", meinte er grinsend und stimmte in mein Kichern mit ein.
Ich muss sagen.. es fängt gut an. Hoffentlich gehört er nicht so zu den Langweilern, die peinliches Schweigen aufkommen lassen und wenn sie reden, nur von sich prahlen.
Innerlich gab ich mir gerade eine Kopfnuss. Wieso musste ich ausgerechnet jetzt wieder an Jake denken? Argh!
"Alles okay?", vernahm ich Chris' angenehme Stimme. Ich schaute auf. Leicht besorgt und nachdenklich musterte er mich, wartend auf eine Antwort.
"Mhm. Ja. Alles gut." Ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln, ehe ich meine Augen von ihm abwand und sie ein wenig in der Umgebung umherschweifen ließ. Jake war und ist Vergangenheit. Konzentration auf die Zukunft meine Liebe, sagte ich gedanklich zu mir selbst, ehe ich selbstbewusst den nächsten Schritt gezielt nach vorne setzte und der Boden unter meinen Füßen wegrutschte. "Ahhaaah!"
Hätte Chris nicht so dramatisch schnell reagiert, läge ich wahrscheinlich jetzt in der Waagerechten und würde den Boden knutschen.
"Was hab ich gesagt?", fragte Chris rhetorisch und hielt mich fest umschlungen in seinen Armen.
"Ich.. ich pass wohl besser auf", meinte ich etwas verlegen und suchte, während sich meine Hände weiterhin an Chris Mantel festklammerten, nach einem sicheren Stand.
"Mach das. Aber versteh mich jetzt nicht falsch.." Unsere Blicke trafen sich, ehe er ruhig weitersprach. ".. ich würde dich auch ein zweites Mal auffangen."
"Und das dritte Mal liege ich dann auf dem Boden?", hakte ich nach.
"Wenn.. dann nicht alleine", antwortete er grinsend, was mich belustigt die Augen verdrehen ließ. So ein Süßholzraspler..
Wir lösten uns voneinander und setzten zur Vorsicht händchenhaltend unseren Weg fort.
Der Weg zum Café war wirklich reich an Begegnungen mit dem Glatteis. Kleinen Rutschpartien konnte man kaum entgehen. Völlig aussichtslos.
Wir klammerten uns zeitweise so fest aneinander, dass wir unsere Fortbewegung dermaßen einschränkten, sodass ich glaubte, dass wir niemals am Café ankommen würden.
Kein Wunder, dass die Wege und Straßen menschenleer waren. Denn wenn wir einmal glaubten, ein Weg sei sicher, dann hatten wir uns getäuscht. Besonders, als es dann bergab ging.
"Ne, vergiss es, da geh ich nicht runter! Es MUSS einen anderen Weg geben zum Café." Dass so viel Schiss in einer Stimme liegen konnte, hätte ich nicht gedacht.
Erneut musste ich auflachen. Wie schon die ganze vorherige Zeit auch. Vor lauter Lachen taten mir meine Wangen schon ganz weh.
"Chris, es gibt keinen anderen Weg. Nur noch hier runter und dann um die Ecke und wir sind da", erklärte ich ihm. Mit einem breiten Grinsen sah ich ihm zu, wie er kopfschüttelnd und fluchend hin und her ging.
"Soso. 'Ne gratis Rutsche um die Ecke, hm? Und dann kommt der Sensenmann, hab ich recht?" Er redete so vor sich hin, als hätte er Lebensängste.
"Oh mein Gott, Chris!" Schon wieder konnte ich mich nicht vor Lachen halten. "Jetzt komm endlich! Du darfst dich auch an mich krallen", versuchte ich ihn zu locken.
"Nein, danke. Ich.. ich.. ich.. krabbel!", sagte er, als wäre das die Lösung. Somit begab er sich auf den Boden und krabbelte wie ein erwachsenes Baby vorsichtig den Berg hinunter.
Das kann doch nicht sein Ernst sein!
Ich sah ihm noch eine Weile breit grinsend dabei zu, wie er langsam aber sicher den Berg runterkroch. Seine Hose wird ihm deswegen bestimmt nicht dankbar sein..
Nun dann wage ich mich mal auch den Schritt in unseren Untergang.
Mutig setzte ich einen Schritt vor den anderen. Trotz der kleinen Rutschphasen, die fast daneben gingen und den panischen Aufschreien meinerseits, kamen wir beide unversehrt unten an.
Chris stand mittlerweile wieder auf seinen Beinen und rieb sich seine Hände aneinander. "Puhh. Jetzt brauch ich aber einen schön heißen, leckeren Cappuccino."
"Nicht nur du", sagte ich und ging grinsend an ihm vorbei. Gefolgt von meinem Nachbarn betrat ich das kleine Café, namens 'Le petit Café chaleureux', an der Ecke und setzte mich an einen kleinen Tisch, der nah an einer Heizung stand. Chris nahm gegenüber von mir Platz und ließ sofort ein Blick über die Verzehrkarten wandern.
Währenddessen sah ich mich ein wenig um. Das Café war sehr traditionell in warmen Tönen gehalten. Weihnachtsdekorationen und kleine Duftkerzen waren überall im Raum verteilt. Zusammen mit der leicht gedämpften Belichtung erzeugte dieses Café eine sehr angenehme, leicht romantische Stimmung.
Ich fühlte mich rundum wohl.
Wir bestellten beide einen Vanillecappuccino mit jeweils einem Stückchen Apfel-Streusel Kuchen, die im Nu geliefert wurden. Nachdem wir uns gegenseitig 'Guten Appetit' wünschten, fingen wir langsam an, zu essen.
Chris wärmte sich seine Hände an der warmen Cappuccino-Tasse und sah mich nachdenklich an. Neugierig worüber er gerade so nachdachte, blickte ich ab und zu mal zu ihm und wartete ab.
"Ich finde dich sympathisch, Jaclyn. Magst du etwas über dich erzählen?"
Unauffällig knabberte ich an der Innenseite meiner Unterlippe und freute mich insgeheim über seine unerwarteten Worte. Er findet mich sympathisch! Und das, obwohl ich die ganze Zeit fast nur am Lachen war. Interessant!
"Ach, über mich gibt es nicht viel Interessantes zu sagen." Ich atmete einmal tief durch und fing an zu erzählen.
"Ich lebe, wie du schon weißt, allein. Habe sonst keinen Kontakt zu meiner Familie. Ein paar gute Freunde, mit denen ich mich ab und zu mal treffe. Meine Arbeit ist mir sehr wichtig und sie macht mir auch eine Menge Spaß." Ich machte eine kleine Pause und bemerkte, dass Chris mir die ganze Zeit über mit einem Lächeln im Gesicht zuhörte.
"Ansonsten hab ich es gern ordentlich und gemütlich. Bin fleißig, ein wenig tollpatschig, so eher der romantische Typ und ich verbringe meine freie Zeit am liebsten mit Lesen. Zudem finde ich, dass Weihnachten die schönste Zeit im ganzen Jahr ist. Joa.. im Allgemeinen bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben. Das ist das Wichtigste." Glücklich sah ich ihm in seine liebevollen, grauen Augen.
"Das stimmt. Ich freue mich für dich." Er erwiderte mein Strahlen und nahm ein Schluck von seinem Cappuccino. Ich tat es ihm gleich.
"Als was arbeitest du?", wollte er wissen. Fröhlich berichtete ich ihm ein bisschen von meiner Arbeitsstelle. "Oh, ehm. Ich bin Modedesignerin. Wir sind zwar kein großer Betrieb, aber doch schon sehr bekannt. Meine Chefin Dana, hat viele gute Kontakte, die alles ein wenig einfacher machen. Wir arbeiten sozusagen mit zwei anderen Firmen zusammen. So bleibt ein wenig Stress erspart."
Nachdenklich hob er seinen Kopf.
"Dana.. Dana Lovell?", fragte er nach.
Überrascht zog ich meine Augenbrauen hoch. "Du kennst sie?"
"Ja, sie ist.. wie soll ich sagen? Eine Freundin meines Vaters." Man sah ihm an, dass die Wörter nur schwer über seine Lippen kamen.
"Oh, okay." Wir schauten uns eine Weile schweigend an. "Magst du nun ein bisschen über dich erzählen? Warum bist du umgezogen?", versuchte ich ein wenig das Thema zu wechseln. Kaum gefragt, kam auch schon seine Antwort.
"Ich habe es bei meiner Familie nicht mehr ausgehalten. Da klang ein bisschen Abstand ganz gut. Tja, und nun bin ich hier. Ich sehe den Umzug sozusagen eher als eine Art Neustart. Einfach um das zu tun, worauf ich Lust habe."
"Und das wäre?", kam es mir prompt über meine Lippen.
Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Nette Leute, wie dich, kennenlernen. Weihnachtszeit genießen. Anderen eine kleine Freude machen. Entspannen. Spaß haben."
"Klingt gut." Und während wir uns so ansahen und anlächelten, nahm Chris langsam aber sicher meine Hand, die auf dem Tisch ruhte, in seine. Sie war warm und groß, sodass ich mich direkt geborgen fühlte.
Mit einem leichten Kribbeln im Bauch unterhielten wir uns nun stundenlang über Gott und die Welt, kamen von einem Thema zum anderen, entdeckten Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel unsere Liebe zum Eis, und brachten uns immer wieder zum Lachen.
Wir verstanden uns wirklich gut.
Ich fand es viel zu Schade, mich von ihm verabschieden zu müssen, aber Emma wartete bestimmt schon auf mich. Chris bestand allerdings noch darauf, mich bis zum Lokal zu begleiten. Somit verließen wir gemeinsam das Café und spazierten noch eine Weile still im Schnee.
Es fing erneut an zu schneien, was uns beiden ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Da standen wir nun. Zueinander gestellt vor dem Restaurant und umarmten uns.
"Danke für diesen wunderschönen Tag, Jaclyn", flüsterte er mir ans Ohr und gab mir noch ein Küsschen auf die Wange.
Rückwärts entfernte er sich ein paar Schrittchen von mir, bis er sich schließlich umdrehte und ging.
Immer wieder gerne, Chris.
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❄️ Vielen lieben Dank fürs Lesen, Kommentieren und Voten! ❄️
Was denkt ihr über den Brief? Würdet ihr genau so denken wie Jaclyn?
Morgen kommt das nächste Update! 🌨
~Layla ♥️
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