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II

Als sich die Tür öffnete und die Angestellten der Nachtschicht gerufen wurden, lag ich hellwach in meinem Bett. Aufgeregt schlug ich meine dünne Decke weg und folgte den anderen unauffällig aus dem Raum. Zu meinem Glück verriet mich keiner. In dem ersten Seitengang, den ich sah, versteckte ich mich und wartete dort, bis alle vorbei gegangen waren. Dann erst atmete ich auf.

Nervös meine Hände knetend schlich ich die Seitengänge bis zum Gemach des Prinzens entlang. Erschrocken blieb ich mitten im Gang stehen. Eine Wache hatte sich vor Harrys Räumlichkeiten postiert. Leise schlich ich zurück hinter eine Ecke und drückte mich dort gegen die Wand. Was jetzt?

Ich lugte in den Gang. Es gab keinen Weg an der Wache vorbei, ohne, dass sie mich aufhalten würde. Ich sah an mir hinab. Nein, ich war definitiv zu schwach, um den kräftigen Kerl K.O. zu schlagen. Nervös biss ich auf meine Lippe. Wenn Madame das rausfinden würde, bekäme ich den größten Ärger meines Leben! Aber Harry war es mir wert. Ich atmete tief durch und ging zu der Tür. "Halt!", hielt die Wache mich auf. Ich schluckte unauffällig und sagte dann: "Oh, Entschuldigung. Ich hatte die Anweisung, nach dem Prinzen zu sehen, er hat nach einem Diener rufen lassen." Der Wächter beäugte mich misstrauisch. "Dieser Befehl ist mir nicht bekannt, ich kann dich nicht durchlassen, Bursche."

"Aber mir ist er bekannt.", kam eine mir wohlbekannte Stimme von der Tür. Harry. "Louis ist mein persönlicher Diener. Sie können ihn durchlassen, wann immer er kommt.", sagte der Lockenkopf zu der Wache, die sofort salutierte. "Ach, und nehmen sie sich eine Pause. Louis wird aufpassen." Die Wache sah ihn verwirrt an. "Pause, Sir?" Harry nickte. Ich beobachtete das Geschehen ungläubig. Schickte er gerade seinen Leibwächter weg, um mit mir allein sein zu können? Nein, undenkbar. Er wollte gewiss nur vorsorgen, dass der Kerl genug Pausen hatte. Oder so ähnlich. "Nun gut. Wann soll ich zurück sein?", fragte die Wache und trat einen Schritt beiseite, um mich zu Harry zu lassen. "Sie können sich Zeit lassen. Vor Mitternacht wird Louis nicht gehen. Genießen Sie Ihren freien Abend!", lächelte Harry. "Ach, und bitte: Verlieren Sie kein Wort Niemandem gegenüber über Ihre Pause und Louis' Auftauchen!" Er schickte die Wache endgültig weg und öffnete die Tür dann ein Stück weiter. Ich trat lächelnd ein.

"Hey, Harry.", sagte ich dann leise zur Begrüßung und er lächelte breit. "Hey. Schön, dass du da bist. War es schwer, sich weg zu schleichen und die Wachen zu umgehen?" Ich schüttelte grinsend den Kopf. "Nein, nicht für mich. Ich kenne alles hier auswendig." Er legte den Kopf schief. "So? Warum?" Ich spielte mit meinen Fingern, während ich erklärte: "Ich wurde hier gefunden, als ich noch ein Kleinkind war, an die Zeit davor habe ich keine Erinnerung. Hausmutter Erika zog mich bei den Hausmädchen auf, bis ich mit 12 als Diener begonnen habe. Meine ganze Kindheit habe ich in den verstecktesten Gängen des Anwesens gespielt, schon damals musste ich den Wachen aus dem Weg gehen." Ich ging zum Fenster und sah heraus. Man konnte den riesigen Garten sehen, in dem ich im Sommer manchmal den Gärtnern zur Hand ging. Die Wache, die Harry weggeschickt hatte, verließ das Anwesen und lief in den Garten. Ich drehte mich wieder zu Harry um und bemerkte, wie nah er an mir dran stand. Sein Atem streifte meinen, er sah mich still an. Ich wurde gefangen genommen in dem dunklen Grün seiner Augen. Meine Lippen öffneten sich und mir wurde warm. Sehr warm.

"H-Harry...", flüsterte ich leise. Er sah mich weiter wie gebannt an, hob seine Hand ein Stück, ließ sie aber auf Höhe meiner Brust wieder sinken. "Louis...", flüsterte er dann und trat einen Schritt zurück. Wieder räusperte er sich. "Entschuldigung, das war unangebracht.", sagte er dann und sah nervös und irgendwie verwirrt aus dem Fenster. "Alles in Ordnung. Wir sind Freunde. Oder nicht?", fragte ich und lächelte hoffnungsvoll.

Ich wüsste gerne, was aus dieser Situation geworden wäre, hätte er sich nicht selbst unterbrochen.

"Ja, das sind wir wohl. Warte, als du 12 warst und angefangen hast, zu dienen, wie alt wa-" "8. Du warst 8.", antwortete ich und ging zu dem Bett, um mich darauf zu setzen. Harry blieb stehen. "Dann bist du 23..." Ich nickte und hob die Augenbrauen ein Stück. "Ist da ein Problem?" Er lachte und setzte sich neben mich. "Nein, es ist nur... Du bist älter als ich. Klar, die meisten unserer Angestellten sind älter als ich, aber..." Ich nickte zustimmend. "Ich weiß, was du meinst. Ich wirke sehr jung, wenn ich arbeite." Er nickte nur und ich lachte. "Das hat Liam mir auch gesagt. Aber ich denke das liegt daran, dass ich als Diener so höflich sein muss."

Harry begann zu kichern und ich sah ihn fragend an. "Ich erinnere mich an heute Mittag...", erklärte er und ich verdrehte die Augen. "Na super, das war natürlich total witzig!" Irgendwie war es komisch, mit Harry so zu reden. So ungewohnt. Ich kannte ihn nur als Prinzen, als meinen Chef und als wichtige Persönlichkeit. "Hast du dich verletzt?", fragte er besorgt und ich zog mein Leinenhemd ein Stück hoch, um ihm meine Schürfwunde zu zeigen. Erschrocken fuhr er mit den Fingersputzen darüber. Eine Gänsehaut breitete sich auf mir aus und ich erschauderte leicht. Harry bemerkte das und sah mich mit undeutbarem Blick an. Schnell streifte ich mein Shirt wieder runter. "Nicht so schlimm.", sagte ich dann mit tapferem Lächeln.

Wir blieben lange auf dem Bett und redeten. Er erzählte mir so viel, als kannten wir uns schon Jahre und als hätte er ein handfestes Vertrauen in mich. Ich wollte diesem Vertrauen gerecht werden. Harry war mein Grund, jeden Tag hier zu arbeiten und zu schuften. Ihn zu sehen ließ mich lebendig fühlen, mir auszumalen, ihn eines Tages zu küssen, beschäftigte mich fast den ganzen Tag. Wenn er von diesen Gedanken erfahren würde, würde ich gehängt werden. Es ist verboten, sich dem gleichen Geschlecht anzunähern. Und das würde wohl immer so bleiben.

Dieser Tag, an dem Harry mich erstmals zu sich gerufen hatte, liegt inzwischen schon wieder zwei Mondphasen zurück. Aber es war wichtig, diesen Tag zu schildern. Ihr habt nun einen Eindruck von meinem Leben, meiner Verbindung zu Harry und meinen Gefühlen. Aber ob Harry das alles so genau wusste, war mir noch unklar. Das würde sich allerdings schnell ändern.

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