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66.

Das da oben ist der sweete Keith.

Annemarie

Wir liefen zwei Tage, in denen ich dachte, wir würden sterben.

Wir hatten kaum noch Proviant, ich wusste, die Munition der Soldaten war nur noch grenzwertig vorhanden, Liam hatte kaum noch Medikamente und alle schliefen sehr unruhig. Unsere Gruppe war so schwach geworden, dadurch, dass wir so viele Männer verloren, dass viele –sogar Sergeant Pattons – befürchteten, einen Angriff eines deutschen Trupps, würden wir nicht überleben. Wir waren zu wenige. Wir hatten keinen Panzer mehr, nichts.

Bis irgendwann Sergeant Joseph rief, während wir über einen trockenen Feldweg liefen: „Gefunden! Wir haben sie gefunden!"

Ich wusste nicht, wen er mit „sie" meinte, aber begriff schnell, als ich den Rastplatz eines Zogs mit mehreren Soldaten erblickte. Ihre Zelte standen, Feuer qualmte, man hörte sie ausgelassen miteinander sprechen und lachen.

Harry erzählte mir erst gestern, dass Sergeant Joseph und Sergeant Pattons vorhatten, sich mit einem weiteren amerikanischen Platoon zu verbünden, aber ich nahm nicht an, dass ihr Plan aufgehen würde. Um ehrlich zu sein, wollte ich es nicht.

Ich hatte Angst, noch mehr Menschen wie Walt und Pete, oder gar Sergeant Pattons um mich herum zu haben. Oder um Annel.

Aber es war so viel anders.

Als wir, die übrig geblieben dreizehn Menschen von anfangs sechzig, ihr Lager betraten, sorgten sie sich sofort um uns, als sie erkannten, wie erschöpft und abgekämpft wir waren.

Die Sanitäter von ihnen, legten Annel sofort zur Ruhe und gaben ihr etwas gegen ihr Fieber. Liam blieb die ganze Zeit bei ihr, auch wenn er noch lange nicht den Verlust von Niall überwunden hatte. Er sprach nur spärlich.

Als sie Annel von mir wegbrachten, krachte ich zu Boden. Ich verlor nicht das Bewusstsein, aber ich war so energielos, wie noch nie in den letzten Wochen. Mir fehlte Wasser, schlaf und irgendetwas zu essen.

„Hey, komm, nicht schlappmachen."

Ich dachte, es wäre Harry, der mich hochhob, als ich die Augen schloss, aber die mir fremde Stimme, bewies mir das Gegenteil.

Ich lag in den Armen eines fremden Mannes, der mich durch das Lager schleppte, aber meine Lider ließen sich nur minimal öffnen. Er hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen, seine Haare waren tiefschwarz und er war schien sich erst vor kurzem rasiert zu haben. Außerdem trug er nur ein Unterhemd, keine Jacke oder einen Pullover. Mehr erkannte ich nicht, dann schloss ich wieder die Augen.

„Wenn ihr meiner Schwester weh tut ...", bekam ich gerade noch so heraus.

„Was für sympathische erste Worte", hörte ich ihn amüsiert sagen. „Mach dir keine Sorgen, das kleine Mädchen wird bei uns gut umsorgt."

Die Temperatur um uns herum, wurde wärmer und ich merkte, wir waren nun in einem Zelt, als mich der Mann auf ein Feldbett legte.

Mein Körper entspannte sich innerhalb von Sekunden. Ich brauchte es, zu liegen. Ich brauchte es, im Warmen zu sein wenn es auch nicht wärmer als fünfzehn Grad war.

Ich atmete tief ein und wieder aus. Ich zwang meinen Kopf, mir nicht auszumalen, was dieser fremde Soldat, alles mit mir anstellen konnte. Denn Selbstverteidigung war schlichtweg unmöglich.

„Ziemlich selten, ein Deutsches Mädchen in einem amerikanischen Trupp anzutreffen", sagte der Soldat. Er hob meinen Kopf an und ich spürte, wie er mir eine kühle Metallflasche an die Lippen hielt. Weil ich zurückzuckte, denn ich hatte Angst, dort drin wäre Schnaps, sagte er: „Das ist kaltes Wasser, du bist vollkommen dehydriert."

Und dann trank ich drei oder vier Schlucke. Es fühlte sich himmlisch an, wie eine Tablette, die mir die Kopfschmerzen nahm.

„Trink die ganze Flasche", meinte er, als ich absetzen wollte. „Du wirst es brauchen."

Also trank ich die ganze Flasche leer. Es war das erste Mal seit einer Ewigkeit, dass ich nicht teilen musste.

Schließlich legte er sie weg und ich seufzte tief. Meine Augen öffnete ich schließlich und blickte unmittelbar an die Zeltdecke. Es war bereits Abend, also dunkel. Von draußen hörte ich viele Stimmen, es war viel los. Wahrscheinlich bekam gerade jeder in unserem Platoon das, was er brauchte.

„Also", sagte der Mann, der mittlerweile auf einem Hocker neben mir saß, „was ist die Geschichte?"

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und musterte ihn engstirnig. Er wirkte nicht bösartig auf mich, aber auch nicht wie jemand, der mich ernstnahm. Er war nicht sonderlich alt, vielleicht ein paar Jahre älter als ich, auch war seine Haut noch lange nicht so vernarbt wie von anderen Soldaten. Seine Kleidung war wie frisch gewaschen und sowieso schien er sehr gepflegt.

„Die Geschichte?", fragte ich ihn. Ich klang unfreundlicher, als ich es gewollt hatte. Aber mittlerweile war ich zur Skeptikerin mutiert. Nicht jeder, der ein bisschen nett war, war gleichzeitig auch ein guter Mensch.

„Wie du hier her geraten konntest. Bist du eine Prostituierte?"

Auf diese absurde Frage, konnte ich nicht mal eine schnippische Bemerkung machen. Es machte sowieso keinen Sinn. Deswegen blickte ich wieder an die Decke. „Nein ... Ich bin keine Prostituierte. Ich bin ihre Gefangene."

„Ihre Gefangene", wiederholte er entsetzt. „Das ... Ähm, das tut mir leid."

Ich erwiderte daraufhin nichts, denn eine Entschuldigung konnte meine Situation nicht beschwichtigen. Ich versuchte mich aufzurichten, wenn auch nur unter starker Belastung.

„Oh, warte." Der Soldat griff neben das Feldbett und zog eine Wolldecke hervor.

Diese Wolldecke erschien mir wie ein Segen, als er sie um meine Schultern legte.

„Deine Lippen sind ziemlich blau, du solltest dich wirklich ausruhen."

Ich zog die Decke enger um mich und sah ihn an. Vielleicht war er doch einfach nur ein netter Typ, der einfach nur helfen wollte. In seinen blauen Augen erkannte ich keine Missgunst, er war sogar eher die sympathische Art Mensch. Auch wenn er ein verfeindeter Soldat war.

„Danke ...", sagte ich deswegen leise und kämpfte gegen den Zwang an, schlafen zu wollen. Ich wollte schon demnächst nach Annel sehen. „Es waren harte letzte Tage."

Der Soldat nickte verständnisvoll und beäugte mich mit geschürzten Lippen. „Man sieht es jedem von euch an. Ihr hattet Glück, keinem deutschen Trupp begegnet zu sein. Ich bin übrigens Keith."

„Anne ... Ich heiße Anne."

„Nun, Anne." Keith bückte sich zu seinem Rucksack und holte etwas, das in einem Tuch eingewickelt ist, hervor. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, als ich sah, dass es Brot war. „Dann hattest du Glück, bei uns gelandet zu sein. Denn wir wissen gar nicht wohin, mit unserem vielen Essen."

Ich nahm ihm das Brot ab, das er mir entgegenhielt und biss sofort hinein. Himmel, besser konnte dieser Tag nicht werden. „Mit eurem vielen Essen?", fragte ich mit vollem Mund nach.

Keith beobachtete mich mit erhobenen Mundwinkeln, wie ich das Brot verschlang. „Wir sind erst vor kurzem stationiert worden, also haben wir noch eine Menge Lebensmittel aus Amerika mit uns. Kaum vorstellbar, dass man wirklich so enden kann wie ihr."

Ich verstand sofort. Er und viele andere hier, waren noch nicht lange unterwegs. Deswegen wirkte er wohl so gelassen und munter auf mich. Alle hier lachten und sprachen, als würden wir uns in einem Brettspiel befinden. Sie hatten noch nicht kapiert, wo wir uns wirklich befanden.

„Das geht schneller als du denkst", murmelte ich. Mir wurde immer wärmer, durch die dicke Decke.

„Wir haben auch frische Kleidung. Natürlich kein Kleid, aber Hosen und Hemden. Ich bin mir sicher, irgendetwas davon, könnt dir passen."

Diese Aussage traf mich wie ein Blitzschlag. Ich würde endlich neue Kleidung bekommen?

„Was schaust du denn so?", fragte Keith feixend. „Du solltest dich freuen. Ich bin mir sicher, dein Kleid ist ..."

„Es ist die Hölle", wollte ich seinen Satz vollenden. „Dieses Kleid zu tragen, ist die Hölle."

Er schmunzelte. „Dann bin ich froh, dich erleichtern zu können. Dich waschen kannst du auch, es ist ..."

„Danke", unterbrach ich ihn zum zweiten Mal. Ich konnte noch nicht glauben, was mir gerade passierte. „Ich danke dir so sehr." Ich glaube, er wusste gar nicht, wie sehr wir alle litten.

„Danke mir nicht, das ist nicht nötig. Noch hungrig?"

Ich nickte.

Er gab mir ein zweites Stück Brot und ich verschlang es wie ein Tier, woraufhin er leise lachte. „Ich habe noch nie ein so hübsches Mädchen, so unmädchenhaft essen gesehen."

Ganz leicht musste ich lächeln. „Tut mir leid."

„Es muss dir nicht leid tun. Es gefällt mir, mach weiter so."

Daraufhin grinsten wir beide dümmlich.

Aber plötzlich hörte ich eine mir nur allzubekannte Stimme von außerhalb. „Nein, es ist mir scheißegal, was er sagt", meckerte Harry. „Sie wird nicht ..."

„Harry, aber hör mir doch zu", unterbrach ich jemand, der sich als Louis rausstellte. „Sergeant Joseph will, dass ..."

„Gott, Louis, was habe ich gerade gesagt?"

Und dann wurde auch schon das Zeltlaken zur Seite geschoben. Harrys stand davor und Louis – an Harrys Schulter vorbeilukend – direkt hinter ihm.

Er betrat das Zelt, als er mich und Keith erkannte. Auch an Harry kratzte der Durst und die Hungernot. Zwar versuchte er immer, stark zu bleiben, aber mittlerweile war seine Grenze fast erreicht. Seine Augen waren müder als je zuvor und die Schatten darunter, mehr als deutlich.

„Louis meinte, du seist umgekippt", sagte er zu mir. Er klang ernst, wie immer, wenn er mit mir sprach und andere dabei waren.

„Ich bin müde", vermittelte ich ihm. „Meine Beine haben nur schlapp gemacht."

„Es ist mehr als das, aber ich kümmere mich darum", schaltete sich Keith freundlich ein. „Sie braucht Ruhe, Wasser und ..."

„Was du nicht sagst", schnitt ihm Harry das Wort ab. Er betrachtete Keith von oben bis unten und seine Blicke verrieten alles.

Keith und Harry waren der reinste Gegensatz. Harry war vernarbt, seine Kleidung verschmutzt, seine Haare durcheinander, sein Bart nicht rasiert und seine Laune gesenkt, während Keith all dies nicht aufwies.

Man merkte, dass Harry so einiges auf der Zunge lag, er es jedoch für sich behielt. Er stritt sich erst diesen Morgen mit Walt, seitdem war seine Laune auf dem Nullpunkt.

Trotzdem wand er sich wieder an mich. Das Harsche verschwand mit einem Mal aus seinem Gesicht und er amtete fast unmerklich durch. „Du ... Iss und trink ausreichend. Ich werde mich um einen Schlafplatz für dich und deine Schwester kümmern. Und komm erst zu einem von uns, bevor du zu einem Soldaten des anderen Platoons gehst."

Keith runzelte die Stirn. „Wir werden ihr bestimmt nichts antun. Wir sind keine Unmenschen."

Harrys Blick blieb neutral, als er ihn anblickte. Kurz sah er ihn nur an, dann fragte er: „Wie lange bist du schon unterwegs?"

„Eine Woche."

„Eine Woche", wiederholte Harry und das leise, bittere Lachen konnte er unmöglich unterdrücken. „Aber nun gut. Dann tu, was du tun kannst und gib ihr genug zu essen und zu trinken. Wer hat hier etwas zu sagen?"

„Sergeant Harris und Sergeant Morgan. Beide sollten sich im Hauptzelt befinden", antwortete Keith skeptisch. Es war offensichtlich, dass er Harrys Verhalten nicht deuten konnte.

Aber das konnte niemand, der nicht bereits die tausend schlechten Seiten des Krieges kannte.

Harry nickte und zog wieder das Zelt auf. Er blickte nochmal zu mir und sagte: „Ich möchte, dass du zu Liam gehst, wenn du hier fertig bist. Er ist bei deiner Schwester, solange ich mit Pattons und den Kommandeuren spreche."

Keith meinte: „Ihr wird es hier an nichts fehlen. Es ist besser, wenn ..."

„Annemarie, hast du mich verstanden?"

„Ja", antwortete ich Harry hauchend. „Ich wollte sowieso nach Annel sehen."

Harry und Louis verschwanden.

Stille trat in das Zelt ein und ich pullte in dem Brot in meiner Hand herum. Ich mochte es nie, wie Harry mit mir sprach, wenn andere dabei waren, aber gerade in solchen Momenten, wollte ich ihn am ehesten küssen und umgarnen. Vor allem weil ich wusste, dass es ihm mindestens genauso schlecht ging wie mir. Er wollte sich nicht einmal ausruhen. Er sah viel mehr nach mir.

Keith schüttelte ungläubig den Kopf. „Wenn die alle so drauf sind, dann werden wir auf jeden Fall unseren Spaß haben."

Ich biss in das Brot hinein und sagte leise: „Wenn du nur wüsstest."

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