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57.

Zwei Kapitel an einem Tag, oh heide Marie

Harry

Ich verließ das Zimmer, in dem Anne und Liam waren. Am liebsten wäre ich die ganze Zeit über bei ihr geblieben, aber ich musste nüchtern bleiben. Zeit mit ihr zu verbringen, während die Nacht noch nicht anbrach, war dumm.

„William!", rief ich durch das Haus, als ich die Treppen herunterging. Im Gebäude herrschte das reinste Chaos. Wir waren noch knapp über zwanzig Männer und diese lebten sich gerade ein. Bilder wurden von den Wänden geschmissen, die Küche nach Lebensmitteln geplündert und irgendwo hörte ich, wie ein Radio Musik spielte.

William, kam aus einem Raum, den ich als Badezimmer identifizierte. Die Spülung der Toilette war noch zu hören. Er kam im Eilschritt zu mir und ich verschränkte mit erhobener Braue die Arme. William war ein sehr stämmiger Mann. Sowieso war er falsch hier. Er hatte eine gute Seele, viel zu gut, um Menschen zu töten. Auch war er ein sehr kräftiger Mann, weswegen er schon ein paar Mal zu mir kam, um mich anzubetteln, Pattons um eine Pause zu bitten.

Dennoch mochte ich ihn, auch wenn er sehr anstrengend sein konnte.

William wischte sich die Hände an der Jacke ab. „Ich war ..."

„Du warst auf Toilette, das ist mir bewusst", vollendete ich seinen Satz. „Ich habe ..." Ich musste stocken und einen Schritt zurückgehen, als mir plötzlich ein Luftzug entgegenblies. „Scheiße, William. Was hast du da drin getrieben? Das ist ja abartig."

William lachte peinlich berührt und wippte von einem Fuß auf den anderen. „Ich war schon lange nicht mehr auf einem richtigen Klo. Ich denke, ich habe mich einfach sehr wohl gefühlt. Ich entschuldige mich."

Ich musste die Luft anhalten und atmete dann schwer aus. „Wie auch immer. Liam ist oben mit Annemarie, sie ist verletzt und braucht Ruhe. Sieh zu, dass niemand, der nicht Niall oder Joseph heißt, das Zimmer betritt, klar?"

„Was ist mit Sergeant Pattons?"

„Er wird nicht nach ihr sehen wollen, er hat neue Opfer. Und sag Kevin, er soll die kleine Dorner zu Annemarie bringen."

Einverstanden nickte William und salutierte. „Verstanden."

Ich verdrehte die Augen. Er verhielt sich vor mir, als wäre ich ein Kommandeur, aber das bin ich nicht. Zwar wäre ich gern einer gewesen und ich wusste auch, ich wäre ein besserer Sergeant als Pattons. Aber ich blieb noch eine lange Zeit Leutnant Styles.

Ich wollte in die Küche, aus der ich Pattons Stimme vernehmen konnte, doch Louis hielt mich auf, der hinter mir war.

„Wie geht es Anne?", fragte er und ich blieb stehen.

Mich nervte seine Art, immer und immer wieder, nach ihr zu fragen.

Ich drehte mich nicht einmal zu ihm, als ich sagte: „Liam ist bei ihr, es geht ihr gut."

„Aber du sagtest, sie sei verletzt. In welchem Zimmer liegt sie?"

Ich spannte ungewollt meinen Kiefer an. Dieser kleine Junge hörte niemals auf, an meinen Nerven zu ziehen. Ich wand mich an ihn und sagte: „Sie braucht gerade niemanden dort oben außer Liam und ihre Schwester."

Louis, der mit einem Buch in der Hand neben einem Bücherregal stand, blinzelte mich mit seinen unschuldigen Augen an. „Denkst du, es würde sie stören, wenn ich ..."

„Ja, das denke ich. Hast du nichts zu tun?"

„Nein, deswegen würde ich gerne nach ihr sehen. Ich will mit ihr sprechen."

Aber mich interessierte nicht, was er wollte. Deswegen lief ich in Richung der Küche und meinte: „Tank die Panzer nach und säubere das Periskop. Dann hast du etwas zu tun."

Ich hörte ihn noch seufzen, aber betrat schließlich die Küche. An einem großen Holztisch saßen Pattons, Walt und die zwei Mädchen. Joseph stand an das Fensterbrett gelehnt. Die Stimmung war wohl angespannt. Wie immer, wenn Joseph und Pattons miteinander sprachen. Sie waren wie Feuer und Wasser.

„Ich sage dir, dass sie nicht sprechen wird", sagte Joseph zu Sergeant Pattons, der sichtlich gereizt war.

Ich setzte mich neben Pattons, mir gegenüber die beiden Mädchen und am anderen Ende Walt, der desinteressiert Schmutz mit einem Messer unter seinen Fingernägeln entfernte. Ich konnte mir nicht erklären, wieso er immer anwesend war. Er hatte keinen besonders hohen Rang, war nicht wichtiger als ich und trotzdem war er stets in Pattons Nähe.

„Sie wird reden", knurrte Pattons. „Sie ist ein dummes Mädchen, kaum schlau genug, um mir gegenüber ihre Fresse zu halten."

„Wovon ist die Rede?", hinterfragte ich den Kontext.

„Annemarie", antwortete Joseph und stieß sich von dem Fensterbrett ab. „Pattons will die Mädchen nicht gehen lassen und ich weiß, dass sie dagegen ist. Deswegen wird sie nicht bereit sein, uns den weiteren Weg zu Dorner zu verraten."

Ich runzelte die Stirn,  während im Hintergrund die ganze Zeit das schleifende und knippende Geräusch von Walts Messer unter seinen Fingernägeln zu hören war.
Anne hatte kein Wort davon erwähnt.

„Ich kann ihr auch die Arme brechen, damit sie redet", sagte Pattons. „Ich lasse mich von ihr nicht einschränken, das wäre das Letzte."

Ständig hörte ich Walts Messer unter seinen Fingernägeln schleifen und knippen. Das Geräusch widerte mich an, deswegen sagte ich genervt in seine Richtung: "Könntest du die Scheiße endlich lassen?"

Aber Walts Mundwinkel erhoben sich nur resigniert und er machte provokant weiter. Ich schwor mir, ihm irgendwann nochmal etwas Schlimmes anzutun.

Ich verfolgte die Diskussion, spürte aber irgendwann einen Blick auf mir. Irgendwann fing ich den Blick des Mädchens mir gegenüber ein. Die ältere von den beiden Schwestern sah mich an, als würde sie mir etwas sagen wollen, aber ich wusste nicht, was. Sie sah nicht aus wie ein Mädchen, das in diesem Haus viel Zeit verbrachte. Ihre Haare waren durcheinander, an ihrem Kinn hing getrocknetes Blut und man sah, dass sie müde war. Aber sie war eine hübsche Frau, ich bemerkte es sofort. Vielleicht etwas älter als Anne.

Das kleine Mädchen sah ihr sehr ähnlich, nur war sie – wie Anne es beschrieben hatte – viel, viel zu jung, um an diesem Tisch zu sitzen.

„Leutnant", wurde ich schließlich von Joseph angesprochen und ich nahm meinen Blick von dem Mädchen. „Wie ich dich kenne, stimmst du mir zu, die zwei gehen zu lassen. Nicht wahr?"

Ich nickte. „Es wäre taktisch am klügsten."

Pattons stöhnte augenblicklich gestresst auf. „Ihr seid gottverdammte Waschlappen. Sie werden bleiben. Die Mannschaft hat es verdient. Die letzten Tage waren hart."

Joseph und ich warfen und vielsagende Blicke zu. Wir wussten beide, wir hatten keine Chance gegen Pattons. Natürlich war Joseph genauso mächtig wie er, aber das halbe Platoon freute sich, wenn Frauen anwesend sind. Unsere Stimmen zählten nicht.

„Und jetzt ist diese ätzende Konversation beendet", sagte Pattons und stand auf. „Ich werde mich auf die Suche nach Alkohol machen und mich besaufen. Geht mir bloß nicht auf den Sack heute Abend oder in den nächsten sechs Stunden. Walt, mitkommen." Dann verließ er die Küche.

Walt, der die ganze Zeit wortlos am Tisch saß, rammte sein Messer in den Holztisch, worauf die zwei Mädchen aufschreckten. Er grinste gehässig in meine Richtung. „Mal wieder verloren, hm, Styles?"

Ich weiß nicht, wie oft ich Walt in meinem Leben schon in die Fresse hauen wollte. „Lutscht du eigentlich Pattons Schwanz oder warum will er dich ständig in seiner Nähe haben?"

Joseph lachte leise und Walt kniff die Augen zusammen. Er lehnte sich über den Tisch und riss das Messer wieder aus dem Holz, nur um es in meine Richtung zu halten. „Du denkst, du kannst  dir alles erlauben, Befehle austeilen und auf dicke Hose machen, aber das zieht bei mir nicht, Arschloch. Ich werde dir zeigen, was ich alles kann." Er stand auf und zog das ältere Mädchen am Arm auf die Beine. „Und mit ihr hier fang ich an."

„Walt", sagte Joseph und kam ihm zwei Schritte näher. „Ich schwöre, ich haue dir hier und jetzt deine widerliche Visage ein, wenn du sie mitnimmst."

Das Mädchen sah ängstlich von Joseph zu Walt und wartete seine Reaktion ab. Auch ich stand auf, um meinen Standpunkt klarzumachen. Mir waren fremde Frauen zwar egal, aber es war mir trotzdem lieber, man würde sie einfach in Ruhe lassen. Vor allem jetzt, wenn ich weiß, dass Anne nicht möchte, dass man ihnen etwas antut.

Also ließ Walt die junge Frau knurrend los und schubste sie ein Stück zur Seite, worauf sie stolperte. „Wir sind immer noch im Krieg", sagte er. „Nicht im Himmel und nicht in Amerika. Wir sind in der beschissenen Hölle, also werde ich mich so verhalten, wie es sich für die Hölle gehört."

„Dann wirst du leider bald sterben", sagte Joseph locker. „Und jetzt verschwinde zu deinem Herr und Meister. Er sehnt sich nach dir."

Walt warf uns einen letzten vernichtenden Blick zu, schaute dann zu der jungen Frau und verschwand schließlich.

„Das wird noch eine aufregende Nacht", sagte ich. „Wenn er betrunken ist, ist er noch schlimmer."

„Dann müssen wir wohl auf die zwei Schönheiten hier Acht geben." Joseph lächelte freundlich in die Richtung der Schwestern und kam ihnen näher. „Wie sieht's aus? Sprecht ihr englisch?"

„Ein bisschen", antwortete die Ältere zaghaft. „Friedericke ... meine Schwester, nicht."

Sie hatten einen starken Akzent, viel stärker als Anne. Und auch wenn ich immer wieder die Augen des Mädchens auf mir spürte, war sie noch lange nicht so hübsch wie Anne. Sie war kurviger, ihre Lippen voller, aber nicht schöner.

„Na, immerhin." Joseph sprach zu mir. „Ich werde mich um die beiden kümmern, geh du zu ... Wo auch immer du hingehen willst. Ich werde Pattons sagen, dass du dich draußen um die Panzer kümmerst. Verstanden?"

Ich musste schmunzeln, denn ich wusste, ich hatte in Joseph etwas gefunden, das ich immer in Pepper gesehen hatte. Ich konnte ihm vertrauen, das fühlte sich sehr gut an. „Verstanden."

Joseph hob eine Braue. „Verstanden, was?"

„Verstanden, Sergeant Joseph."


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