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55.

Das Kapitel lief sehr gut, weswegen es auch endlich mal wieder länger geworden ist. Ich denke, es werden wieder regelmäßig Kapitel kommen :)

Annemarie

Es vergingen zwei Stunden, in denen der Zog schweigend weiterlief. Annel saß in einen der Panzer und Harry lief nebenher, leider nicht mehr neben mir. Er musste stets bei ihr bleiben. Natürlich wollte ich ihn bei mir haben, aber es war gut, dass er Acht auf meine Schwester gab. Vor allem jetzt.

Irgendwann begann es wieder zu regnen. Das Wetter im Frühling war sehr gemischt, besonders in den letzten Tagen. Weil der Regen immer stärker wurde, hatten Sergeant Pattons und Joseph veranlasst, dass wir rasteten. Wo, das wussten sie nicht, aber gesucht wurde etwas, wo man sich unterstellen konnte.

Und dann sahen wir ein Haus. Es stand ganz allein an einem Feldweg. Man erkannte von weitem, dass Bauern dort leben mussten. Nebenan war eine große Scheune. Tiere, die wahrscheinlich auf der großen Weide stehen sollten, waren nicht mehr dort. Es sah verlassen aus.

„Na endlich", seufzte Niall, der neben mir lief und die Schultern hängen ließ. Ihm tropfte der Regen vom Helm. Er wirkte schon seit längerem geknickt. „Ich brauche dringend etwas Weiches. Irgendetwas."

„Leg dich auf Williams Wampe", feixte Pete, der hinter uns war. Er hatte immer ein schrecklich gehässiges Lachen. Es war ein dunkles Grunzen und klang widerlich. Sowieso war er oft bei mir in der Nähe, seitdem Sergeant Pattons ihn mit Walt zurechtgewiesen hatte. Harry erzählte mir, dass die beiden sehr unter des Sergeants Fichte standen, seitdem sie nicht ausreichend Nachtwache hielten.

„Schnauze, Arschloch", lautete Nialls Antwort darauf und ich dachte so ziemlich das Gleiche.

Pete war bei mir auf einer Stufe mit Walt. Nur hatte Walt mich bereits unsittlich berührt, Pete nicht.

Die Truppe blieb stehen und eine drückende Stille trat ein, als die Motoren der letzten zwei Panzer ausgeschaltet wurden. Wir standen vor dem Garten des großen Haus, das nun genau vor uns war.

Männer liefen darum herum, sahen sich um und schienen nach etwas zu suchen. Ich nahm an, sie suchten Deutsche Bürger. Oder irgendein Zeichen von Leben.

Auch entdecke ich Sergeant Pattons, der nachdenklich auf das Haus blickte.

Man konnte die Blumen im Garten nicht erkennen, denn der Nebel verdeckte einiges. Auch der Regen verschleierte die Sicht enorm. Alles erschien einem grau, es war beinahe unheimlich.

Dann hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Es war Sergeant Pattons.

Bei seiner Stimme schreckte ich sofort auf und nahm Blickkontakt auf. Er winkte mich zu sich und mein Puls stieg sofort. Was hatte er nun vor?

Die Soldaten ließen mich durch, wie immer spürte ich die Blicke von ihnen. Sie hörten niemals auf sich anzufühlen, als hätten die Männer unmanierliche Gedanken. Ich wusste es nicht, aber es fühlte sich einfach so an.

„Annemarie", sagte Sergeant Pattons, als ich kleinschrittig auf ihn zuging. „Komm zu mir."

Laufen bereitete mir noch große Schmerzen. Meine Wunde würde noch Wochen verheilen müssen, um nicht mehr wehzutun.

Er legte seinen Arm um meine Schulter und drückte zu, was mich zusammenzucken ließ. „Ein schönes Haus, nicht wahr? Wir sollten es betreten."

Ich sagte nichts darauf, denn er sollte einfach aussprechen, was er mit mir vorhatte.

„Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ein Mann uns dort drinnen mit einer Schrotflinte begrüßen will. Möchtest du nachsehen?"

Mein Herz rutschte mir bis zu den Füßen.

Sergeant Pattons drehte seinen Kopf zu mir, als ich ohne Worte auf das große Holzhaus starrte. Ich wollte dort nicht rein, um nachzusehen, ob uns jemand umbringen wollte oder nicht. Was dachte sich Sergeant Pattons dabei?

„Aber keine Sorge", fügte der zynische Mann neben mir hinzu. „Pete wird dich begleiten. Ich kann dich doch nicht alleine dort hineinlassen. Pete! Antreten!"

„Pete?", hauchte ich fast unhörbar und sah über meine Schulter zu dem bereits anlaufenden schwarzhaarigen Mann. Pete grinste und ein stark gelber Zahn präsentierte sich. Sergeant Pattons musste einen sechsten Sinn für meine Ängste haben. Denn ich fürchtete Pete wirklich sehr.

Doch noch bevor ich überhaupt Ja oder Nein sagen konnte, wurde ich in Richtung des Hauses geschubst und konnte mich gerade so an dem kaputten Zaun davor festhalten. Der ganze Zog sah diesem Spektakel zu. Niemand sagte etwas, wie immer, wenn Sergeant Pattons so mit mir umging. Nicht einmal ...

„Sergeant", widersprach Harry mit seinem Einwand meine Gedanken. Er kam aus der Gruppe an Soldaten gelaufen und blieb hinter Sergeant Pattons stehen. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er genauso gegen den Plan war, mich in dieses Haus zu schicken wie ich. „Wir sollten alle hineingehen, nicht sie und Pete alleine. Bringen Sie sie nicht in Gefahren, die vermeidbar sind."

„Gefahren, die vermeidbar sind", wiederholte Sergeant Pattons amüsiert und drehte sich nicht einmal zu Harry um. „Vorschlag abgelehnt, Leutnant Styles. Die kleine Dorner wird lernen, was es bedeutet, Gefahren ausgesetzt zu sein, die unvermeidbar sein können. Und nun geh wieder zurück zu dem kleinen Mädchen und misch dich nicht ein."

Ich sah zu Harry und dieser sah zu mir. Er ballte seine Faust, aber erwiderte nichts. Er wusste, es machte keinen Sinn mit Sergeant Pattons zu diskutieren und das wollte ich auch nicht. Harry sollte klar sein, dass er sich zurückhalten musste. Auch wenn es um Pete ging. Er sagte mir, dass er kein gute Verhältnis zu Pete pflegte.

„Dann gehen wir mal los", sagte Pete mit seiner kratzigen Stimme und warf mir einen abartigen Blick zu. Er hielt sich seine Schnellfeuerwaffe vor die Brust und drückte mich unsanft vom Zaun weg, in Richtung der Eingangstür.

Am liebsten hätte ich nach hinten zu Harry geblickt, um ihn anzubetteln, mit mir zu kommen oder mich hier rauszuholen, aber das hätte ich niemals tun können. Er war mein Geheimnis und das sollte er bleiben.

Der Nebel schlich um meine nackten Beine, als wir der Tür näher kamen. Der Regen prasselte auf meinen Kopf und tropfte von meiner Nasenspitze. Meine blonden Haare klebten mir in der Stirn und mir war eiskalt, auch wenn mein Puls raste.

Hinter mir hörte ich Petes Schritte. Neben der Haustür stand ein Eimer, der bereits bis oben hin mit Regenwasser gefüllt war. Das Wasser der Dachrinne floss in Mengen hinein, ließ ihn dadurch überlaufen.

Ich schluckte schwer, als ich vor der Tür ankam und auf ein Schild blickte, auf dem in geschwungener Schrift „Schneider" stand. Hier musste eine große Familie gelebt haben. Im Vorgarten schwang eine leere Schaukel vom Baum langsam vor und zurück.

Ohne Vorwarnung schlug Pete mit seiner Waffe das kleine Glasfenster in der Tür ein und ich trat sofort zur Seite. Er streckte seinen Arm hindurch und öffnete dadurch die Tür. Als er seinen Arm wieder hervorzog, raunte er mir zu: „Ladys First, Mäuschen."

Hier nannte er mich zum ersten Mal Mäuschen und ich hasste es auf Anhieb. Dennoch ignorierte ich es und öffnete die Tür langsam ein Stück mehr, damit ich eintreten konnte.

Selten gab es Momente, in denen ich solche Angst hatte wie hier. Denn das waren die Sekunden, die bestimmten, ob ich weiterlebte oder starb.

Vorsichtig und so ruhig wie möglich machte ich den ersten Schritt. Das Parkett knarrte und das war auch das Einzige, das man hören konnte. Es war alles still in diesem großen Haus. Ich behauptete, die Stille sollte etwas Gutes bedeuten, denn es hätte auch jemand unmittelbar auf uns zustürmen können. Aber meine Furcht blieb.

„Ein Schritt schneller", schimpfte Pete hinter mir und drückte mir seine Waffe in den Rücken, wodurch ich nun komplett im Eingangsraum stand. Er schloss die Tür hinter uns, wodurch ich erstarrte.

Nun war ich hier. In einem Haus, in dem noch jemand leben konnte. Mit Pete. Und niemand konnte sehen, was er machte.

Ich sah mich unsicher um. Von drinnen hörte man den Regen gegen das Hausdach schlagen und es erinnerte mich an Pistolenschüsse. Sowieso war ich geplagt von Paranoia, sie wurden immer schlimmer. Ich rechnete immer und jede Sekunde damit, sterben zu müssen. Es war schrecklich. Auch das Wasser meines Kleides tröpfelte im Sekundentakt auf den Boden.

Aber ich konnte niemanden sehen. Ich blickte in das Wohnzimmer, das sehr gemütlich eingerichtet war. Es roch abgestanden, was wohl bedeutete, dass hier schon lange niemand mehr war. Auch war es sehr kalt. Der Kamin muss schon seit Wochen nicht mehr angefeuert worden sein. Ich hörte mehrere Uhren ticken, sie erinnerten mich an Zuhause.

„Hey Mäuschen", holte mich Pete aus meiner bewegungslosen Erkundigungstour. Er kniff mir in den Hintern, weswegen ich den Atem anhaltend einen Schritt nach vorne ging. „Lass uns die Treppen nach oben gehen. Hier scheint uns niemand zu suchen."

Als ich nach dem Treppengeländer griff, wollte ich, dass Harry hier bei mir war. Pete war mir zu Nahe und ich hatte große Sorge, dass etwas passieren würde, das ich nicht wollte.

Aber ich durfte nicht einknicken und ständig daran denken, was alles passieren konnte. Ich hatte bereits viele grauenvolle Dinge in diesem Krieg erlebt, nun würde ich auch dies hier erleben und überleben.

Deswegen atmete ich tief ein und aus, als ich im zweiten Stock ankam.

Es war alles sehr nett eingerichtet. Nichts war zerstört, alles sah ordentlich aus, weswegen ich annahm, dass wir die ersten waren, die dieses Haus betraten, nachdem die Familie, die hier wohnte, es verließ.

Meine Schritte, die ich geradeausging waren bedächtig und leise. Im Gegensatz zu Petes, denn er nahm keine Rücksicht und stampfte mit seinen Stiefeln einfach auf den Boden. Auch hörte ich, wie er seine Waffe nachlud.

„Öffne die erste Tür", befahl Pete mir und drückte mir erneut seine Waffe in den Rücken.

Weil mir nichts anderes übrig blieb, außer seinen Worten zu gehorchen, griff ich nach der KlinKe der Tür, die links von mir war und drückte sie hinunter.

Mein Herz pochte so stark, mir wurde schwindelig.

Aber mir wurde nur ein leeres Kinderzimmer präsentiert. Rosa Bettwäsche, rosa Wände und ein großer Kleiderschrank, der meinem sehr ähnelte. Dort drin hatte ich mich dutzende Male versteckt, bis Harry mich fand.

Dann gingen wir ins nächste Zimmer. Wieder war es ein Zimmer, das zeigte, dass hier ein Kind lebte. Zwar waren die Wände nicht weiß, sondern mit einem schönen grauen Blumenmuster verziert und auch war das Mädchen, das hier gelebt hatte, älter. Bücher standen in ihrem Regal, darunter Schulbücher von der zehnten Klasse.

Aber uns entgegnete niemand. Wir betraten jedes Zimmer und immer war es leer.

Pete schrie sogar einmal laut durch das Haus, nichts regte sich.

„Na gut", sagte er. „Doch nicht so aufregend wie ich dachte. Raus hier."

Er ließ die Waffe hängen und wollte mich mit der Hand an meinem Hintern zur Treppe drücken, als plötzlich ein stumpfer Knall ertönte.

Sofort hielt er inne und ich ebenso.

Bitte lass es ein Vogel gewesen sein, der gegen das Fenster flog.

„Es kam aus diesem Zimmer", stellte Pete fest und zog mich wieder in das erste Kinderzimmer. Er riss die Tür auf und wir standen zentral darin.

Mit wildem Atem sah er sich um. Er wurde ungeduldig, was mich nur nervöser machte.

„Jemand ist hier", knurrte er wütend und kniff seine Augen zusammen. „Ich bin mir sicher, irgendein Wichser ist hier."

Dann fiel mir etwas ein.

Wir standen in einem Kinderzimmer. Ein Laut ertönte von hier.

Der Schrank war genauso groß wie meiner.

Ich presste die Zähne aufeinander, als ich erahnen konnte, dass vielleicht jemand in diesem Schrank saß und gerade höllische Angst hatte.

„Ich werde mich hier umsehen", sagte ich zu Pete. „Vielleicht kannst du in das andere Zimmer gehen und dort nachsehen."

„Werde ich." Er verließ das Zimmer und stampfte durch den Flur. „Und ich schwöre, ich werde den Bastard erschießen, der hier rumschleicht!"

Ich ging sicher, dass er im anderen Raum war und dann machte ich kleine Schritte zu dem dunkelbraunen Schrank. Die Tür war ein bisschen nach außen gedrückt, sie lag nicht richtig im Schloss.

Ich blieb davor stehen und war ganz leise.

Und meine Brust schmerzte, als ich ein leises, ganz, ganz leises Schniefen hörte.

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