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49.

Sorry, dass jetzt ein paar Tage nix kam, aber ich hatte das Wochenende echt null Zeit. Jetzt gehts weiter :)

Harry

Louis starrte mich eingefroren an. Ich hasste es in diesem Moment, dass sie aussahen, als hätte ich sie bei irgendetwas erwischt.

„Wo ist Liam?", sprach ich zuerst. Ich klang extrem gereizt, ich konnte es schlichtweg nicht unterdrücken.

Louis wirkte eingeschüchtert und rückte etwas von Anne weg, die meinem Blick noch immer aus dem Weg ging. „Er sollte Joseph zur Hand greifen", erklärte der kleine Mann, der sich noch kleiner machte, als er eigentlich war. „Ich sollte solange bei ihr bleiben."

Diese Aussage verärgerte mich, auch wenn ich nicht genau wusste, warum. Ich kniete mich vor die beiden und musterte Anne skeptisch, die noch immer ihr Gesicht von mir wegdrehte. „Was ist los?" Bei näherem Betrachten fielen mir die kleinen roten Ergüsse auf ihrem Unterarm auf.

„Sergeant Pattons", sagte Louis an ihrer Stelle. „Es gab eine heftige Auseinandersetzung."

Wie ein Blitz machte es bei mir Klick. Deswegen griff ich vorsichtig nach Annes Kinn und sie ließ widerwillig zu, dass ich ihre rechte Gesichtshälfte betrachten konnte. Und wie ich es erwartet hatte, zog sich ein dunkelblauer Fleck von ihrer Stirn bis hinunter zu ihrer Wange. Ihr Auge war nur halbwegs verschont worden. Außerdem erkannte ich genau, dass sie aus der Nase geblutet hatte.

„Warum hat er das getan?", fragte ich Anne und inspizierte ihr Gesicht näher, um eventuell noch mehr Gründe zu finden, Pattons irgendwann das Gleiche anzutun.

Louis antwortete erneut für Anne. „Er hat ..."

Mein Kopf schoss sofort in seine Richtung. „Ich habe sie gefragt", zischte ich und kniff die Augen zusammen. „Nicht dich."

Das war der erste Moment, in dem es mir nicht Leid tat, streng mit Louis zu reden. Denn ich konnte spüren, dass er mich fürchtete.

„Rede nicht so mit ihm", sagte Anne ganz leise und ich sah ihr wieder in die Augen. Ihr Gesicht nahm sie aus meiner Hand. „Er hat mir nur geholfen."

Wir hielten Blickkontakt und ich wusste, es lag etwas in der Luft. Es war extrem angespannt, anders als sonst. Natürlich nahm ich sofort an, dass sie wütend auf mich war, weil ich sie einfach so vor Pattons Füße geworfen hatte, aber dazu hatte sie kein Recht und das musste sie begreifen. Deswegen ließ ich nicht nach. Sie saß hier mit Louis in diesem verdammten Zelt und ärgerte sich über mich. Nein, dazu hatte sie absolut kein Recht.

„Louis", sagte ich deswegen. „Raus hier."

Louis sah mich für einen Moment blinzelnd an, bis er sagte: „Ich soll bei ihr bleiben."

Ungläubig hob ich die Brauen. Er widersetzte sich mir? „Falscher Zeitpunkt, um den Mutigen zu spielen, mein Freund. Los, verschwinden."

Und schließlich tat er, was ich sagte. Besser für ihn, ich war nach dem Gespräch mit Annel schon zornig genug.

Als ich Louis hinterher sah wie er verschwand, drehte ich danach meinen Kopf wieder zu Anne. Und nun wirkte sie nicht mehr wütend auf mich, sondern niedergeschlagen. Ihre Schultern hingen schlaff hinunter, ein paar Strähnen ihres Zopfes, hingen ihr lose im Gesicht.

Mein Zorn verschwand schlagartig.

Stattdessen setzte ich mich ruhiger ihr gegenüber und versuchte wiederholt ihren Blick einzufangen, den sie auf ihre Beine gerichtet hatte. „Anne, rede mit mir. Was hat Pattons zu dir gesagt?"

Sie schüttelte leicht den Kopf, ihre Lippen begannen zu zittern. Es bereitete mir Sorge.

„Bitte sprich", forderte ich sie wieder auf und wollte zum zweiten Mal ihren Kopf anheben, doch sie zog ihn weg.

Annes Augen wurden wässrig, als sie leise wisperte: „Harry ... Ich kann das nicht mehr."

„Was kannst du nicht mehr?", hakte ich direkt nach und würde sie am liebsten in meine Arme ziehen, damit sie nicht gleich weinte.

„E-Es ... tut mir so schrecklich leid."

Ich verstand nicht, was sie meinte. Ich wartete nur ratlos darauf, bis sie weiterredete.

Sie atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen und vom Weinen abzuhalten. „Sieh mich an, Harry ..." Sie schniefte und zeigte mir ihr ganzes Gesicht. „Pattons hat mir das angetan, weil ich letzte Nacht verschwunden bin. Ich habe schreckliche Schmerzen und ... furchtbare Angst vor ihm."

„Ich werde mich darum kümmern, dass das nicht mehr vorkommt", erwiderte ich schnell. „Das wird ..."

„Das sagtest du schon einmal", stoppte sie mich leise. „Du sagst es immer wieder und trotzdem wird mir wehgetan. Ob physisch oder psychisch ... Ich ertrage das nicht mehr."

Ich presste meinen Kiefer aufeinander und wartete ab, was sie noch zu sagen hatte.

„Ich habe Annel letzte Nacht alleine gelassen, ich riskiere so viel ... D-Das ... Du musstest mich bereits an diesen Balken binden. Es wird kein Ende nehmen, wenn ..."

So langsam begriff und diese kleine Erkenntnis, zog in meiner Brust. „Wenn, was?"

Anne konnte mir nicht in die Augen schauen, als sie sagte: „Wir sollten keine Zeit mehr miteinander verbringen." Und nachdem sie es aussprach, verzog sich ihr Gesicht und eine Träne floss über ihre verwundete Wange. „E-Es ... darf so vieles nicht mehr passieren."

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste nicht einmal, was ich darüber dachte.

Ich wusste einfach nur, dass es wehtat.

„Pattons hat mir mit grauenvollen Dingen gedroht", wimmerte Anne und ich wünschte mir, sie würde aufhören. „Er würde Annel wehtun, mir den Kontakt zu Liam verbieten, ... meinen Vater umbringen. E-Es waren so viele grauenvolle Sachen, i-ich will einfach nur ..."

„Hör auf", sprach ich schließlich meine Gedanken aus. Ich klang unfreundlich, aber ich konnte es nicht ändern. Auf keinen Fall vergoss ich Tränen wie sie, deswegen musste ich wütend werden. Und das war ich schon zu Genüge. „Ich akzeptiere deine Entscheidung."

Fast schon, als wäre Anne überrascht über diese Aussage, blickte sie zu mir auf, als ich mich aufrichtete. „ ... wirklich?"

„Ja", lautete meine klare Antwort und ich stand auf, richtete meine Jacke. „Vielleicht hast du Recht. Pattons macht kein Halt und bevor er dir noch mehr antut, ist es besser, wenn wir nicht mehr miteinander sprechen." Ich konnte meinen Worten selbst nicht glauben.

Nun schlich sich ein verletzter Ausdruck auf Annes Gesicht. Vielleicht dachte sie, ich würde mehr um sie kämpfen. Aber das würde keinen Sinn machen. „Ja", hauchte sie und wieder floss eine stumme Träne zu ihrem Kinn. „Es tut mir leid ..."

„Das muss dir nicht leidtun, Annemarie. Es ist die richtige Entscheidung. Eigentlich ein Wunder, dass ich nicht schon viel früher darauf gekommen bin." Ich drehe mich zu dem Laken, um das Zelt zu verlassen. „Aber mach dir keine Sorgen um deine Schwester. Sie ist bei mir sicher."

Ohne noch ein weiteres Mal über die Schulter zu sehen, ließ ich sie dort sitzen. Ich lief in Richtung Annemaries kleiner Schwester und versuchte das Ziehen in meiner Brust zu unterdrücken.

Mir war durchaus bewusst, was dieser Abschied gerade bedeutete. Und genau deswegen traf es mich wie ein Faustschlag.

Ich hätte damit rechnen müssen. Ich war dumm zu denken, sie würde sich auf mich einlassen, während ich der Feind war. Ich war scheiße dumm zu denken, sie würde ihr Leben für mich riskieren, während ich versuchte, es zu schützen.

Scheiße.

In den Sekunden, in denen ich durch den Rastplatz lief und mit jedem Schritt mehr begriff, was ich gerade hinter mir gelassen hatte, sank die Spannung in mir. Ich war wütend, ja, ich war scheiße wütend, aber diese Wut machte mich schwach. Ich hatte Annemarie, die schöne Annemarie mit den schönen blauen Augen, zum falschen Zeitpunkt kennengelernt.

Wir waren nicht dazu gemacht, um diese Nähe aufzubauen.

Ich war Soldat in der amerikanischen Truppe, die sie gefangen hielt. Dazu waren wir gemacht.

Dennoch hatte ich noch nicht einmal die Chance, sie zu küssen.

„Leutnant", wurde ich von der Seite angesprochen und Joseph begleitete mich. „Ich habe mit Pattons gesprochen. Er ist der Meinung, wir sollten die nächste Stadt umgehen und uns an der Saale halten. Seiner Meinung nach wäre die Stadt befallen von Nazis, aber das ist Schwachsinn. Dieses Arschloch ist nicht konfliktfähig. Was denkst du?"

Ich ließ mich, als hätte ich tagelang nicht geschlafen, auf den Hocker neben Annel fallen und stützte den Kopf in die Hände. „Keine Ahnung." Nun tat nicht nur meine Brust, sondern auch mein Schädel weh.

Joseph blieb für ein paar Sekunden schweigend neben mir stehen, dann fragte er mit seiner brummigen Stimme: „Müde?"

„Nein." Ich richtete mich wieder auf und atmete durch. Ich musste mich konzentrieren und nicht zulassen, dass nun Annemarie in meinem Kopf herumspukte. „Was sagte Pattons? Die nächste Stadt umgehen? Schwachsinn."

Josephs Blick blieb skeptisch und er meinte: „Ich bin deiner Meinung, aber ... Ist was vorgefallen?"

Verdammt, ich verfluchte es, dass man es mir ansehen konnte. „Nicht mehr, als dieser verdammte Krieg, also bleiben wir beim Wesentlichen."

Nun kratzte sich Joseph am grauen Stoppelbart. Ich hasste den Blick, mit dem er mich musterte. Es erinnerte mich an meinen Vater, denn genauso sah er mich an, wenn ich schlechte Noten von der Schule nach Hause brachte und nicht damit rausrücken wollte. „Vielleicht solltest du dich noch einmal kurz hinlegen, bevor wir losgehen."

Ich rollte mit den Augen. „Ich habe keine Zeit, mich hinzulegen. Es ..."

„Das war keine Bitte, Leutnant, sondern ein Befehl", unterbrach Joseph mich und zog Annel sanft am Arm hoch, die wortlos unsere Unterhaltung verfolgte. „Du kannst dich in mein Zelt legen, ich werde dich wecken, wenn wir weiterlaufen."

Er ging mit Annel fort und ich raufte mir aufgebracht die Haare. Ich brauchte keinen Schlaf, ich wollte einfach nur weitergehen. Diese blauen Augen sollten aus meinen Augenlidern verschwinden, jedes Mal, wenn ich blinzelte und die Tatsache, dass sie nicht mehr mit mir reden wollte, aus meinem Kopf verbannt werden.

Es sollte sich nicht so schmerzhaft anfühlen. Aber, scheiße, was sollte ich dagegen tun?

Ich wollte mit jemandem reden, der mir sagte, dass ich nicht durchdrehte. Wieso hatte ich mich nur so auf dieses blonde Mädchen eingelassen?

Vielleicht war es gut, dass ich sie nie geküsste hatte. Wer weiß, wie schmerzvoll es gewesen wäre, wenn ich auch noch das Gefühl ihrer Lippen auf meinen, in Erinnerung hatte.


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