39.
Übrigens will ich euch nochmal auf meine offizielle Facebookseite aufmerksam machen. Sie heißt Celine Ziegler - Autorin und ich würde mich unheimlich freuen, wenn ihr mir dort ein Like dalasst :) Ich poste dort immer mal Neuigkeiten zu meinen Büchern und was alles so außerhalb von Wattpad damit passiert :)
Annemarie
Ich wachte durch ein seltsames Gefühl auf. Langsam richtete ich mich auf, Annel lag noch schlafend neben mir. Draußen vor dem Zelt hörte ich ein paar Männer miteinander sprechen.
Noch total schlaftrunken tastete ich mit meiner Hand unter meinen Rock und war sofort hellwach, als ich eine bestimmte Nässe fühlte. Ich zog meine Hand wieder hervor und flüsterte „Nein, bitte nicht jetzt" so verzweifelt vor mich hin, als ich das Blut sah, sodass Annel wach wurde.
„Anne?", murmelte sie noch benebelt vom Schlaf.
„Schlaf weiter", sagte ich sofort und bedeckte meine Beine wieder schnell mit dem langen Rock. „Geh zu Liam, wenn du wach bist, ich werde kurz weggehen."
Mein Kopf wurde knallrot, als ich aus dem Zelt stieg. Ich zupfte ständig an dem Stoff meines Rockes und hoffte, man würde keine Blutflecken sehen. Zuerst suchte ich nach Harry, aber er war nicht aufzufinden. Die anderen Männer sahen mich nur quer an, viele runzelten die Stirn, als sie meine Nervosität spürten.
Irgendwann sah ich Harry mit Niall sprechen, während sie ihre Waffen mit Munition füllten. Eigentlich widersprach es mir, irgendjemanden von meinem Problem zu erzählen, aber was sollte ich tun? Zuhause hatte ich Stoffeinlagen, hier hatte ich nichts.
Niall erblickte mich zuerst, als ich den beiden immer näher kam. „Anne", sagte er mit argwöhnischem Ausdruck. „Sag bloß, du willst wieder jemanden mit zum Pinkeln schleppen, wenn du schon so seltsam läufst."
Nun hob auch Harry den Kopf, als ich vor den beiden zum Stehen kam. Sie saßen beide auf zwei kleinen Hockern. „Was ist los?", fragte Harry mich und legte seine Waffe leg.
Ich schämte mich so sehr, ich wagte zu behaupten, es war der unangenehmste Moment meines Lebens. Solche Themen wie die Periode einer Frau waren nichts, das man einfach so ansprach. „Ich muss gerade nicht, ich ... Ich habe ein anderes Problem."
Niall hob eine Braue. „Das wäre?"
Ich wollte es nicht aussprechen, viel mehr knippte ich an meinen Fingernägeln herum und hoffte, ich konnte jeden Moment im Erdboden verschwinden. „A-Also ... Das ist mir sehr unangenehm. Ich weiß nicht wie ich – Es ist ziemlich ..."
„Heilige Scheiße, den Gesichtsausdruck kenn ich von meiner Ex-Freundin", fluchte Niall und starrte mich an, als hätte ich ihm gesagt, dass ich eigentlich ein Elefant war. „Du blutest aus deiner ..."
„Stop!", unterbrach ich ihn sofort und konnte nicht fassen, was er gerade sagen wollte. „Bitte ... Ich weiß nicht, was ich tun soll." Hoffnungsvoll und mit errötenden und glühenden Wangen, sah ich zu Harry, der aufstand und keine Miene verzog.
„Ich denke, wir sollten zu Liam", sagte er und zog seine Jacke an, die über dem Hocker hing. Doch noch bevor wir losgingen, haute er Niall mit der Hand auf den Hinterkopf.
Niall rieb sofort darüber und starrte giftig zu ihm hinauf. „Wofür war das denn, du Penner?"
Harry hob seine lange Waffe vom Boden auf. „Du hattest es verdient." Dann ging er nach links und ich folgte ihm sofort mit kleinen Schritten.
„Es tut mir so schrecklich leid", sagte ich zu ihm und es tat mir wirklich leid. Kein Mann sollte sich mit solch einem privaten Thema beschäftigen müssen.
„Reden wir lieber nicht darüber", erwiderte Harry und ich sah eine leichte Andeutung eines verschmitzten Grinsens. „Ansonsten platzt dir gleich noch der Kopf."
Ich spüre, wie ich noch röter werde. Plötzlich fühlte ich mich von jedem Mann hier angestarrt und ich bekam das Gefühl, dass jeder genau wusste, was gerade mit mir passierte. Hatten wir nicht schon genug Probleme?
„Anne", grüßte Liam Harry und mich, als wir zu ihm stießen, während er gerade seine Tasche packte. Wie immer lächelte er, doch sein Lächeln verging, als er meinen unglücklichen Ausdruck sah. „Was ist passiert?"
Oh, Himmel, ich wollte es nicht noch einmal aussprechen.
„Anne hat" – Harry kratzte sich am Kopf, als müsste er nachdenken, wie er folgende Worte sagen sollte – „ein einmal im Monat vorkommendes ... Problem."
Liam brauchte einen kurzen Moment, indem er die Brauen skeptisch zusammenzog und mich ratlos ansah. Doch wahrscheinlich sah er mir die Scham in den Augen an, weswegen sein Mund sich sofort zu einem O formte und die Falte zwischen seinen Brauen verschwand. „Oh", machte er konsterniert. „Ja." Er fing sich schnell und kniete sich zu seinem Rucksack, um hektisch darin zu kramen. „Ähm, ich denke, ich habe irgendetwas da, um die Blutung ... Also ich bin natürlich nicht für so etwas ausgerüstet, aber vielleicht ..."
„Ich brauche nicht viel", sagte ich und sprach etwas leise, damit es nicht jeder mitbekam. „Vielleicht ... Ein Stück Stoff? Einen Verband eventuell? Irgendetwas?" Ich war am Ende mit meinen Nerven.
„Ähh." Liam schüttet vor lauter Eile seinen kompletten erste Hilfe Kasten aus und alles landete wahllos auf der Wiese. Beinahe gehetzt suchte er sich durch die Materialien, aber genauso wenig wie ich, fand er viel, das mir helfen konnte. Dann griff er zu einem Pflaster und hielt es in die Höhe.
Ich blinzelte verwirrt. „Ein Pflaster?"
„Du könntest ..." Liam warf das Pflaster wieder zu Boden. „Nein, das ist eine schlechte Idee. Es tut mir leid, Anne, meine Verbände scheinen wirklich nicht mehr beständig zu sein."
Ich hielt mir frustriert die Hand an die Stirn. Konnte dieser Morgen noch grauenvoller werden?
„Taschentücher", platzte es Harry heraus und er griff in die Innentasche seiner Jacke. „Ich habe Taschentücher." Er hielt sie mir hin, während Liam wieder seufzend seinen erste Hilfe Kasten einpackte. „... sind nur zwei. Mehr hab ich nicht."
„Schon okay", hauchte ich. All dies war so surreal. „Das dürfte reichen ... Für den Anfang."
„Wie lange geht so was?", fragte Harry Liam, anstatt mich.
„In der Regel 3-5 Tage", antwortete Liam, als würde er über eine ganz normale Krankheit sprechen. „Allerdings kenne ich Annemaries Anatomie nicht, es könnte sich bis zu einer Woche strecken. Jüngere Frauen bluten meist stärker, weswegen Taschentücher nicht lange aushelfen werden. Wir sollten dringend ..."
„Taschentücher sind erst einmal ausreichend", unterbrach ich Liams unangenehme Erklärung und versuchte dankbar zu lächeln, auch wenn es mehr als versteift war.
Liam ignorierte meine Aussage und sagte zu Harry: „Geh mit Annemarie ins nächste Dorf, dort werdet ihr schon etwas finden. Ich halte euch bei Pattons den Rücken frei. Anne, hast du Schmerzen? Wenigstens damit kann ich dir behilflich sein."
Ich schüttelte zu schnell den Kopf, zerknautschte die Taschentücher in meiner Hand.
„Wirklich?", fragte Harry nach und betrachtete mich, als müsste man Angst haben, dass ich jeden Augenblick starb. „Sag es, wenn es so ist."
„Nein, wirklich, ich habe keine Schmerzen", versuchte ich, endlich dieses abscheuliche Thema zu beenden. „Es geht mir gut, ich ..."
„Das muss dir nicht unangenehm sein", wurde ich wieder von Liam gestoppt, der mich nun genauso kleingläubig wie Harry ansah. „Das ist der normale Vorgang eines weiblichen Körpers und wenn die Zeit gekommen ist, dann ist sie gekommen und ..."
„Wir versuchen nur dir zu helfen", sprach Harry weiter.
„Und wollen nur, dass du dich wohl fühlst", fügte Liam hinzu. „Scham ist also nicht angebracht."
„In 3-5 Tagen ist das wieder vorbei." Versuchte Harry mich gerade damit aufzumuntern?
Schließlich hielt ich mir die Hände vor das Gesicht, weil Liam wieder weiterreden wollte. „Ihr macht es nur schlimmer", jammerte ich. „Können wir endlich aufhören, darüber zu sprechen?"
„Oh", machten nun Harry und Liam gleichzeitig und sahen mich an, wie zwei baffe Rehe.
„Dann, ähm", sagte Harry und sah kurz zu Liam, als wüsste er nicht, was er sagen sollte. „Mach deinen Kram ... oder so ... fertig. Also bereite dich vor, du weißt schon, und dann gehen wir los."
„Am besten du beeilst dich", meinte Liam und packte seine Tasche fertig. „Pattons will schon bald aufbrechen. Er sollte nicht merken, dass gerade ihr beide gleichzeitig fehlt. Anne, wo ist deine Schwester?"
Ich seufzte und ließ die Schultern hängen. „Sie schläft noch." Dann drehte ich mich um. „Also ... Bis gleich."
Harry rief mir noch hinterher: „Ich bin hier, falls du Hilfe brauchst!" Und murmelte ein „Oder so" hinterher.
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