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31.

Ich hab übrigens gelesen, dass anscheinend diese Sache mit den Ohren abschneiden auch bei The Walking Dead drin vorkam. Ich hab das nie geguckt, aber - vielleicht hat ja TWD es genauso dort her - früher gab es tatsächlich einen amerikanischen Offizier, der den Deutschen die Ohren abgeschnitten und als Kette zusammengebunden hat. Ich dachte mir, diese krasse Kacke übernehm ich einfach, aber TWD war wohl schneller als ich :D

Harry

Ein Klopfen riss mich unsanft aus einem kurzen Schlaf und ich öffnete sofort die Augen, starrte an eine hellbraune Decke.

„Steh auf!", rief eine Stimme und auch wenn ich noch benebelt und verkatert war, erkannte ich, dass es Liam war. Er hatte einen untypisch strengen Unterdruck in seiner Stimme. „Der Sergeant verlangt nach dir!"

Seine lauten Schritte verrieten mir, dass er wieder das Haus verließ und ich schloss die Augen. Mein Kopf dröhnte heftig, so betrunken wie letzte Nacht war ich schon lange nicht mehr. Ich wollte mich aufrichten, doch eine Gewicht lag auf meiner Brust.

Die deutsche Frau von gestern Abend schlief nackt auf mir und ich selbst war nicht mehr bekleidet als sie. Natürlich hatte ich nicht vergessen, was wir getan haben, wünschte aber, ich hätte genug getrunken, um es ausblenden zu können. Ich verdrängte die Bilder, wie ich sie in dieses Haus trug, um mit ihr schließlich in diesem Zimmer zu landen und richtete mich endlich komplett auf.

„Nein", sagte sie verschlafen und wollte mich wieder ins Bett drücken.

„Zieh dich an", sagte ich unfreundlich und schupste sie von mir weg, „und dann sieh zu, dass du verschwindest." Mit einem tiefen Kopfschmerz setzte ich mich auf die Bettkante und hielt mir den Schädel. Scheiße, ich würde mir eines von Liams Schmerztabletten holen müssen, um den heutigen Tag überhaupt überstehen zu können.

Als ich aufstand, um mich anzuziehen, beobachtete mich das deutsche Mädchen mit großen Augen. Sie selbst hielt sich die Decke vor die blanken Brüste, ihre aschblonden Haare standen kreuz und quer. Etwas an ihr wirkte enorm unschuldig und ich hoffte, sie war es bis gestern Abend nicht noch. Sex mit einem von uns zu haben, war für viele Frauen wahrscheinlich genauso erniedrigend wie für uns. Wir alle wussten nicht, was wir taten, aber wir taten es einfach.

„Was ist?", fragte ich sie, als sie nicht aufhörte zu starren, während ich meine Hose schloss.

Kurz brach sie den Blickkontakt ab, dann kaute sie auf ihrer Unterlippe. „Linda", war alles, was sie sagte.

Ich zog mir den Pullover über. „Was?"

„Mein Name", erklärte sie scheu, konnte mich weiterhin nicht ansehen. „Linda."

Nun verstand ich. Sie war also doch bis gestern Abend noch unschuldig. Es waren Dinge wie diese, die mich den Krieg hassen ließen. Frauen in Deutschland schienen verloren, sie mussten Furcht vor jedem Mann haben und war man freundlich zu ihnen, auch nur ein bisschen, dann fühlten sie sich wohl und dieses Gefühl wollten sie nicht aufgeben. Vielleicht bedeutete diese Nacht mehr für sie, auch wenn sie wusste, dass es eben nur eine Nacht war. So lief es nun mal. Mentale Nähe war nur noch eine Illusion.

„Linda", sagte ich deswegen und wurde einfühlsamer, denn etwas anderes, machte keinen Sinn. „Keine Ahnung, ob du verstehst, was ich sage, aber tu dir selbst den Gefallen und vergiss nicht, dass du eine Frau bist. Du musst nicht mit Männern wie mir schlafen, um irgendetwas von dieser Scheiße hier vergessen zu können." Ich griff mir meine Jacke, die auf dem Boden lag und wollte das Zimmer verlassen.

„Dein Name", hielt mich Linda mit ihrer samtigen Stimme auf, als ich zur Türklinke greifen wollte.

Ich atmete tief durch. Was soll's, dachte ich mir. Bekanntschaften auf humaner Basis machte man zu selten in dieser Welt und Linda hatte noch viel vor sich. Deswegen sagte ich: „Harry."

An ihrer Stimme erkannte ich, dass sie lächelte, als ich die Tür öffnete. „Danke", sagte sie, bevor ich ging. „Harry."


„Da ist ja der Meister der Stunde!", begrüßte mich Niall, als ich die alte Kneipe betrat, die ich gestern noch mit Linda verlassen hatte. Alle sahen mindestens genauso fertig aus wie ich. „Hattest du deinen Spaß letzte Nacht?", fragte Niall mich, als ich mich in die Eckbank neben ihn gesellte.

„Reden wir nicht darüber", blockte ich seine Frage genervt hab. Ich hasste es, wie Niall immer eine riesige Sache aus Frauen machte. Für ihn hatten Mädchen einen anderen Stellenwert, als für mich, was schon oft für Streit sorge. Schon damals in Amerika.

Niall klopfte mir auf den Rücken, worauf ich den Kopf gestresst hob und direkt auf einen blonden Hinterkopf sah. Mir stockte unauffällig der Atem, als mir klar wurde, dass Annemarie eventuell alles mitbekommen hatte. Gleichzeitig dachte ich, dass es mir hätte egal sein können, aber alleine für sie wünschte ich mir, dass sie nicht wusste, was letzte Nacht geschehen war. Ich wollte sie nicht kränken, wirklich nicht.

„Ich weiß, dass du ihn hattest", zwinkerte Niall. „Ich hab mich ein Zimmer daneben vergnügt. Drei Mal."

„Halt's Maul, Niall, ich sagte, wir reden nicht darüber."

Und schon fiel mein Blick wieder auf Annemarie. Links neben ihr saß Zayn, rechts von ihr saß Louis, der sich mit ihr unterhielt. Ich konnte nicht hören, worum es ging, aber wahrscheinlich erzählte er ihr von seinen Büchern. Sie hörte zu, schien aber irgendwie trotzdem abwesend zu sein. Ich umschloss mit meiner rechten Hand meine linke Faust und lies meine Knöchel knacken.

Ich hätte zweimal, nein zehnmal mit Linda schlafen sollen, um Annemarie aus meinem Kopf zu bekommen.

„Horan", sagte Pattons harsch, als er sich an unseren Tisch gesellte. Eine Karte breitete er aus. „Verschwinden. Die Männer unterhalten sich jetzt."

Niall tat sofort, was gesagt wurde und ging davon. Er warf mir einen Blick zu und ich konnte ihn sofort deuten. Viele meiner Kumpanen verstanden nicht, wie ich mit Pattons so normal reden konnte. Alle hassten ihn, ich tat es auch, aber trotzdem konnten sie nicht begreifen, wieso ich ihm in denen letzten Tagen so zur Seite stand und ihm zuhörte. Niemand konnte verstehen, dass ich doch nur helfen wollte. Ich hatte gehört, wie erzählt wurde, ich würde scharf darauf sein, an höherer Stelle zu stehen, aber das war eine Lüge. War es.

Der Sergeant und ich besprachen den folgenden Weg. Unser Ziel war noch immer Halle und weit war es nicht mehr. Annemarie schien sich weiterhin Tag für Tag eine Route auszudenken und Pattons glaubte ihr noch immer. Ich würde es nicht wagen, ihm die Wahrheit zu sagen. Ansonsten wären Annemarie und ihre Schwester sofort tot, wenn nicht schon kopflos.

Wir würden in wenigen Stunden aufbrechen, bis dahin verließ Sergeant Pattons wieder die Kneipe und ich nutzte die Zeit, kurz meine Augen zu schließen und mich zurückzulehnen. Die Bar wurde immer leerer und ich döste bereits vor mich hin, fiel fast in einen Schlaf, den ich dringend benötigte.

Bis Liam mit einer älteren Frau das Gebäude betrat und ich die Augen öffnete, weil er sagte: „Gertrud ist Schneiderin, Annemarie. Sie meinte, sie kann dir gerne neue Klamotten zur Verfügung stellen, damit du nicht immer deine schmutzigen Sachen tragen musst."

Um nicht ganz zu extrem aufzufallen, tat ich so, als würde ich meinen Revolver auffüllen, lauschte aber gleichzeitig dem Gespräch.

Gertrud sah nett aus. Kaputt, aber nett. Und auch Annemarie schien das zu finden, denn sie lächelte.

Ich schluckte. Gott, ihr Lächeln.

„Das wäre großartig", hörte ich Annemarie seit langem wieder sprechen. „Das wäre wirklich großartig."

„Super." Liam half Annemarie aus ihrem Stuhl und wand sich an Zayn. „Wir brauchen deine Hilfe bei einem Auto, es will nicht anspringen."

Dieser nickte und stand ebenfalls auf, sodass nur noch Louis saß. „Klar, ich sehe, was sich machen lässt", meinte Zayn und stellte sich zu Liam.

„Louis, du musst dich leider von Annemarie verabschieden", sagte Liam zu dem Kleinen, der gar nicht wusste, was er tun sollte. „Wir können bei dir nicht sicher sein, dass du sie bekommst, wenn sie wegrennen will."

Louis seufzte und ließ die Schultern hängen. „War ja klar. Wie konnte ich auch denken, dass mir etwas zugetraut wird?"

Zayn lachte und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, als er aufstand. „Irgendwann wirst auch du glänzen, kleiner Mann."

Liam lächelte und blickte dann direkt zu mir, worauf ich sofort wegschaute. Ich war verdammt schlecht im Belauschen, musste ich feststellen.

„Harry", sprach er mich über den kompletten Raum an. „Du wirst mit Annemarie und Gertrud gehen. Sieh zu, dass du auf sie aufpasst."

Ich war so überrascht, dass ich den Mund aufmachte, aber kein Ton herausbekam.

Ich sollte mit Annemarie gehen? Es war das Unerwartetste, das mir an diesem Tag passieren konnte und ich war mir noch nicht sicher, ob es gut war. Liam setzte viel aufs Spiel, wenn er mir den Befehl gab, mit Annemarie zu verschwinden, während doch Pattons direkt um die Ecke war.

Ich hoffte, er hatte das gründlich durchdacht, denn ich war mehr als misstrauisch.

Doch ich stand sofort auf und packte meinen Revolver weg. „Klar", war alles, was ich darauf sagen konnte.

Ich wagte einen kurzen Blick zu Annemarie, die nur ausdruckslos zu Boden sah. Ich wollte wissen, ob es für sie in Ordnung war, wenn ich mitging. Sie hätte zwar nichts dagegen sagen können, dennoch wollte ich einfach sicher gehen, dass sie meine Anwesenheit nicht belastete. Trotzdem wir schwiegen beide.

Gertrud führte Annemarie und ich mich in ein Blockhaus, das scheinbar schon ein paar Angriffe überlebt hatte. Die Wände waren teilweise kaputt und das Treppengeländer zerrissen. Ich ließ Annemarie vor mir laufen, so wie jeden, auf den ich Acht gab.

Wir sprachen nicht miteinander, auch nicht, als Getrud die Tür zu ihrer Stube öffnete und wir in einem Wohnzimmer standen.

Die alte Dame sagte etwas auf Deutsch zu Annemarie, weswegen ich nicht verstand, weshalb sie einverstanden nickte. Aber ich setzte mich einfach an einen Holztisch, von dem ich annahm, dass es der Esstisch war.

Die Stimmung war enorm angespannt, eine große Uhr tickte, ansonsten hörte man nichts, als Gertrud den Raum verließ.

Annemarie stand – mir den Rücken zudrehend – im Raum. Ich versuchte die Bilder anzusehen, die an der Wand hingen, damit sie sich nicht so beobachtet fühlte. Wenn sie mit mir reden wollen würde, dann hätte sie es getan. Tat sie aber nicht.

Getrud kam wieder in den Raum und stellte ein schwarzes paar Schuhe neben Annemarie. Sie sagte etwas zu ihr und dann sprach die Frau zu mir: „Sei ein Gentleman und dreh dich um. Annemarie muss sich umziehen."

Ich blinzelte und nickte sofort. „Klar", war wieder alles, was ich zu sagen hatte und ich kam mir vor wie ein Vollidiot.

Es war praktisch, mich umzudrehen, denn dann konnte ich mir selbst die Hand an die Stirn halten. Ein Wrack, das war, was Annemarie aus mir machte, wenn sie mir nahe war. Unauffällig atmete ich tief durch und hob den Kopf wieder an, sah an die Wand mir gegenüber.

Allerdings sah ich direkt Annemarie wieder, denn sie spiegelte sich komplett in dem großen Spiegel, der an der hellbraunen Wand ging. Einfach weil ich sie nicht ausspannen wollte, starrte ich auf den Boden. Was mein Puls auch nicht zum langsamer Pochen brachte.

„Ich gebe dir Bescheid, wenn du dich umdrehen kannst", erklang Annemarie sanfte Stimme und ich fokussierte meine Augen auf eine Jesusstatue, die an der Wand hing. Ich hörte genau, wie sie begann sich die Schuhe auszuziehen und ich konnte nicht glauben, dass ich hier in diesem Raum saß.

„Jap", brachte ich hervor und man hörte heraus, wie kratzig meine Stimme klang. Annemarie müsste blind sein, wenn sie diesen Spiegel nicht auch sofort sah. Und dumm, wenn sie nicht schlussfolgerte, dass ich sie dadurch sehen konnte, würde ich dort hinschauen.

Was ich schon nach vier weiteren Sekunden tat.

Und ich spannte mich augenblicklich an, als Annemaries Augen unmittelbar in meine trafen. Sie sah dennoch nicht empört oder bösartig aus, nein. Ich konnte nicht lesen, was ihre Miene ausstrahlte, aber verlor jeglichen Verstand, als sie begann, sich die Schuhe von den Füßen zu streifen, ohne den Blickkontakt mit mir zu unterbrechen.


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