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28.

Halb vier morgens und ich hau einfach mal ein Kapitel raus. So was von Ferien bei mir im Zimmer

Annemarie

Die Minuten vergingen wie Stunden und die Stunden fühlten sich an wie die Ewigkeit.

Das Grauenvollste in meiner derzeitigen Situation war nicht die Kälte, dieses schreckliche Hunger -  und Durstgefühl oder die Helligkeit, die sich langsam vom Himmel verabschiedete, nein, es war die Tatsache, dass ich zu viel Zeit hatte, um nachzudenken. Das erste Mal seit Tagen war ich komplett alleine, ich dachte, ich bräuchte es, aber es war schlimmer als der Schmerz, den ich mittlerweile in meinem versteiften Rücken spürte.

Denn ich vermisste alles.

Ich vermisste meinen Vater, ich vermisste Annels Lachen, ich vermisste meinen Musiklehrer, ich vermisste mein Zuhause und ich vermisste meine Mutter. Doch all diese Dinge, all das waren Dinge, die kaputt gemacht wurden.

Mein Vater schickte seine Töchter durch die Hölle, Annel hatte keinen Grund mehr zum Lachen, ich würde nie wieder meinen Musiklehrer treffen, nie wieder mein Zuhause betreten und nie wieder, ja, nie wieder, nie wieder in meinem ganzen Leben meine Mutter in den Arm nehmen können.

Ich weinte in den letzten Stunden viel und lange. Mein Kopf hing nur schlaff nach unten, meine Augen waren geschlossen, meine Tränen waren auf meinen Wangen getrocknet, hinterließen ein widerliches Gefühl.

Mit gebundenen Händen, mitten in einer kalten Nacht in einem Dorf, das von Engländern zerstört wurde - So endete einer der vielen Tage, die ich mit dem amerikanischen Soldatentrupp verbrachte. Gedemütigt und verletzt. Genauso fühlte ich mich stundenlang und es hörte nicht auf.

Über Harry wollte ich nicht einmal nachdenken, das würde meine Situation nur noch unerträglicher  machen. In manchen Momenten hasste ich ihn, dann versuchte ich, ihn zu verstehen, doch dann hasste ich ihn wieder. Aber so schnell wie ich begann ihn zu hassen, wurde mir klar, dass es mir zu viel Kraft raubte. Kraft, die ich schon seit Tagen nicht mehr besaß.

Wie konnte ich denken, er würde mir helfen?

Doch diese Gedanken waren unnütz, jetzt waren sie einfach nur noch unwichtig. Ich war ein ausgelaugtes Wrack, war vollkommen leer, wie ich hier so saß und den Stoff meines Kleides in meinem Schoß betrachtete. Ich wollte, dass diese Nacht umging, mehr nicht.

Allerdings war sie noch lange nicht um und es wurde schlimmer, als von vorne eine Stimme ertönte und mir schleifende Schritte näher kamen.

„Ah", sagte die Stimme und ich sah nicht einmal auf, denn ich wusste sofort, dass es Walt war, der mich besuchte, „die kleine Deutsche lässt den Kopf hängen."

Ich schloss die Augen, als er mir immer näher kam. Er war ein Sadist, genauso wie Sergeant Pattons.

Ich hob auch nicht den Kopf, als er sich genau neben meine Beine kniete. „Was ist los? Willst du nicht mit mir reden, Kleines?"

Zu schwach war ich, um überhaupt reagieren zu können, hätte es aber auch nicht getan, wenn ich es gewollt hätte.

„Hey!" Mit festem Griff riss Walt mein Kinn in die Höhe und krallte seine Finger in meine Wangen, sodass es wehtat. Seine Augen waren so dunkel, ich konnte schwören, er wäre der Teufel. Seine kurzen braunen Haare waren durcheinander und ich roch eine Alkoholfahne, als er mir mit böser Miene zusprach: „Du hast mich anzusehen, wenn ich mit dir rede, verstanden? Was glaubst du, wer ich bin, dass du mich ignorieren kannst?"

Ich antwortete nicht darauf, sah ihm einfach nur schwach in die Augen, die mich streng musterten.

Kurz herrschte Stille, dann wanderte Walts Blick von meinem Gesicht meinen Körper hinunter und ich fühlte mich direkt unwohl. Ich hasste es, wenn er mich so ansah. Es widerte mich an.

Sein Griff um meine Wangen wurde sanfter. „Oh, Annemarie", brummte er, als er seine Hand zu meinem Hals gleiten lies, dort über meine Haut strich. „Ich will nicht immer so streng zu dir sein, aber du bist nun mal diejenige, die immer so widerspenstig ist."

Ich blinzelte schwach und wünschte mir, jemand würde ihn von hier wegbringen.

Walts lange Finger umschlossen wieder meine Wange, während er mit seinem Daumen über meine Unterlippe fuhr, die total trocken und zerrissen waren. „Ich könnte hier und jetzt deinen Mund ficken", raunte er leise und starrte auf meinen Mund. „Wir sind ganz alleine. Ich könnte dich so verzweifelnd zum Würgen bringen, Annemarie."

Seine Worte ließen einen Kloß in meinem Hals entstehen. Er sollte nicht so mit mir sprechen, er sollte gehen und mich in Frieden lassen. Litt ich nicht schon genug?

Allerdings war das Walt nicht genug, denn nun nahm er seine andere Hand, legte sie auf mein nacktes Schienbein und ließ sie langsam nach oben wandern. „Verdammt, ich würde ... Ich würde auf dein Gesicht kommen und du könntest nichts dagegen tun."

Als seine Hand bereits bei meinen Knien angelangt war, zuckte ich schließlich zurück und presste meine Beine aneinander. Viel konnte ich nicht gegen ihn ausrichten, aber es war etwas. Denn er hatte vollkommen Recht, ich könnte nichts dagegen tun.

Ein raues Lachen ertönte aus Walts Rachen, als er seine Hand unter meinem Kleid hervorzog und gierig auf meine rechte Brust legte.

Sofort hielt ich den Atem an und drückte mich noch fester gegen den Holzbalken, was jedoch nur bezweckte, dass er seine Finger der freien Hand wieder tief in meine Wangen bohrte und mein Gesicht näher an seins zog.

Ich presste die Augen zusammen, als er mir mit seinem Kopf immer näher kam, seine Hand unangenehm fest meine Brust drückte und ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte.

„Was ist los?", flüsterte er, wonach ich instinktiv mein Gesicht von ihm wegdrehte. Er roch fürchterlich.

„Gefällt es dir nicht, wie ich mit dir rede?", fragte er und ich spürte seine Nasenspitze an meiner Wange. Ganz nah kam er an mein Ohr heran und leise meinte er: „Ich wünschte, deine Hände wären frei, denn dann könntest du spüren, wie verdammt geil du mich machst."

Ich wimmerte auf, ich wollte von ihm weg, aber ich war ihm vollkommen ausgeliefert.

Plötzlich drehte er wieder unsanft mein Gesicht vor seines und seine Emotion wechselte von böse zu gierig, und dann zu flehend. „Du bist so wunderschön, Annemarie", sagte er und mit einem Mal wirkte er wie ein trauriger Mann, der etwas wollte, das er nie bekommen würde. „Ich will deinen Mund so hart ficken, bis du kotzt, verstehst du das denn nicht?"

Die Hand, die er bisher noch auf meiner Brust liegen hatte, umschlang er aus heiterem Himmel um meinen Hals und drückte zu.

Ich bekam auf Anhieb keine Luft mehr und röchelte, doch er ließ nicht los. Ich wollte „Hilfe" schreien, aber es war unmöglich.

„So schön bist du, du kleines deutsches Mädchen", sagte Walt und er klang, als würde er gleich weinen, während er mir zusah, wie ich unter seinem Griff litt. „So, so schön und ..."

„Lass sie los."

Walt zuckte zusammen und drehte sich um, sodass ich wieder Luft bekam und husten musste.

Gott, all das war schlimmer als die Hölle.

„Was suchst du hier?", fragte Walt unfreundlich die Person, die mich aus dieser misslichen Lage rettete und stand auf.

„Die bessere Frage ist wohl, was suchst du hier." Es war Liam, ich erkannte ihn an seiner Stimme. „Und was, zum Teufel, tust du hier?"

Walt knurrte. „Das hat dich einen verdammten Scheiß zu interessieren, das ist mein Ding, nicht deins."

Ich sah erst auf, als Liam sich vor mich kniete und vorsichtig meinen Kopf anhob. Seine sympathischen braunen Augen beruhigtem mich ungemein, auch wenn sie nicht alles besser machen konnten. Er hatte mir trotzdem geholfen. „Verschwinde, Walt. Pattons will, dass du zu ihm kommst."

Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie Walt zögerte und etwas Beleidigendes sagen wollte. Er sah zu mir und dann zu Liam, aber als sich Liam abwartend und – scheinbar mit der Ruhe weg – zu ihm umdrehte, schimpfte Walt „Fick dich" und ging davon. Zu meiner Erleichterung.

Ich ließ meinen Kopf gegen den Balken fallen und schloss wieder einmal die Augen, weil ich diese grauenvolle Welt wenigstens für ein paar Sekunden nicht sehen wollte.

„Es tut mir unglaublich Leid", sagte Liam und in seiner Stimme klang Mitleid mit. Alles was er sagte, klang von Grund auf ehrlich und das gefiel mir so an ihm. „Du hast das nicht verdient."

Wieder konnte ich nicht antworten, denn erstens, war ich zu schwach und zweitens, schmerzte mein Hals von Walts Griff. Es schien immer schlimmer zu werden. Alles, was ich tun konnte, war eine einzige Träne über meine Wange gleiten zu lassen.

Liam wischte sie mir vorsichtig weg und aus Reflex zuckte ich vor ihm zurück, weil die Berührung so unerwartet kam. Ich öffnete die Augen und sein Blick war voller Sorge. Er seufzte und setzte sich neben mich an den Balken.

„Ich kann leider nicht viel für dich tun", sagte er leise durch die Dunkelheit und kramte etwas aus der Brusttasche seiner Jacke, „aber ich habe etwas zu essen und zu trinken für dich. Ich weiß, du brauchst es mehr, als jeder andere von uns gerade."

Sofort gingen in meinem Kopf die Alarmglocken an, denn essen und trinken war tatsächlich das, was meine Laune – wenn überhaupt – auch nur ansatzweise heben konnte. Ich hatte das Gefühl, das Bewusstsein zu verloren, ich benötigte wirklich dringend Flüssigkeit.

Zuerst öffnete Liam seine Metallflasche und hielt sie mir vor den Mund, seine Hand darunter, damit nichts auf meine Klamotte tropfen konnte. „Trink langsam, ich habe leider nur eine Flasche mitnehmen können, es wäre sonst zu auffällig geworden."

Ich tat, was er sagte und trank vorsichtig aus der Flasche, ließ die kalte Flüssigkeit meinen Rachen herunter gleiten und das erste Mal seit Ewigkeiten konnte ich wieder richtig atmen. Das Gefühl, das in meinem Kopf brodelte, war intensiv, als ich noch mehr trank, aber bei der Hälfte aufhörte.

Mit geschürzten Lippen schüttelte Liam den Kopf, als er die Flasche schloss und ich tief ein und aus atmete. „Du hast das wirklich nicht verdient ... Es ist grauenvoll, was sie dir antun." Ich konnte mich nicht einmal richtig auf seine Worte konzentrieren, denn ich sah gierig zu, wie er etwas Verpacktes hervorholte und es öffnete. Es war Schokolade. „Ich hoffe, du hast Hunger auf etwas Süßes", sagte er, als er ein Stück davon abbrach. „Ich dachte mir, dass es dir vielleicht etwas gut tun würde."

Und schon hatte ich das erste Stück im Mund und seufzte. Es schmeckte himmlisch und tat mir tatsächlich besser, als ich dachte. Die Schokolade zerschmolz auf meiner Zunge und ich bekam direkt das nächste Stück gereicht.

Nachdem ich die ganze Tafel aß, packte Liam das Papier weg und lehnte seinen Kopf ebenfalls an den Holzbalken, winkelte seine Knie an. „Du darfst es ihm nicht übel nehmen."

Natürlich verstand ich sofort, von wem er redete. Und genau das war der Grund, weswegen meine Laune wieder sank. „Er hätte sich weigern können", spreche ich seit Stunden wieder meine ersten Worte und spürte, wie müde ich war. „Aber das hat er nicht."

Liam schüttelte den Kopf. „Nein, hätte er nicht, Annemarie ... Er hatte keine andere Wahl."

„Du hättest es nicht getan."

„Da hast du Recht, aber ich stehe an einer Position, als er. Sergeant Pattons hat es schon von Anfang an auf ihn abgesehen, seitdem Harry seine Arbeit in Frage gestellt hat."

Ich sagte nichts weiter darauf. Ich wusste nicht, was zwischen Sergeant Pattons und Harry vorgefallen war, das war mir in diesem Moment auch egal.

Nach einer Weile sagte ich: „Nicht mal jetzt ist er hier. Er ist nicht besser, als der ganze Rest."

„Doch, das ist er." Kurze Pause, dann fügte Liam leise hinzu: „Nur leider weiß er das selbst zu oft nicht."

Für eine Minute sprachen wir nicht miteinander. Wir saßen einfach hier und ich betrachtete die Sterne. Ich mochte die Sterne, sie schenkten mir Aufmerksamkeit, aber trotzdem keinen Trost. Trost war etwas geworden, das mir nicht weiterhalf.

„Liam", sagte ich irgendwann, worauf er seinen Kopf zu mir drehte. „Erzähl mir etwas. Irgendetwas Schönes."

Er dachte nach und dann bewegte er sich. Ich sah zu ihm und beobachtete, wie er etwas Papierartiges aus seiner Jacke zog und es mir hinhielt. „Das ist das Schönste, das ich dir zeigen kann."

Ich blickte auf das Bild in seinen Händen und erkannte ein kleines Kind. Es war ein Mädchen, unverkennbar. Es hatte blonde, kurze Haare und sah glücklich aus, während es mit einem braunen Stoffbären in der Hand in einem Stuhl saß. Sie war nicht älter als drei Jahre. „Wer ist sie?", fragte ich ihn.

Liam schmunzelte und schaute ebenfalls auf das Bild. „Das ist Grace. Meine Tochter."


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