Kapitel 11
• I S A A C •
Freunde - Kay und ich...wie dumm bin ich denn?
Meine Gefühle spielen ja schon verrückt, wenn ich an ihn denke! Wie sollen wir denn dann Freunde sein?
"Hey, was ist los?" Kat schmiegt sich an mich und gähnt. Ich streiche ihr über den Rücken. "Nichts. Ich...denke nur gerade ein bisschen nach." "Stress im Büro?"
Ich schaue auf sie herunter. Selbst im Dunkeln glänzen ihre dunkelblonden Haare. Bei unserer ersten Begegnung sind sie mir sofort aufgefallen. Genauso wie ihr bezauberndes Lächeln.
"Ähm...ja. Ja, derzeit ist es etwas stressig. Aber mach dir keine Sorgen. Schlaf weiter." Ich löse sie von mir und richte mich auf. "Was machst du?" "Ich gehe kurz um den Block. Muss den Kopf ein bisschen frei bekommen."
Sie murmelt etwas vor sich hin, schläft dann aber schon wieder ein.
Ich hole mir ein Shirt, eine Hose und Socken aus den Schrank und gehe leise nach draußen. Während ich die Klamotten wechsle, schweifen meine Gedanken immer wieder zu Kay.
*Flashback
Ich lasse das heiße Wasser über meine steifen Glieder fließen und streiche die nassen Strähnen aus meinem Gesicht.
Gestern ist meine Familie aus einem zweiwöchigen Urlaub zurückgekommen und ich habe Kay so unglaublich vermisst.
Eigentlich habe ich geplant, vom Flughafen gleich zu ihm zu fahren. Aber meine Eltern haben darauf bestanden, dass ich erst nach Hause fahre.
Gott sei Dank hatte ich keine Lust auf Stress und habe nachgegeben. In meinem Zimmer erwartete mich dann ein Traum aus Kerzenlicht und weißen Rosen. Der Duft von Mandelöl und Basilikum liegt noch immer in meiner Nase.
Lächelnd gehe ich auf den Tisch zu, wo zwei Gläser und eine Sektflasche, eine Schüssel mit Erdbeeren und ein Schokofondue steht. "Kay?", rufe ich, während ich nach einer Erdbeere greife und sie in die geschmolzene Schokolade tunke. Als ich sie zu meinem Mund führen will, wird sie mir weggenommen. Überrascht drehe ich mich um.
"Hallo, meine Naschkatze." Kayden hält mir die Süßigkeit hin. Schmunzelnd öffne ich den Mund und beiße ab. "Was machst du denn hier? Ich wollte eigentlich gleich zu dir fahren." Er grinst und fährt mir durch die Haare. "Ich habe dich halt vermisst und wollte dich überraschen." Ich lege meine Arme um ihn. "Und das hast du geschafft." Meine Lippen schweben vor seinen. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie du mir gefehlt hast." Seine Hände wandern nach unten zu meinen Hüften und liegen plötzlich auf meiner nackten Haut. "Ich hätte nichts dagegen, wenn du es mir zeigst."
Unsere Münder treffen aufeinander und unser Weg führt zu meinem Bett. Ich reiße ihm sein Shirt über den Kopf. Er stößt mich auf die Matratze und schaut auf mich hinab. "Weißt du-", er setzt sich auf mich, "ich wollte dich jetzt eigentlich schön verwöhnen.", schnurrt er, während er die Knöpfe meines Hemdes öffnet, "dafür musst du aber deinen heißen Körper entblößen." "Ach ist das so?" Er nickt und steigt dann von mir runter. Ich sehe ihm neugierig zu, wie er in einer Tüte kramt, während ich mir mein Hemd von den Schultern streife.
Kay hebt eine Flasche Massageöl hoch und kommt lächelnd auf mich zu. "Dann leg dich mal auf dein schönes Sixpack." Lachend gehe ich seiner Forderung nach. "Übertreib hier jetzt mal nicht so." Das Bett gibt nach, als er sich drauf klettert und sich auf mich setzt. Ich höre, wie er den Verschluss öffnet, und schließe die Augen. "Isaac, du bist der heißeste Typ der Welt. Glaub es oder nicht. Und jetzt halt den Mund und entspann dich.", meint er und verteilt das Öl auf meiner Haut. Als ich seine warmen Hände auf mir spüre, seufze ich.
*Flashback Ende
Ich lächle, als ich an diesen Abend nachdenke. Es war eine so süße Überraschung von ihm gewesen. Und wie es sich herausstellte, waren meine Eltern involviert.
Kayden war immer so süß zu mir. Warum musste ich bloß alles zerstören? Wir hatten Pläne, wollten sogar schon zusammenziehen. Ich kann mich nicht mal mehr an dieses Mädchen erinnern, wer sie war und warum es dazu gekommen ist. Dafür kann ich mich an jedes Detail erinnern, nachdem Kay davon erfahren hatte - sein enttäuschtes Gesicht, seine verletzten Worte.
Und ich war so dumm und habe alles kaputt gemacht...
O man, wie lange will ich eigenlich noch in diesem Selbstmitleid liegen? Ich finde es ja schon selbst peinlich, wie ich jedes Mal wieder über unsere kaputte Beziehung rede. Aber irgendwie bin ich auch zu dämlich, um einfach mit der Sache abzuschließen!
Ich meine, ich bin doch jetzt mit Kat zusammen...und ich liebe sie.
Nur, weil Kayden jetzt wieder in meinem Leben aufgetaucht ist, heißt das ja noch lange nicht, dass alles im Chaos ausbrechen muss.
Okay doch, genau das heißt es.
Warum bin ich auch bloß auf Emmas bescheuerten Party gegangen?! Wie lange war ich dort am Ende? 10 Minuten?
Dann hätte ich es ja auch gleich ganz lassen können!
Und dann hätte ich Kay niemals getroffen, hätte Katherine nicht betrogen und ich könnte mich auf unsere Hochzeit freuen.
Aber warum denn? So schön kompliziert macht das Leben doch viel mehr Spaß!
Seufzend ziehe ich mir meine Jacke über, greife nach meinem Handy und meinem Autoschlüssel, und verlasse unsere Wohnung. Leise ziehe ich die Tür hinter mir zu und atme tief durch. Meine Füße tragen mich beinahe selbstständig die Treppen nach unten und aus dem Haus.
Ich sollte ihm von Kat erzählen. Das machen doch Freunde oder? Sich von seinen Partnern erzählen.
Naja, ehrlich gesagt will ich nicht wissen, mit wem Kayden schläft.
Bei dem Gedanken zieht sich meine Brust zusammen.
Ich würde jedem Typen eine verpassen, der sich nur wagt, ihm näherzukommen.
Ach fuck...dazu habe ich kein Recht mehr.
Ich bedauere, dass ich mir wünsche, es wäre anders.
Wahrscheinlich sollte ich Katherine von ihm erzählen.
Ach man, wie ich es auch machen werde, es wird eine Katastrophe.
Ich liebe Kat, sie macht mich glücklich. Wieso sonst hätte ich ihr einen Heiratsantrag gemacht?
Aber Kay und ich haben eine Vergangenheit und sie war wundervoll. Genau wie die Nacht, die wir miteinander erlebt haben.
Und wenn ich ihn sehe, will ich ihn immer wieder küssen. Und das ist gefährlich.
Ich steige in mein Auto und schnalle mich an. Seufzend lasse ich mich in meinen Sitz sinken.
Was hat es zu bedeuten, wenn man mit jemanden zusammen ist, den man auch liebt, aber eine andere Person einfach nicht aus dem Kopf will?
Die absolute Qual!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro