8. Endlich Wochenende
Auch die nächsten Tage waren so anstrengend gewesen.
Dienstag, Donnerstag und Freitag hatte ich jeweils vormittags Unterricht und nachmittags einen Auftrag gehabt. Ach ja, bei den Aufträgen ging es um so was wie für kleinere Mode-Labels zu fotografieren oder auch ab und zu Spots zu drehen.
Mittwochs hatte ich einen Langtag und somit war ich diese Woche jeden Tag erst um sechs Uhr zu Hause.
Danach hab ich meisens einfach nur gelesen oder Serien geschaut.
Jetzt war Freitagabend und Meg lag neben mir, während wir einen Film schauten. Es war ein typischer Mädelsabend mit allem drum und dran.
Nach dem Film quatschten wir noch ziemlich lange.
"Hast du eigentlich einen Freund?", fragte sie gerade.
"Nö, du?"
"Auch nicht.", grinste sie, "Ich hab aber einen Blick auf jemanden geworfen."
Jetzt saß ich wieder hellwach und kerzengerade auf meinem Bett.
"Wer? Wie heißt er, wie sieht er aus, wie alt ist er, was macht er in seiner Freizeit? Ich. Brauche. Fakten!", rief ich und brachte sie damit zum Lachen.
"Du kennst doch Lion, oder?", fragte sie prüfend.
"Der Lion? Der mit den grauen Augen? Der, der während des Mittagessens immer so verstohlen zu dir rüber schaut?"
"Tut er gar nicht!"
"Tut er wohl!"
"Nein!"
"Du musst ihn anschreiben, seine Nummer hast du ja aus der WhatsApp-Gruppe!"
"Meinst du wirklich?"
"Ja, sei offen!"
"Ok.", sagte sie und griff nervös nach ihrem Handy.
Ich ging kurz auf Toilette und als ich zurückkam, saß Meg strahlend auf meinem Bett.
"Er will sich mir mir treffen!", schwärmte sie und ich quietschte vor Freunde auf.
"Wohin geht's denn? ", fragte ich aufgeregt.
"Ist ne Überraschung, sagt er."
Glücklich legten wir uns nebeneinander in mein Bett und redeten noch etwas, bis wir einschliefen.
Sonntag
Ich wälzte mich in meinem Bett auf den Bauch, um auf die Uhr gucken zu können.
10.24 Uhr.
Seufzend rollte ich mich wieder auf den Rücken.
Eigentlich hatte ich mich auf diesen Tag gefreut. Nichts tun müssen. Faulenzen und im Bett liegen. Aber irgendwie konnte ich es nicht genießen.
Gestern war Meg gegen Mittag nach Hause gegangen und ich war losgezogen um Fotos, für eine Hausarbeit zu machen.
Abends hatte Meg ihr Date mit Lion. Noch direkt danach telefonierten wir und sie erzählte mir, wie toll es gewesen war.
Lion hatte sie zum essen eingeladen.
Wie süß war das denn bitte?!
Und heute würden sie zusammen ins Kino gehen.
Ich musste wieder seufzen und setzte mich auf.
Mir, müde die Augen reibend, tapste ich ins Bad.
Es war gestern sowieso schon spät gewesen, als Meg mich angerufen hat, aber anstatt mir die Kurzfassung zu geben, legte sie mir einen ganzen Roman vor.
Und um das Ganze noch abzurunden, rief sie mich heute früh auch noch an (um 8 Uhr, hallo es war Sonntag?!), um mir das mit dem Kino mitzuteilen.
Ich mochte sie trotzdem.
Nach einer Dusche fühte ich mich schon etwas besser, aber richtig wach war ich immernoch nicht.
Gefrühstückt hatte ich schon vorher, also lief ich direkt zu meinem Kleiderschrank und zog irgendwas frisches zum anziehen raus.
Anscheinend war heute doch irgendwie mein Glückstag, denn als ich ich den Spiegel sah, bemerkte ich, dass die wahllos gewählten Klamotten doch irgendwie zusammen passten.
Ich trug eine Jeans-Shorts mit einem Nasa T-Shirt. Schnell noch die Kette, die ich inzwischen jeden Tag trug, umlegen.
Mit meinem Schlüssel, Handy, Board und etwas Geld machte ich mich auf den Weg zu Starbucks.
Eine Kaffeemaschine oder etwas der Gleichen besaß ich nicht. Normaler Kaffe schmeckte mir einfach nicht.
Wie erwartet, war es ein unbeschreibliches Gefühl, mit dem Longboard die Strandpromenade entlang zu fahren.
Bei Starbucks angekommen, bestellte ich mir einen Iced Latte und trat ins Freie.
Mit dem Board unter einem Arm geklemmt und den Kaffe in der anderen Hand, schlenderte ich verträumt am Strand entlang und hing meinen Gedanken nach.
Nach LA zu kommen, war die beste Entscheidung überhaupt gewesen, auch wenn ich meine Familie und Sina sehr vermisste.
Doch abrupt wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Mir voller Wucht rannte ich in einen Kerl rein. Blitzschnell schmiss ich meinen Kaffe etwas weiter auf den Boden, um uns beide nicht vollzuschütten.
"Oh nein, tut mir leid!", sagte eine Stimme zu mir, "Jetzt ist ja dein ganzer Kaffe verschüttet!"
Ein Blick auf den Boden verriet mir, dass er recht hatte. Ok, ich hatte ihn aber auch selber auf den Boden geschmissen.
Als ich den Kopf wieder hob, blickten mir eis-grün-blaue Augen mit einer gelbenen Mitte entgegen. Doch sie strahlten keine Kälte aus, ganz im Gegenteil. Sie sahen besorgt auf mich herab.
So besorgt, das ich mir ein Lachen kaum verkneifen konnte.
"Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte er, da ich immernoch nichts gesagt hatte.
Irgendwie kam er mir bekannt vor.
Aber ein weiterer Blick in sein Gesicht gab keine Erleuchtung, ich musste mir mein Lachen nur erneut verkneifen.
"Ich mag sowieso keinen Kaffe.", sagte ich trocken.
So langsam schien er zu verstehen und fing an, zu grinsen.
Da konnte ich mich auch nicht mehr zurück halten.
Wie zwei Bekloppte standen wir da und ersticken fast vor lachen.
So langsam beruhigten wir uns und meine Atmung normalisierte sich wieder.
"Ich bin übrigens Corbyn.", sagte er und lächelte.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Hi erstmal. Irgendwie hat es total lange gedauert, dieses Kapitel zu schreiben und mich auch etwas Überwindung gekostet. Aber jetzt ist es endlich da! Sozusagen als Entschädigung etwas länger. Ich werde ab jetzt immer eher längere Kapitel hochladen, dafür aber nur alle zwei bis drei Tage. Viel Spaß noch!❤
xoxo carli
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