14. Nobody gotta know
Freitag. Endlich.
Der letzte Tag vor dem Wochenende.
Ich frag mich wirklich, was ich in den letzten zwei Wochen gemacht hätte, wenn ich am Sonntag nicht in Corbyn reingelaufen wäre. Meg hat am Dienstag ein Angebot für ein zweiwöchiges Praktikum bekommen, welches sie sofort angenommen hat. Ich hab aber keine Ahnung, welches.
Wenn ich Schuss hatte, hat mich meistens Corbyn abgeholt, oder ich bin zu ihm gegangen. Es war etwas total Andres, Zeit mit ihm und den Jungs zu verbringen, als mit Meg oder Sina. Auf positive Art und Weise.
Doch heute mussten sie ins Studio, um den neuen Song aufzunehmen. Wir hatten noch etwas am Text gefeilt, bis er perfekt war und ihm den Namen "Hooked" gegeben. Zugegeben war ich ziemlich Stolz darauf, bei dem Lied mitgewirkt zu haben.
Die Mittagspause war schrecklich langweilig. Ich aß nur etwas in der Cafeteria und fuhr sonst nur mit meinem Longboard über das Gelände. Eigentlich war es ja verboten, aber egal. Bis jetzt hatte mich noch niemand drauf angesprochen.
Jetzt saß ich in meiner letzten Stunde für diesen Tag. Theoretische Fotografie.
Langweilig!
Plötzlich spürte ich etwas in meinem Nacken. Schnell fuhr ich mit meiner Hand über diesen, doch da war nichts. Zwei Sekunden später war wieder was. Jetzt war ich mir sicher, dass jemand etwas dagegen geworfen hatte. Genervt drehte ich mich um.
Hinter mir saß ein grinsender Mason Turner.
Natürlich.
Dieser Idiot, der nebenbei Lions bester Freund war, ging mir schon von Anfang an auf die Nerven.
"Was willst du?", zischte ich.
"Wer ich?", fragte er, gespielt erstaunt. "Nichts, wie kommst du denn drauf?"
Augenverdrehend wendete ich mich wieder nach vorne.
Nach paar Minuten fing er wieder an, mich mit Papierkügelchen zu bewerfen und flüsterte ständig meinen Namen.
Mann, das war echt Nerven auf Grundschulniveau!
Aber leider konnte man mich so bestens provozieren.
Zehn weitere Minuten hielt ich es aus, als mir dann doch der Kragen platzte.
"Kannst du's auch mal lassen?", meckerte ich ihn an und drehte mich zu ihm um. Leider war ich nicht gerade leise gewesen.
"Haben sie ein Problem, Miss May?", fragte mein Lehrer, Mr Scott.
"Nein, alles gut.", presste ich zwischen meinen Zähnen raus.
"Fantastisch, dann kann ich ja fortfahren."
Leider meinte es das Schicksal nicht gut mit mir. Mason hörte nämlich, natürlich, nicht auf.
Und ein zweites mal konnte ich mich nicht zurück halten.
"Lass das!", schallte ich.
Doch anscheinend hatte auch Mr Scott die Geduld mit mir verloren.
"Da sie anscheinend nichts anderes zu tun haben, als ständig zu stören, Miss May, können sie nun gehen! Und diese Zeit nutzen sie für eine zusätzliche Hausarbeit, verstanden?"
Schnaubend nickte ich, warf Mason einen Killerblick zu und rauschte aus dem Raum.
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Immernoch wütend, klappte ich mein MacBook zu. Dieses Teil war scheiße teuer gewesen, das sage ich euch!
Wenigstens hatte ich die Hausarbeit jetzt schon hinter mir.
Gedankenverloren schweifte mein Blick durch mein Zimmer. Es war echt schön geworden. Modern, ein bisschen Tumblr und trotzdem ein Hauch der 80er.
An einem Gegenstand blieben meine Augen hängen und ich dachte kurz nach.
Warum eigentlich nicht? Es ist die perfekte Lösung um mich endlich abzuregen.
Begeistert von meiner Idee stand ich auf und ging zu meinem Kleiderschrank. In Windeseile hatte ich mir Sportklamotten angezogen, befüllte meine Flasche mit frischen Wasser, stopfte diese und paar andere nötigen Sachen in einen Beutel und machte mich mit besagtem Gegenstand und Board auf den Weg.
Ich sah schon von weitem, dass auf dem Basketballplatz, welcher mein Ziel war, niemand spielte. Zum Glück!
Man, hatte ich das vermisst! Zum Aufwärmen dehnte ich mich und lief ein paar mal dribbelnt über den Platz. Dann machte ich mich ans Werfen.
Es tat so gut, den Ball wieder in den Händen zu halten und meine ganze Wut beim Werfen rauszulassen. Das ging so plötzlich ganz einfach. Seit dem Mason angefangen hatte, mich zu nerven, hatte sich alles nur angestaut und ich konnte nichts dagegen machen. Ich konnte es nichtmal abbauen. Doch hier auf dem Platz gelang es mir endlich. Die Wut verwandelte sich in Energie, welche ich ganz ins Werfen legte.
Nach zwei Stunden war ich zwar total fertig, aber wenigstens wieder gut gelaunt. Doch leider musste ich bemerken, dass mein Wasser leer war und ich stöhnte auf.
"Durst?", fragte eine Stimme, die mir irgendwie bekannt vor kam, und hielt eine Wasserflasche vor meine Nase.
Überrascht drehte ich mich um.
"Jack?! Was machst du denn hier?"
"Also eigentlich wollte ich ein paar Körbe werfen, aber jetzt habe ich irgendwie doch keine Lust mehr. Und jetzt trink, sonst dehydrierst du gleich noch!"
Dankbar nahm ich die Flasche und trank sie bis zur Hälfte aus.
"Ahh, danke das tat gut."
"Immer wieder gerne. Laufen wir ein Stück?"
Nickend packte ich meine Sachen zusammen und stand auf. Da fiel mir wieder etwas ein.
"Ich dachte ihr seid heute im Studio?"
"Ja, waren wir auch, aber den neuen Song aufzunehmen ging ganz schnell. Es gab ein bisschen Stress und ich wollte mich etwas abreagieren. Ich bin aber schen gar nicht mehr sauer."
"Stress? Das klingt ganz nach meinem Tag."
"Warum?"
"Ach, so ein Idiot in der Uni meinte, mich provozieren zu müssen. Was er auch geschafft hat. Ich hab ihn mitten im Unterricht angemeckert und wurde, mit einer zusätzlichen Hausarbeit, von meinem Lehrer nach Hause geschickt. Leider kann ich mich nicht so schnell abreagieren, italienisches Temperament und so. Aber mit Basketball geht es ganz einfach."
Jack nickte verstehend und sah mich kurz nachdenklich an.
"Hast du und eigentlich schon mal live gehört?", fragte er plötzlich.
Ok, Jack krasser Themenwechsel, aber gut.
"Äh, nein wieso?"
Er ignorierte einfach meine Frage.
"Was echt, noch nie? Das geht so nicht! Vor allem, wie lange kennen wir uns jetzt schon?"
Ich war nicht ganz sicher ob das eine rhetorische Frage war, trotzdem antwortete ich: "Ähm, zwei Wochen."
Doch anscheinend spielte bei Jack ein anderer Film.
"Ein Monat ist es bestimmt schon! Also echt wir müssen was ändern."
Ok, er hatte es geschafft. Dabei war es echt schwer, mich an so einem Tag zum Lachen zu bringen. Und jetzt tat ich genau das. Lachen.
"Weißt du was?", sagte Jack begeistert und angespornt von meinem Lachen. "Ich hab da eine Idee. Aber du darfst den anderen Jungs nichts verraten, ok? Also morgen haben wir hier in der Nähe..."
Seine Idee war einfach, aber genial.
1014 Wörter
Hola!
Lang ist's her.
Ich brauche dringend eure Meinung zu meiner Story!
Was denkt ihr, ist Jack's Idee und wie wird es weitergehen?
xoxo carli
P.S. Sorry für den Cliffhanger.
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