Thirteen
C A L U M
Nur wenige Minuten nachdem Michael meine Wohnung verlassen hatte meldete mein Telefon eine neue Textnachricht an. Ich dachte eigentlich, dass Michael wieder irgendetwas vergessen hatte, war typisch für ihn, allerdings war der Absender eine mir nicht bekannte Nummer.
u.N: - hey calum, ich habe dein Kleid ausgesucht und wollte dich fragen, ob wir uns eventuell treffen wollen? -
Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Endlich hatte sie sich gemeldet, ich konnte es gar nicht mehr abwarten, das Mädchen, das sich für mein kleines, schwarzes Hochzeitskleid unter den aber tausenden von weißen ausgesucht hatte kennen zu lernen.
C: - gerne! hast du heute noch Zeit, dann würde ich mich gerne in einer Stunde an dem kleinen Café hinter dem Rathaus treffen? -
Durch eine kleine Information der Hochzeitsagentur wurde mir bereits mitgeteilt, dass meine Zukünftige aus der gleichen Stadt stammte wie ich, deshalb ging ich davon aus, dass ihr das Café bekannt war.
u.N: - perfekte idee, wir sehen uns x -
Sie war mir jetzt schon sympatisch. Gut gelaunt sprang ich unter die Dusche, trocknete mich ab und platzierte meine Haare in einer guten Position. Normalerweise verbrachte ich nicht so lange mit der Auswahl meines Outfits, doch bei diesem Mädchen wollte ich alles richtig machen, deshalb musste auch das Outfit gut gewählt sein, denn wie sagt man so schön? Kleider machen Leute.
Als ich mich endlich fertig im Spiegel betrachtete und auch noch mit meinem Aussehen zufrieden war, zog ich mir meine Schuhe an, schnappte mir meine Schlüssel und verließ meine Wohnung. Ich kam sehr eitel rüber und alle denken immer, ich war mit meinem Aussehen mehr als zufrieden, jedoch war das nur meine äußere Fassade, tief im Inneren hatte ich starke Selbstzweifel.
Nach nur wenigen Minuten Gehzeit hatte ich unseren Treffpunkt erreicht und betrat das Café. Es war noch nicht sehr viel los und ich lies meinen Blick umhergleiten. Das gibt's doch jetzt wohl nicht. Was wollte die den hier?
In meinem Blickwinkel sah ich plötzlich das Mädchen, welches ich auf Michaels Hochzeit an der Bushaltestelle aufgegabelt hatte. Grace oder wie auch immer sie hieß. Eigentlich war sie ein relativ gut aussehendes Mädchen, das genau mein Typ war, aber sie hatte mir schon damals zu verstehen gegeben, dass ich absolut nicht ihrer war.
Als sie mich erblickte erhob sie sich und kam auch noch genau auf mich zu. Was wollte sie denn jetzt von mir? Hilflos sah ich weiter durch die Gegend, doch ich konnte keine Dame finden, die alleine an einem Tisch saß und auf jemanden wartete. Vielleicht kam sie einfach etwas zu spät.
"Hallo Mr. schwarze Hochzeitskleider sind mir lieber als weiße", begrüßte sie mich lachend und das Blut gefror mir in den Adern. Das konnte doch jetzt nicht gerade wirklich passieren oder? Von tausenden Frauen suchte sich ausgerechnet sie meines aus?
Meine gute Laune war soeben verflogen, ich musste mich echt zusammenreißen um nicht sofort wieder aus dem Laden zu stürmen. Das würde nie gut gehen, schon gar nicht mit ihr. Auf eine weitere Niederlage, in diesem Fall eher Annullierung, konnte ich gut verzichten.
"Ich habe genauso blöd aus der Wäsche gekuckt wie du eben, als ich den Umschlag öffnete und dein Bild darin vorfand", redete sie weiter und versuchte meine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Aber ich dachte mir, wenn es das Schicksal schon so wollte, dann sollten wir der Sache wenigstens eine Chance geben und die Sache durchziehen", fügte sie noch lächelnd hinzu.
So war sie mir gar nicht in Erinnerung. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich noch keinen meiner Machosprüche ausgesprochen hatte, mit denen ich den Leuten immer ein falsches Bild von mir präsentieren wollte, um ihnen nicht meine verletzliche Seite zu zeigen.
Ich dachte noch ein paar Sekunden darüber nach, lächelte sie danach aber auch ein bisschen an. "Ich denke du hast recht, wir sollten der Sache wenigstens eine Chance geben, immerhin haben wir uns beide auf die Aktion eingelassen und uns war bewusst, dass es jeden treffen könnte, selbst jemanden, den wir uns ohne dieses Projekt nie im Leben ausgesucht hätten."
Meine Worte kamen falsch rüber, dass erkannte ich an ihrem etwas verletztem Gesichtsausdruck. Ich wollte mich eigentlich entschuldigen, aber sie hatte sich schon wieder auf den Weg zurück zu ihrem Tisch gemacht und ich folgte ihr still und heimlich.
Ich nahm gegenüber von ihr Platz und betrachtete sie etwas. Sie hatte ein wirklich bezauberndes Gesicht und ihre Augen schienen zu strahlen.
"Also ist es beschlossene Sache, wir ziehen es durch?", fragte sie mich erneut.
"Genau, wir ziehen es durch", antwortete ich ihr und schenkte ihr mein schönstes Lächeln, um sie eventuell von meinen vorigen Worten abzulenken.
"Okay, dann sage ich dem Tanzlehrer morgen zu und wir treffen uns um Punkt zehn Uhr vor der Tanzschule der Agentur?"
Ich konnte schon tanzen, immerhin hatte ich bereits zwei Tanzkurse hinter mir, bei ihr war es allerdings anders, also musste ich da wohl oder übel noch einmal durch.
"Klingt gut."
Wir bestellten uns beide noch etwas zu trinken und tauschten einige Informationen über uns selbst als Person aus. Wir führten ein nettes Gespräch und all die Zweifel die ich zu anfangs hatte rückten immer mehr in den Hintergrund und ich baute eine gewisse Sympatie für dieses dunkelhaarige Mädchen auf.
- - - -
So, jetzt mal ein Kapitel aus Calums Sicht.
Die Story habe ich gestern bereits komplett durchgeplant und ich muss zugeben, es werden nicht mehr all zu viele Kapitel folgen x
Wie findet ihr Calum so? Wie hat euch das Kapitel gefallen? x
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