Ten
2 weeks later
G R A C E
"Ich kann immer noch nicht fassen, dass du mich echt dazu überredet hast", stöhnte ich genervt auf und kämpfte mich weiter durch die tausenden Brautkleider, die hier eines nach dem anderen hing und keine Lücke zuließ.
"Denk immer daran wie glücklich ich jetzt bin", tadelte mich meine frisch getraute, beste Freundin und deutete auf ihren Hochzeitsring, der auf ihrem Ringfinger glänzte.
Wieder seufzte ich, beschloss ihr aber nicht zu widersprechen, immerhin hatte sie ja wirklich Glück mit Michael gehabt.
"Was hältst du von dem hier?", fragte sie mich und hielt ein langes, wunderschönes, weißes Kleid hoch. Ich betrachtete es einige Sekunden, lehnte dann aber ab. Ich brauchte etwas besonderes, ausgefallenes.
Ich ging weiter auf die Suche bis ich es sah, es war das einzige im ganzen großen Raum und es war perfekt, perfekt für mich. Ich lief sofort hin und nahm es in meine Arme, da es noch keine einzige Falte hatte nahm ich an, dass sich bis jetzt keiner dafür interessiert hatte.
"Ich habe es!", rief ich aufgeregt und Sina sah auf, kam zu mir hinüber.
"Das?", fragte sie ziemlich ungläubig und betrachte das Kleid in meinen Händen sehr kritisch. "Ich meine, es ist ja deine Sache, aber denkst du echt, dass das das richtige für eine Hochzeit ist? Für deine Hochzeit?"
"Ja, es ist perfekt", lächelte ich überglücklich.
Langsam lockerte sich ihre Miene wieder und sah sagte auch nichts Schlechtes mehr über meine Entscheidung. "Wenn du damit glücklich bist, dann bin ich das auch und ich weiß jetzt schon, dass du damit alle Augen auf dich richten wirst und einfach wunderschön darin aussehen wirst."
Auch wenn ich meiner Freundin sofort anmerken konnte, dass sie meine Wahl an meiner Stelle nicht getroffen hätte, so rechnete ich es ihr hoch an, dass sie meine Entscheidung so unterstützte.
Zusammen mit dem Kleid meiner Träume ging ich zu der freundlichen Dame, die meine Anmeldung entgegen genommen hatte und mich herzlich Willkommen bei Projekt Hochzeitskleid geheißen hatte.
"Fündig geworden?", fragte sie mich mit netter Stimme und nahm das Kleid entgegen, um die darauf stehende Nummer in Betracht zu nehmen.
"Oh ja", antwortete ich ihr mit strahlenden Augen, ich hatte mich sofort in dieses Kleid verliebt und der Junge der dahinter steckte konnte einfach nur ein Volltreffer sein, immerhin hatte er anscheinend den gleichen Geschmack wie ich.
"Das ist ja interessant", murmelte während sie nach dem dazugehörigen Umschlag des Kleides suchte, der die selbe Nummer wie mein zukünftiges Hochzeitskleid trug.
"Was denn?", wollte ich interessiert wissen, da mich der Klang in ihrer Stimme sichtlich neugierig gemacht hatte.
"Nun ja, der Kerl, der Ihr Kleid designet hat war schon ein paar Mal aktiv hier. Leider war die Richtige noch nie dabei, aber es ist das erste Mal, dass er ein solches Kleid wie Ihres ausgewählt hat. Mit Ihnen hat er bestimmt einen guten Fang gemacht", erklärte sie mir und mir wurde etwas mulmig in der Magengegend.
"Darauf können Sie wetten, Grace ist bombe", antwortete meine beste Freundin frech und die nette Dame musste lachen. Ich dagegen fand das gar nicht so witzig, sondern eher beschämend.
Schnell nahm ich das Kleid und den Umschlag in dem meine Zukunft steckte und verließ das Gebäude.
"Musste das jetzt sein?", fuhr ich sie etwas an.
"Aber hallo, ist doch nur die Wahrheit."
Ich verdrehte nur genervt die Augen und stieg in mein Auto. "Und nervös?", fragte sie mich und deutete auf den Umschlag.
Und wie.
"Quatsch, ist doch nur ein Projekt, wenn's schief läuft, lass ich die Ehe halt wieder anulieren", antwortete ich so ruhig es ging, immerhin wollte ich Sina nicht zeigen, wie nervös ich in Wirklichkeit war.
"Alles klar", antwortete sie mir grinsend, sie hatte mich sofort durchschaut.
Ich fuhr bei ihrer Wohnung vor und verabschiedete mich von ihr. "Danke, dass du mitgekommen bist, auch wenn ich nicht auf deine Vorschläge gehört habe", lachte ich und gab ihr zum Abschied eine Umarmung.
"Naja, bin ich ja gewohnt von dir", zwinkerte sie mir zu und stieg aus, blieb allerdings im Rahmen stehen. "Sicher, dass ich den Umschlag nicht gemeinsam mit dir öffnen soll?", fragte sie mich noch einmal.
"Ganz sicher, ich möchte meinen Zukünftigen lieber mal alleine betrachten", lachte ich und winkte ihr noch einmal zu, bevor sie in ihrem Wohnhaus verschwand.
Der Weg nach Hause verlief ohne Komplikationen und bereits zehn Minuten später saß ich auf meinem Sofa, den Umschlag in meiner Hand. Ich war sichtlich nervös, auch wenn es die Option einer Anulierung gab, wollte ich doch nicht das es so geschah. Ich wollte einmal Glück in der Liebe halten und hoffte so sehr, dass sich dieses Glück in diesem Umschlag befand.
Ich atmete einmal tief ein und öffnete diesen.
Vorsichtig nahm ich den kurze Steckbrief und ein Foto meines Zukünftigen heraus und nahm den ersten Blick darauf.
"Nein!"
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Jetzt geht's richtig los hier :D Hoffe die vorigen 9 Kapitel waren nicht zu viel Vorgeschichte *affenemoji*
Wäre richtig toll von euch, wenn ihr mir jetzt nach zehn Kapitel einmal ne kurze Rückmeldung geben würdet. Wie findet ihr die Charaktere? Wie findet ihr die Story? War es zu viel Vorgeschichte? Wie denkt ihr geht es weiter?
- Shelly x
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