Fourteen
G R A C E
Am nächsten Morgen wachte ich glücklich auf. Auch wenn mich Calums Worte anfänglich verletzt hatten, so hatte ich während unseres Gesprächs ein ziemlich gutes Gefühl aufgebaut. Calum war gar nicht der, für den ich ihn anfangs gehalten hatte.
Auch wenn es erst neun Uhr vormittags war hatte ich beste Laune und stieg zufrieden aus meinem Bett, normalerweise undenklich, vor elf Uhr morgens bekam mich normalerweise niemand aus dem Bett, schon gar nicht in meinem wohlverdienten Urlaub. Ich jobbte eigentlich als Kellnerin in einem kleinen Bistro, hatte mir aber seitdem ich bei diesem Projekt mitgemacht hatte erstmal Urlaub genommen, immerhin hatte ich reichlich Überstunden.
Die Tanzschule war nicht weit von mir entfernt, weswegen ich auch nicht in Eile war. Ich zog mir eine bequeme Leggings an, band meine Haare zu einem Zopf zusammen und verzichtete gänzlich auf Schminke. Calum konnte ruhig sehen auf was er sich einließ.
Ich packte zwei Flaschen Wasser und ein Schweißtuch in eine kleine Sporttasche, schulterte diese und machte mich danach auf den Weg. Ohne das ich es geplant hatte kam ich etwas fünf Minuten zu spät, da alle Ampeln meinten, vor mir auf rot umspringen zu müssen und mich warten zu lassen.
Calum war bereits eingetroffen und hatte uns angemeldet. Als er mich sah begann er zu lächeln und kam zu mir rüber. "Ich dachte schon du lässt mich schon beim Tanzkurs sitzen", sagte er und kratzte sich dabei nervös am Nacken, was meiner Meinung nach ziemlich gut aussah, da dabei seine Muskeln an seinen Oberarmen gut zur Geltung kamen.
"Nein, keine Sorge", beruhigte ich ihn und schenkte ihm ein Lächeln.
"So meine Lieben", begrüßte uns der Tanzlehrer und nahm seine Position vorne ein. "Ich bin Marcus und bin dafür zuständig, dass ihr an dem wichtigsten Tag in eurem Leben ein gutes Bild abgebt", lachte er.
Calum und ich nahmen unsere Position ein und lauschten Marcus Anweisungen, wobei ich bemerkte, dass Calum bereits Erfahrung hatte, ich dagegen konnte noch nie tanzen, hatte zwei linke Beine. Er hatte mir gestern bereits erzählt, dass er schon zum dritten Mal an diesem Projekt hier teilnahm, daher wahrscheinlich seine Tanzerfahrungen. Anfangs war es merkwürdig, dass ich bereits die dritte Frau war, mit der er vor dem Altar stehen würde, aber die Tatsache, dass ich die erste in diesem besonderen Kleid sein werde stimmte mich wieder zufrieden. Ich liebte dieses Kleid, also warum sollte ich nicht auf dessen Erschaffer lieben lernen können?
Ich versuchte die Tanzposition einzunehmen, die Marcus uns seine Begleitung vorzeigten, doch bereits an der Platzierung meiner Hände scheiterte ich. "Vielleicht sollte ich es einfach lassen", sagte ich peinlich berührt. Calum musste sich ein Lachen ziemlich verkneifen, doch ein kleines Schmunzeln entkam ihm dennoch. "Ich helfe dir, keine Sorge", zwinkerte er mir zu und platzierte meine Hände um seinen Nacken.
Marcus startete langsam mit seiner Performance und ich versuchte so gut es ging die Schritte nachzumachen, doch bereits nach dem dritten Schritt stolperte ich über mein eigenes Bein und wäre unsanft auf dem Boden gelandet, hätte Calum mich nicht elegant aufgefangen. "Na mein kleiner Sturzpilot", grinste er mich frech an und stupste mich auf die Nase. Ich spürte wie sich meine Wangen rot färbten und wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. Wie blöd konnte man sich eigentlich anstellen Grace?
"Ich geb dir eine kleine Stadthilfe", sagte er und lächelte mich an. Gerade als ich fragen wollte, was genau er damit meinte hatte er schon seine Arme um mich geschlungen und hob mich sanft auf seine Beine. Da ich nur dünne Gymnastikschuhe trug, tat es ihm offensichtlich auch nicht weh. "Ich bin doch viel zu schwer", jammerte ich. "Du wiegst nicht mehr als eine Feder Grace", lachte er und begann mit mir zu tanzen. Er vollführte meine Schritte, um mir auf eine ausführende Art und Weise das Tanzen zu lehren. Dies wiederholte er ein paar Mal und brachte mich dabei zum Kichern. Er war richtig süß.
Ich stieg wieder von seinen Füßen hinunter und versuchte es selber. Zu meiner Verwunderung klappte es auch auf Anhieb und ich klatschte begeistert in die Hände. "Siehst du, so einfach geht's", stimmte auch Calum in meine gute Laune mit ein.
Nachdem ich die grundlegenden Tanzschritte beherrschte durften wir uns selber eine kleine Stelle des Tanzes überlegen, die individuell und einzigartig für uns waren. Ich überließ dies eher Calum, der sofort Feuer und Flamme dafür war. "Keine Sorge, ich übernehme die meiste Arbeit", zog er mich auf und ich boxte ihm gegen die Schulter. Gespielt jammerte er auf und rieb sich über die Stelle, was mich zum Lachen brachte.
Nach einer Stunde hatte ich auch diese Schritte drauf, wobei ich nicht viel machen musste. Calum vollführte einmal eine Drehung mit mir und einmal nahm er mich hoch und wirbelte mich langsam durch den Raum. An meiner Körperspannung musste ich zwar noch arbeiten, aber es konnte ein wirklich schöner Tanz werden.
Nach fünf Stunden waren wir alle erledigt und ich trank erstmal eine komplette Wasserflasche in einem Zug aus. "Na mein kleiner Tanzfloh", sagte Calum und platzierte sich neben mir. Er zog mich immer noch wegen meinen zwei linken Beinen auf, aber ich beschwerte mich nicht.
"Heute wars echt schön", gab ich zu, als wir bereits vor der Tanzhalle standen und gerade dabei waren uns zu verabschieden.
"Fand ich auch. Ich melde mich bei dir ja?", stimmte er mir zu, gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand danach in der Menschenmenge, die sich bereits auf den Straßen umher tummelte.
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Ahhh omg ich liebe dieses Kapitel so so so sehr und habe mich bereits so darauf gefreut es zu schreiben haha
Wie hat es euch gefallen? Ich bin bereits Herz und Flamme für Grace und Calum x
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