16: Das Drachenmädchen
Es herrschte bedrücktes Schweigen.
,,Bist du dir sicher, dass das nötig ist?", fragte Akira schliesslich.
,,Ich werde nicht sterben.", sagte ich in die Stille hinein.
Alle sahen mich ungläubig an.
,,A-aber wie...?", wollte Okami fragen, doch ich unterbrach sie. ,,Das werdet ihr noch früh genug erfahren."
Wieder Schweigen.
Langsam wurde die Stille nervig, weshalb ich mich erhob und mich mit der Ausrede, den Wald noch ein wenig zu erkunden, vom Lagerplatz entfernte.
In Gedanken hackte ich meine Liste ab.
Elfe: Check
Hexe: Check
Mensch(en): Check
Ninja: Check
Vampir: Check
Menschliche Puppe: Check
Dämon: Check
Monster: Check
Engel: Check
Werwolf: Check
Wen brauchte ich noch?
Hm...
Ein Drachenmensch
Elementbändiger
Die sieben Todsünden
Ich glaub dann hätte ich alle.
Ich sah mich noch eine Weile im Wald um, dann ging ich wieder zu den Anderen.
...
ICH GLAUB ES NICHT!!!!! Die sind doch tatsächlich alle alle eingepennt!!!!
Ich trat das Feuer aus und setzte mich auf einen Felsen, denn ich musste wohl oder übel die Wache übernehmen.
Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Geräusche der Umgebung.
Grillen zirpten.
Blätter raschelten durch einen leichten Windzug.
Ich erweiterte mein Radar.
Eine Wildkatze schlich durch die Nacht.
Eine Eule stürzte sich auf eine Maus.
Unbewusst nahm ich eine andere Haltung ein.
Ich ging in den Schneidersitz und legte die Hände auf die Knie.
Ich konzentrierte mich mehr.
Durch mein inneres Auge sah ich nun viel klarer.
Ich konnte mit meinem Geist jedes einzelne Staubkörnchen sehen.
Zehn Meter.
Zwanzig Meter.
So wird das nichts.
Ich musste mich erst einmal auf Wärmequellen konzentrieren.
Und tatsächlich!
Eine Wärmequelle, die nur von einem menschengrossen Wesen kommen konnte.
Ich sprang auf und rannte über die Baumkronen der Quelle entgegen.
Da blieb ich ruckartig stehen.
Dort stand ein Mädchen.
Sie hatte schwarze, etwa schulterlange Haare und trug eine merkwürdige Rüstung.
Ihre Augten konnte ich wegen ihrem Helm nicht sehen.
Ich beschloss, mich ihr zu zeigen und sprang vom Ast.
Sofort fuhr sie herum und einen Moment sah ich etwas gelbes aufblitzen. Interessant.
,,Was willst du?", knurrte das Mädchen.
Ich lachte auf. ,,Stör ich etwa?"
,,Ja. Also hau ab.", zischte sie.
,,Woah, ich tu doch nichts. Wovor hast du denn Angst?", fragte ich sie kichernd.
Ich sah wie sie zusammenzuckte, auch, wenn sie versuchte, es zu verheimlichen. Bingo!
,,Ich hab keine Angst. Du nervst nur.", fauchte sie.
,,Ich glaube, du verheimlichst etwas?", meinte ich. Wieder zuckte sie zusammen. Mein Mund verzog sich kurz zu einem sadistischen Grinsen.
Gleich...
,,Was geht dich das an?"
,,Also doch...", stellte ich fest.
Wieder blitzte etwas Gelbes unter ihrem Helm auf.
Hehehe...wie leicht einige Lebewesen aus der Fassung zu bringen sind. Nun fehlte nur noch ein Satz.
,,Warum versteckst du eigntlich deine Augen.", fragte ich unschuldig.
Da sprang das Mädchen mich an.
Ich sah ihre animalischen, gelben Augen, als sie ihre reiszahnartigen Zähne in meine Kehle bohrte.
Wie déjà-vue-mässig.
,,Ein Drachenmensch. Interessant.", flüsterte ich, als sie mir ein Stück Fleisch aus meiner Kehle riss.
,,Woher..."
,,Das war aber nicht nett. Ich brauch meine Kehle noch.", jammerte ich gespielt.
Ich legte meine Hand auf die Wunde.
Ich spürte, wie sich die Wunde langsam zusammenfügte.
,,Ahh. Wär ja zu schön gewesen, wenn die Alten mich hätten sterben lassen. Ich hab keinen Bock mehr diesen Job zu erledigen. Aber, na ja, was solls. Du kommst jedenfalls mit."
,,Hä? Wovon redest du? Warum sollte ich mitkommen?", fragte sie.
,,Du hast mir die Kehle durchgebissen. Das verlangt nach einer Entschuldigung.", meinte ich.
Ehe sie etwas erwidern konnte, packte ich sie am Arm und zog sie mit mir.
Zu den anderen.
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