Fifteen
Fifteen:
eine große Überraschung
„Ich kann es immer noch kaum fassen", schmunzelte ich, schraubte meine Wasserflasche zu. „Du hier? Wie das?", sah ich sie an.
„Du weißt doch noch bestimmt, dass ich mein Studium an der Princeton in Computertechnologie beenden wollte?" Ich nickte, sah kurz zu Natasha, die auf Bartons Hände einschlug, um ihre Schlagfertigkeiten zu trainieren. „Naja, auf jeden Fall tat ich dies und fing kurz darauf mein Studium am MIT an."
„MIT?", hob ich beide Augenbrauen überrascht. „Ich dachte, du wolltest damals nicht ans MIT als die Zusage kam."
Sie zuckte mit ihren Schultern. „Vor einem Jahr gab's so 'ne Messe von Shield und eine Maria Hill war von meinem Werdegang beeindruckt und bat mich, mich zu melden, sollte ich an einem Job interessiert sein." Sie lächelte. „Hier bin ich", zuckte sie nochmal mit ihren Schultern, gestikulierte leicht mit ihren Händen und klatschte sie wieder ineinander. „Ich hab in den letzten drei Monaten in New York gearbeitet und bin seit gestern nun offiziell hierher versetzt." Sie sah zu Barton und Natasha. „Barton ist mein Kurator."
„Du wohnst bei ihm?", zog ich belustigt eine Braue hoch, doch sie schüttelte ihren Kopf.
„Ich hab schon eine Wohnung", sagte sie. „Ich hatte ein paar Monate Zeit, bis ich herkommen sollte, also habe ich mich vorher umgehört."
„Du-", ich schüttelte perplex den Kopf. „Du siehst einfach fantastisch aus, wenn ich das mal so sagen darf, Louise."
Sie strich sich durch ihr gefärbtes schwarzes Haar. „Ich brauchte eine Veränderung. Und bin mehr als zufrieden, also... danke." Ich sah an ihr hinab, besah mir ihre enge Jeans. Ich hatte nur in Erinnerung, dass sie immer weite Jeans getragen hatte.
„Wenn die Damen mich entschuldigen würden." Barton griff zwischen uns, nahm sich Natashas Wasserflasche und warf sie hinter sich. „Louise, Sie finden zu den Laborräumen?" Louise nickte. „Gut." Er zog sein Handy hervor. „Ladies, meine nächste Mission wartet", sagte er. „Louise, ich sehe Sie Montag wieder."
„Geht klar, Clint", nickte sie, salutierte scherzhaft und seine Mundwinkel zuckten.
„Ginny." Ich nickte ihm zu.
„Ja, jetzt geh endlich, du Charmeur", schmunzelte Natasha, trat mit ihrer offenen Wasserflasche zu uns heran. „Du Schwänzerin", beschimpfte sie mich lächelnd.
„Louise, das ist Natasha Romanoff", erklärte ich Louise. „Natasha, das ist Louise Pynter", erklärte ich wiederum meiner Partnerin und sie schüttelten sich kurz die Hände.
„Deine Kuratorin?", fragte mich Louise, doch ich schüttelte den Kopf, strich mir am Arm entlang.
„Ich rede nicht gern über-"
„Hallo, Miss Cullen." Ich sah auf, spürte, rot zu werden.
„Mr. Rogers", sagte ich, hob beide Augenbrauen an.
„Was macht ihr Tratschtanten eigentlich?", fragte Natasha, schlürfte beim Trinken und legte den Kopf in den Nacken, während sie kurz zwischen Rogers und mir hin- und hersah.
„Nichts, nur quatschen", meinte ich schulterzuckend.
„Steve Rogers", stellte sich Steve bei Louise vor.
„Louise Pynter", erwiderte sie – nur etwas zurückhaltend und schüchtern. Also war Louise noch immer irgendwo Louise. Ich fragte mich, ob ich eigentlich ich geblieben war.
„So, du Schwänzerin." Natasha schlug mir mit ihrer Flasche gegens Knie. „Ab mit dir an die Säcke." Ich zog eine Braue hoch. „Mindestens noch 'ne halbe Stunden muss für dich rausspringen, bevor ich Feierabend mach."
--------
„Rogers, kann ich Ihnen weiterhelfen?"
Ich schlug auf den Boxsack zu, seufzte als er wackelte. Ich hasste Boxsäcke.
„Soll ich ihn halten?", schlug er vor.
„Ehm", ich runzelte meine Stirn als er an den Boxsack trat und eine Hand dagegenstemmte, „Danke."
„Keine Ursache", lächelte er leicht.
„Dürfte ich dennoch wissen, wobei ich Ihnen behilflich sein könnte?", fragte ich, stellte mich aufrecht hin und schlug zu. Spürte er gar nichts? Er stand nur da und hielt mir den Boxsack entgegen, ohne sich zu bewegen. Nicht einen Millimeter...
„Ich wollte fragen, ob Sie morgen, eh, Abend etwas vorhaben."
Ich zog meine Brauen leicht zusammen, schlug nochmal zu. „Bis jetzt noch nichts", erklärte ich ihm. „Wieso?"
„Ich wollte fragen, ob Sie mit mir zu diesem Italiener gehen, von dem ich gesprochen hatte."
Ich hob beide Augenbrauen, hielt in meiner Bewegung inne und richtete mich dann gerade. „Fragen Sie mich gerade nach einem Date?", hakte ich nach.
„Nein", ließ er den Boxsack los, zuckte mit seinen Schultern. „Ich hab's nur satt, ständig allein irgendwo essen zu gehen."
Ich hob beide Augenbrauen nochmal an. „Dann gerne", nickte ich.
„Wäre ein Date mit mir so grausam?", lächelte er.
Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe nur gerade eine ‚keine Date'-Regel in meinem Leben", stellte ich klar. „Ich bin nicht darauf aus, ein Abenteuer zu beginnen, wenn ich dieses Abenteuer hier am Laufen habe", deutete ich um uns herum.
Er nickte. „Und ich glaube, ich sollte mir solch eine Regel mal zu Herzen nehmen", schmunzelte er. „Ich sollte erst mein Leben auf die Kette bekommen, bevor alles andere kommt."
„Genau", nickte ich. „Das ist der richtige Ansatz, Captain."
-----------
Ich seufzte. „Ja?", ging ich an mein Telefon, zog mir mit einer Hand meine Jacke an.
„Hey, Ginny."
Ich sah kurz zu Natasha. „Du, ist gerade nicht so ein passender Moment, ich-"
„Hast du etwa einen Mann bei dir Zuhause?", fragte sie einfach taktlos.
>Typisch Ness.
„Nein", zog ich eine Miene. „Ich bin noch auf Arbeit", erklärte ich leicht empört.
„Oh", machte sie. „Ach so." Ich hörte was im Hintergrund klingeln.
„Was war das denn im Hintergrund?", fragte ich nach.
„Ich melde mich später wieder, bye", sagte sie nach ein paar Sekunden einfach und legte somit auf.
„Wer war das, wenn ich fragen darf?", zog auch Natasha sich ihre Jacke an und ich schloss meinen Spind ab.
„Meine Nichte", erzählte ich und packte seufzend mein Handy weg. „Sie macht öfters solche Anrufe, ohne mir später zu verraten, was sie gerade angerichtet hat."
„Und von wem erfährst du's dann immer?"
„Meinen Geschwistern", zuckte ich mit meinen Schultern, schulterte dann meine Sporttasche. „Können wir?"
„Oh, ich warte nur auf dich, Baby", lachte sie.
-----------
Ich war hundemüde als ich bei mir Zuhause ankam, zog aber meine Augenbrauen zusammen als ich ein Geräusch hörte. Seit wann hatte ich Haustiere?
Still und leise zog ich meine Neunmillimeter aus meiner Sporttasche an der Seite und lief den Flur meiner Wohnung entlang, ehe ich sie einmal ins Gästebad schwenkte, dort dann meine Sporttasche an der Tür leise abstellte. Das Licht war aus und niemand drin. Also lief ich weiter als noch ein Geräusch ertönte. Eindeutig aus meiner Küche stammend. Aß dort jemand etwa in meiner Küche?
Ich lehnte mich nah an die Wand, lauschte. Wieder Essgeräusche. Eindeutig Essgeräusche. Man brach doch nicht in eine Wohnung ein, um was zu essen. Es sei denn, dies war der neue Stil von Einbrechern.
Ich holte einmal tief Luft, wappnete mich für das nächste und sprang dann um die Ecke – und somit in die Küche.
„Hände-", mir stockte der Atem und ich hielt in der Bewegung inne. „Renesmee?", fragte ich ungläubig.
„Dein Kühlschrank ist fast leer", kommentierte sie bloß und hielt ihren Kopf weiter in meinen Kühlschrank hinein. „Solltest dringend was zu futtern kaufen."
„Was machst du hier?", hakte ich verwundert und irritiert nach, ließ langsam die Waffe in meiner Hand sinken.
„Hatte Streit mit meinen Eltern", erzählte sie schulterzuckend.
„Und der war nicht gerade leise", kommentierte hinter mir jemand und ich erschrak, hob meine Waffe wieder und drehte mich um, ehe ich sah, dass es Jacob war. Ich schloss einmal tief einatmend meine Augen und ließ meine Waffe ein weiteres Mal sinken.
„Warum bricht ihr ausgerechnet in meine Wohnung ein?", jammerte ich.
„Ich hab dich vermisst", erklärte Nessie, schloss meinen Kühlschrank. „Und Lust auf einen Tapetenwechsel."
„Und was soll die Waffe? Du könntest dir noch wehtun", meinte Jake, entriss mir die Waffe und legte sie mit Fingerspitzengefühl auf meiner Anrichte ab. „Das ist besser. Für alle beteiligten." Ich sah ihn resigniert an.
„Ich kann besser damit umgehen als du vielleicht denkst", konterte ich.
„Beweis es." War das jetzt sein Ernst?
„Doch nicht hier", zog ich die Brauen zusammen. „Bist du irre?"
„Ein wenig", nickte er. „Und warum denn nicht?"
„Leute!" Ich schüttelte meinen Kopf einmal schnell. „Ich find es ja schön, dass du mich vermisst hast, Ness", sagte ich an sie gewandt. „Aber die Wohnung ist zu klein für uns drei", stellte ich klar. „Ich hab nur zwei Zimmer."
„Ich weiß", nickte sie. „Wir bleiben auch nur eine Nacht und fahren morgen wieder zurück", erklärte sie.
„Moment... fahren?", hakte ich nach. „Da braucht ihr doch bestimmt über eine Woche, bis ihr wieder in Forks seid." Wenn ich mich jetzt nicht irrte. „Warum fahrt ihr?", fragte ich überrascht nach.
„Weil ich so mehr Zeit hab, mir auszudenken, was ich meinen Eltern sage."
„Gutes Argument", stimmte ich zu, verschränkte meine Arme vor der Brust. „Und was soll ich Ihnen sagen?"
„Du wurdest von einem Köter überfallen?", biss Renesmee in meinen Donut hinein.
Ich zog eine Augenbraue hoch. „Fein", hob ich kurz beide Hände. „Bleibt hier und tut, was ihr nicht lassen könnt", erklärte ich mich bereit. „Aber wundert euch bitte nicht, wenn ich morgen früh nicht mehr da bin, okay?"
„Okay", antworteten beide synchron und ich ging ins Bad, um zu duschen. Und um wenigstens mal zwei Minuten Ruhe an diesem Tag zu haben.
------------
Datum der Veröffentlichung: 17.06.2019 17:59 Uhr
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro