12 ~ Geheimnisse werden zu Geständnissen
>>Natsu? Wann hattest du vor aufzustehen?!<<, hörte ich die Stimme von meiner Mom, welche mit einem geschockten Gesichtsausdruck in meinem Zimmer stand. Ich öffnete mühsam meine Augen und schaute auf meinen Wecker.
AHHH! Schon so spät!?
Sofort sprang ich plötzlich hellwach aus meinem Bett, schnappte mir beim vorbeigehen meine Klamotten und rannte ins Bad, wo ich mich fertigmachte. Shit, ich hatte verschlafen!
Ich machte mich in rasendem Tempo fertig und aß dann in der Küche mein Brot. Dann rannte ich zum Auto und stieg auf der Beifahrerseite ein, da meine Mom mich heute zur Schule fuhr.
Dort angekommen schrie ich noch hektisch ein "Tschüss" und rannte dann in die Schule. Es hat bereits geklingelt! Oh maaan!
Völlig außer Atem klopfte ich nervös an die Tür und hörte ein "Herein", worauf ich in das Klassenzimmer trat.
>>T-Tut mir Lied, dass ich zu spät bin i-ich hab... verschlafen.<<, hechelte ich mit hochrotem Kopf und zittriger Stimme. Ich erntete leises Gelächter und Grinsen meiner Klassenkameraden, was mein nicht vorhandenes Selbstbewusstsein noch weiter runterkurbelte.
>>Keine Sorge, morgen bitte pünktlich, okay, Kawasaki-san?<<, lächelte mein Lehrer und bat mich, mich hinzusetzen. Ich nickte mit immer noch hochrotem Kopf und setzte mich hektisch auf meinen Platz. Das war so peinlich!
>>Warum denn so spät?<<, hörte ich eine Person neben mir fragen. Ich sagte nichts, sondern dachte nur.
Weil ich mit Yuu gestern noch bis in die Nacht geschrieben hatte, da ich nicht schlafen konnte und er aufgeregt war wegen dem Spiel gegen Nekoma... deswegen.
Plötzlich fiel mir wieder ein, dass er mir ein Geheimnis sagen wollte. Sofort wurde mir wieder unwohl und Panik breitete sich in mir aus.
Warum habe ich nur geschrieben, dass ich ihm auch meins sage?! Das überlebe ich nicht!
>>Kawasaki-san, ist alles in Ordnung? Du wirkst so bleich im Gesicht.<<, hörte ich die besorgte Stimme meines Lehrers von vorne, worauf mich alle ansahen. Toll, wieder einmal stand ich im Mittelpunkt....
>>A-Alles gut.<<, murmelte ich leise und scheuchte mit innerer Gewalt den Gedanken beiseite. Konzentriere dich auf den Unterricht, Natsu! Denke nicht an Yuu!... Zu spät, du denkst wieder an ihn! Hör auf damit... och maaaaan, Yuu geh aus meinen Gedanken raus! Okay... ich geb's auf.
Es war anstrengend, den ganzen Unterricht zu folgen, da ich andauernd abgelenkt war. Ich wurde sogar einmal ermahnt, was mir mehr als nur unangenehm war. Aber Yuu war so ein wichtiges Thema, dass ich an nichts anderes denken konnte.
Ist das überhaupt normal für einen Menschen? Ich glaube, ich bin krank. Vielleicht sollte ich nach Hause und nicht zum Spiel kommen. Aber ich hatte ja zugesagt... und ich kann nicht davor weglaufen. Ich muss mutiger werden!.... aber wie??!
>>Hey, Natsu.<<, riss mich plötzlich seine Stimme aus meinen Gedanken. Ich befand mich mitten auf dem Schulhof auf einer Bank und starrte Löcher in die Luft. Als er jedoch meinen Namen sagte, zuckte ich zusammen und schaute ihn erschrocken an, worauf er wieder knuffig grinste.
>>Hey.<<, murmelte ich leise und schaute zu Boden. Ich bemerkte, wie er sich direkt neben mich setzte, sodass wir Arm an Arm waren. Die Berührung an meinem Arm bereitete mir eine Gänsehaut.
>>Was ist los?<<, fragte er mit besorgter Stimme. Ich konnte ihn nicht anschauen, da das irgendwie unangenehm war. Ich hatte Angst. Angst vor der Zeit nach dem Spiel. Angst davor, dass er meine Gefühle definitiv nicht erwidern würde und dann den Kontakt mit mir abbrechen würde... das wäre der schlimmste Albtraum der Weltgeschichte!
>>Nichts.<<, log ich leise und schaute wieder in den Himmel. Ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass er mich skeptisch anschaute, jedoch sagte er nichts.
>>Freust du dich schon auf das Spiel?<<, fragte er plötzlich. Oh je, warum musstest du das fragen?!
Ich nickte zögernd, sagte allerdings nichts.
>>U-Und du...<<, wagte ich dann doch zu fragen, obwohl meine Stimme sehr zittrig klang.
>>Jap. Ist wirklich alles in Ordnung? Du wirkst so... verunsichert.<<, fragte er vorsichtig, was mir allerdings voll ins Gesicht schlug. War das so auffällig, dass ich eine Heidenangst hatte und zugleich verunsichert war?
>>Ja, alles bestens.<<, brachte ich diesmal einigermaßen glaubwürdig raus... Na ja, so wie man "glaubwürdig" interpretierte.
>>Okay. Ich muss los, wir sehen uns dann nachher.<<, sagte er und lächelte mich an. Ich hatte mich diesmal getraut, ihn anzuschauen, jedoch war es ein Fehler, denn nun fühlte ich mich noch verunsicherter.
Das wird der blanke Horror!
~
Mit kleinen, zögernden Schritten bewegte ich mich zur Turnhalle, wo ich bereits von Weitem das Team der Nekoma High sah. Jetzt wurde ich auch noch nervös, da mein Kontakt mit Fremden alles andere als gut funktionierte. Doch glücklicherweise sah ich Shimizu-san ebenfalls vor der Turnhalle stehen, weswegen ich schnell zu ihr lief.
Sie begrüßte mich nett, worauf ich sie auch begrüßte.
Nach und nach kamen auch die Spieler unseres Clubs und schließlich befanden wir uns dann alle in der Turnhalle, wo sich die beiden Teams aufwärmten.
Gespannt und zugleich beunruhigt schaute ich ihnen mit zu. Meine Augen fielen immer wieder auf Yuu, welcher durch die Gegend sprang und sich irgendwie mit Tsukishima-san in der Wolle hatte, wobei er wirklich nach oben schauen musste, um in Tsukishima-sans Gesicht schauen zu können. Der Anblick sah schon echt putzig aus. Und er brachte mich zum kichern.
Moment... kichern?! Wirklich jetzt? Ich konnte sogar kichern? Oh man, eine neue Ära hatte begonnen!
>>Süß.<<, bekam ich von Shimizu-san als Kommentar, was mir irgendwie Mut einflößte. Jedoch verschwand die wieder, als ich an die Zeit nach dem Spiel dachte.
Denk da nicht dran, konzentriere dich auf das Spiel, das ist wichtiger!, log ich mich teilweise selbst an.
Das Spiel startete nach einigen Minuten und ich musste zugeben, das Nekoma ziemlich gut war. Es stand bereits 14:10 für Nekoma, wobei unser Team aufhohlte.
Gespannt saß ich auf der Bank und bewunderte echt alle Spieler, da wirklich jeder sein Bestes gab und vollen Körpereinsatz zeigte. Und ich war verblüfft, dass einige Leute wirklich sooo unglaublich groß waren. Na ja, vielleicht war ich einfach klein, aber trotzdem.
Nach weiterer Zeit gab es eine kleine Pause, wo alle Spieler unseres Teams zu uns rannten uns nach ihren Trinkflaschen griffen. Ich verteilte mit Shimizu-san auch Handtücher, bevor ich mich dann wieder auf die Bank setzte.
Coach Ukai gab den einzelnen Spielern noch einige Tipps, worauf sie während des Spiels achten sollten. Als die Pause zu Ende war, rannten die Spieler wieder aufs Spielfeld, wobei einige daneben standen als Auswechselspieler.
Den ersten Satz hatte tatsächlich Nekoma gewonnen mit einen 2-Punkte-Vorsprung.
Jedoch spielte unser Team deutlich besser im zweiten Satz und so kam es dazu, dass unser Team den weiten Satz gewann.
Am Ende jedoch kam es dazu, dass Nekoma gegen Karasuno gewann, da sie den entscheidenden Punkt für sich entschieden haben. Allerdings war es ein Freundschaftsspiel, also war es keine allzu schreckliche Niederlage.
>>Super gespielt, das nächste Mal werdet ihr sie bestimmt schlagen.<<, munterte Shimizu-san die Spieler auf, welche sich hechelnd auf die Bank fallen ließen und den Rest an Wasser aus ihren Trinkflaschen schlürften.
Ich wollte ebenfalls etwas sagen, jedoch kam Yuu angesprungen und erschreckte mich von der Seite. Shit, das Geheimnis! Das hatte ich tatsächlich vergessen!
>>Können wir unter vier Augen reden?<<, fragte er und kratzte sich am Hinterkopf. Plötzlich fiel mir ein rötlicher Schimmer auf seinen Wangen auf. Was hatte das zu bedeuten?
Egal, die Hauptsache war, dass ich gleich abkratzen werde!
Nervös nickte ich und folgte ihm dann, bis wir aus der Turnhalle raus waren und neben dem Eingang standen. Ich trat mir von einem Fuß auf den anderen und sah ihn nervös und beunruhigt an.
>>Also, was ich dir sagen wollte...ähm....<<, stotterte er und wurde tatsächlich rot. Was war los mit ihm? Hatte er etwa doch-?!
>>I-Ich...ähm... uff, wie soll ich das sagen?...<<, stammelte er und schaute hilfesuchend durch die Luft. Neugierig und zugleich verwirrt schaute ich ihn an. Mein Herz fing an schneller zu pochen und es fühlte sich so an, als ob es mir gleich aus der Brust fallen würde.
>>Ich glaube- nein, ich weiß, dass ich....<<, stammelte er immer noch. Plötzlich klatschte er sich mit beiden Händen an die Wangen, sodass etwas rote Abdrücke entstanden.
>>Natsu, ich liebe dich.<<, sprach er plötzlich aus. Wie eingefroren stand ich vor ihm, jedoch wurde mir so heiß, dass ich beinahe dachte, wir wären gerade in der Wüste. Jedoch fehlten dafür die Kamele. Ich spürte, wie mein Kopf heißer wie nie zuvor wurde und wahrscheinlich so rot wie nie zuvor.
Aber ich war nicht die Einzige, denn er selbst wurde auch rot und stand wie angewurzelt auch seinem Fleck.
>>I-I-I...<<, stotterte ich.
ER LIEBT MICH?! LIEBT?! SO WIRKLICH LIEBE?! ALSO SO WIRKLICH WIRKLICH LIEBE?!
>>I-ch...d-dich....auch.....<<, stotterte ich und platzte fast vor Gefühlen in mir. Die Atmosphäre wurde noch aufregender, als ich ein großes Leuchten in seinen Augen wahrnahm. Und dann grinste er mich an, mit seinem breiten, zum Tode knuffigen Grinsen.
Und dachtet ihr, dass das hier das Highlight war? Haha, nein.
Ich lächelte- nein, ich grinste. Vielleicht sah es aus wie ein zurückgebliebenes Nilpferd, aber ich grinste. Ich freute mich gerade so unheimlich hart, dass ich am liebsten getanzt hätte. Nein, ich wäre am liebsten durch die Gegend gerannt und hätte geschrien... oder auch nicht, nein, definitiv nicht.
Er hat mir seine Liebe gestanden! Und ich habe es geschafft, ihm meine zu gestehen! Moment, dass bedeutet doch, dass-
Und BOOM! Ich spürte seine weichen Lippen auf meinen, worauf wirklich alles in mir explodierte. Natürlich nicht buchstäblich, dass wäre ekelig und nicht gesund, aber meine Gefühle. Meine Gefühle fuhren gerade Achterbahn! Halleuja und wie sie Achterbahn fuhren!
Ich erwiderte seinen Kuss und atmete seinen herrlichen Duft ein, welchen ich noch nie zuvor von so nahem eingeatmet hatte. Dieser Moment fühlte sich so an, als ob er Ewigkeiten andauern würde. Er war wundervoll, gigantisch, göttlich.
>>Wuhuuu... Noya hat es geschafft!<<, schrie plötzlich Tanaka-san hinter uns durch die Gegend, worauf wir beide zusammenzuckten und ihn anschauten. Tanaka-san selbst tanzte wirklich durch die Gegend und fuchtelte mit seinen Armen durch die Gegend, bevor er zu Yuu ging und ihm gratulierte. Ich stand nur wie versteinert daneben und versuchte, diese ganze Situation zu begreifen.
>>Hast du sie schon gefragt?<<, fragte Tanaka-san fröhlich und rüttelte an Yuu herum, welcher mit rotem Kopf zwischen uns stand. Er jedoch schüttelte seinen Kopf.
>>Oh, dann hau rein, alter!<<, schrie Tanaka-san und schubste ihn gegen mich, worauf ich ebenfalls wieder knallrot wurde.
Plötzlich kniete Yuu sich vor mich hin, worauf ich meine Augen weit aufriss.
>>Natsu, willst du-<<.
>>Noya! So sieht das aus, als ob du ihr einen Heiratsantrag machen willst! Komm hoch und sag es so.<<, brüllte Tanaka-san ihn an, worauf Yuu ihn böse anfunkelte.
>>Du versaust alles.<<, sagte er zu ihm, bevor er wieder zu mir schaute.
Er räusperte sich und fuhr sich dann durch seine Haare. >>Natsu, willst du... meine Freundin sein?<<, fragte er schüchtern und wurde roter als zuvor. Wow, das war schräg. Yuu wurde rot, dass war knuffiiiiiiiig!
Jedoch war ich zu überfordert mit allem, um eine Antwort zu geben.
>>Natsu.exe has stopped working.<<, kommentierte Tanaka-san und lachte kurz.
Und alles ich dann alles realisierte, mussten meine Gefühle natürlich noch eine Schippe drauflegen. Anstatt zu antworten, liefen mir Tränen die Wangen hinunter.
>>Ah! Noya, du hast sie zum weinen gebracht!<<, schrie Tanaka-san rum und rüttelte wieder an ihm. Ich sah, wie Yuu mich besorgt anschaute, jedoch weinte ich nicht aus Angst oder aus negativen Gründen... sondern vor Freude!
>>Ja!<<, sagte ich mit einem fetten Grinsen und umarmte ihn hastig. Er erwiderte meine Umarmung nach einigen Sekunden, da er es wohl erst realisieren musste.
Ich konnte meine Tränen jedoch nicht aufhalten. Sie flossen einfach meine Wangen hinunter.
Es war wie ein wahr gewordener Traum! Das war der beste Tag meines Lebens! Kein Tag könnte diesen toppen! Niemals!
>>Ich bin so froh, dass ich in die Halle gestolpert war damals.<<, murmelte ich glücklich zwischen meinen Tränen hindurch.
>>Und ich bin froh, dass du... ja doch, ich bin auch froh, dass du in die Halle geflogen bist.<<, stimmte er mir zu und küsste mich erneut.
Ich bemerkte erst jetzt, wie fast jeder, und damit meinte ich wirklich JEDER, um uns herum stand. Aber ich war viel zu glücklich, als das mir dies unangenehm war.
Ich hatte meinen Traumprinzen gefunden- nein, meinen Traumlibero!
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Das ist ungelogen die erste Liebesszene, die ich jemals geschrieben habe o.O wie findet ihr sie? ^-^
Das hier ist nicht das letzte Kapitel, es folgt noch ein letztes, da ich für Nishinoya noch etwas geplant habe :)
Oh und sorry, wurde etwas viel haha xD
See ya~
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