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Nachdem wir unser Essen bestellt haben und unsere Getränke an den Tisch gebracht wurden, wird Lukas neben mir zappelig und schaut zwischen mir und seiner Cola hin und her. Wenn er Cola trinken darf, ich weiß nicht, womit ich es vergleichen könnte. Vielleicht fühlt es sich für Lukas so an, wie ich mich fühle, wenn ich Louis' Körper an meinem spüre. Und seien es auch nur seine Hände.
„Auf den heutigen Tag, auf Höhen und Tiefen!", fängt Adam an und hebt seinen Wein, was wir ihm alle mit unseren Getränken gleich machen. „Auf Familie.", fügt Pa hinzu und schaut Louis für einen Moment lächelnd an, was diesen rot werden lässt. „Prost!" Wir deuten ein Anstoßen nur an, weil der Tisch dafür zu groß ist. Und dann trinkt Lukas den ersten Schluck seiner Cola und strahlt bis über beide Ohren hinweg in meine Richtung, nachdem er sein Glas wieder abgestellt hat.
Lächelnd fahre ich ihm durch die Haare, bevor er den Blick abwendet und ich mein Glas ebenfalls wieder hinstelle. Gerne hätte ich ein Glas Wein getrunken, aber mit den Schmerzmitteln, die ich momentan nehme, bin ich etwas vorsichtiger.
„Du siehst gut aus.", murmelt Louis neben mir in mein Ohr und lächelt mich an, als ich mein Gesicht zu ihm drehe. „Es ist nur ein Anzug.", grinse ich und schaue kurz an mir herunter. Eine graue Anzugshose und ein schwarzes Hemd. Auf ein Jackett habe ich verzichtet. Unter anderem weil wir sonst zu spät gekommen wären. „Trotzdem. Er steht dir." Louis lehnt sich für einen Kuss zu mir vor und legt eine Hand kurzzeitig in meinen Nacken.
Für einen Moment erwidere ich den unschuldigen Kuss, bevor ich diesen nach einem kleinen Küsschen beende und mich dann wieder richtig auf meinen Stuhl setze. „Wann erfahren wir, wann es den nächsten Meilenstein in eurer Beziehung gibt? Eine Verlobung, ein Umzug?", fragt Vater lächelnd und schaut unschuldig zu meiner Schwester, die sich ein Grinsen verkneifen muss.
„Wir sind erst seit zwei Monaten zusammen, Pa. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich Louis bei mir zuhause anketten und ihn nie wieder gehen lassen, aber das würde ihm nicht gefallen.", entgegne ich spaßeshalber und schaue zu Louis. „Wenn die Zeit reif ist, kann alles passieren.", füge ich hinzu und lächle, als Louis meine Hand in seine nimmt.
„Wenn ihr heiratet, möchte ich die Rosenblätter verstreuen! Und mit euch die Hochzeit planen. Ein kleiner Hund könnte euch die Ringe nach vorne bringen oder..." Lukas scheint tausende Ideen zu haben, was mich lächeln lässt. „Wir kommen auf dein Angebot zurück, wenn es soweit ist. Okay Buddy?", schaltet Louis sich ein und spielt mit meinen Fingern.
„Wann denn? In einem Monat? In zwei?", will Lukas direkt wissen, was alle lachen lässt. „Schatz, man heiratet nicht vom einen Tag auf den anderen. Man muss sich ganz sicher sein, ob man wirklich heiraten will. Man kann sich nicht einfach so trennen und dann ist alles wieder normal. Du musst dich scheiden lassen, das beansprucht viel Zeit und Geld...", zähle ich auf und höre Louis neben mir schnauben.
Fragend drehe ich mich zu ihm und hebe eine Augenbraue. „Wenn ich ans Heiraten denke, denke ich nicht an die Scheidung und die ganzen Probleme danach, du Arsch. Ich will dich heiraten, weil ich dich liebe und nicht vor der Hochzeit schon über die Scheidung nachdenken. Ich heirate nämlich nicht, um mich später wieder scheiden zu lassen.", erklärt er beinahe fassungslos.
Mir auf die Lippe beißend nicke ich und ziehe dann seine Hand zu meinen Lippen. „Ich meine ja nur so, um es Lukas zu erklären. Ich will mich natürlich nicht von dir trennen, aber wir müssen uns auch ganz sicher sein, bevor wir heiraten.", erkläre ich schnell und lehne mich in den Sessel, als das Essen an den Tisch gebracht wird.
Für mich Bananenküchlein mit Bohnensauce, Louis hat sich eine Pizza bestellt. Lukas ein Kindersteak mit Pommes, alle anderen von normalen bis zu ziemlich exotischen Gerichten, die ich nichtmal im Traum essen würde.
„Also?", will Lukas wissen, als wir eine Zeit lang geschwiegen gegessen haben. „Also was?", frage ich verwirrt und lege eine Hand auf Louis' Oberschenkel. „Wann heiratet ihr?" Louis neben mir lacht leise und nippt von seinem Bier. „Wir wissen es nicht. Bist so so darauf erpicht, dass ich deinen Vater heirate?", fragt er über mich hinweg und leckt sich über die Lippen, als meine Hand etwas höher wandert.
Jetzt liegt sie an seinem inneren Oberschenkel, wo ich einen guten Halt habe, während ich seine Beine langsam auseinander ziehe.
„Ich würde es toll finden. Du tust Dad gut und er tut dir gut. Ihr beide habt euch über zwei Jahre nicht gesehen, wart davor schon zusammen, also wie lange wollt ihr noch warten? Bis ihr beide dreißig seid? Dann seid ihr viel zu alt." Ich verkneife mir ein Grinsen und schaue kurz zu Adam, der meinen Sohn verständnislos anschaut.
„Ich bin dreißig, sehe ich alt aus?", fragt er dann, worauf Lukas sich zu ihm dreht. Für einen Moment mustert er meinen besten Freund, bevor er mit den Achseln zuckt. „Du hast graue Haare. Hier und am Bart.", sagt er dann und isst von seinen Pommes, nachdem er an seinen Kopf gefasst hat. Mir ein Lachen verkneifend, schaue ich zu Adam, der für einen Moment beleidigt wirkt und dann weiter isst.
Gerade will Louis etwas sagen, als er entschuldigend in die Runde schaut, ehe er sein Handy aus der Hosentasche zieht. „Das ist mein Vater.", murmelt er etwas verwirrt und schaut zu mir, bevor er den Anruf annimmt. Kurz begrüßt er ihn, bevor er das Handy zwischen Schulter und Ohr klemmt. Dann schneidet er ein Stück von seiner Pizza und steckt es sich in seinen Mund.
„Ne, ich bin mit meinem Freund und seiner Familie essen.", murmelt er und lehnt sich etwas mehr in den Sessel, sodass ich mehr Freiraum habe und perfekt an seine Mitte kommen kann. Grinsend gehe ich noch ein wenig weiter, aber auch nicht mehr zu weit. Wir sind in einem Nobelrestaurant, aus dem ich nicht rausgeworfen werden möchte, weil mein Freund mit einer Latte neben mir sitzt. Wegen mir.
„Was? Nein, das kann nicht dein Ernst sein, Dad!", sagt er plötzlich und nimmt meine Hand von seinem Bein, bevor er sich leise räuspert. „Ich muss schauen. Kann ich mich nachher bei dir melden?", seufzt er dann und schaut genervt in meine Richtung. Nicht weil er genervt wegen mir ist, sondern weil ihn das Thema nervt, über das er gerade mit seinem Vater redet. „Ja, ich euch auch.-Mache ich.- bis nachher." Dann legt er auf und verstaut sein Handy wieder in seiner Hosentasche, ehe er so weiter isst, als sei nichts passiert.
Dass jeder am Tisch ihn fragend anschaut, scheint er zu ignorieren und schiebt sich seine Pizza eher gezwungen in den Mund. „Alles okay?", frage ich Louis leise, als er nach seinem Glas greifen will und fahre kurz über seinen Rücken. „Ja, erkläre ich dir nachher.", murmelt er mit einem aufgesetzten Lächeln, ehe er sich wieder seinem Essen widmet.
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