24
Mühsam steige ich aus dem Auto und möchte gerade die Krücken rausholen, als Lukas auf mich zugerannt kommt und mich fest umarmt. „Endlich bist du wieder da.", brummt er an meinem Bauch und löst sich grinsend von mir. „Ich war zwei Nächte nicht da, Schatz. Und die Zeit mit Adam war doch auch toll, oder nicht?", will ich wissen und wuschle meinem Sohn durch die Haare.
Louis holt in der Zeit meine Tasche aus dem Kofferraum und kommt dann auf uns beide zu. „Na Buddy.", begrüßt er Lukas und deutet auf die Krücken auf der Beifahrerseite. Kopfschüttelnd lehne ich ab und hole die Krücken selbst aus dem Wagen, bevor ich die Tür schließe. „Adam und ich waren gestern in der Stadt. Wir haben Tom Holland gesehen.", erzählt er mir. „Tom Holland?", hake ich nach und deute ihm an, wieder ins Haus zu gehen. „Ja, Tom Holland, der von Spider-Man und so. Ich habe ein Autogramm und ein Foto mit ihm!" Das Strahlen aus seinen Augen will gar nicht mehr weg, was mich ebenfalls lächeln lässt.
„Dann zeig mir das Bild gleich, okay? Aber erst möchte ich kurz duschen gehen. Die Krankenhauskleidung war nicht die angenehmste." Lukas nickt und verschwindet dann ins Wohnzimmer, aus welchem Adam gerade in den Flur kommt. Einen Moment lang mustert er mich, bis er anfängt zu lachen. „Du siehst scheiße aus, Mann. Sicher, dass nur dein Bein im Arsch ist?", will er wissen und klopft mir auf die Schulter.
Ich nicke nur und schaue zu Louis, der schon den ganzen Tag so skeptisch ist, wie Adam gerade. „Mir geht es gut. Ich würde nur ganz kurz duschen wollen, weil ich stinke. Kannst du noch solange bei Lukas bleiben?", frage ich meinen besten Freund und seufze leise. Als Antwort nickt er nur und schaut mir ungläubig hinterher, als ich zur Treppe gehe.
Louis neben mir folgt mir nur schweigend und berührt mich immer wieder am Arm, um mir zu zeigen, dass er hier ist. Obwohl Liam gestern wieder nach Hause musste, ist er den ganzen Tag bei mir im Krankenhaus geblieben und nur gegangen, als die Ärzte ihn dazu aufgefordert haben. Heute Morgen saß er schon neben mir, als ich aufgewacht bin. Mitbekommen habe ich ihn vorher nicht.
„Willst du lieber in die Badewanne oder duschen?", fragt Louis leise, als wir endlich oben angekommen sind und durch den Flur in Richtung Schlafzimmer gehen, um dort meine Sachen abzustellen. „Eigentlich gerne duschen, aber ich weiß nicht, wie das mit dem Fuß ist.", murmle ich und setze mich für einen Moment aufs Bett. Louis nickt und sucht im Kleiderschrank nach neuen Klamotten, die er neben mir aufs Bett legt, ehe er sich zwischen meine Beine stellt. „Was ist los, Harry?", murmelt er, nachdem er seine Stirn gegen meine gelehnt hat. Seine Hände liegen links und rechts an meinem Hals, mit dem Daumen streicht er mir sanft über den leichten Bart, den ich mir seit drei Tagen nicht rasieren konnte.
„Ich bin einfach nur müde, nichts weiter.", murmle ich und schließe meine Augen. „Du lügst." Danach löst er sich von mir und kniet sich vor mich, um mir meinen Schuh auszuziehen. „Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst?", hakt er nach und schaut mich abwartend an. Nickend stehe ich auf und ziehe mir das Shirt über den Kopf, bevor ich meine kurze Jogginghose runterziehe. Louis hält mich für einen Moment an der Schulter fest, sodass meine Hose wenig später auf dem Boden liegt.
„Den Schuh lassen wir hier, ich halte dich beim Duschen fest. Das Pflaster ist wasserfest, trotzdem wechseln wir das danach, ja? Dafür kannst du dich aufs Bett legen, das mache ich schon." Dankend nicke ich und schlüpfe mit Louis' Hilfe aus meiner Boxershorts, ehe er mir aus dem dicken Schuh hilft, den ich die nächsten Wochen erstmal auch nachts tragen muss, bevor ich ihn nur noch tagsüber benötige.
Aus Angst, den Fuß falsch zu bewegen, nehme ich Louis meine Krücken ab und gehe mit diesen ins angrenzende Badezimmer. Louis hinter mir hat frische Klamotten für uns dabei und holt neue Handtücher aus dem Regal neben der Tür.
„Einen Hocker oder so hast du nicht, oder?", fragt Louis, als er sich schnell auszieht und mir dann in die Dusche hilft. Meine Krücken lasse ich neben der Dusche liegen. „Nur aus Holz, das wäre nicht so schlau.", entgegne ich und stütze mich an der Wand ab, um auf einem Bein nicht umzukippen. Mein Freund nickt nur und macht dann das Wasser an.
„Festhalten, Harry!" Während Louis meine Haare einseift, wird mir plötzlich etwas schwindelig, worauf ich mich etwas an der Wand anlehnen will. „Hey!" Eine Hand klopft zwei Mal sanft auf meine Wange. Schnell blinzle ich ein paar Mal und schlinge meine Arme um Louis' Hals, während er mich an der Hüfte festhält. „Mir ist schwindlig." brumme ich und atme ein paar Mal tief durch, die Augen lasse ich geschlossen. Zu sehr verwirrt mich das Drehen des Raumes.
„Noch zwei Minuten, ich muss nur noch den Schaum aus deinen Haaren spülen." Direkt danach spüre ich etwas kälteres Wasser auf mich hinab prasseln, was mich wieder etwas klarer denken lässt. Schnell wäscht Louis mir meine Haare aus und legt dann einen Arm um meine Hüfte, als wir aus der Dusche gehen.
Lächelnd trocknet Louis meine Haare ab und haucht einen Kuss auf meine Stirn, bevor er sich meinem Oberkörper widmet. „Willst du dich da unten selbst abtrocknen oder soll ich das machen?", fragt Louis, als er an meinen Leisten angekommen ist. „Du, bin sowieso schon hart, das macht keinen Unterschied mehr.", entgegne ich und lege eine Hand an Louis' Wange, um ihn küssen zu können.
Grinsend legt er das Handtuch auf den Waschtisch und stellt sich dichter vor mich, sodass er seine Hände beide an meine Taille legen kann, während ich unsere Lippen miteinander vereine. Gerne würde ich mehr machen, als Louis nur zu küssen, aber auf einem Bein zu stehen kann auf Dauer ziemlich anstrengend sein. „Mache ich dich so heiß?", nuschelt Louis gegen meine Lippen, als ich mit meiner Zunge in seine Mundhöhle eintauche. Ich nicke nur und versuche probehalber meine Hüfte gegen seine zu pressen, was mit einem kleinen Gleichgewichtsproblem endet.
„Tut mir leid, aber die Intimpflege ist wichtig, Sun. Und eigentlich hantiert meine Hand da unten ja eigentlich nur rum, wenn ich dir einen runterhole.", grinst Louis und löst sich wieder ein Stück von mir. Danach nimmt er sich wieder das Handtuch und tupft vorsichtig meinen Penis und meine Hoden ab, was deutlich anders ist, als wenn ich mich abtrocknen würde.
Schnell folgen noch meine Beine und Füße, wo Louis an meinem linken Fuß besonders vorsichtig ist, da ich diesen kaum berühren kann, da es so schmerzhaft ist. Die Stelle der OP-Narbe kann ich kaum berühren, ohne schmerzhaft aufzustöhnen und bewegen kann ich meinen Fuß auch nicht. Soll ich ja auch nicht. „Tut mir leid.", murmelt Louis, als ich laut zische und mich mit einer Hand an seiner Schulter festkralle. Ich kann nur brummen und krampfhaft versuchen, ihm mein Bein nicht jeden Moment zu entziehen.
„Okay, geschafft." Kurz stellt Louis sich hin, um meine Boxershorts in die Hand zu nehmen und sie mir schließlich anzieht. „Kannst du dich ganz kurz auf die Platte setzen, ich komme sonst nicht an das andere Bein." So zieht Louis mir schnell meine Boxershorts und meine kurze Jogginghose an, bevor ich mir mein Shirt nehme und es selbst anziehe. Ich habe ja nichts an den Armen.
„Soll ich dich tragen?", fragt Louis, als er meine Krücken aufhebt und mir in die Hand drücken will. „Geht schon, danke." Ich hauche ihm einen Kuss auf die Wange und dann auf die Lippen, ehe ich langsam aus dem Badezimmer gehe. Louis hinter mir, der einmal an meinem Shirt zupft, dass des richtig liegt.
„Ab aufs Bett mit dir, mein Süßer.", grinst er und haucht mir einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich mit dem Bauch auf die Matratze lege. „Ich schreie, wenn es wehtut.", drohe ich und schaue Louis über die Schulter hinweg an, als er sich neben mein Bein legt und über meinen Unterschenkel fährt. „Ich mache vorsichtig, versprochen. Kannst du noch ein Stückchen nach oben rutschen?" Direkt mache ich, was Louis verlangt und lege den Kopf seitlich auf die Matratze, während Louis vorsichtig das Pflaster abzieht.
Brummend beiße ich mir auf die Lippe und kralle mich in die Bettdecke, als Louis die Narbe ein wenig säubert und schließlich irgendeine Creme drauf schmiert, von der ich den Nutzen noch nicht verstanden habe. „Schon vorbei." Danach klebt er ein neues Pflaster auf meine Haut und steht vom Bett auf. „Setzt du dich schonmal hin?"
Während Louis mir im Kleiderschrank eine Socke holt, die ich unter dem Schuh anziehen soll, setze ich mich aufrecht hin und verfolge Louis' Bewegungen, die er immer noch nackt ausführt. „Du starrst.", kichert er und zieht mir schnell die Socke an, bevor er schnell seine Boxershorts und eine kurze Hose anzieht. „Du bist einfach zu hübsch, um nicht zu starren. Kommst du wieder her?" Ich strecke meine Arme nach ihm aus, jedoch schüttelt Louis den Kopf und kommt mit dem klumpigen Schuh auf mich zu, der bis zu meiner Wade reicht. „Erst ziehst du den Schuh an, danach gehen wir runter. Dein Sohn hat dich vermisst und ich muss auch mal wieder in meine Wohnung." Traurig nicke ich und ziehe den Schuh an, bevor ich mich langsam wieder hinstelle. „Aber morgen sehen wir uns wieder auf der Arbeit, oder?", will ich wissen.
„Du bist krankgeschrieben, Harry. Du bleibst schön zu Hause.", entgegnet Louis ernst, doch ich schüttle den Kopf. „Ich hatte zwei Wochen frei. Ich muss wieder ins Büro und Lukas zur Betreuung bringen." Jetzt ist Louis derjenige, der mit dem Kopf schüttelt. „Ich kann Lukas zur Schule bringen. Ich muss morgens sowieso raus." Da er keine Widerrede duldet, stimme ich murrend zu und gehe seufzend hinter ihm in den Flur.
Für die Treppen brauche ich ziemlich lange und stolpere beinahe, aber Louis ist die ganze Zeit neben mir und hält mich fest, wenn ich ins Stauchen gerate. „Mach langsam, Harry." Erneut zieht Louis mich am Hosenbund zurück und greift nach meiner Taille, als ich mit der einen Krücke auf der Treppe abrutsche.
Unten endlich angekommen, weiß ich jetzt schon, dass ich die nächsten Tage erstmal auf der Couch oder im Gästezimmer schlafe. Die Treppen hoch und runter zu gehen dauert mir nämlich viel zu lang.
„Dankeschön." Louis winkt ab und geht neben mir ins Wohnzimmer, wo Lukas und Adam ausgestreckt auf der Couch liegen und einen Film gucken. „Ist hier noch Platz?", mache ich auf uns Aufmerksam und lächle meinen Sohn an, als er sich aufsetzt und neben sich klopft.
„Ich fahre gleich, ja? Stan holt mich ab.", murmelt Louis und setzt sich gar nicht mehr zu uns. „Okay, morgen Früh bist du dann aber wieder hier?", entgegne ich und lasse es mir nicht anmerken, dass ich Louis eigentlich lieber bei mir haben möchte. „Mach dir keine Sorgen, ich bin da." Ich nicke und ziehe Louis an der Hand zu mir runter, um ihn küssen zu können. „Im Flur ist in der Kommode ein kleiner Schlüsselbund. Da ist ein Anhänger mit einem kleinen Dino dran. Nimm ihn mit und behalte ihn, ja?" Das Erstaunen in Louis' Gesicht ist nicht zu übersehen, was Lukas neben mir zum Kichern bringt.
„Du... du gibst mir einen Schlüssel zu deinem Haus? Und ich soll den behalten?" Ich nicke und fahre über seine Wange. „Ja. Er ist nicht nur für morgen. Wenn du her kommen möchtest, benutz den Schlüssel und fühl dich wie zu Hause.", lächle ich, während ich weiß, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Vielleicht ein bisschen unromantisch aber zumindest hat Louis jetzt einen Schlüssel für das Haus und die Garage. „Danke Harry.", lächelt er dann und küsst mich mit einem gewissen Druck. „Kein Problem. Ich liebe dich." Louis lächelt breit und küsst mich erneut. „Ich dich auch, wir sehen uns morgen." Dann löst er sich von mir und wuschelt Lukas durch die Haare.
Kurz verabschiedet er sich noch von Adam, ehe er in den Flur geht und wenig später das Haus verlässt. „Weißt du schon, wann die Hochzeit stattfindet?", fragt Adam stumpf, was mich grinsen lässt. „Irgendwann bestimmt, ich möchte aber nichts überstürzen.", erkläre ich mit einem Grinsen im Gesicht und schaue zu Lukas, der mit einem Kissen in seinem Schoß spielt.
„Ich würde mich freuen, wenn Louis nach hier ziehen würde. Und wenn ihr heiratet, dann darf ich doch die Rosen werfen, oder?" Lächelnd nicke ich und ziehe Lukas in meine Arme. „Ich möchte Louis nicht vergraulen weil ich zu schnell handel. Vielleicht warten wir noch ein wenig, bis ich ihm einen Heiratsantrag mache." Lukas nickt lächelnd, während Adam nur grinsend zu mir schaut und den Kopf schüttelt.
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