Im hier und jetzt
Meine Brust hob und senkte sich. Diese Entschuldigung hatte ich nicht erwartet. "Das kam..." ich atmete aus, "Unerwartet?" beendet er meinen Satz und ich nickte grinsend. „Ich habe dir doch gesagt, dass wir in London schlimmere Dinge tun können." sagte er süffisant und betonte dabei das Wort "Dinge" extra. Ich schlug ihn spielerisch gegen die Brust. Niall lachte und legte seine Arme um mich. Ich fühlte seinen Atem an meinen Nacken. Am liebsten würde ich für immer in diesen Moment verweilen. Ich mochte es, wie er sich an mich schmiegte, mir kleine küsste auf die Schulter drückte und mit der Hand kleine Kreise auf meine Haut malte.
Ich wollte den Moment nicht zerstören, den wir gerade teilten, aber diese eine Frage brannte mir einfach zu sehr auf der Zunge. Ich brauchte Gewissheit. "Niall, du hast damals gesagt, dass du keinen Kontakt mit Holly hattest, während wir nicht miteinander gesprochen haben. Holly hat was anderes behauptet. Sie hat es mir regelrecht unter die Nase gerieben." Er stöhnte genervt auf und setzte sich auf.
"Was hat Holly gesagt?" Niall war sichtlich genervt von meiner Frage.
"Naja...", jetzt setzte ich mich auch auf. "Eben, dass du ihr erzählt hast, dass du nach Mullingar zurückkommst." Ich zuckte mit den Schultern. Niall hob eine Braue und fuhr sich mit seiner Hand durch das Gesicht: "Sie hat mich mal angerufen. Ich habe nicht auf den Display geschaut und da war es schon zu spät. Wir haben nur zwei Minuten miteinander gesprochen. Es war wirklich nichts Besonderes", erklärte er nüchtern.
Ich nickte, stand von meinem Bett auf und griff nach meinem Shirt, das am Boden hinter meinem Bett lag. "Weißt du...", ich schlüpfte hinein. „Während meines Fluges nach Hause habe ich mir eine lange ausführliche Rede einfallen lassen, mit allen Gründen warum ich Holly und Amber nicht ausstehen kann. Und auch mit allen Gründen warum ich dich anschreien sollte wenn du vor meiner Tür stehst."
Er blieb stumm und begann an seinen Finger herumzukauen. Ich rollte mit den Augen und nahm die Rosen vom Schreibtisch. "Du hast echt Glück dass du so heiß bist." Ich hörte wie er erleichtert aufatmete.
"Es tut mir leid." sagte Niall und stand auf. Er kam auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüfte.
Ich erwiderte seinen Blick nicht, sondern richtete meine Aufmerksamkeit auf den Bund Rosen in meiner Hand. "Du entschuldigst dich ständig und manchmal frage ich mich, ob du das überhaupt ernst meinst. Denn ich muss zugeben, dass ich mir niemals gedacht hätte, dass du so kompliziert bist. Du tust ständig etwas Dummes und entschuldigst dich bei mir, sagst mir wie leid es dir tut. Hör doch einfach mit dem Unsinn auf, dann musst du dich auch nicht mehr bei mir entschuldigen und wir können zusammen glücklich sein."
"Ich verspreche mich zu bessern. Für dich."
Ich sah auf in sein Gesicht. Er schien es ernst zu meinen - hoffe ich zumindest. Ich flüsterte ein okay, stieg auf meine Zehenspitzen und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Danach ließ ich von ihm ab und ging mit dem Bund Rosen hinaus um eine Vase zu holen. Niall ging mir hinterher und ließ sich derweil auf den Couchsessel neben Tobi fallen, der wiederum neben Peter auf der Couch saß.
"Willst du was trinken?", rief ich meinen Freund zu, als ich die Vase aus dem oberen Schrank nahm. "Ja, bitte", hörte ich ihm antworten. Ich öffnete den Kühlschrank und eigentlich wie immer herrschte in meinen Fach gähnende leer. Bis auf eine Dose Cola befand sich nicht für mich im Kühlschrank.
"Ich hoffe Cola ist okay, ich hab sonst nichts", sagte ich zu Niall, der nickte. "Wie wär es mit einkaufen?", neckte er mich stattdessen amüsiert. Ich zog die Augen zusammen und setzte mich auf die Lehne seines Stuhls.
"Amara hat vorhin beim Essen von eurem neuen Geschwisterchen erzählt. Freu mich für euch", sagte Tobi zu Niall. Niall nickte: "Ja, kam aber sehr überraschend. Wir hatten nicht damit gerechnet. Stimmst?" Ich fühlte, dass er seine Hand auf meinen Rücken gelegt hatte. "Ja auf alle Fälle", stimmte ich ihm zu. Mein Blick fiel auf Peter, der mit leicht geöffnetem Mund neben Tobi saß und Niall anstarrte, als würde er überlegen von wo er ihn kennt. Plötzlich begann sein Telefon zu läuten und er kramte es aus seiner Hosentaschen. Er biss sich auf die Lippen und sah zu Tobi. "Mein Taxi ist da." Tobi nickte und sagte, dass er Peter nach unten begleiten würde.
"Es hat mich gefreut euch kennenzulernen", sagte Peter noch und winkte und zum Abschied. "Mich auch", erwiderte ich daraufhin und winkte zurück.
Im selben Moment als die Tür ins Schloss fiel, legte Niall seine Hände um meine Taille und zog mich auf seinen Schoss, vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Ich begann zu kichern da mich seine Haare kitzelten. "Niall...", lachte ich. "Ich will dich immer in den Armen halten", hörte ich ihn sagen. In meinen Bauch schlugen die Schmetterlinge Purzelbäume. Er nahm seinen Kopf wieder weg und strich mir das Haar zur Seite um in mein Gesicht sehen zu können. Niall begann seine Finger in meinen Haaren einzudrehen. "Ich hoffe du verstehst, warum wir das nicht in die Öffentlichkeit bringen sollen", sagte er leise und ich nickte. "Natürlich verstehe ich das Niall." Er nickte erleichternd: "Ich will nur nicht, dass du denkst, dass ich mich irgendwie für dich schäme und es darum nicht in der Öffentlichkeit zeigen will. Ich will nur, dass sie dich in Ruhe lassen."
Ich lehnte mich gegen seine Brust und legte meine Arme um ihn. Wie kann es sein das er mir gehört? Dass dieser Junge sich mein Freund schimpft? "Es ist so verdammt schön gerade...", wisperte er und strich mir dabei am Oberarm auf und ab. „Ich will dich nicht verlassen." Überrascht von seinen Worten setzte ich mich wieder auf und sah ihn an: "Mich verlassen?"
Niall nickte: "Ja, ich muss am Wochenende nach New York arbeiten. Ich werde erst in zwei Wochen wieder kommen." Ich weiß, dass er arbeiten muss, will ihn aber dennoch nicht für zwei Wochen aus den Augen verlieren. "Sieh mich bitte nicht so an...", sagte er leise und ich begann noch mehr zu schmollen. „Du könntest doch mitkommen", verkündete Niall schlagartig aber ich schüttelte den Kopf. "Das geht nicht, ich muss ebenfalls in die Arbeit. Schon vergessen, ich wohne hier nicht mietfrei", sagte ich und hob meine Hand um auf die Wohnung im Allgemeinen zu deuten. Dennoch fand ich Niall Einladung sehr nett.
"Lös doch das Sparbuch ein."
Ich sah ihn blank an. "Das Sparbuch?", wiederhole ich ihn. "Das kommt nicht infrage! Ich kann doch nicht einfach das Geld von einem Fremden ausgeben, vielleicht will er es wieder zurück und was dann? So viel Geld habe ich nicht."
Niall sah mich fragend an. "Warum sollte er das? Er hat es doch für dich einbezahlt. Du solltest es verwenden."
"Das will ich aber nicht."
Niall verzog das Gesicht nachdenkend: "Hm, wenn du das nicht willst, wäre die einzige Lösung... dass du bei mir einziehst."
Ich gab ihn einen Klaps gegen die Schulter: "Den Gedanken streichst du besser schnell mal wieder. Das kommt ebenfalls nicht infrage!" Wir sind gerade mal einen Tag zusammen, hatten schon einen Streit und nun wollte er, dass ich bei ihm einziehe?! Wie kam er immer nur auf so einen Unsinn?
Er zuckte mit der Schulter. "Ah, ich fände es schon, wenn ich wüsste, dass immer jemand zu Hause ist der auf mich wartet. Der mir über den Hals fallen würde in den Moment, in dem ich zur Tür hereinkomme."
Ich seufzte und senkte den Kopf. "Ich finde es jetzt schon schrecklich zu wissen, dass du Ewig weg sein wirst."
Er küsste meinen Kopf: "Ja, es wird eine Herausforderung werden, aber wir werden es schaffen. Ich spüre das."
Ob wer wohl Recht behalten wird?
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Hey.
Gebe euch mit diesen kurzen Kapitel nur bescheid, dass ich ab jetzt im Urlaub bin. Mit neuen Kapitel ist erst wieder ab den 16. zu rechnen.
Außerdem hört euch "Finally Free" von Niall an ;)
Liebe Grüße, Sabrina!
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