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Als das Geschehen seinen Lauf nahm (2)



Finale Part 2


Ich genoss die Gesellschaft von Connor und seiner Familie. In kleinen Momenten verglich ich sie mit Mum, Bobby Niall und mir. Aber in geheimen stellte ich mir vor, wie es wohl gewesen wäre, wenn Connor und Valerie mit Mum und mir aufgewachsen wären. Würden wir dann auch in so einem Haus leben? Hätten wir noch andere Geschwister?

Das Gespräch am Tisch war angenehm, ich erzähle ihnen davon, dass ich bald zu studieren beginnen werde. Connor schien begeistert zu sein und auch Davina nickte mir lächelnd zu. Dabei fiel mir etwas ein. Nachdem das Geschirr abgeräumt wurde und wir uns wieder auf den Tisch im Garten begeben hatten, zog ich etwas aus meiner Tasche und reichte es Connor über den Tisch. Skeptisch nahm er es an sich und warf einen Blick darauf. Es war das Sparbuch.

"Amara? Warum gibst du mir das?" Er runzelte die Stirn.

"Ich kann es doch nicht einfach so behalten", erklärte ich und lehnte mich gegen die Rücklehne meines Stuhles. Es fühlte sich nicht richtig an, zudem wollte ich es ihm eines Tages nicht schuldig sein.

Connor legte es flach auf den Tisch und schob es mir zu. "Es gehört dir. Das war schon immer für dich gedacht. Bitte denke nicht, dass ich dich jemals vergessen hätte. Ich wollte sichergehen, auch wenn ich dich nicht kennenlernen sollte, dass du trotzdem deine Träume erfüllen kannst. Und dieses Sparbuch war ein kleiner Teil davon, von mir für dich."

"Nimm es, Amara. Immerhin wirst du es sicher für die Uni brauchen. Solche Studienplätze sind alles andere als günstig", setzte er ausdrücklich nach.

"Ich weiß nicht was ich sagen soll ...", ich wollte mich sträuben es anzunehmen, aber unter den Blicken von ihm und seiner Familie nahm ich es wieder an mich und verstaute es in meiner Tasche. Es war eine Menge Geld und Niall hatte Recht, wenn ich es an mich nehmen würde, müsste ich nicht länger arbeiten gehen. Ich könnte mich komplett meinem Studium widmen, was sicher super wäre. Auf der anderen Seite hatte ich wirklich nichts dagegen für Martin und Lydia zu arbeiten. Ich mochte die beiden und ihre Tochter. Außerdem liebte ich es den Teig zu naschen. "Danke." Ich hoffe nur, dass ich das in der Zukunft nicht bereuen werde.

Valerie faltete die Hände zusammen. "Nachdem wir das nun geklärt haben, entführte ich euch meine Schwester. Ich will sie auch noch ein bisschen für mich alleine haben bevor sie uns wieder verlässt." Sie stand auf und schob den Stuhl dabei nach hinten. "Komm schon, Amara. Lass uns noch ein bisschen plaudern", sagte sie zu mir. Nickend stand ich ebenfalls auf. Eigentlich wäre ich lieber hier sitzen geblieben um auch mit Connor, Davina und den stummen Nick sprechen zu können. Bis jetzt hatte Nick noch keine zehn Worte mit mir gewechselt.

Stumm folgte ich ihr ins Innere des Hauses. Ihre weiße Haarpracht hüpfte regelrecht hin und her als wir die Treppen in den ersten Stock hochgingen und der Absatz ihrer Schuhe klackerte auf dem hellen Fließen des Bodens. Wie auch unten hatten auch oben die Wände diesen cremigen Ton. Vereinzelt hingen Bilder an den sonst kahlen Wänden und fast neben jeder Tür, an der wir vorbeigingen, stand eine Vase mit Grünzeug. Wir gingen an unzähligen Türen vorbei und ich fragte mich wie viele Zimmer die hier hatten. Vermutlich hatte jeder zusätzlich noch ein eigenes Hobbyzimmer und ein Gästezimmer, das würde vielleicht alle Räume erklären. Schlussendlich hielten wir an einer Tür an. Valerie sah über ihre Schulter des Flurs hinunter, als würde sie sicher gehen, ob uns niemand gefolgt war. Danach kniete sie sich auf den Boden, hob die bunte große Vase neben ihrer Tür an und nahm einen Schlüssel von darunter. "Nick liebt es in meinen Zimmer zu gehen und nach meinen Tagebuch zu suchen", erklärte sie schlicht als sie den Schlüssel in das Schlüsselloch steckte. So etwas kannte ich nicht. Ich musste nie befürchten dass sich jemand auf die Suche nach meinen Tagebuch macht - was auch sinnlos gewesen wäre, dann ich hatte bis jetzt noch nie ein Tagebuch geführt.

Es klickte und Valerie öffnete die Tür. Ihr Zimmer war groß, viel großer als das, was ich in Mullingar hatte und damals dachte ich schon dass es groß wäre. Die gesamte linke Seite war von Boden bis zur Decke mit einen Regal verstellt. Unzählige Schuhe und die dazu passenden Handtaschen standen in dem Regal. Wer braucht so viele Schuhe? "Du hast zu jeden Paar Schuhe auch eine passende Handtasche?"

Sie nickte und zuckte mit der Schulter. "Ja. Wenn du willst, darfst du dir gerne mal was borgen." Ohne zu antworten, ging ich auf das Regal zu und ließ meine Augen über die Taschen schweifen. Eine teure Markentasche nach der anderen und erneut fragte ich mich für was man so viele Taschen und Schuhe benötigt. Ich war mir sicher dass sie noch nie alle getragen hatte.

"Ganz ehrlich?", ich drehe mich zu meiner Schwester um. "Wenn ich du wäre, würde ich mir vorkommen als ob ich in einen Schuhgeschäft leben würde."

Valerie begann zu kichern. "Ach, das sind doch nur meine Lieblingsschuhe und Taschen. Das sind doch nicht viele."

Ich sagte nichts darauf und widmete mich nun der anderen Seite ihres Zimmers. Ihr Bett war groß und Rund. Sehr viele Kissen in verschiedenen Größen lagen am Kopfende und in der Mitte saß ein brauner Bär, der ein rotes Herz in der Hand hielt. Sie besaß auch ein Bücherregal, das auch von oben bis unten mit Büchern vollgestopft war, vermutlich eine Eigenschaft, die sie von unserer Mutter geerbt hat. "Ich nehme an du liest gerne?", fragte ich sie und zog ein Buch dabei heraus, drehte es um und warf einen Blick auf die Rückseite.

Sie folgte meinen Blick und lächelte anschließend. "Man mag es nicht glauben, aber ja. Ich lese sehr gerne. Früher bin ich viel mit meiner Mum gereist und wenn sie bei einen Meeting war, habe ich währenddessen ein Buch gelesen. Ich schätze deshalb." Sie zuckte mit den Schultern.

Ich stellte das Buch wieder auf seinen Platz zurück und drehte mich um. "Das hast du sicher von Mum geerbt. Sie liest auch unheimlich gerne. So ziemlich das erste, das sie gemacht hat, als wir in Mullingar angekommen sind, war sich sofort nach dem nächsten Buchclub umzusehen."

Mit großen Augen sah sie mich plötzlich an, schmiss sich auf ihr Bett und klopfte auf den Platz neben ihr. "Erzähl mir mehr. Bitte."

Ich biss mir auf die Lippe und strich mich einen lose Strähne hinter mein rechtes Ohr. "Na gut." Ich ließ mich neben ihr nieder. Das Bett wackelte hin und her als sei es mit Wasser gefüllt - was es wohl auch war. "Und was soll ich dir erzählen?"

Valerie stützte ihren Kopf mit ihren Händen ab, während sie flach auf den Bauch vor mir lag. "Ich will mehr über sie wissen, über euch. Wie ist deine Mum so ... ähm unsere leibliche Mum?" Ja natürlich, sie müsste genauso neugierig wie ich sein, immerhin ging es ihr doch wie mir. Wir beide kannten unseren jeweiligen anderen Elternteil nicht.

Ich begann zu lächeln und sah auf meine Hände hinab. "Mum ist ... ein Fotojunkie. Sie hält wirklich alles mit einer Kamera fest, egal ob es angemessen ist oder nicht. Sie konnte es sich nicht mal verkneifen mich nicht mit meinem ersten Kater zu knipsen. Mum ist eine Meisterköchin, wenn es um Braten geht, und sie lieb Kaffee. Ich glaube sogar, dass sie sich am liebsten in einer Badewanne voll mir Kaffee setzten würde, darin ertrinken könnte, ohne das es ihr etwas ausmachen würde. Außerdem liebt sie Bücher. Es gibt kein Genre, das sie nicht lesen würde, aber am liebsten sind ihr Romanzen mit viel Erotik und so ..." Valerie strahle mich die ganze Zeit über an und kicherte: "Da habe ich auch einige. Sie muss mir unbedingt mal, welche vorschlagen."

Es freute mich zu sehen wie sich Valerie über viele Ähnlichkeiten mit Mum freute. Ich zeigte ihr Fotos von der Hochzeit, aber auch ältere Bilder, bevor wir nach Mullingar gezogen sind. Fotos von mir und meinen Großeltern, Fotos von mir und Sophie, ... Valerie war sehr interessiert an allem was ich ihr zu erzählen hatte und ich freute mich darüber. Wir schienen uns wirklich zu verstehen und das machte mich glücklich.

Doch das Beste an allem war ihr Gesicht zu sehen als ich unsere Mutter anrief und sie ihre Stimme zum ersten Mal hörte. Tränen flossen und es wurde geschluchzt. Valerie und Mum schienen sofort einen Draht aufgebaut zu haben, dabei dauerte es nicht lange bis das Gespräch auf verschiedene Bücher umschlug und ich nicht mehr mitreden konnte. Die fünf Bücher, die ich bis jetzt gelesen hatte waren hier nicht von Bedeutung.

"Ich kann es kaum erwarten dich zu treffen, Valerie", schniefte unsere Mutter am anderen Ende der Leitung. Schluckend wischte sich Valerie über ihre feuchten Wangen. "Ich mich auch.", ihre Stimme war dabei nicht lauter als ein Wispern.

Ich musste den Klos in meinen Hals nach unten Schluck um überhaupt sprechen zu können. Das Ganze war einfach viel zu emotional. "Mach's gut Mum. Grüß Bobby von mir."

"Mache ich. Tschüss meine Zwei Mäuse.", ihre Stimme brach ebenfalls.

Der Anruf wurde beendet und für einen kurzen Augenblick sahen wir uns einfach nur sanft an. Dieser Tag heute wird sich nicht nur für mich für immer in das Gedächtnis einbrennen, sondern auch bei meiner Schwester und unseren Eltern. Es war ein ganz besonderer Tag.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich jetzt schon sechs Stunden hier war. Niall wartete schon die ganze Zeit auf mich. Ein schlechtes Gefühl machte sich in mir breit.

"Was ist los, Amara?"

"Ich muss dann los. Niall wartet auf mich. Er holt mich ab." Augenblicklich verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht. "Jetzt schon?"

Ich presste die Lippen aufeinander und nickte. "Ja. Wir können doch mal was zusammen machen", schlug ich fuhr und hielt ihr dabei gleichzeitig mein Telefon hin.

Ohne zu zögern, speicherte sie ihre Nummer ab. "Du könntest am Samstag mit mir und meinen Freund auf eine Party gehen", sagte Valerie und gab mir mein Handy zurück. Irgendwie will diesen Samstag einfach jeder etwas mit mir unternehmen. Zuerst Lola, dann Niall und nun Valerie.

"Das würde ich wirklich gerne, aber ich bin bereits mit Freunden verabredet. Wir gehen in einen Club.", erwiderte ich entschuldigend.

Valerie legte ihren Kopf zur Seite. "Lasst den Club sausen und kommt alle mit uns mit. Es wäre eine gute Gelegenheit um uns besser kennen zu lernen."

"Ich weiß nicht ...", seufzte ich. Ob das eine gute Idee sein würde? Ja, ich wollte schon etwas mit ihr unternehmen, aber ich wusste doch, dass sie und Sophie sich nicht verstanden. Zudem wird auch Dylan dabei sein und das bereitete mir jetzt schon Bauchschmerzen.

"Amara! Bitte. Ihr werdet auf dieser Party bestimmt nicht auffallen. Es werden so viele Leute da sein, dass es komplett egal sein wird, ob einer oder zwei mehr da sind.", sie schob schmollend die Unterlippe nach vorne. Ich schnalzte mit der Zunge. "Okay. Ich werde meine Freunde fragen."

Während wir die Treppen nach unten gingen schrieb ich Niall eine Nachricht, ob er mich abholen könnte. Ich hoffte nur, dass er nicht sauer auf mich war, weil ich ihn so lange warten ließ.

Connor und Davina saßen im Wohnzimmer auf der Couch. Der Tisch war voll mit Mappen. "Amara wird jetzt aufbrechen.", verkündete Valerie als wir den Raum betraten. Beide erhoben sich von ihrem Platz und kamen mit offenen Armen auf mich. "Es hat mich sehr gefreut dich kennenzulernen.", sagte Davina als sie mich kurz drückte. "Mich auch.", erwiderte ich ebenfalls.

Connor seufzte schwer als er mich in den Arm nahm. Seine Umarmung war fest, als wollte er mich nicht mehr loslassen. Der Geruch seines Aftershaves lag mir in der Nase. "Amara ... du kannst dir überhaupt nicht vorstellen wie sehr ich immer auf diesen Tag gehofft hatte.", wisperte er mir ins Ohr. Aber da lag er falsch, ich konnte es mir sehr wohl vorstellen.

"Doch, das kann ich."

Er machte einen Schritt weg von mir, strich mir eine Strähne hinter mein Ohr. Er musste sich bemühen ein Lächeln aufzusetzen. Seine Augen glänzten. "Ich würde mich freuen, wenn du mich nächste Woche im Studio besuchen kommst. Ich kann dir eine Tour geben." Ich nickte sanft. "Das klingt gut." Anschließend verabschiedete ich mich noch angemessen von meiner Schwester, die mir immer wieder sagte, wie sehr sie sich schon auf Samstag freute. Von Nick fehlte jede Spur. Mein Halbbruder schien nicht an mir interessiert gewesen zu sein.

Ich drehte mich ein letztes Mal um und winkte ihnen zu, bevor ich zu Niall in den Wagen stieg und wir davon brausten. Während der Fahrt sah er mich immer wieder erwartungsvoll an, als würde er warten dass ich endlich anfangen würde zu erzählen, was ich schlussendlich auch tat. Er hörte mir aufmerksam zu und unterbrach mich kein einziges Mal.


****


Aus meinem Augenwinkel aus sah ich wie mich Dylan die ganze Zeit über ansah. Ich wusste es, ich hätte mir etwas anderes anziehen sollen. Der Stoff des Kleides war so dünn und durch den rückenfreien Teil fühlte ich mich nackt. Und abgesehen davon, konnte ich Kleider nicht ausstehen. Wie konnte mich Tobi damals überreden dieses Kleid zu kaufen?

"Bist du sich das wir hier richtig sind?" fragte Tobi mich, der mir eine Hand auf meine Schulter legte.

"Ja. Ich bin mir sicher." erwiderte ich nickend. Wir befanden uns vor einem sehr hohen Gebäude. Es ähnelte den von Niall in gewissen Zügen und Baustil.

"Bin gespannt, wohin uns deine Schwester bringen will. Hoffentlich war es, es wert die Clubtour sausen zu lassen", meckerte Lola. Der leichte Wind ließ ihre roten Haare wehen und die Armreifen an ihrer rechten Hand raschelten. Sie trug einen karierten Mini Rock, High Heels und ein bauchfreies Netztop, durch das man ihren dunklen BH sah. Ob Martin und Lydia wussten wie ihre Tochter aus dem Haus ging?

"Deine Schwester", motze Sophie und verzog die Lippen. "Warum ist dieses Biest deine Schwester! Ich kann sie nicht ausstehen! Und damit du es gleich weißt, ich bin nur deinetwegen mitgekommen. Ganz bestimmt nicht ihretwegen!"

"Und dafür bin ich dir dankbar", seufzte ich wissend. Ich sah die leicht lächelnd an und klimperte mit meinen Wimpern. Hoffentlich kann einer der beiden nachgeben damit dem Frieden nichts im Weg steht.

"Also ich finde es cool dass ich auch mitkommen durfte. Bin gespannt was für eine Fete das wohl ist. Hoffentlich gibt es Freigetränke", meldete sich Peter zu Wort. Wie auch Tobi war er sehr schick gekleidet und ich war mir sicher dass sich die Beiden abgesprochen hatten. Ein schwarzer Audi mit getönten Fenstern hielt plötzlich neben uns an. Der Motor wurde abgestellt und die Türen öffneten sich.

"Amara!", rief meine Schwester aufgeregt und lief sofort auf mich zu. Ich taumelte einige Schritte rückwärts als sie mich umarmte, dabei vernahm ich Sophie seufzten. Über Valeries Schulter sah ich einen Typen aussteigen. Er war groß, trug eine schwarze Lederjacke und hatte sehr helles Haar. Ich hätte schwören konnten, dass ich ihm schon einmal gesehen habe.

Valerie ließ von mir ab und drehte sich zu meinen Freunden. "Hi, ich bin Valerie Davis. Amaras Zwillingsschwester. Und wer von euch ist Amaras Freund?"

Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spuck und begann zu husten. Sophie klopfte mir zwischen die Rückenblätter und stürzte mich. "Das ... das sind alles nur meine Freunde. Mein ... mein fester Freund hatte heute keine Zeit.", erklärte ich stockend. Dylan warf mir einen komischen Blick zu, als würde er mir sagen wollen: "Habe ich es dir nicht gesagt."

"Schade.", sie drehte einen Haarlocke in ihren Finger ein. "Also ... der Schönling neben mir ist mein Freund Jacob.", stellte Valerie ihn vor. Er hob die Hand. "Hey." Er kam mir so verdammt bekannt vor. Ich kniff nachdenklich die Augen zusammen.

Ich sah zu Sophie, die die Zähne zusammendrückte und mit angespanntem Kiefer die beiden begutachtete. "Alles klar?", flüsterte ich ihr zu.

"Er hat mir den Drink gezahlt den mir sie dann übergeschüttet hat.", erklärte Sophie mir. Ihr Blick war tödlich. "Ich kann beide nicht ausstehen!"

"Valerie, Jacob. Ich möchte dass ihr euch bei Sophie entschuldigt."

Alle Augen lagen schlagartig auf mir. Valerie kniff die Augen zusammen. "Amara, sie hat meinen Freund angemacht. Ich werde mich nicht entschuldigen. Ich werde sie dulden, aber Frieden wird wohl nie zwischen uns herrschen. Sie soll sich bei mir entschuldigen!"

Ich stemmte die Hände gegen meine Hüfte und legte den Kopf zur Seite. "Ach ja? Soweit ich weiß hat dein Freund ihr einen Drink gezahlt. Wenn sie ihn angemacht hätte, wäre es andersherum gewesen."

Valerie presste die Lippen aufeinander und sah zu Jacob. Für einen Moment tauschten sie Blick aus. Jacob rieb sich den Nacken. "Es war doch nur ein Drink, Val. Beruhig dich." Valerie schnauft und überkreuzte die Arme vor der Brust. Sie drehte sie zu Sophie. "Tut mir leid. Er liebt es mich auf die Palme zu bringen."

"Deswegen war es noch immer kein Grund so zu reagieren. Immerhin war es nicht meine Schuld und ich hatte ihn auch nicht um einen Drink gebeten. Wenn du deinen Bad Boy nicht zähmen kannst, solltest du dir einen anderen suchen.", schnauzte Sophie sie an. "Aber okay, ich nehme deinen Entschuldigung an. Für Amara." Dankbar lächelte ich ihr zu. Ich wollte das Frieden zwischen uns allen herrschte.

Jacob, der inzwischen seine Hände in die Hosentaschen gleiten ließ, zuckte mit der Schulter und sah zu Boden: "Dann muss ich mich wohl auch dafür entschuldigen. Ich habe mir wirklich nichts dabei gedacht, als ich dir einen ausgegeben habe. Du warst allein und ich wollte nett sein."

"Nett sein? Du hast mich wegen meiner Haarfarbe aufgezogen!", warf Sophie schließlich ein und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn. Passanten warfen uns bereits neugierige Blicke zu.

"Tja", er schnalzte mit der Zunge, "So bin ich eben."

"Nachdem wir nun alles geklärt haben, könnten wir doch endlich los und etwas Spaß haben. Was meint ihr?", sagte Valerie und Blicke zu den anderen, die Wortlos die Diskussion verfolgt hatten.

"Ja, dann mal los!" kam es euphorisch von Tobi. "Zuerst mal ... Ich bin Tobias, aber alle nennen mich Tobi." Lola, Peter und Dylan stellte sich auch anschließend der Reihe nach vor. Ich war nur dankbar darüber dass Dylan nicht so ein Arsch war und irgendetwas über Niall erwähnt hatte. Er hätte damit alles kaputt machen können. Außerdem wussten auch Lola und Peter davon nichts und das sollte auch im Moment so bleiben.

"Tobi, Peter, Lilly ähm Lola und Dylan. Ich glaube ich hab's", testet Valerie ihr Gedächtnis. Sie nahm Jacobs Hand. "Dann folgt uns mal nach oben."

Wie gewollt folgten wir den Zweien ins Innere des Gebäudes. Es gab eine Art Lobby mit Rezeption und daneben befanden sich drei Aufzüge mit glänzenden Türen. Im Aufzug checkte ich noch ein letztes Mal mein Make-up während wir nach ganzen oben fuhren. Irgendwie war ich nervös, denn ich hatte absolut keine Idee auf was für einen Party ich mich da eingelassen hatte. Ich hoffte, dass es wirklich keine kleine Private war, auf der wir sofort auffallen würden. Das wäre einfach nur peinlich und unangenehm.

Ein langer Flur mit vielen Türen erstreckte sich vor uns. An der rechten Seite unter einem Gemälde knutschte ein Paar wild auf einer Couch. Unsere Anwesenheit schien sie überhaupt nicht zu jucken.

"Die sollen sich ein Zimmer nehmen", formte Lola neben mir mit ihren Lippen und zwinkerte. Nickend grinste ich sie an.

"Es wird euch bestimmt gefallen", meinte Valerie und grinste uns dabei breit an. Ich nickte wieder, Sophie murrte etwas Unverständliches und vom Rest kam keine Antwort. Die Jungs liefen hinter uns nach und ich hörte wie Dylan und Jacob über die vergangene WM redeten. Wir sahen bestimmt aus wie eine Clique. Valerie die weißhaarige, Lola die rothaarige, ich die braunhaarige und neben mir Sophie die mit den pinken Haar. Und im Schlepptau unsere Jungs Es fehlte nur noch die dramatische Musik.

Am Ende des Flurs vernahmen wir schon den Bass der Verstärker, Musik dudelte laut vor sich hin. Ohne zu klopfen, drückte Valerie die Klinke nach unten und öffnete die dunkle Doppeltür. Das Licht im Raum vor uns war gedämmt. Personen mit Gläsern in den Händen bewegten ihre Hüften zum Beat und rieben sich an den Nächsten neben ihnen. Der Raum war riesig und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Club. Hohe Wände, fast nur Fenster und in der linken Ecke stand ein Jakusie in dem sich gerade mehrere Personen miteinander vergnügten. Eine junge Frau mit bleichen Haar und einen Tablett Shots ging an uns vorbei.

"Wir hätten gerne einen!", rief ihr Valerie hinterher und die Dame machte kehrt. Valerie drückte mir eines der kleinen Gläser in die Hand und ich konnte nicht anderes, als verlegen auf den Boden zu schauen. Die Blonde trug einen schwarzen Slip und eine Umhängetasche, an der ein Knüppel befestigt war, während ihre nackten Brüste frei herum hingen. Eine schlichte dunkelblaue Krawatte befand sonst noch um ihren Hals. Auf was für einen Party hat uns meine Schwester geschleppt?

"Ist da eine Stripperin oder eine Kellnerin?", fragte mich Sophie als sich die Frau wieder entfernt hatte. Ich zuckte mit der Schulter. "Ich habe absolut keine Ahnung!"

"Vermutlich beides.", zwinkerte Jacob mit einen schiefen Grinsen zu.

"Gibt es sowas auch in männlichen Format?", fragte Tobi belustigt. Empört schlug Peter gegen seinen Oberarm. Süß die Beiden.

"Auf neue Freundschaften!", hob Valerie das Glas. Wir taten es ihr gleich und stießen die Gläser zusammen. "Auf neue Freundschaften!"

Ich kippte die brennende Flüssigkeit in mich und schüttelte den Kopf. Mein Rachen brannte wie Feuer und ich wünschte mir dass ich den Geschmack mit Wasser nachspülen könnte. Die leeren Gläser stellten wir einfach an einen kleinen Tisch neben uns ab, dabei sah ich wie Jacob etwas in Valeries Ohr flüsterte. Sie biss sich auf die Lippe und begann danach zu kichern. "Wir gehen tanzen. Kommt ihr mir?", fragte sie.

Tobi und Peter waren die ersten die bejahten, während Lola Dylan am Arm packte und an ihnen vorbeistürmte. Sehr gut, soll sie ihn ruhig fern von mir halten.

"Amara und ich holen uns noch etwas zu trinken.", beantwortete Sophie für uns beide. Ich hatte zwar nichts davon gesagt, dass ich mir etwas holen wollte, aber auch gut. Sie wusste, dass ich für das Tanzen im nüchternen Zustand nicht geschaffen war.

"Okay. Wir sehen uns dann." Valerie schenkte und ein letztes Lächeln und verschwand schließlich mit Jacob auf der Tanzfläche.

"Sollen wir uns was holen?", fragte ich Sophie, die starr an meiner Schulter vorbei sah. Was hat sie denn jetzt? "Sophie?"

"Amara.", sie schluckte, sah mich aber noch immer nicht an. "Jetzt nicht durchdrehen aber ... da ... da hinten ist Taylor fucking Swift!!", plötzlich wurde ihre Stimmer etwas höher und sie begann auf und ab zu hüpfen. Wenn ich das mit ihren Schuhen machen würde, würde ich mir beide Beine brechen.

Sie ließ mich keine Zeit etwas zu sagen, sondern rempelte mich an und stürmte schlagartig auf die Blonde Sängerin zu. Ich rieb mir schmerzerfüllt den Oberarm und folgte ihr, um die Sängerin von meiner besten Freundin zu schützen.

"Könnten wir ein Foto zusammen machen?!", quickte sie gerade und nahm ihr Telefon zwischen ihren Brüsten heraus. Ja, genau da hatte sie es nämlich, weil sie heute ausnahmsweise keine Tasche benutzen wollte. Peinlich berührt versuchte ich sie von Taylor wegzuzerren. "Sophie! Hör auf!" Ich versuchte ihr etwas Vernunft einzutrichtern, aber sie ließ nicht locker. "Bitte TayTay!"

Taylor runzelte die Stirn, brachte aber noch ein Lächeln über die Lippen. "Ähm, ja okay."

Nachdem Sophie ihren Willen bekam, nahm ich meine Hand von ihr und schüttelte den Kopf. Sie sollte wirklich an ihr arbeiten. Bei Niall schaffte sie es inzwischen doch auch. Ich vernahm ein leises Lachen und drehte mich um. Braune Locken, Grübchen, Ärmel voll mit Tattoos und leuchtend grüne Augen.

Harry Styles.

"Taylor! Da bist du!", sagte er erfreut und ging an mir vorbei. Taylor nahm den Arm von Sophies Schulter und drehte sich auf Harry zu der ihr einen Kuss auf die Wange drückte. Sophie nahm den Moment mit ihrem Handy auf.

Es war tatsächlich Harry. Der Harry von One Direction. Der Harry, den ich vor zwei Monaten live mit Tobi gesehen hatte. Der Harry, der mit Niall heute unterwegs sein sollte. Was wohl bedeutet ... dass Niall auch hier ist?

Suchend drehte ich mich einmal im Kreis. Zu meiner Enttäuschung war von meinen Freund nichts zu sehen. Aber er hatte mir doch gesagt, dass er heute etwas mit Harry unternehmen wollte. Komisch.

"Harry! Können wir ein Foto machen?!", ertönte Sophies Stimme neben mir. Das war doch typisch!

Harry räusperte sich. "Ja. Aber du solltest danach dein Handy verschwinden lassen, denn damit wirst du dir hier keine Freunde machen. Wer bist du überhaupt?" Er klang nicht verärgert oder harsch, er sprach ganz normal.

Hastig nickend begann sie zu sprechen: "MEIN NAME IST SOPHIE LUNZ. ICH ARBEITE FÜR DAVINA DAVIS UND HABE SCHON IN EINEM MUSIKVIDEO MITGEMACHT. ES IST NOCH NICHT VERÖFFENTLICHT ABER ES STIMMT WIRKLICH! BITTE FOLGT MIR BEIDE AUF TWITTER. MEIN NAME IST ...."

"Sophie! Du blamierst uns!", zischte ich möglichst leise und packte sie am Oberarm. Sie machte mich fertig. Diese Seite an ihr, war einfach nur anstrengend und peinlich. Ich möchte überhaupt nicht wissen, was die Beiden von uns denken.

Harrys Blick lag nun auf mir. Ich hatte wohl doch etwas zu laut gesprochen. Er kniff die Augen zusammen. "Und wer bist du?"

"Ich ähm...", ich rieb mir verlegen den Nacken.

"Das ist Amara Julien. Die Stiefschwester von Niall.", antwortete Sophie anstelle von mir. Sie legte mir vergnügt einen Arm um die Schulter.

"Du bist die Stiefschwester." Harry betonte das Wort Stiefschwester etwas seltsam und hob seinen Kopf dabei. Er grinste und zeigte uns seine niedlichen Grübchen. Ob er wusste, dass wir nicht nur Stiefgeschwister sind? Immerhin ist er einer seiner besten Freunde. Ich habe Sophie und Tobi auch eingeweiht, also warum sollte er es nicht tun?

"Niall holt sich gerade etwas zu trinken mit Hailee. Wenn du also Hallo sagen willst...", er hob fragend eine Braue und zwinkerte mir zu.

Ich nickte. "Ja, ich glaube ich werde das mal tun. Kommst du mit Sophie?"

Sophie zog den Kopf zurück und schüttelte ihn anschließend. "Harry und ich müssen noch ein Foto machen. Geh ruhig Amara. Ich werde mir schon eine Beschäftigung ohne dich finden. Husch, husch geh ihn suchen.", sie stieß mich dabei schon regelrecht weg von ihr. Ich hegte keinen Zweifel daran, dass sie auch weiterhin Harry und Taylor nerven würde. Taylor nächster Diss Song wird wohl an Sophie gerichtet sein.

Ich drängte mich durch die Menge, schubste die Fremden Leute beiseite und kämpfte mir meinen Weg durch bis ich an einer Bar ankam. Dahinter stand wieder eine dieser Halbnackten Kellnerin die Drinks mixte. Ein Kerl lag mit seinen Kopf auf der Bar und schlief augenscheinlich, während ein Paar neben ihn rummachte und wieder ein anderer Mann kotzte gerade in eine Vase.

Und dann sah ich ihn, sah ich Niall. Er hielt ein Glas in der Hand und lachte über etwas, dass das Mädchen mit den braunen Haaren vor ihn gesagt hatte. Sie war wirklich sehr hübsch. Ihr roter Lippenstift ließ ihre perfekten Zähne strahlen und ihre Locken lagen wie angegossen über ihre Schultern. Ihr Haar glänzte, und ich fragte mich, wie es sich wohl anfühlen würde.

"Hey Niall.", grüßte ich ihn. Erschrocken fiel ihm beinahe das Glas aus der Hand. Sein Blick glitt an meinen Körper entlang. Er hob ihn aber schnell wieder, damit es niemand sah. Tja, das Kleid war wohl schuld.

"Amara! Was machst hier?!", ich konnte seine Gesichtszüge nickt wirklich deuten. Freute er sich mich zu sehen, oder nicht?

Ich fühlte mich leicht überrumpelt als er mir einen Kuss auf die Wange gab und seinen Arm über meine Schulter legte. "Hailee das ist Amara meine ...", er hielt für einen kurzen Moment inne. "Sie ist meine Stiefschwester."

Wie gerne hätte ich mich jetzt auf meine Zehenspitzen gestellt und ihm zur Begrüßung geküsst. Er sah so gut aus. Und wieder trug er ein Hemd, dessen oberste Knöpfe offen waren. Ich liebe die hellblaue Farbe seines Hemdes, den es passte perfekt zu seinen Augen.

Hailee begann breit zu lächeln und streckte einen Arm aus. "Hallo Amara! Ich habe schon so viel von dir gehört! Aber natürlich nur gute Dinge. Ich bin..."

"Hailee Steinfeld. Ja, ich kenne dich natürlich. Mein beste Freundin und ich haben uns alle Pitch Perfect Filme angeschaut.", ich unterbrach sie mitten im Satz. Wir schüttelten Hände. Ihre Hand war so weich wie die Haut eines Neugeborenen. Kaum zu fassen! Vorhin lief ich Taylor Swift und Harry Styles über den Weg und nun Hailee Steinfeld. Wessen Party ist das nur und vor allem wie kam Valerie hier her?

"Du hast noch nichts zu trinken?", bemerkte die Amerikanerin. Sie sah zu Niall. "Niall sei doch so nett und bring deiner Schwester etwas. Und mir kannst du dasselbe wie ihr mitbringen."

Niall nahm seinen Arm von mir und stellte sein Glas ab. Nur zögernd entfernte er sich von uns, denn er warf uns immer wieder Blicke über seine Schulter zu. Hailee streckte die Zunge raus und deutete ihm, dass er endlich gehen sollte. Kichernd wendete sich schließlich an mich: "Ach herrje, er lässt den großen Bruder raushängen. Vermutlich hat er Angst dich alleine bei mir zu lassen.", sie hob die Hand. "Das kann ich überhaupt nicht verstehen! Ich bin doch absolut brav! Bei Taylor und Harry müsste er sich sorgen um dich machen, aber nicht bei mir!"

Ich seufzte lächelnd. "Er meint es sicher nur gut." Ganz abgesehen davon dass ich es entzückend fand, aber das konnte ich nicht laut sagen.

"Ja, da hast du bestimmt recht.", sie nickte und strich sich anschließend durch ihre braunen Haare.

"Wie lange kennt ihr euch schon?" Eigentlich wollte ich diese Frage nicht fragen, aber sie kam mir wie von selbst über die Lippen. Ich verspürte kein Gefühl von Eifersucht - so wie es bei Holly immer war, neugierig war ich aber trotzdem. Man sah ihnen an, dass sie sich gut verstanden und warum sollten Frauen und Männer nicht auch nur Freunde sein können?

"Ich weiß nicht...", sie legte den Finger an die Lippe. „Ein paar Jahre. Wir sind uns mal bei irgendeiner Show über den Weg gelaufen. Ich habe ihn und die Jungs um ein Foto gebeten und so muss unsere Freundschaft irgendwie entstanden sein."

"Redet ihr gerade über mich?", leicht erschrocken drehte ich mich um. Niall wieder zurück. Er drückte mir ein Glas mit einer orange-roten Flüssigkeit in die Hände. Einige Eiswürfel schwammen darin herum. "Aperol.", erklärte er mir anschließend. Für Hailee hatte er dasselbe mitgenommen, genau wie sie es wollte. "Erklär mir doch mal wie du hier hergekommen bist. Ich dachte du gehst mit deiner Schwester irgendwo hin."

Ich sah auf mein Glas hinab und strich mit dem Finger den Rand des Glases nach. "Naja, das bin ich auch. Sie hat uns hierher mitgenommen."

"Sie ist auch hier?"

Ich nickte. "Ja, sie müsste irgendwo mit ihren Freund am Tanzen sein. Ich kann sie dir später vorstellen. Sophie belästigt Taylor und Harry im Moment. Tobi und Peter müssten auch am Tanzen sein, genauso wie Lola und Dylan."

Niall hob fragend eine Braue. "Dylan?" Ein leicht mürrischer Blick zischte über sein Gesicht. Ich biss mir auf die Lippe als er sich die braune Flüssigkeit in seinem Glas mit einem Ruck hinunterkippte.

"Dein Freund?", fragte Hailee seelenruhig.

"Nein.", antwortete Niall anstelle von mir. Sein Tonfall war hart und ich sah in Hailees Gesicht dass auch sie es gemerkt hatte.

Ich versuchte möglichst glücklich zu klingen. "Mein Nachbar. Wir sind Freunde."

"Ah okay." Sie lächelte und vertiefte das Gespräch um Dylan nicht mehr. "Es war schön dich mal in Person zu treffen Amara. Ich muss mich jetzt leider verabschieden. Muss morgen früh raus. Wir werden uns bestimmt mal wieder sehen und dann darfst du mir mehr über diesen 'Nachbarn' erzählen."

"Was? Nein mich hat es gefreut! Ähm... ja klar." Ich wusste nicht recht, was ich darauf sagen sollte. Sie dachte bestimmt dass da was lief und Niall überfürsorglich um seine Stiefschwester wäre. Was eigentlich ein bisschen seltsam wäre, immerhin bin ich kein kleines Mädchen das noch mit ihren Puppen spielt.

Hailee umarmte Niall noch, flüsterte etwas in sein Ohr und winkte uns zum Abschied. Als sie schließlich aus unserem Blickfeld verschwand, drehte Niall sich zu mir und lecke sich über die Lippen. "Du sieht wirklich gut aus. Hat dich Sophie dazu gezwungen?"

"Nein hat sie nicht." Ich legte den Kopf zur Seite und wippte mit den Füßen nach vorne. "Das habe mich mal gekauft als ich mit Tobi shoppen war. Eigentlich hat es sogar er ausgesucht."

Niall machte einen kleinen Schritt auf mich zu und senkte seinen Kopf. Seine Lippen waren nur Zentimeter von meinem Ohr entfernt. Ich konnte seinen warmen Atmen auf meiner Haut spüren und sofort ließ mit ein Schauer über den Rücken. "Ich will es dir später ausziehen."

Ich folgte seinen Blick, als er seinen Kopf wieder entfernte. Er grinste mich keck an und ich erwischte mich doch wirklich dabei, wie ich auf meine Unterlippe biss. Wenn wir in diesen Moment nicht in der Öffentlichkeit gewesen wären, hätte ich mich auf ihn gestürzt. Schon alleine um mein Verlangen nach ihm zu lindern. Irgendetwas an ihm schien mich förmlich an ihn zu bannen. Ich wusste nicht, ob es an seinem Aussehen lag, den irischen Akzent, seiner wundervollen Stimme oder gar etwas anderes. Nur eines wusste ich, ich mochte ich nicht wegen seines Geldes oder seinen Statuts.

Ohne es zu merken, fasste ich nach seinem Gesicht und strich ihm das Haar zur Seite. Wie in Trance sah ich auf seine Lippen und wollte ich schon auf die Zehenspitzen stellen um die Entfernung zwischen uns zu verringern. Erst als er mich mit großen Augen ansah, zuckte ich zusammen und nahm sie wieder weg. Peinlich berührt sah ich nach unten und nahm einen Schluck aus meinem Glas. Der Aperol schmeckte ein bisschen bitter. Ich schluckte ihn runter und versuchte meinen Mund nicht zu verziehen. Hailee hatten ihren nicht mal wirklich angerührt und an den Stehtisch neben uns abgestellt - was ich nun auch tat.

"Soll ich dir meine Schwester vorstellen?", fragte ich nach einigen Sekunden der Stille. Niall nickte. Auf den Weg zurück liefen wir bei Taylor, Harry und Sophie vorbei. Taylor und Harry hatten sich auf einen Couch gesetzt, auf der nur für zwei Personen Platz war. Sophie war das egal, sie setzte sich auf die Lehne neben Harry und schien den beiden aus ihrem Leben zu erzählen. Beinahe hilfesuchend streckte Harry die Hand in die Höhe und winkte uns zu.

"Na Kumpel, alles klar?" fragte Niall im leicht neckend. Er wusste genau wie meine beste Freundin sein konnte.

"Ja, sicher." erwiderte Harry. Es waren keine weiteren Worte notwendig damit wir wussten dass es nicht so war. Er tippt Sophie an. "Sieh mal Sophie. Da ist Niall. Willst du nicht mit ihm reden? Er macht auch bestimmt Fotos mit dir."

Sophie winkte uns zu und sah dann wieder zu Harry. "Ach nein. Niall kenne ich doch schon. Ich unterhalte mich lieber mit euch beiden. Wie wär's?! Wir könnten ein Foto zusammen auf Instagram hochladen. #Haylor!"

Ich hielt mir die Hand vor meinen Mund um nicht zu lachen zu beginnen. Niall legte seine Hand auf meinen freien Rücken. "Lassen wir die drei doch noch ein bisschen in Ruhe." Er zwinkerte mir zu.

"Damit habe ich kein Problem." Harry und Taylor warfen uns noch einen vielsagenden Blick zu als wir sie mit Sophie alleine ließen.

Wir gingen durch die Menschenmasse hindurch und suchten nach Valeries hellem Haar. Mit ihrer weißen Farbe sollte sie sich eigentlich aus der Masse abheben - dachte man zumindest. Stattdessen liefen uns Lola und Dylan, sowie Tobi über den Weg. Peter befand sich zur diesen Zeitpunkt auf der Toilette, zumindest nach Tobis Aussage nach.

Augenblicklich würden Niall Gesichtszüge wieder härter und auch Dylan starrte Niall finster an. Ich hätte schwören können, dass ich Funken gesehen hätte.

"Niall du bist ja auch da! Hätten nicht damit gerechnet dich hier zu treffen.", es war Tobi der sprach.

"Das war eine spontane Idee von Harry. Wir waren bei Liam und Cheryl und haben Bear mal unter die Lupe genommen."

"Bear? Sie haben ihr Kind so genannt? Ich wusste nicht mal, dass Cheryl das Baby schon bekommen hat." Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich den beiden meine Glückwünsche ausgerichtet.

Mein Freund nickte bekräftigend. "Ja, habe ich das nicht schon mal erwähnt? Ich dachte du hättest es gewusst. Cheryl hat übrigens nach dir gefragt Amara. Sie möchte mal einen Kaffee trinken gehen."

"Ehrlich?", ich freute mich darüber, was auch der Grund war, dass meine Stimme höher wurde.

"Ja, ehrlich."

Als ich mich freute und dabei fast einmal um mich selbst drehte, sah ich meine Schwester. Sie kam geradewegs auf uns zu und hielt ihren Freund am Oberarm fest, fast, als müsste sie ihn zu uns schleifen.

"Da seid ihr! Ich dachte ihr wärt ohne uns abgehauen.", sie verstummt plötzlich. Ihr Blick lag auf Niall. Tobi zwickte sie in den Oberarm. "Aua!"

"Du bist also Valerie. Ich bin Niall." Niall reichte ihr die Hand. Sie grinste übertrieben breit und reichte ihm ebenfalls die Hand. "Ich bin Valerie Davis. Schön dich kennenzulernen. Du hast schon mit meiner Mutter Davina Davis gearbeitet."

"Ja, für mein Musikvideo. Du bist ihre Tochter? Wow, die Welt ist wirklich klein.", er lachte und kratze sich am Nacken.

Sie lachte kurz. "Eigentlich ist sie meine Stiefmutter. Amaras Mum ist auch meine leibliche, aber ja. Es ist alles ein bisschen verdreht."

Zusammen, auch mit Taylor, Harry und Sophie, tranken wir noch etwas, vergnügten uns auf der Tanzfläche und genossen unsere gegenseitige Gesellschaft. Niall und Dylan duldeten sich zum Glück und gerieten nicht aneinander. Was mich aber etwas überraschte war, dass Valerie und Sophie doch einige Ähnlichkeiten aufwiesen und leicht beschwipst sogar über die schlechten Witze von Tobi Lachen konnten.


****


Zu Hause fand ich es wesentlich angenehmer. Lag wohl daran, dass wir uns hier nicht vor Sophie und Tobi verstecken mussten. Wir saßen am Tisch, aßen Chips und tranken Sekt und Bier. Ich mochte es, wie Nialls Hand auf meinen Oberschenkel ruhte und ich mich mit meinen Kopf an seiner Schulter anlehnen konnte. Mein Herz war voll mit Glücksgefühlen. Zudem war ich höchst erfreut noch etwas Zeit mit ihm verbringen zu können bevor er für die nächsten Wochen auf Promotour ist. Kaum vorstellbar dass ich ihn die nächsten Wochen nicht zu Gesicht bekommen werde, außer auf Bildern im Internet.

Ich sah leise seufzend auf um mir seine Gesichtszüge einzuprägen. Er lächelte und lachte über etwas das Tobi gesagt hatte. Alleine sein Lächeln ließ auch mich lächeln.

Ein Blitz blendete mich. Blinzend setzte ich mich auf und sah zu Sophie, die mit breitem grinsend den Display ihres Handys anstarrte. "Ihr seid so süß!", schmachtete sie und dreht das Handy in unsere Richtung. Sie hatte doch tatsächlich den perfekten Moment eingefangen. Ich biss mir auf die Lippe und merkte wie Niall mir einen Kuss auf die Schläfe drückte. Augenblicklich errötete ich.

"Wohin ist eigentlich Peter so plötzlich verschwunden?", fragte Sophie beiläufig. Sie drehte ihr Telefon wieder zurück in ihre Richtung und ich konnte ihr dabei zu sehen wie sie es mir per Nachricht schickte.

Tobi nahm sich eine der Knabberstangen und tunkte damit in die Käsesoße. "Er hat irgendwas von 'nen Notfall erzählt. Ich soll mir aber keine Sorgen machen.", verzog die Lippen und biss anschließend ab. Käsesoße tropfte dabei auf den Tisch, die er mit seinen Zeigefinger wegwischte.

"Ich hoffe dass es wirklich nichts schlimmes ist.", warf ich ein. Ich nahm meinem Glas in die Hand und nahm einen Schluck. Auch Sophie stimmte mir zu, die zur selben Zeit noch fixiert auf ihrem Display starrte und tippte.

"Er ist nett. Du hast einen guten Fang gemacht. Sagt man das so?", Niall begann schüchtern zu lachen.

Tobi zwinkerte. "Das gleiche kann ich nur zurückgeben."

Niall drehte sich zu mir, presste grinsend seine Lippen aufeinander und übte leichten Druck auf meinen Oberschenkel dabei aus. Er tat es nicht um mir weh zu tun - was er auch nicht tat. Ich konnte es nicht in Worte fassen, aber ich wusste einfach was er mir sagen wollte. Ich spürte es.

Ein räuspern entwich den Lippen meiner besten Freundin. „Es tut mir leid euren Moment gerade zu unterbrechen aber..." Irritiert über ihre Wortwahl sahen wir beide zu ihr. Erneut hielt sie uns ihr Telefon zu. Für eine Sekunde setzte mein Atem aus und ich schloss die Augen.

Das konnte doch nicht sein.

Niall schien dasselbe zu denken, denn er schoss von seinen Stuhl, aber mit so einer Wucht dass der Stuhl zu Boden viel. Er riss Sophie schroff das Handy aus der Hand. "Das war doch bestimmt er! Er will das zwischen uns kaputt machen! So sicher nicht!" Er klang zornig - was er sonst nie war. Mir blieb nicht mal genügend Zeit um etwas zu sagen, da warf er Sophie ihr Handy zu und schon stürmte er zu Eingangstür hinaus. Ich hatte einen leisen verdacht wo er jetzt hinwollte.

"Niall jetzt warte doch. Es waren so viele andere Personen auf dieser Party. Es könnte wirklich jeder gewesen sein." Meine Worte prallen regelrecht an ihm ab. Der Alkohol und der bestehende Groll gegen Dylan, schienen seinen Zorn nur zu verstärken. Er hämmerte gegen die Tür meines Nachbarn. Ich hoffe, dass genau dieser die Tür jetzt nicht öffnen würde, ich wollte uns dieses Drama einfach ersparen. Gerade Niall sollte sich so etwas nicht leisten. Streit am Hausflur - das wollte ich einfach nicht riskieren. "Niall. Lass uns wieder zurück-."Genau im diesen Moment ging die Tür auf und Dylans Gesicht kollidierte mit Nialls Faust.

Es war alleine meine Schuld. Hätte ich nicht diese dumme Geste gemacht, hätte niemand ein Foto von uns gemacht. Dieses Mal habe ich es vermasselt und nicht er. 

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