Kapitel 5: Nächtliche Abenteuer
Plötzlich bemerkte ich, dass ich beobachtet wurde. „Ich weiß, dass da jemand ist, du brauchst dich nicht zu verstecken." Hinter dem Baum trat der schweigsame Junge von vorher, ich glaube sein Name war Ayato, hervor. „Oh, du bist es, was machst du zu so einer späten Stunde noch hier?" fragte ich ihn. „Trainieren", sagte er knapp. „Achso, du willst hier trainieren und ich besetze den Platz, tut mir Leid", entgegnete ich und wollte gehen. „Nein, bleib", sagte er. „Diese Kraft... bist du zufällig der Sohn von Fumikage Tokoyami?" fragte er mich. Ich drehte mich um und lief langsam zu ihm. „Ja, der bin ich. Kennst du etwa meinen Vater?" „Nicht direkt, aber er ist mit meinem Vater zusammen in einer Klasse gewesen." „Und wer ist dein Vater?" fragte ich ihn, jetzt da ich neugierig geworden bin. „Shoto, Shoto Todoroki", antwortete er. Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, spürte ich, dass irgendwas nicht in Ordnung war. „Du spürst es also auch", sprach nun Ayato, deutlich ernster als zuvor. „Irgendjemand ist hier", warnte ich ihn und blickte mich nach weiteren Beobachtern um. Plötzlich kam Yami ohne Grund hervor und versuchte Ayato anzugreifen. „Pass auf!", rief ich ihm noch zu, doch es war schon zu spät und Ayato fiel zu Boden. „Yami, was soll das, wir sind doch ein Team! Höre doch mal auf mich!" Doch Yami dachte gar nicht daran und griff weiterhin an. „Was... was soll ich tun? Ich muss ihm doch irgendwie helfen!" Doch vor lauter Schock, bekam ich es nicht hin mich zu bewegen. Meine sonst so ruhige Art verschwand und ich geriet langsam in Panik. Und als ob die Situation nicht schon schlimm genug war, tauchten jetzt auch Ryu, Yuri, Shika und Ayano auf. Wahrscheinlich hatte der Lärm sie angelockt. „Was ist los Link, Ayato?", fragte Ryu und trat näher. „Nein, bleibt weg!", rief ich ihnen zu, doch Yami war schneller und wollte Ryu angreifen. Dieser jedoch stolperte über eine Wurzel und wich so dem Angriff aus. „Ohhhhh du.... WURZEL, ich zeig dir mal, wer der Stärkere ist!" Er spie Feuer auf die Wurzel, wodurch sie nach kurzer Zeit nur noch Asche war. „Tipp Wurzel, leg dich nicht mit mir an oder du bekommst Feuer zu spüren." „Moment mal... Feuer?" Ich beobachtete Yami, ihn hat das Feuer kein Stück interessiert. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Illusionen!", dachte ich, „also alles eine Sache des Köpfchens. Ich habe Yami unter Kontrolle, wenn ich es mir vorstelle!" Langsam schloss ich meine Augen und atmete ein und aus. Ich konnte die Verbindung zum wahren Yami spüren und rief ihn hervor. Im selben Moment verschwand die Verbindung zum falschen Yami und er schwirrte als Schatten umher. Obwohl es schon sehr dunkel war, hatte ich Yami unter Kontrolle. „Los Yami, zeigen wir es diesem Fake-Schatten", rief ich und stürmte los, während ich Yami voran schickte. Damit hatte der Schatten nicht gerechnet, weshalb er schwer getroffen wurde und sich auflöste. Die Illusion war vorbei. Erst jetzt bemerkte ich, dass Ayato von den anderen umringt wurde. „Ayato, beruhige dich!" rief Ayano ihm zu, doch er schoss einen Wasserstrahl auf sie, den sie mit einem schnell gebauten Schild aus Papier abwehren konnte, wodurch der Schild aber weich wurde. „Es ist nur eine Illusion! Was auch immer du siehst ist nicht echt!" rief ich ihm zu, was aber nur dafür sorgte, dass er sich jetzt mir zuwandte und mich angriff. Schnell versuchte ich mit Yami den Strahl abzuwehren, jedoch schaffte ich das nicht vollständig, weshalb mich ein Teil erwischte. Wo mich das Wasser traf, sah ich erste Brandwunden, es war anscheinend kochend heißes Wasser. Schnell versuchte ich nachzudenken, wie wir die Situation am besten lösen könnten. „Illusionen müssen von jemandem erzeugt werden. Ich muss ihn finden." „Ayano, Ryu, könnt ihr Ayato beschäftigen? Shiki und Yuri, ihr kommt mit mir mit, wir müssen denjenigen finden, der die Illusionen verursacht." „Kein Problem", sagte Ryu und breitete zwei Flügel auf seinem Rücken aus, während Ayano versuchte einen Käfig aus Papier zu bauen. „Der wird nicht lange halten, also beeilt euch", rief sie mir zu. Dann sprintete ich los. Ich konnte sehen, wie sich Yuri in eine Eule verwandelte, während Shika langsam unsichtbar wurde, ich vermutete eine Tarnfähigkeit. „Denkt daran, alles könnte eine Illusion sein", rief ich den beiden zu, „jedoch scheint er nicht alles über uns zu wissen, weshalb diese Illusionen Fehler beinhalten können." Die beiden nickten und darauf teilten wir uns auf, um überall auf dem Gelände nach dem Übeltäter zu suchen. Da konnte ich eine Eule hören, das war wohl Yuris Zeichen, dass sie was gefunden hatte. Schnell rannte ich in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
Dort sah ich, wie ein Tiger gerade gegen jemanden kämpfte, der Tiger war wahrscheinlich Yuri. Ihr Gegenüber war komplett in weiß gekleidet, weißer Umhang, weißer Zylinder, weiße Handschuhe, weiße Hose, weiße Schuhe und ein weißes Jackett. Das musste wohl der Illusionist sein! Shika konnte ich anhand der leichten Funken erkennen, scheinbar war sie nicht gerade gut gelaunt. „Hoho, habt ihr drei mich also gefunden. Das wird ein Spaß werden, Lust auf ein Spiel? Wer mich trifft, hat gewonnen." Kurz darauf verschwand er im Nichts. Leise fluchte ich, er spielte nur mit uns, wir waren für ihn wie Spielfiguren auf einem einzigen Feld, mit denen er alles anstellen konnte. „Wir spielen dein verdammtes Spiel nicht!" sagte ich. Schnell blickte ich mich um. Wo hatte er sich versteckt? Da sah ich seine Umrisse und griff ohne zu Zögern mit Yami an. „Autsch, was soll das Link?", kam als Antwort. Verwundert blinzelte ich. Dann erkannte ich, dass ich Yuri getroffen hatte und nicht den Illusionisten. „Oh, wie schade, Link hat verloren. Wer wohl der Nächste sein wird? Ich bin ja so aufgeregt." Wieder verschwand er im Nichts. Wir versuchten ihn weiterhin anzugreifen, jedoch trafen wir entweder irgendwelche Gegenstände oder uns gegenseitig und nicht ihn. Einzig Yuri konnte ihm nahe kommen, ich vermutete, dass sie sich auf ihre Tiersinne verließ, anstatt auf ihre menschlichen Sinne, wodurch sie ihn wittern konnte. Shika hätte wahrscheinlich ihn überraschen können, jedoch verrieten ihre Funken immer wieder ihre Position. Und so ging es hin und her, dass wir ihn entweder knapp verfehlten, oder er sich einen Spaß daraus machte uns gegeneinander aufzuhetzen. „Man, ihr seid langweilig, niemand von euch schafft es zu gewinnen. Es müsste doch nur ein Treffer sein." Ein Zischen, plötzlich blieb er stehen und hielt sich an die Backe. Kurz darauf konnte man sehen warum. Es war ein Schnitt erkennbar. „Wer... wagt es mir, MIR dem großen Meister der Illusionen, Illusion, Schaden hinzuzufügen!" rief er jetzt wütend und blickte sich um. Das war unsere Chance, ich nickte Shika und Yuri zu und zum Glück verstanden sie das Zeichen richtig zu deuten, denn gemeinsam sprinteten wir auf ihn zu, Yuri in ihrer Tigerform und Shika als Hinterhalt von hinten. Yami und ich übernahmen die Seiten und gemeinsam griffen wir von allen Seiten gleichzeitig an. Illusion wurde auch schwer getroffen, was ihn jedoch noch wütender machte. „IHR.... Ihr wagt es mich anzugreifen? Das... macht keinen Spaß mehr, ich verzieh mich." Und wieder verschwand er im Nichts. „Puh, das war knapp", seufzte Yuri, die wieder in ihre menschliche Gestalt wechselte. Auch Shika wurde wieder sichtbar und nickte. Ich jedoch war noch auf der Hut. „Wer auch immer da ist, komm raus! Das Messer kam schließlich nicht aus dem Nichts." Man konnte ein freundliches Lachen hören und ein Mädchen mit blonden, langen Haare mit leichtem Grünton an den Spitzen trat hervor. „Beruhige dich doch Tokoyami, ich hab euch schließlich geholfen." Link ließ Yami immer noch draußen, sicher war sicher. „So misstrauisch? Was hab ich euch getan?" „Nun, du tauchst einfach hier auf und niemand weiß, wer du bist, wer wäre da nicht misstrauisch?" „Link, lass das!", wandte Yuri ein, „lass sie erst mal ausreden. Und schick den Schatten zurück." Ich seufzte und tat, was sie mir empfahl. „Also, wer bist du und warum bist du hier?", fragte ich sie nun. „Na ich bin Tomoyo. Und ich bin aus demselben Grund wie ihr alle hier, ich möchte eine Superheldin werden. Nur konnte ich gerade eben erst ankommen, da meine Eltern noch im Ausland waren." „Und, wer sind deine Eltern?", fragte ich misstrauisch, wodurch mich Shika und Yuri wieder verärgert anschauen. „Ach nur zwei normale Bürger, arbeiten als Bauarbeiter", antwortete sie mir. Mein Misstrauen war zwar immer noch nicht verflogen, jedoch spürte ich nicht, dass sie Böses im Sinn hat. „Irgendwas an diesem Aussehen kommt mit bekannt vor", dachte ich mir, sprach es aber nicht aus, da ich sonst wieder verärgerte Blicke bekommen würde. „Na gut, dann komm mal mit. Ich bin Link, das ist Shika und das Yuri" stellte ich mich und die anderen vor. „Auf eine gute Zusammenarbeit", sagte sie und schwenkte ihr Messer in die Luft. Zusammen gingen wir zu Ayato, Ayano und Ryu. Ayato schien wieder der alte zu sein, seine Schwester lag ihm am Hals, während Ryu zufrieden lächelte. „Habt ihr es dem Typen gezeigt?", fragte er zufrieden. Ich schüttelte den Kopf. „Er ist geflohen. Wäre er länger da geblieben, ich wüsste nicht, ob wir eine Chance gehabt hätten." Ryu lächelte weiter. „Wäre ich da gewesen, hätten wir das sicher geschafft. Und selbst wenn nicht, dafür trainieren wir doch!" Seine Aussage brachte auch mich zum Lächeln. „Ja du hast Recht, dafür trainieren wir." Kurz später tauchte Uraraka auf. „Hey, alles okay?" fragte sie uns. Ich trat zu ihr und erzählte von dem Vorgang. „Das war echt gefährlich, gut, dass ihr das überstanden habt. Und ja Tomoyo ist auch eine Schülerin. Das war alles mit uns abgeklärt. Geht also alle schlafen, morgen beginnt nämlich der Unterricht." Und schon war Uraraka wieder weg. Man musste keine Gedanken lesen, um zu bemerken, dass sie besorgt war. Ich muss sie später darauf ansprechen, irgendwas stimmt hier nicht, was war ihr Ziel? Wir gingen gemeinsam ins Wohnheim und weil es schon so spät war, schlief Tomoyo heute bei Yuri im Zimmer. Ich konnte jedoch kaum schlafen, mir ging eine Sache nicht aus dem Kopf: Tomoyo, warum kam sie mir bekannt vor?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro