Kapitel 32: Tooler vs. Arachna
"Wow Medusa, hast du das gesehen? Sie hat es geschafft! Zelda hat es wirklich geschafft!" Medusa starrte Arachna böse an. "Natürlich hat sie es geschafft, schließlich ist es Zelda. Was hast du denn sonst erwartet? Nicht dass es mich interessieren würde." "Aber...ich habe genau gesehen, dass du die ganze Zeit Fingernägel knabbernd zugesehen hast." Medusa schüttelte ihre Frisur zur Seite. "Pah, du siehst auch nur das, was du sehen willst. Wie eigentlich immer. Hast dich nie verändert." Yuri blickte die beiden an. "Ihr kennt euch?", fragte sie nach. "Nicht wirklich", meinte Arachna, "wir haben uns am Tag für die Vorprüfung gesehen." "Und seitdem redest du mich immer an, wenn du mich siehst. Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen?", beschwerte sich Medusa und schnipste mit der Zunge zynisch. "Medusa...was habe ich dir gesagt? Du musst deine wahren Gefühle ausstrahlen, sonst findest du niemals Freunde", kam es plötzlich von hinten. Es war Zelda. "Und warst du nicht diejenige, die meinte, dass ihre Kleidung so schön aussieht?" Medusa errötete. "D...Das habe ich nie gesagt! Die hat sie wahrscheinlich einfach nur von irgendjemandem übernommen...nichts Besonderes." Arachna lächelte verschmitzt. "Und wenn ich dir sage, dass das eine Eigenmarke ist? Selbst meine Schuluniform und meinen Sportanzug durfte ich selbst schneidern, da ich mich an die nötigen Voraussetzungen gehalten habe." Medusa drehte sich schlagartig um und blickte sie entsetzt an. "Du? Eine..." "Ähem", unterbrach Zelda sie, wodurch Medusa erneut errötete. "Das...sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus...so, da hast du es. Zufrieden?" Arachna zog sie sofort in eine Umarmung. "Naaaw danke, ich liebe deinen Kleidungsstil aber auch, du musst mir unbedingt mal mehr darüber erzählen. Aber erst mal, schau mir zu wie ich gewinne." Arachna rannte die Treppen hinauf.
Derweil lief es bei den Jungs etwas friedlicher ab. "Man Laito, dein Kampf war so energetisch! Du musst mir den einen oder anderen Trick beibringen. Wobei, besser, kämpf gegen mich! Jetzt!" "Ryu...du überforderst den armen Jungen", meinte Ayato ruhig, "Ryu hat aber Recht, du hast echt gut gekämpft." "Und eine Niederlage ist nicht das Ende. Wir müssen uns einfach nächstes Jahr mehr anstrengen", ergänzte Taka. Wir alle dachten, dass Laito eventuell nach seiner Niederlage niedergeschlagen sein würde. Na ja, eigentlich hatte ich diese Information von Medusa, aber sie meinte, dass sie mich für den Rest meines Lebens lähmen würde, wenn ich das jemand weitersagen würde. Ich habe sie wohl wirklich falsch eingeschätzt, sie sorgt sich um ihre Klassenkameraden...aber eben auf ihre Weise. Aber scheinbar war das gar nicht nötig, denn Laito wirkte absolut nicht niedergeschlagen, im Gegenteil, er lächelte sogar. "Ihr müsst euch keine Sorgen machen, mir geht es gut. Hätte zwar besser ausgehen können...aber ich werde es irgendwie schaffen. Mal abgesehen davon", er zeigte auf Tooler, "solltet ihr nicht lieber ihm eure Aufmunterungsversuche geben?" Ich blickte zu Tooler. Es fiel mir erst jetzt auf, aber er...reparierte die Sitze? "Tooler...was tust du da?" Tooler blieb weiterhin fokussiert. "Kann...nicht...muss...reparieren..." Sofort eilte ich zu ihm. "Du bist so nervös? Soll ich dir ein Glas Wasser oder so holen?" Tooler schüttelte den Kopf und kam unter dem Sitz hervor. "Nicht nötig, es geht mir schon viel besser. Das hat mich schon die ganze Zeit gestört." Ich blickte ihn verwirrt an, doch Taka legte mir seine Hand auf die Schulter. "Er ist nicht nervös, im Gegenteil, er ist so wie immer. Man kann es...einen Tick nennen? Jedes Mal, wenn er etwas Kaputtes sieht muss er es reparieren. Sei es ein Rucksack, ein kompletter Spielplatz oder auch nur ein Loch in der Hose, er repariert es sofort. Wohl auch der Grund, warum er unter den Supportleuten sehr beliebt ist." Tooler legte seine Hand verschmitzt auf den Hinterkopf. "Ich bin solcher Worte doch gar nicht wert. Es ist schließlich nichts Besonderes. Heldenanwärter sind viel beeindruckender, so wie du Link." "Da fällt mir ein Tooler", warf ich ein, "warum willst du eigentlich ein Held werden, wenn du so ein guter Supporter bist?" "Das? Das ist, weil..." "Tooler, wir rufen dich zum letzten Mal auf, komme sofort zur Kampfarena", wurde er von einer Durchsage unterbrochen. "Ups, scheint so als müssten wir ein andermal reden. Ich freue mich darauf, schließlich möchte ich auch noch herausfinden was für eine Art Held du bist, Link!" Er winkte uns ein letztes Mal noch zu, bevor er sich aufmachte. "Ach komm schon, warum jetzt, es war doch gerade so spannend", maulte Yami. Ich musste zugeben, die Frage machte mich auch neugierig. Jemand, der fast so perfekt auf den Job Supporter geschrieben ist, gewinnt seinen ersten Kampf. Und das gegen so einen starken Gegner. Was wird er tun, falls er wieder gewinnt oder sogar den gesamten Wettbewerb gewinnen wird? Na ja, die Antwort auf die Frage werde ich wohl kaum jetzt finden, ich sollte mich eher auf den nächsten Kampf konzentrieren
"Was ich wohl dieses Mal nutzen sollte?", fragte sich Arachna. "Na ja, egal wie ich es mache, Hauptsache ich hab Spaß daran. Der Rest ist mir egal. Wobei..." Sie blickte zu den Zuschauerreihen. "Ach auch egal, ich mach das für mich, damit muss man eben klar kommen und wenn nicht, dann ist es halt so." "Tooler, wir rufen dich zum letzten Mal auf, komme sofort zur Kampfarena!" Es war irgendwie schon seltsam, dass er so lange brauchte, aber es eile Arachna nicht, so hatte sie wenigstens mehr Zeit sich was auszudenken. "Ihn irgendwie stolpern lassen? Der Wassereimer? Wobei halt, woher soll ich den nehmen, wir durften ja nichts mitnehmen. Dann kann ich wohl auch die Sprühsahne vergessen. Manno...ich verstehe zwar wofür diese Kämpfe sind, aber mir wären irgendwie Wettkämpfe, wo man einfach Streiche spielen kann lieber, da könnte ich mich total austoben. Uh, wie wäre es mit..." "Arachna?", sprach Midnight sie an und riss sie damit aus ihren Gedanken. "Ähm..ja?" "Dein Kampfpartner ist da, tut mir Leid für die Verzögerung" Vor ihr stand in der Tat Tooler, wie kam der denn bitte so schnell her? "Geht es dir gut? Wir haben versucht dich drei Mal anzusprechen", meinte Tooler lächelnd. "Ach das ist schon wieder passiert...wenn ich zu sehr in Gedanken bin, können Stunden vergehen, bis ich merke, dass Zeit vergangen ist. So hab ich ja auch das Lernen verschmitzt...aber der neue Streich war das wert." "Bereit?" Erneut wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, begab sich aber schnell in Vorbereitungsposition. "Der Kampf...beginnt!"
Tooler schoss sofort mit einem Hammerarm auf Arachna los, welche überrascht zur Seite auswich. "Er reagiert ja ganz schön schnell, da hab ich ja noch nicht mal Zeit für einen Netzbau. Na ja, Plan B." Sie rannte vor ihm weg, er hinterher. "Genau wie geplant", dachte sie sich kichernd. Während des Rennens hinterließ sie kleine, klebrige Netze. Nicht groß genug, um ihn festzukleben, wenn er hereintrat, aber klebrig genug, um ihn jedes Mal ein wenig aufzuhalten, wenn er in eines hineintrat. Dadurch vergrößerte sich der Abstand zwischen den beiden, was Arachna einen neuen Plan erlaubte. "So...Zeit für ein großes Netz." Doch eine Sache hatte Arachna vergessen und genau diese Tatsache traf sie wortwörtlich. Der Stein, der von einer Schleuder geschossen wurde. Dank seines ersten Angriffes hatte Arachna es ganz verdrängt, dass es Tooler, als Schüler der Support Abteilung, erlaubt war, weitere Gegenstände im Kampf zu benutzen. "Wie unfair", dachte sie sich. Sie hätte so schöne Streiche spielen können, wenn sie etwas hätte mitnehmen dürfen. Tooler ging den ganzen Kampf ruhig an. "Denkst du so kleine Netze halten mich auf?" Arachna schnalzte genervt mit der Zunge, ließ sich aber von ihrem eigenen Plan nicht ablenken. Es war zwar derselbe wie in der letzten Runde, aber hey die Klassiker waren auch immer noch die besten Scherze. Tooler kam ihr näher und sie holte ihr Netz hinter dem Rücken hervor, um es auf ihn zu werfen. Wie auch schon bei Yuri warf es ihn zu Boden und klebte ihn daran fest. Doch Tooler lächelte einfach und hob seine Hände hervor. "Das bringt nichts", meinte Arachna, "du solltest eigentlich wissen, dass das Netz so stabil wie Stahl ist." "Und wenn ich etwas habe um Stahl zu zerschneiden?" Seine Hände verwandelten sich und waren nun Bolzenschneider. "Glaub mir, das tut mir genauso weh wie dir." Wie Butter schnitten seine Hände durch Arachnas Netze, was sie verdutzt stehenließ. Jedoch riss sie sich wieder zusammen und sprang zur Seite, bevor sie mit einer Hammerhand getroffen wurde. "Pah...nervig. Wie soll ich das denn gewinnen?" Sie überlegte, was sie tun könnte und wechselte vom Fern- in den Nahkampf. Scheinbar hatte Tooler damit nicht gerechnet, denn sie konnte einige Treffer landen. "Nimm das! Und das! Und Hand Nummer drei bis sechs wollen auch noch guten Tag sagen." Treffer nach Treffer schlug sie mit ihren Armen und ließ sich vom Gefühl der Überlegenheit tragen. Doch Tooler lächelte, wieso lächelte er? "Was gibt es da zu grinsen?" Er trat einige Schritte zurück. Arachna wollte hinterher, doch stieß beim Fortbewegen auf Widerstand. "Was...hast du getan?" Tooler lachte kurz. "Du weißt es nicht? Dabei hast du mich doch sogar auf die Idee gebracht." Arachna verstand nicht so wirklich was er meinen könnte. Doch seine rechte Hand verriet ihn. In ihr befand sich eine Tube Klebstoff. "Du...greifst mich mit meinen eigenen Methoden an? Das ist absolut...genial, toller Scherz." Arachna war begeistert, bisher ist es niemandem auch nur annähernd gelungen ihr einen Streich zu spielen. "Hey, wie hast du das gemacht? Ich hab absolut nichts mitbekommen." Tooler blickte sie erst verwirrt, dann erheitert an. "Du weißt schon, dass wir noch in einem Kampf sind, oder?" "Ach so ja, ICH GEBE AUF!" Tooler blickte sie entgeistert an. "Du..meinst das ernst? Warum?" "Warum? Na weil ich endlich jemanden gefunden habe, der mir einen Streich gespielt hat." Tooler blickte sie weiterhin entgeistert an. "Nein Scherz, ich kann mich noch nicht mal einen Millimeter bewegen, ich weiß wann ich verloren habe." "Arachna hat den Kampf aufgegeben, damit ist Tooler der Sieger dieser Runde!" Tooler wandelte einer seiner Hände in einen Bunsenbrenner und erhitzte den Klebstoff unter leichter Flamme. "Puh, danke...ähm Tooler war der Name?" "Der einzig Wahre! Ist was kaputt, bin ich der absolut Richtige, um es zu reparieren." "Also Tooler, wie hast du das hinbekommen?" "Dich festzukleben? Eigentlich war das anders geplant. Ich hatte den Klebstoff eigentlich dabei, um im Notfall mein Werkzeug zu reparieren. Als ich aber deinen Plan mit dem Netz erneut sah, fiel mir wieder ein, dass ich den Kleber dabeihatte. Ich wollte meine Schleudergeschosse so präparieren, dass sie dich langsam festkleben, aber dein plötzliches Vorstürmen hatte diesen Plan sogar beschleunigt. Du warst so sehr im Kampfrausch, dass du gar nicht bemerkt hattest, dass ich Kleber verteilte. Und das ist sehr starker Kleber, schließlich nehme ich nur das Beste für meine Werkzeuge!" Arachna seufzte. "Ich wurde schon wieder...", sie seufzte. "Nächstes Jahr vielleicht...", sie blickte zu den Zuschauern. "Irgendwann...werde ich vielleicht deinen Anforderungen gerecht, Mutter."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro