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K A P I T E L 15

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Waiting Game von BANKS

E l i z a b e t h

„Schneller! Macht schon!", führt uns mein großer Bruder durch die Flure. Angst. Eine erdrückende, einehmende Angst, die alle von uns ergreift. Der Tod und das Leid liegen dick in der Luft. Es ist wie ein kalter Schauer, ein verstörendes Gefühl im Nacken. Etwas, womit man nicht umzugehen weißt. Einige weinen still, sehen die wenigen verletzten, wahrscheinlich toten Schüler auf den Gängen. Meine Schulkameraden, von einigen die Freunde, Menschen, die wir wie selbstverständlich täglich in den Fluren begegnet sind und nun leblosen vor uns liegen. Wer tut so etwas? Welche bestialische Person bringt einfach so kaltblütig Menschen um? Was geht in ihren Köpfen vor, dass sie zu sowas in der Lage wären? Der Gedanke, dass Edward täglich, zwei Jahre lang, mit so etwas konfrontiert gewesen ist, lässt mich schaudern. Respektvoll sehe ich zu ihm empor, diesen starken Mann, mit der unerschütterlichen, kalten Miene. Ohne jeglichen Zweifel folgen wir ihm. Vertrauen ihm unser Leben an und tun das, ohne was dagegen machen zu können, da seine Aura uns keinen Zweifel lässt. Er wird uns retten. Wenn nicht er, wer dann?
„Der neue Coach ist dein Bruder?", flüstert mir Anthony zu. Wieso muss er das jetzt fragen? Sie könnten um die Ecke kommen und uns einfach so erschießen. Wir wären tot. Unser Leben wäre von einem Moment auf dem anderen vorbei. Ohne je richtig gelebt zu haben. Ich nicke deshalb nur, weil die erdrückende Stille fast greifbar ist und keiner traut sich, sie zu durchdringen.
„Cool", kommt seine Antwort, doch mein Blick hängt bereits wieder bei meinem Bruder. Wie anmutig er sich bewegt, die Waffe vor sich, stets bereit zu feuern und sein Blick, wachsam und konzentriert. Sein Rücken angespannt, als würde er jederzeit damit rechnen, jemanden zu töten. Doch er wirkt nicht nervös, nicht beängstigt, keineswegs unwissend. Er weiß genau, was er tut, mir erscheint es schon fast, als sei diese Person vor mir nicht der Mann, den ich kenne. Sein ganzes Selbst scheint uns wie in Trance zu versetzen. Vor uns ist nicht Eddie, vor uns ist Captain Edward Michael Jonas. Ein Anführer. Schützend stellt er sich in die Tür zur Sporthalle, den Blick stets umherschweifend, immer auf der Hut vor Bedrohungen. Gerade als ich als letzte durch die Tür gehen will, merke ich, dass er nicht vor hat mit uns zu gehen. „Eddie?", frage ich ihn daher flehend. Auch, wenn es manchmal nicht so scheint, weiß ich genau, was in diesem Moment durch seinen Kopf geht. Er will die anderen retten, denkt aber keinen Moment an sich selbst. „Bitte tu' das nicht", flehe ich. „Rettungskräfte werden kommen, mit der richtigen Ausrüstung. Bitte", doch an ihm ist nicht zu rütteln, sein Blick spiegelt reine Entschlossenheit wider. Er lässt sich nicht umstimmen. „Versprich mir, dass du nichts dummes machst." „Würde ich nie", grinst er und ich sehe ihn nur vielsagend an. „Bitte, Edward, versprich es mir." Kurz ist es still, nur die Schritte meiner Mitschüler hinter mir sind zu hören. Ein kurzes, aber kräftiges Nicken. Seine Hand legt sich an meine Wange und er streicht mit seinem Daumen sanft über sie. Genießend schließe ich die Augen und lehne mich in seine Hand. „Ich verspreche es, Elizabeth", und dann spüre ich sie, zwei warme, zarte Lippen, die für eine kurze Millisekunde meine Wange berühren. Als ich meine Augen öffne, ist er fort. „Kommst du?", kurz drehe ich meinen Kopf um, sehe meine Klassenkameraden quer durch die Turnhalle laufen. Auffordernd sieht mich Maddy an. Gerade als ich mich zu ihr wenden will, höre ich eine junge, weibliche Stimme nach Hilfe rufen. Oh mein Gott.
Ohne zu zögern, wende ich mich ab und renne zu der Stimme. „Ellie!", brüllt Maddy mir hinterher, doch ich kann nicht. Aufmerksam laufe ich durch die Gänge, sehe mich immer wieder um, bis ich Schüsse höre, die von weiter weg kommen. Schnell folge ich der jungen Stimme, die nur noch ein leises Schluchzen ist. Schnell hechte ich den Gang hinunter, die Treppen hoch, bis ich hinter einer Vitrine, kleine rosafarbene Ballerina Schuhe sehe. Leise gehe ich auf diese zu. Erschrocken zuckt das kleine Mädchen zusammen und sieht zu mir auf. „Hey, was machst du denn hier?", frage ich sie und hocke mich zu ihr hinab. „Ich war auf der Toilette und habe Schüsse gehört, als ich wieder auf dem Weg zurück war. Mein Dad hat immer gesagt, wenn sowas ist, soll ich mich verstecken", hektisch sehe ich mich um. „Na komm, wir verschwinden hier", ich greife nach ihrem Arm und ziehe das Mädchen mit den zwei Zöpfen hoch. „Wie ist dein Name?" Mit roten Augen sieht sie zu mir auf. „Sunrise", schnieft sie. „Okay Sun, wir gehen jetzt leise zur Turnhalle und verschwinden von hier, einverstanden?", hektisch nickt sie. Zusammen laufen wir wieder die Treppen nach unten. Immer wieder sehe ich mich um. Mein Pferdeschwanz, den ich mir vor einer Stunde gemacht habe, springt immer wieder hin und her. Meine Wangen müssen vor Angst und Adrenalin glühen. Schleichend gehen wir den Weg zurück. Irgendwas stimmt nicht, es ist so gottverdammt still, dass ich vor Angst beinahe zusammenbreche, doch die kleine Hand, die meine festhält, gibt mir Kraft. Erleichterung macht sich in mir breit, als ich die Tür zur Turnhalle erkennen kann. „Wir sind fast da!", flüstere ich ihr zu. Kurz davor ertönen Schritte. Ruckartig halte ich mit dem Mädchen an meiner Hand inne. Wie in einer Kurzschlussreaktion drehe ich Sun um, presse meine Hand auf ihren Mund und öffne zitternd die Tür. Zwei große Gestalten kommen um die Ecke und genau in dem Moment schlüpfe ich in den Raum. Zu meinem Leidwesen fällt die Tür mit einem Klicken ins Schloss und damit halten auch die Schritte an. „Hast du das gehört?", knurrt jemand. Fest presse ich mich an die Wand neben der Tür. Das Mädchen vor mir, dessen Mund ich noch immer zuhalte, zittert wie Espenlaub. Mein Atem geht hektisch und fest presse ich meine Augen zusammen.
Oh lieber Gott, bitte, bitte, bitte.
Vor unserer Tür halten die Schritte an. „Denkst du hier?", fragt der eine. „Da ist keiner! Wo zum Fick sind die alle! Ich wollte hier ein Massaker verrichten und nicht nur diese paar Nichtsnutze erschießen." „Ich schau mal nach." Zur Bestätigung wird die Türklinke langsam hinunter gedrückt. Das ist das Ende. Es ist vorbei. Sie werden uns finden und kaltblütig erschießen. Der einzige Gedanke, der mir genau in dem Moment kommt, ist Ed. Wie viel würde ich jetzt geben, mich in seine starken Arme zu flüchten. Noch einmal seinen kräftigen Duft in meine Nase ziehen, noch einmal seine staken Arme um mich spüren. Stumme Tränen laufen mir übers Gesicht. Die Tür wird aufgedrückt, wir stehen dahinter, jedoch werden sie uns sehen, wenn sie den Raum betreten. „Es riecht nach Angst", lacht der eine. Plötzlich ertönt ein Schuss von weiter weg. „Verdammt! Komm, hier ist niemand." Ich kann bereits die schwarzen Schuhspitzen des einen sehen. „Okay", und damit schließt sich die Tür wieder und sie sind weg. Erleichtert atme ich aus und lasse meine Hand von dem Mund der Kleinen verschwinden. Ich gehe auf die Knie und nehme sie fest in den Arm. „Es wird alles gut", flüstere ich ihr zu. Sanft löse ich mich und gehe zu den Fenstern. Draußen sind so viele Einsatzwagen, dass ich sie selbst nicht einmal zählen könnte. SWAT, FBI - alle da. Hunderte Schüler befinden sich draußen in Freiheit und irgendwas sagt mir, dass sie das meinem Bruder zu verdanken haben, doch ich kann ihn nirgendwo erkennen. „Was ist dort?", fragt mich das Mädchen. „Nichts, lass uns verschwinden." Wieder nehme ich ihre Hand in meine und lausche an der Tür, doch sie müssen weiter gegangen sein. Ich zähle noch einmal bis zehn, ehe ich langsam und leise die Tür öffne. Schleichend treten wir auf den Flur.
„Ich habe dir doch gesagt, dass da welche drin waren", erschrocken zucken wir beide zusammen und drehen uns um, zu den zwei Jugendlichen gegenüber von uns. Sie sehen aus wie wir, wären da nicht ihre Waffen und ihre Ausrüstung, die sie wie Profis am Körper tragen. Sie erscheinen mir nicht wie welche, die dies hier schon oft getan haben, weswegen mir unweigerlich die Frage aufkommt, woher sie diese Waffen haben. Sie betrachten uns mit ihren psychopathischen Blicken und lecken sich über die Lippen. „Das war's mit dir, Bitch!", er richtet seine riesige Waffe, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt, auf mich. Ich hätte nie gedacht, jemals in solch einer Situation strecken zu müssen. Ohne jegliches Zögern stelle ich mich schützend vor die Kleine und keine Sekunde später ertönen ohrenbetäubende Schüsse und ich weiß, dass mich dieses Mal mein Bruder nicht retten wird.

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