The Other Way to make the Job -4-
Wohlige Wärmer erfüllte meinen ganzen Körper und das Gefühl nicht alleine zu sein. Ich spürte es öfter, weil... naja ich war eben eine Schlampe, doch heute war es etwas anderes. Gut das dachte ich immer... es war einfach so wie immer. Mehr nicht.
Dennoch drückte ich meinem One-Night-Stand einen Kuss auf die Wange und hüllte meinen Körper mit der Seidendecke, meines Bettes ein, um mich nicht zu nackt zu fühlen, trotz der Tatsache, dass es sowieso schon zu spät war. Ohne nackter Haut konnte man schlecht Sex haben und sich innigst verbinden.
Naja auf jeden Fall, wusste ich nicht einmal mehr seinen Namen, aber das war doch auch nicht so wichtig, wichtiger war, dass er fabelhaft im Bett war. Das Bullenschwein jedoch... er war besser gewesen. Gut vielleicht war es da auch das Adrenalin gewesen. Die Angst gleich erschossen zu werden und nicht zu wissen, ob ich hier je wieder raus kam. Das hier war zärtlicher gewesen.
Nein.
Also.
Ich musste aufhören so kitschig zu denken... wann war das letzte Mal Sex zärtlich gewesen? War er das überhaupt jemals?
Ich grinste vor mich her und krallte schnappte mir dann meine Seidenstrumpfhose, die auf der Nachtkästchenlampe hing neben den Handschellen.
Ich liebte solche Spielchen. Oh ja ich war eine kranke Person, aber es war toll... und jeder Mensch war doch anders bescheuert oder nicht?
Ich musterte die Strumpfhose einen Moment und kam dann zu dem Endschluss, dass meine Putzfrau, das waschen und wegmachen konnte, während ich mir was Frisches anzog.
Ich entschied mich für einen grünen Federhut und dem dazu passenden anliegenden kurzen Kleid, über das ich ein leichtes Seidentuch legte und dann eine Diamantkette, die man einfach nicht übersehen konnte. Schließlich und letzten Endes schlüpfte ich in hohe Stiefel die ich mir selbst hatte anfertigen lassen. Ich schminkte meine Augen meine meist knallroten Lippen und verteilte das Rouge so wie es gerade modern war auf der Haut.
Dann war mein Meisterwerk vollbracht und ich passte in meine Zeit perfekt hinein, und die rot schimmernden Haare vollendeten den grünen Hut und das Kleid mit der wahren Pracht von Eleganz.
„Warum stehst du denn schon auf?", hörte ich eine raue leise Stimme hinter mir und ich wollte mich gar nicht erst umdrehen, da ich wusste, wenn ich den jungen Mann nun ansah, würde mir die Kotze hochkommen. Abends wusste ich nie so genau was ich wollte. Männer waren eine komplizierte Sache und besser mir kam nicht die Kotze hoch, als das ich mich wieder umdrehte und dann... ja...
Ich biss mir auf die Lippe und nahm versucht ruhig das Parfum in die Hand, um es mir an den Hals zu sprühen: „Ich habe zu tun Darling.", dann rettete mich das Telefon und ich atmete erleichtert auf.
Ich sagte ihm doch, dass ich zu tun hatte. Eine vielbeschäftigte Frau eben.
„Ma'am?", rief meine Haushälterin, die ich meistens nicht zu Gesicht bekam, doch ich vertraute ihr alles an: „Ein gewisser Mr. Blake für sie!", rief sie mich hinunter und ich stellte mich weiter auf die Spitzen, dass der Absatz in der Höhe lag und drehte mich so schnell herum und lief den groß wirkenden Saal entlang die Treppen hinunter und riss der Frau den Hörer aus der Hand, sprach jedoch erst mit ihr: „Geleiten Sie den Mann bitte nach draußen und Räumen Sie mein Zimmer auf. Das hält ja niemand aus. Außerdem könnten Sie die Waschmaschine einschalten, fragen Sie doch bitte die Nachbarn ob sie etwas haben, was Sie mitwaschen könne. Wir sind immerhin keine Unmenschen...", ich überlegte einen Moment und nickte dann: „Danke.", so trottete sie ab und ich hielt mir den Hörer nun vollends ans Ohr: „Ja?"
„Du triffst dich heute mit Josh, Toni und Daniel...", begann er in einem ernsten Tonfall und ich unterbrach ihn trotzdem: „Daniel... Daniel...", ich musste mir das im Mund zergehen lassen, um es richtig zu realisieren. Das... warum?
„Warum genau dieses Etwas von einem Arschloch-Wichser?", fragte ich direkt.
Blake seufzte leicht, aber doch gut hörbar genervt durch den Hörer: „Ich brauche meine besten Leute und er gehört auch dazu, und da gibt es kein Meckern Ann. Und jetzt hör mir gefälligst zu."
„Okay.", gab ich richtig Teenagerhaft von mir. Gut ich war ein Teenager. Das war erlaubt.
Doch er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, und erklärte: „Wir kennen den Standort meines geliebten Feindes. Franklin Georgius Benjamin."
„Das ist ein bekloppter Name.", stellte ich fest und kannte diesen Franklin jedoch. Blake hatte seine Differenzen mit ihm... Bandenkrieg und so... aber sonst waren sie gute Freunde.
Nun musste Blake doch lachen: „Das sagst du jedes Mal.", dann jedoch räusperte er sich: „Nimm alles für Alarmstufe dunkelrot mit. Ihr trefft euch an der 12th Avenue. Ich nehme an, du findest sie ohne meine Hilfe.", dann legte er auf.
Oh ja... er war mir sowieso... IMMER so eine tolle Hilfe. Manches Mal hatte ich das Verlangen ihm den Hals aus zu renken und ihn an einen Mast zu binden. Blake war einfach unverbesserlich.
Außerdem konnte ich es nicht leiden, wenn man sich am Telefon nicht verabschiedete.
„Dir auch einen schönen Tag.", murmelte ich leicht genervt und knallte den Hörer wieder zurück auf die Halterung, bevor ich den Mantel nahm und mich einhüllte. Alarmstufe Dunkelrot. Wie sollte ich denn das alles in den Wagen bekommen?
Besser noch... Wie sollte ich das alles überhaupt benutzen? Naja... ich würde es schon irgendwie hin bekommen.
Hoffentlich...
Schnell drehte ich mich herum und marschierte in die Richtung, der Kammer unter der Treppe. Ich zog die Tür auf und befestigte sie mit einem Tür Stopper, damit ich alles heraus tragen konnte, ohne auf Hindernisse zu stoßen.
Mir fiel ein, wenn ich keine Hindernisse haben wollte, dann musste ich auch die Haustür öffnen. Also machte ich mich auf, dies auch noch zu erledigen, bevor ich die Waffen in mein Auto trug.
Die Kammer in der meine Waffen gelagert waren, sah aus wie eine harmlose Abstellkammer und hinter einer doppelten Wand verbarg sich die Halterung, auf der all meine Babys aufgehängt waren.
Von Handgranaten, bis Maschinengewehre und kleine Handfeuerwaffen so ziemlich alles was nicht sehr legal war.
Okay. Wen störte das auch schon wenn man es nicht sah? Ich zupfte mit meinen langen Fingernägeln die Holzplatte heraus um alles was ich finden konnte in meinen Arm zu legen, und in mein Auto zu tragen. Alles kam in den Kofferraum, falls wir das Auto zum Flüchten brauchten. Ja man musste an alles denken.
Ich wollte immerhin nicht verantwortlich sein, wenn wir Mist bauten, also versuchte ich so gut wie möglich alles zu bedenken. Wo auch immer wir hinfuhren, ich wusste, dass das Gebäude indem sich Franklin versteckte bestimmt kein Klacks werden würde. Das war erträumtes Wunschdenken.
Solche Operationen hatte ich schon viel zu oft durchgeführt, als dass ich da noch positiv denken konnte. Das bestätigten einem meine Narben und auch wenn Narben meistens nicht sehr hübsch waren, war ich stolz auf sie, weil sie waren ein Teil von mir.
***
Ich tippe auf meine Taille und lächle meine nicht direkte Verwandte stolz an: „Die hier habe ich von einer Schießerei am Pier und die...", mein Finger gleitet etwas tiefer zu meinem Unterschenkel: „...hätte mir beinahe mein Gehvermögen genommen."
„Ist das nicht eine schreckliche Last, was du alles mit dir herumträgst?", fragt sie mich mit einem schmunzelnd verzogenen bitteren Lächeln.
Seufzend zucke ich mit den Schultern und mache eine leichte aber gut sichtbare Geste: „Ich habe schon lange damit Frieden geschlossen und um ehrlich zu sein, hat es mich fast nie wirklich berührt..."
***
Die Gegend in Harlem war nicht gerade die Beste, aber auch nicht die Schlimmste, aber ein verdammt guter Treffpunkt, dadurch, dass hier meistens nichts los war. Hin und wieder fuhr ein Auto vorbei, aber es geschah eher selten, da es eine abgelegene Straße ohne Leitstreifen am Boden war.
Es war keine düstere dunkle Gasse, wie die aus den ganzen lustigen Filmen, sondern eine harmlos wirkende Straße, dessen einziger Zweck es heute war, dass wir uns hier trafen und den Plan besprachen. Ich schätzte einmal dass Toni von allen am besten Bescheid wusste, und wir mit drei Autos fuhren.
Ich ließ meinen Blick lauernd über den Asphalt streifen und kaute leicht auf meinen Unterlippen herum, bevor ich den Wagen rechts ran fuhr und ausstieg. Mir kam ein kühler Luftzug entgegen, und ich zog meinen Hut etwas in mein Gesicht, während ich mir mit der anderen Hand den Schal richtete und Ausschau nach Toni und den anderen hielt.
An meinem Rock war eine kleine Pistole befestigt, nach der ich jeden Moment greifen konnte, wenn ich sie brauchte. Doch im Moment musste ich noch ziemlich sicher sein, denn sonst hätte Blake diesen Ort hier nie ausgesucht.
Auf der rechten Straßenseite war eine Mauer und dahinter verbarg sich ein weiterer Weg der zum Pier führte. Ich fragte mich ja, wo Franklin seine Villa stehen hatte.
Naja ich würde es gleich erfahren...
Von den Straßen aus hörte ich den Lärm der laufenden Motoren der Autos. So konnte ich auch wahrnehmen, als ein Wagen die Straße hinunter kam und direkt hinter dem meinen anhielt.
Josh... und Toni. Sie saßen zusammen in einem Auto und stiegen sofort aus, als sie mich an meinem Wagen lehnen sahen.
Beide Männer hatten ihre Hüte tief ins Gesicht gezogen, sodass sich Schatten mit den Konturen ihrer Mimiken spielten und meine zwei Freunde gruseliger aussehen ließ, als sie sowieso schon waren. Ein feines Lachen huschte über meine Lippen, weil es ein witziger Anblick war, wenn man das Spiel einen Moment betrachtete. Das war amüsant und vor allem toll, weil ich geheimnisvolle, gutaussehende, gruselige Männer Sexy fand. Und Toni und Josh waren nun eben einmal verdammt heiß.
Und nun ein Gedankensprung: Ich liebte einfach alles was vor dem großen Kampf kam. Ja... wenn alles glatt lief würden wir in dieses Gebäude hinein stürmen, alle abknallen, überraschen und unser Ziel ausschalten. Aber wann war ein Überfall das letzte Mal genauso abgelaufen wie wir es geplant hatten?
Gute Frage... letztes Mal musste ein Hauslama namens Bobo daran glauben. Es hatte mir leid getan, doch eigentlich tat dies nun nichts zur Sache, ich musste meine Gedanken einfach wieder ordnen.
Wer hatte überhaupt ein Hauslama?
Naja... egal.
Nicht wichtig!
Josh grinste mich mit einem Mordlustigen funkeln in den Augen an, was schließen ließ, dass er es kaum noch erwarten konnte Franklin beim Ausbluten zu zusehen. Das klang grausam, aber ich konnte ihn schon nachvollziehen. Es würde bestimmt Spaß machen. Töten war ein Spaß für sich und auch wenn ich es nicht leiden konnte, genoss ich es, die Macht zu haben über Leben und Tot zu bestimmen. Oh wenn ich damals gewusst hätte, wie dämlich diese Einstellung doch war. Es war so dümmlich... so... naiv... doch ich war jung gewesen.
Mit einem Blick gab ich meinem Freund zu verstehen, dass ich mich auch schon freute, bevor ich zu Toni sah und mich fragte, ob ich ihn nach dem ganzen wohl zu einer Runde dreckigem, nackten (wann auch immer Sex nicht nackt war) Sex zu überreden. Das würde ein Experiment wert sein.
„Habt ihr einen Plan?", fragte ich statt meinen Gedanken gerade heraus und stieß mich mit den Stiefeln von dem Wagen ab.
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