
The Good Part in my Life -3-
„Wieso?", fragte ich schmollend wie ein kleines Kind, auch wenn ich eigentlich schon gewusst hatte, dass nun so etwas in der Richtung kommen musste.
Er küsste mich zärtlich und streifte sich dann die Jacke über: „Bist du dir wirklich sicher, dass Mr. Edison in keine krummen Geschäfte verwickelt ist?"
Wieso fragte er mich so etwas?
Mein Herz machte einen Aussetzer und riss mich wieder in die schreckliche Realität voller Lug und Trug: „Ja... er ist wirklich ein gutherziger Mann. Wieso fragst du?"
Ich versuchte dabei so unschuldig und empört wie möglich zu klingen. Himmel das konnte doch nicht ewig so weiter gehen.
Der junge Polizist hockte sie so hin, dass er auf meiner Höhe war und streichelte meine Wange: „Ich mache mir nur Sorgen um dich. Ich will nicht, dass du in krumme Geschäfte gerätst."
Verdammte scheiße nochmal. Ich war die jene die er suchte. Die die diese Menschen alle umgebracht hatte. ICH. Ich stand direkt vor ihm! Verflucht nochmal. Ich war die Böse! Ja ich!
Innerlich musste ich mich zur Ruhe bringen, doch äußerlich war ich die Ruhe in Person: „Das würde er nie tun. Er sorgt sich wie ein Vater um mich. James. Du machst mir Angst. Was ist denn los."
Verflucht war ich schlecht darin das Unschuldslamm zu spielen. Doch er kaufte es mir trotzdem ab und küsste meine Lippen: „Ich muss Mr. Edison befragen gehen. Es gibt Beweise dafür, dass er mit den Morden in Verbindung steht."
Das erklärte er genau der Richtigen. Auch wenn es mir Magenkrämpfe bescherte, nickte ich nur leicht und küsste ihn sanft: „Heute Abend bei mir ja?"
„Ja.", lächelte er und erwiderte.
Dann streichelte er noch sanft meine Wange: „Bis dann. Ich liebe dich."
„Ich dich auch.", erwiderte ich sanft und schmunzelte zaghaft. Es fiel mir nicht so einfach zu lächeln, obwohl ich den Mann den ich liebte geradewegs ins Gesicht gelogen hatte.
Er erhob sich wieder komplett und verschwand dann aus der Haustür.
Ach du heilige Scheiße!
Ich blieb noch einen Augenblick ruhig sitzen. Dabei lauschte ich, wie er den Gang entlang verschwand und als ich mir sicher war, dass er nicht wieder zurückkommen würde, sprang ich auf und lief zum Telefon.
Blakes Nummer...
Ohne zu denken wählte ich die Nummer der Bar und hoffte, dass wenigstens Josh anwesend war. Mir war egal wie schlecht er meistens gelaunt war. Besser ein ruhiger warmer Dampfkessel, als eine stille eisig kalte Nacht... okay. Das war ein schräger vergleich.
Während ich das Telefon in der Hand hielt spielte ich mich mit dem Kabel, das vom Hörer zu dem Gerät ging.
„Bei Mr. Edison.", hörte ich eine Stimme. Es war nicht Josh, aber Toni. Gut. Toni war mir sowieso viel lieber, auch wenn ich beide gerne hatte.
Himmel. Für einen Notfall dachte ich wirklich zu viel über unnötige Dinge nach.
„Toni. Ich bin dran Ann.", meldete ich mich schnellstmöglich.
Er wirkte ziemlich verwirrt: „Ann?"
„Ja.", bestätigte ich einfach, bevor ich weiter sprach: „Hör mir zu. Das ist wichtig."
„Jetzt rede schon.", forderte er mich auf.
Mit dem Finger drehte ich das Telefonkabel um ihn herum und ließ ihn wieder los, zupfte ein wenig daran während ich einfach darauf los erzählte: „Die Polizei kommt um Blake zu befragen. Sie haben scheinbar Beweise für seine Mitschuld. Ich kann dir aber nicht sagen um was es sich handelt. Du musst Blake Bescheid geben."
Einen Moment war es vollkommen Still auf der anderen Seite des Hörers, bis er verwirrt fragte: „Woher weißt du das?"
„Ich...", ich biss mir auf die Unterlippe, machte eine Geste die er sowieso nicht sehen konnte und meinte einfach: „Nicht so wichtig. Du musst schnell Blake Bescheid geben. Ich mache mich sofort auf den Weg zu euch."
Aber erst brauchte ich unbedingt noch ein Bier.
„Okay.", gab Toni nach, da er genau wusste, dass es keinen Sinn machen würde mit mir zu diskutieren: „Bis gleich."
„Tschüss.", verabschiedete ich mich schnell und legte einfach auf.
Ach Mist! Konnte mein Leben nicht einmal für fünf ganze Minuten normal ablaufen?
Wie ich vorher erwähnt hatte, holte ich mir noch ein eiskaltes Bier aus dem Kühlschrank, einfach weil ich jetzt irgendwas Alkoholisches brauchte. Das alles machte mich halb verrückt. Wenn ich nicht aufpasste, dann würde James heute noch erfahren wer ich wirklich war und dann war es aus mit uns.
Jetzt musste ich noch Ricarda anrufen um ihr zu erklären was alles geschehen war. Es wäre dumm von mir gewesen es nicht zu tun, da sie genauso mit drinnen steckte wie ich.
Alles meine Schuld! Aber ich konnte damit leben. Immerhin hatte ich die Entscheidung selber ja Ricarda überlassen.
Schnell schnappte ich mir wieder den Hörer und wählte die Nummer meines Hauses. Meine Hausfrau hob ab, reichte mir aber sofort nach meiner Bitte meine neue Freundin, die neugierig fragte: „Was gibt's?"
„Ich erkläre es dir später genauer, aber die Kurzfassung ist, dass ich James meine Liebe gestanden habe, ich bei ihm geschlafen habe und ee gerade dazu gerufen wurde Blake zu befragen. Ich muss jetzt also schnell zu Blake. Darum habe ich keine Zeit. Ich kann dir noch nicht sagen was als nächstes passieren wird, aber mach dich auf jeden Fall bereit dich zu verstecken oder das Schauspiel des Jahrhunderts ab zu liefern.", erklärte ich mit schneller Zunge und atmete danach tief durch.
„Und wie..."
„Ich ruf dich noch einmal an.", unterbrach ich sie: „Du musst nur aufpassen, ob ich es bin oder nicht. Dir wird schon was einfallen."
„Okay.", gab sie ihre Zustimmung, weswegen ich mich verabschiedete: „Wir hören uns.", dann legte ich schnell auf.
Jetzt gab es nur noch eine Sache die ich machen musste. Ich schnappte mir umgehend meinen Mantel und die Handschuhe, um in meinen Wagen zu springen und mein Bier leer zu trinken, bevor ich den Motor startete und losfuhr. Ich übertrieb es zwar nicht mit der Geschwindigkeit, da ich in diesem Moment alles andere als erpicht darauf gewesen wäre die Polizei am Hals zu haben, aber ich fuhr dennoch reichlich flott.
Immerhin hatte ich es eilig zu Blakes Bar zu kommen. Im Kopf malte ich mir jede erdenkliche Szene aus, die in den nächsten Momenten geschehen könnte. Jeden Moment hatte ich durchdacht und doch war ich mir sicher, dass es komplett anders kommen konnte, als ich es mir jetzt vorstellte.
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