
All About Sex and Love... -7-
Heute war eindeutig ein schlechter Tag!
Mich funkelte ein dunkelbraunes wildes Augenpaar an, das mir nur zu bekannt vorkam. Die glatten blonden Haare, die dem Mann bis zu den Wangenknochen reichten und diese wütenden Ausdrücke in seiner Mine...
Warum?
Was hatte ich bloß getan?
Warum ging zurzeit alles schief?
Mit dieser fetten Narbe am Hals würde ich meinen Exfreund wohl auf hundert Meter Entfernung erkennen. Ich hasste ihn.
„Sam...", grollte ich.
Der Mann schien wütend. Seine Mine war voller Zorn und Ehrgeiz: „Wo ist der Mistkerl. Du bist mein! Wo ist er?"
Er war verrückt!
Ich wollte ihn aufhalten, doch es war zu spät da war er auch schon herein gestürmt, wie ein Irrer. Er war Irre!
Warum hatte immer ich Irre am Hals?
Schnell setzte ich ihm nach um ihn rechtzeitig auf zu halten: „Sam halt! Du kannst hier nicht einfach rein rennen wie es dir passt!"
„Sag mir nicht was ich tun soll!", brüllte er und befreite sich nur um dann aus zu holen und mir eine harte Ohrfeige zu geben, sodass ich zu Boden stürzte und ein überraschtes Geräusch von mir gab.
Er schrie mich an: „Du bist nur eine Frau! Du sagst mir nicht was ich tun soll! Verstanden!", er setzte ab und schien sich um zu sehen: „Also wo ist er? Im Wohnzimmer?"
Ich schüttelte den Kopf und starrte ihn vom Boden aus wütend an: „Ich bin NUR eine Frau? Nur?", ich atmete tief durch: „Du bist ein Wahnsinniger! Ein verdammtes Arschloch!", brüllte ich aus tiefster Brust und stemmte mich hoch: „Leg noch einmal Hand an mir an und ich knall dich ab!"
Oh das würde ich bestimmt!
Er durfte mich nicht schlagen. Niemand durfte das. Und das würde ich ihm auch beweisen. Wehrlos war ich nicht.
„Ach tust du das?", fragte er mich herausfordernd und machte eine Handbewegung, bevor er nach mir greifen wollte, doch ich packte wich ihm aus und schlug ihm mit meiner Faust ins Gesicht.
Sein dünner Körper bewegte sich kaum vom Fleck, aber sein Geräusch verriet mir, dass er nicht so gut einsteckte wie er versuchte mir weiß zu machen, dass er tat.
Vielleicht war ich ja mal ein Naivchen gewesen, das sich mit ihm eingelassen hatte. Dem Badboy der Schule, aber ich war nicht dumm. Er war verrückt. Ein Psycho.
Vielleicht war ich ja eine Mörderin, aber er war geistig komplett am Arsch. Lieber das eine als das andere.
Einen Moment später packte er meine Haare und zerrte mich zornig aus dem Haus: „Du verdammtes Miststück, Ann! Du verdammtes Miststück! Ich will dich nur erinnern, dass du mir gehörst. Mir!"
Oh nein.
Kreischend versuchte ich mich zu wehren und griff nach seinen Arm, doch alles zerren half nichts. Sein Griff war fest in meinen Naturroten Haaren verankert.
Ich wusste was er vorhatte. Er hatte den Scheiß immer dabei. Ich fragte mich ja wieso er das tat...
Man musste einen Psycho nicht verstehen! Ich wollte das doch vergessen. Einfach vergessen. Meine Vergangenheit holte mich einfach immer wieder ein.
Ich versuchte ihm wirklich mit all meiner Kraft zu entgehen, doch auch wenn ich trainierte und mehr Stärke in meinen Armen hatte, als eine durchschnittliche Frau, gegen einen gut trainierten Mann kam ich Kräftemäßig nicht an.
„Sam hör auf!", kreischte ich leicht panisch und wurde dann auf seine Motohaube gepresst, die vom Fahren noch warm war. Dennoch war es nicht sehr angenehm auf einem stählernen Untergrund zu liegen. Ich wollte mich wegdrücken doch plötzlich hörte ich das Endsichern einer Knarre in meinem Rücken: „Bleib so, Liebling."
Er war verrückt!
Verrückt!
Und ich hasste es nicht die Kontrolle über eine Situation zu haben. Ich musste mir angewöhnen auch eine Waffe zu Hause zu tragen. Nur für alle Fälle.
Angespannt und viel zu hilflos atmete ich tief durch und schloss kurz die Augen. Ich betete nie, aber in diesem Augenblick konnte ich nur das tun.
Mein Herz klopfte vor Angst, Anspannung und Frustration heftig gegen meine Brust, während ich genau wusste was Sam hinter mir tat. Ich wollte das nicht. Nicht noch einmal. Das eine Mal hatte gereicht, und nur weil er es noch einmal tat, würde es nichts ändern.
Ich liebte ihn nicht! Er war nicht das was ich wollte verdammt!
Er war verrückt!
„Ich hoffe du merkst es dir endlich, Ann.", ich spürte wie er nach dem Saum meines Kleides Griff und es bis zu meiner Taille hoch zog, sodass mein gut geformter Hintern frei war und er nur meine Strumpfhose hinunter zerren musste.
Ich konnte meine Augen nicht länger schließen, meine Angst war einfach viel zu groß. Er war der Einzige vor dem ich manchmal mehr als nur Angst, sogar pure Panik verspürte.
Leicht drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und sah bereits das glühende Eisen, das er bis zu meinem Hintern hielt und vorsichtig gegen meine Haut presste. Es zischte dabei leicht und ich verkniff mir einen schmerzerfüllten Schrei, als sich einen kleinen Moment später der beißende Schmerz, des heißen Metall in meinen Körper fraß.
Natürlich brannte nur die Stelle, doch es fühlte sich einfach schlimmer an als es war.
„Hey!", riss mich eine aufgewühlte mir nur zu bekannte männliche Stimme zurück in die Wirklichkeit. Ich schnappte leicht nach Luft, als Sam mit dem Eisen weg zuckte und einen unfreundlichen Fluch ausstieß, mich hoch riss und ich zu Toni sah, der seine Waffe gezückt hatte: „Was soll das?"
„Hau ab! Das geht dich einen feuchten Dreck an.", rief Sam zurück und schien das Gefühl von Sicherheit zu haben, denn er hielt die Waffe sehr fahrlässig in seiner Hand. Das verschaffte mir einen klitzekleinen Vorteil, sodass ich nach der Pistole griff, seine Hand von mir drehte und unter seinen Armen flink hinweg huschte.
Ich geriet ins straucheln, fing mich aber gleich wieder und schaffte es bis hinter Toni, der bereits konzentriert auf meinen Ex zielte und ihn ziemlich skeptisch beobachtete.
Als dieser einen Schritt hinter mir her macht, baute sich schützend vor mir auf: „Fass sie nicht an!"
Himmel ich fühlte mich gerade wie ein hilfloses Rehkitz sich fühlen musste, wenn ein großer böser Wolf nach seinem Fleisch trachtete. Wobei an einem Rehkitz sowieso nichts dran war. Naja... egal war ja nur eine Metapher.
Auf jeden Fall konnte ich sagen, dass ich dieses Gefühl, diese Hilflosigkeit, hasste.
„Sie gehört mir!", brüllte er aufgebrachter als zuvor, als würde der Satan selbst in ihm wohnen und seinen Hass tief in seinem inneren schüren und lebendig halten. Das machte mir Angst. Sein ganzes Erscheinungsbild machte mir unheimliche Angst.
Toni schnaubte ungerührt auf und spannte nur seine Muskeln an, um bedrohlicher zu wirken: „Sie ist ein Mensch. Sie gehört niemanden!"
Jaja. Das war wahr.
„Ich hasse dich! Geh weg!", schrie ich hinter meinem besten Freund hervor und starrte ihn wütend an. Ich war in Sicherheit und mein Selbstbewusstsein, mein Temperament so sie mein Ego kamen allmählich wieder von ihrem Urlaub zurück.
Mein Ex-Freund starrte mich an, als wäre ich komplett verrückt und rieb sich seine Narbe am Hals. Das war eine typische Geste von ihm, wenn er nervös war. Er wusste genau, dass er im Moment keine Chance hatte auch nur irgendwas zu machen.
Wenn er versuchte zu mir zu kommen, würde Toni ihn erschießen und die Beiden kannten sich. Natürlich wusste es Sam also auch.
Mein Ex schien mehr als nur unzufrieden. Er starrte mich an, als wollte er mich jeden Moment abstechen. Vermutlich hatte er auch solche Gedanken. Wieso war ich auch bloß mit ihm zusammen gewesen?
Wie dumm war ich gewesen?
Ich biss mir auf die rote Lippe, und sah dennoch standhaft zu Sam. Er konnte mich einmal!
„Verschwinde, Sam.", forderte Toni noch einmal und dieses Mal mit einer ruhigen, beinahe schon beschwörenden Stimme.
Dann war es beinahe schon zu still. Es war eine unangenehme Stille die mich fertig machte. Sie fraß sich in Mark und Bein. Sowas konnte ich nicht ausstehen, denn das ergab meistens zwei Optionen. Entweder geschah gleich etwas ganz schreckliches, oder eben überhaupt nichts.
So brauchten wir etwas um die Situation zu entschärfen, auch wenn es eine gefühlte Ewigkeit dauerte, in der wir lediglich stumm da standen und uns ein Blickduell lieferten.
Eine unangenehme Situation. Schrecklich.
Doch schließlich schnaubte mein Ex auf: „Denk nicht, dass du mich los bist!"
Ich konnte nur die Augen verdrehen. Der Mann war doch gestört. Zu meinem Glück sah er das nicht mehr, schnaubte abermals auf und schwang seinen Hintern in das Auto.
Ich war so erleichtert als der Wagen meine Ausfahrt verließ und ich frei war. Frei.
Toni drehte sich besorgt zu mir, während er seine Waffe in den Hosenbund steckte und den Mantel darüber zog: „Geht es dir gut, Ann?"
Grad und grad.
Ich nickte leicht und regte mich sofort auf, nachdem ich meinen restlichen Mut und Ehrgeiz wieder auf geglaubt hatte: „So ein verfluchter Wichser!", ich atmete tief durch: „Er hat Wahnvorstellungen! Verfluchte Wahnvorstellungen. Er wird Wahnsinnig. Besessen! Ein Arschloch."
„Wird?", unterbrach mich mein bester Freund und zog eine Auenbraue hoch. Ja er war noch nie sehr normal gewesen. Ich seufzte leicht und stellte fest: „Ich brauch noch einen Whiskey. Willst du auch einen? Ich hab einen offen..."
Mein bester Freund nickte leicht und folgte mir nicht ganz so aktiv wie ich voraus marschierte. „Lass mich das Brandmal anschauen und verarzten.", bat mich Toni vorsichtig, doch ich regte mich auf: „Es geht schon."
Der Mann verdrehte seine Augen und wir kamen bei der Bar an, wo ich mir noch ein Glas einschenkte und meinem Freund ein frisches holte. Ich hockte mich unbedacht auf einen der Hocker und zog scharf Luft zwischen den Zähnen ein, als ich den brennenden Schmerz an meiner Pobacke spürte.
„Ich sehe es.", stellte Toni kritisch fest und machte eine Geste auf die Couch, zuckte dann aber zusammen: „Das ist doch...", er leerte sein Glas in einem Zug: „Das ist doch. Ann bist du wahnsinnig, Verdammt?"
Er hatte Clayton auf meiner Couch entdeckt. Ja. Ich war wahnsinnig!
Ich ignorierte ihn und regte mich auf: „Das ist meine Sache, lass mich Polizisten retten wenn es mir Spaß macht, und du... du solltest dir meinen Arsch anschauen wenn dir das Spaß macht!"
Verdammt ich musste mir überlegen was ich Blake erzählte. Und das Mädchen. Oh Mann... ich war sowas von am Arsch!
„Außerdem habe ich ein größeres Problem...", seufzte ich, während ich mich auf meinen Wohnzimmerstuhl setzte und ihm meinen Hintern her zeigte: „Ich hab ein Mädchen im Keller."
„Wie bitte?", fragte er nach. Seine Augen leuchteten und er schien verdammt überrascht. Ja... seit wann entführte ich Menschen?
Das war eine gute Frage.
„Ich habe sie entführt, aber ich find es moralisch nicht richtig sie ab zu knallen...", ich biss mir auf meine rote Unterlippe: „Vor allem weil sie, die Tochter des Polizeichefs ist.", ich sagte die letzten Worte ziemlich schnell, und leiser.
„Sie ist...", er brachte sich selbst zum Schweigen und schrie aus: „Ann! Du bist sowas von am Arsch und dein Opfer hast du auch noch nicht umgebracht. Daniel wird sich freuen."
„Sag ihm ein Wort und ich knall dich ab!", fauchte ich meinen besten Freund an und dann tupfte er mir auf der Brandwunde herum. Ein stechender Schmerz fuhr mir durch Mark und Bein, ließ mich tief Luft holen und meine Finger in die Couch krallen: „Pass auf!"
Ja heute war nicht mein Tag. Da bekam auch Toni mal etwas ab.
„Halt den Mund, Ann.", sagte er sehr gelassen und fragte dann besorgt: „Hat er das schon mal gemacht?"
Ja. Aber kch war unentschlossen es ihm auch zu beichten. Eigentlich wollte ich es ja vergessen. Ich musste es ganz dringend vergessen.
„Ich soll den Mund halten.", stellte ich fachlich fest und verschränkte auf der Lehne meine Arme.
Hinter mir ertönte ein belustigtes Lachen: „Du hast gerade gesprochen, also sag schon."
Ich hasste ihn. So ein Trottel! Himmel warum machte er mich so fertig?
„Gut. Ja. Er hat. Zufrieden? Bist du zufrieden? Ja er hat!", wiederholte ich leicht genervt. Ich wollte nicht darüber sprechen. Nein. Vielleicht war ich gerade zu kratzbürstig, aber ich wollte nicht... ach!
Toni schien dennoch ehrlich besorgt. Gut. Er kannte all meine Launen, und so war er schon ziemlich gut abgehärtet: „Warum hast du das nie erzählt?"
Warum?
Warum wohl?
Diese Frage!
Konnte er es sich nicht denken?
Ich versuchte mich innerlich zu beruhigen, da es nicht fair ihm gegenüber war. So sagte ich mit ruhigerer Stimme: „Du kennst mich, Toni. Ich will immer die Oberhand haben. Hat das so ausgesehen, als hätte ich sie?", murmelnd fügte ich hinzu: „Ich knall ihn ab!"
Der Satz entwich mir in letzter Zeit eindeutig um Ecken zu oft.
„Beruhig dich erst wieder.", bat mich mein Kollege und schmierte die wunde Stelle dann mit irgendwas ein. Gute Frage wo er das so schnell her hatte.
Noch bessere Frage: Warum war er überhaupt hier?
Ich wartete einen Moment, bevor ich laut fragte: „Was tust du hier?"
Er seufzte und marschierte wieder zur Bar. Vielleicht sollte ich mit dem Trinken aufhören. Nein. Nein. Es war einfach viel zu beruhigend!
„Ich habe mir Sorgen gemacht, weil Bahamy angerufen hat, dass du den Auftrag immer noch nicht erledigt hast.", erklärte er und musterte mich einen Moment, während ich mein Kleid wieder zurecht strich und mich in den Stuhl sinken ließ: „Du bist gerade so rechtzeitig gekommen. Glaub mir. Die Narbe die er überbrannt hat, war schon schlimm genug."
Ich musste mich jetzt erst einmal beruhigen. Nämlich wirklich beruhigen. Es half mir nicht viel einfach so zu tun, als wäre ich ruhig, wenn ich es gar nicht war. In meinem Inneren war alles aufgewühlt.
Mich machte das fertig. Ich war ein Mensch der immer alles was los war kontrollieren wollte und das hatte ich eindeutig nicht kontrollieren können.
Ich versuchte meinen inneren Frieden zu finden. Tief ein und aus atmen. Atmen. Ich musste nur daran denken.
Es war als würde sich meine Unruhe schlafen legen und mein Körper sich wieder von oben bis unten, sodass ich wieder vernünftig antworten konnte: „Er denkt ich gehöre ihm."
Das schien meinem besten Freund nicht zu freuen, denn er zog besorgt eine Augenbraue hoch, dennoch sagte er nichts darauf.
Das war gut, denn das war einer meiner vielen wunden Punkte. Man sollte annähmen so jemand wie ich hatte keine, doch genau ich hatte vermutlich mehr, als das Mädchen, dass ich im Keller eingesperrt hatte und dort nicht einmal absichtlich vergammeln ließ.
Leicht überfordert mit meiner Situation griff ich mir auf den Kopf: „Ich muss heute noch zu Blake. Nimmst du das kleine Mädchen mit...", ich wusste nicht einmal wie sie hieß. Falls sie es mir gesagt hatte, hatte ich es wieder vergessen, aber mal ehrlich, was erwarteten sie auch großartig von mir. Ich war auch nur ein Mensch.
„Okay. Du musst dir unbedingt etwas überlegen, mit deinen... Problemen.", er sah etwas angeekelt mit seinen grün funkelnden Augen zu Agent Clayton.
Ich nickte: „Ich weiß.", das war so schrecklich. Unglaublich schrecklich: „Ich hole das Mädchen schnell."
Schnell huschte ich nach draußen zu dieser leicht rostigen knarrenden Klappe die in den Keller führte, und stieg die Leiter hinab, natürlich hatte ich mir eine Waffe mitgenommen.
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