Zwei
Es war einer der Nachmittage, die Hyunjin allein verbrachte. Seine Eltern arbeiteten, während er nur Zuhause war. Die Schule hatte er erst vor ein paar Monaten angeschlossen und Hyunjin so traumatisiert von der jahrelangen Einsamkeit von dort, dass er keine Zukunft sah. Egal wie viele Tage bereits vergangen waren, sie waren immer noch da, sprachen zu ihn, zeigten ihre giftige Wirkung und zeigte Hyunjin jedes Mal sein eigenes Versagen. Deswegen fühlte sich Hyunjin nicht in der Lage in die Zukunft zu schauen, wenn er mit einem Bein noch im Morast der Vergangenheit feststeckte. Er konnte sich nicht davon lösen, er kam einfach nicht an die Schlingen an seinen Fußknöchel ran.
Hyunjin saß wieder vor dem Fernseher, wartend auf seine Lieblingswerbung, als er Geräusche von außen vernahm. Seine Eltern waren zurückgekehrt. Allerdings vernahm er eine tiefe Stimme wahr, die er bisher in seinem Leben nie gehört hatten. War das ein Geschäftsfreund seiner Eltern? Panik kroch in Hyunjin, wuselte durch seine Hautschichten, wo sie Hyunjin ganz deutlich spüren konnte. Er musste weg von hier. Hyunjin versteckte sich lieber in sein Zimmer, anstatt eine Konversation mit einem Menschen zu führen. Hyunjin erhob sich rasch und schaute auf die Tür, als würde dort ein Raubtier jede Sekunde durchkommen, um Jagd auf ihn zu machen. Sobald seine Augen den Fremden trafen, würde er weglaufen, egal ob er sich dadurch lächerlich machte. Einfach nur weg. Weg, bevor er sich irgendwie blamieren konnte. Es war allerdings kein Erwachsener, den seine Eltern mitgebracht hatten. Es war ein Junge in seinem Alter. Er hatte ein knuffiges Gesicht mit Sommersprossen. Seine Herzlippen hatte er zu einem warmen Lächeln geformt, was ihn an den Sonnenschein an warmen Frühlingstagen denken lies. Seine blaue Haare hatte er zu einem kleinen Pferdeschwanz gebunden. Er trug pastellfarbene, luftige Klamotten. Der Junge redete mit seinen Eltern, als er den Kopf in seine Richtung drehte und ihn warm anlächelte. Ein Welle an Wärme durchflutete Hyunjin. Okay, das Lächeln hatte eine physische Wirkung auf ihn.
Zum einen hatte er Angst vor den fremden, süßen Jungen - er löste seine Sozialphobie aus - doch zum anderen, spürte Hyunnin da diese Wärme, die er seit langem nicht mehr gespürt hatte. Er schluckte schwer, versuchte die Sozialphobie zu verdrängen, denn er wollte wissen, wer das war. Der blauhaarige Junge lief zu ihm, seine braunen Augen strahlten so schön. „Hey, Hyunjin, ich bin Felix. Dein neues Love Kid." Unwirklich schaute er Felix an, bevor er seine Eltern anschauten, die sanft lächelten. „Aber..wie? Ich dachte wir haben kein Geld für ein Love Kid."
„Haben wir auch nicht. Felix ist auch etwas anderes, aber darüber können wir später reden. Lerne ihn erstmal kennen. Hyunjin? Ich hoffe deine Einsamkeit hört endlich auf und du bist wieder glücklich, mein Schatz", erwiderte Hyunjins Mutter. Noch immer unwirklich musterte Hyunjin das Love Kid vor ihn. Felix sah ganz normal aus, ehrlich gesagt sah er wirklich süß aus, und nicht irgendwie anders. Was war dann anders mit ihm? „Du musterst mich wie ein Forschungsobjekt", meinte Felix lächelnd. Hyunjin streckte seine Hand aus, um seine Fingerspitzen über Felix Wange zu streicheln. Sie fühlte sich wie menschliche Haut an. Das brachte Felix zu Kichern. „Keine Sorge, ich bin echt, falls du dich fragst." Hyunjin strich weiterhin sehr vorsichtig über Felix Gesicht, fuhr seine Wangenknochen nach, seine süße Nase, seine Herzlippen, bevor er seine flache Hand an Felix Wange ablegte. Er wurde leicht verlegen, weil er seine Hand dort platziert hatte, aber es fühlte sich so gut an etwas Wärme unter seinen Handfläche zu bekommen.
„Jinnie, du kannst mich gerne richtig umarmen. Ich gehöre dir. Du kannst alles mit mir machen, was du willst, okay? Ich darf dich doch Jinnie nennen, oder?" Hyunjin nickte stumm. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass er wirklich ein Love Kid hatte. Hyunjin hatte jetzt die Möglichkeit einen Freund zu bekommen. „Nein, Felix... du...du gehörst mir nicht....bitte hab deinen eigenen Willen, widersprich mir, wenn dir etwas nicht passt oder so...okay? Ich wünsche mir, dass du frei bist, okay? Wir sind auf einer gleichen Ebene."
„Also sowas wie Freunde?", fragte ihn Felix mit großen Augen. Wenn er so neugierig fragte, sah er noch knuffiger aus als sonst. Hyunjin schmolz dahin. „J-ja, wie Freunde." Felix grinste und zeigte seine strahlenden Zähne, bevor er Hyunjin fest in den Arm schloss. „Okay, dann sind wir jetzt Freunde! Ich freue mich so sehr!", meinte Felix. Hyunjin konnte nichts erwidern, Felix hatte ihn gerade wieder etwas von seiner Wärme geschenkt. Es war so lange her, seit er so umarmt wurde, von jemand, der nicht aus seiner Familie stammte. Hyunjin wusste nicht, wie schön sich das anfühlte. Felix Kopf ruhte an seiner Halsbeuge, seine Arme um seinen Körper. Hyunjin spürte jeden Zentimeter von Felix Körper, der sich so sanft an ihn schmiegte. Hyunjin wusste nicht, ob er weinen oder lächeln sollte, also entschied sich sein Körper für beides. Er schluchzte, während er ein seltenes Lächeln der Welt zeigte. „Lixie ", kam es leise aus seinen bebenden Mund. Er spürte mit den Spitznamen einen Start von Verbundenheit zu Felix. „Lixie? Gefällt mir", meinte Felix sanft und kraulte Hyunjins Hinterkopf. Er umarmte Hyunjin weiter, bis Hyunjin in völligen Tränen ausbrach. Felix löste sich von ihm, um ihm die Tränen aus den Gesicht zu wischen.
„Lixie?"
„Hm?"
„Is es dumm, wenn ich mir wünsche, dass wir die allerbesten Freunde werden? Ich klinge wie ein hoffnungsvoller Fall......"
„Jinnie, natürlich können wir das! Deine Eltern haben mir erzählt, dass du einsam bist und deswegen bin ich da. Ich will dir ein Freund sein." Hyunjin war so von Emotionen überschüttet, dass er Felix kurzerhand wieder in seine Arme nahm. Es war viel zu früh um zu sagen, dass sie Freunde waren, sie kannten sich kaum, doch für Hyunjin war Felix Worte so ein Balsam für seine zerrüttete Seele, dass er an sie glaubte. Er wollte weiter hören, dass Felix sein Freund war. Hyunjin brauchte die Worte.
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