Bei den Nereiden
„Habt ihr schon gehört? Poseidon rennt unserer Schwester Amphitrite hinterher.", sagte Pronoe, die gerade mit meinen anderen Schwestern lästerte.
„Das geht niemals gut. Egal was er sagt, lass dich nicht von ihm täuschen, Amphitrite.", warnte Sao mich,„Du hast doch von Demeter und Kallisto gehört."
Pronoe hatte recht. Poseidon rannte mir tatsächlich seit ein paar Tagen hinterher. Ich hatte ihn nur abgewiesen, immer wieder hört man schreckliche Geschichten von Sterblichen oder Nymphen, die sich auf Götter einließen und dann schrecklich enttäuscht oder sogar dafür bestraft wurden. Io und Semele waren nur zwei Beispiele von Vielen.
„Pah, was sieht er an Amphitrite? Ich bin schöner als sie!", fügte Autonoe selbstgefällig hinzu und kämmte sich mit erhobenem Haupt ihre langen Haare.
Wir saßen zusammen an einer verlassenen Küste Griechenlands und tauschten wie fast jeden Samstag Klatsch und Tratsch aus. „Autonoe, das ist doch kein Wettbewerb und überhaupt nicht schön!", verteidigte Eudora mich.
Ich war überhaupt nicht erfreut über meine Situation.
„Zeus betrügt Hera doch ständig. Warum sollte das mit Poseidon anders sein?", sagte Eukrante nun.
„Wir sind 50 schöne Frauen. Warum sollte Poseidon sich ausgerechnet Amphitrite aussuchen? Das glaube ich nicht!", mischte sich Autonoe schon wieder ein.
Und dann übernahm Mutter endlich das Ruder:„Ihr solltet euch nicht so aufregen und spekulieren. Das alles steht doch noch lange nicht fest."
Und dann passierte es:
Eine große Welle schlug gegen die Küste und formte sich zu dem göttlichen Poseidon. Vielen meiner Schwestern klappte der Mund auf und sie starrten ihn fassungslos an.
Poseidon hielt mir einen Strauß aus Seegurken hin und rief:„Amphitrite! Komm mit mir, werde meine Frau." Ich lief rot an und schaute verunsichert zu meinen Schwestern. Dennoch waren sie mir auch keine große Hilfe. Sie seufzten und zeigten sich von ihrer Schokoladenseite. Mir war die Situation sehr peinlich, sodass ich meine Flosse in die Hand nahm und schnell wegschwamm.
Ich hockte in einem bunten Korallenriff und streichelte kleine Seepferdchen.
Dann kam ein Delfin auf mich zu geschwommen und fragte:„Was machst du denn so alleine hier? Ich bin Delphin, der Delfingott." „Ich verstecke mich vor Poseidon. Er will mich unbedingt heiraten.", antwortete ich traurig. Delphin lachte kurz und überredete mich Poseidon eine Chance zu geben.
Ich folgte Delphin zu Poseidon's prächtigem Palast.
Ohne Delphin betrat ich einen großen Raum und als ich sah, was dort auf mich wartete, war ich erstaunt. Dort stand ein blauer Tisch, der mit köstlichen Speisen gedeckt war und Poseidon im Smoking. Er zog den Stuhl zurück und ich nahm vorsichtig Platz.
Wir nahmen gemeinsam die Speisen zu uns und danach fiel Poseidon vor mir auf die Knie. „Willst du mich heiraten, Amphitrite?"
Wenige Wochen später war ich schwanger und jetzt sitze ich hier mit meinem ersten Kind auf dem Schoß. Mein Sohn Triton lutscht an meinem Daumen. „Die Geschichte hast du schön erzählt.", sagt Poseidon und umarmt mich sanft.
Phoebe war vor kurzem zu mir gekommen und hatte mir prophezeit, dass ich noch zwei Töchter, namens Rhode und Kymopoleia, bekommen werde und dass Poseidon mich immer gut behandeln, aber nicht immer treu sein wird.
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