Kapitel 30
Luna's Sicht:
Es war irgendwie seltsam über meine Vergangenheit zu sprechen. Obwohl es noch gar nicht so lange her war. Und ich fragte mich wirklich, wo mich Ben hinbringen wollte. Wir liefen immer noch Händchen haltend die Straße entlang, aber versteckt hinter den Bäumen. Ein verliebtes Killerpärchen mitten auf der Autobahn war wohl nicht so gut. Plötzlich kamen wir an einem kleinen schmalen Pfad an, der tiefer in den Wald führte. Grinsend zog mich Ben mit in die Richtung. Je weiter wir gingen, desto dichtet und dunkler wurde es. Auf dem Boden schwabberte Nebel herum, es war ziemlich unheimlich. "Hast du Angst?", wollte Ben wissen. "Wieso sollte ich?", fragte ich zurück. Er zuckte mit den Schultern. "Naja, es ist dunkel und gruselig. Ich dachte du hast Angst weil du ein Mädchen bist." Dafür schlug ich ihn auf den Hinterkopf. "Schwachmat.", murmelte ich und ging voran. Nach einer Weile kamen wir an einer Wand an, komplett aus Stein. Ben blieb stehen und betrachte lange Zeit das Gestein. "Also ich weiß nicht ob dir das aufgefallen ist, aber hier steht eine WAND! Hier gehts nicht weiter Benni.", seufzte ich. Sein Blick war undefinierbar. "Nenn mich noch einmal Benni..." "Und was?" Er kam näher und packte meine Handgelenke. "Und...es gibt nie wieder 'ne Massage!" Meine Augen weiteten sich geschockt. "Das hast du gerade nicht gesagt!", sagte ich verletzt. Seine Massagen waren Urlaub für mich! "Oh doch, das hab ich.", grinste er. "Pf. Vollidiot." Langsam holte er etwas aus seiner Tasche, es sah aus wie ein Schlüssel. Dann tastete er die Wand demonstrativ ab, hielt inne und steckte das Ding in eine Lücke. Auf einmal teilte sich die Wand in zwei Teile und öffnete sich wie bei einem Fahrstuhl. Und was ich dann sah, raubte mir den Atem.
Ben's Sicht:
Ich wusste das es ihr gefallen würde. Vor uns befand sich mein ganz persönlicher Ruheort, den bisher niemand außer mir betreten hatte. Langsam zog ich sie mit mir in das Paradis. Hier sah es genauso aus wie in dem Wald in dem ich aufwuchs, alles war verwunschen und magisch. Die Pflanzen waren komplett anders als normale, hinter jedem zweiten Baum stand ein Tier das es eigentlich gar nicht gab. Dieser Ort war entstanden durch die Fantasie des Menschen. "Und? Was sagst du?", fragte ich und betrachtete Luna's Gesicht. Nachdem sie sich bestimmt acht Mal gedreht hatte um alles zu betrachten, sagte sie: "Das ist...so...ABGEFAHREN!" Dann rannte sie einfach los und sah sich alles genau an. Lachend folgte ich ihr.
Luna's Sicht:
Wie war das nur möglich? Ich hatte so einen Ort noch nie gesehen. Es erinnerte mich an ein Buch das ich mal von meiner Mutter bekommen hatte. Ich hatte mich damals in meinem Zimmer verschanzt und das Buch an einem durchgelesen. Es war eine Fantasygeschichte, und dieser Ort sah genauso aus wie er in der Geschichte beschrieben wurde. Aber ich hatte noch nicht alles gesehen. Hinter einer Gruppe von riesigen Bäumen fand ich einen Teich, das Wasser floss über einen Felsen in den Teich. Das Wasser war wunderschön blau, aber es sah nicht aus wie normales Wasser. Ok, hier war bestimmt nichts normal. Langsam setzte ich mich ans Ufer und wartete auf Ben, der meinem Beispiel folgte. "Was ist das hier für ein Ort? Hier scheint alles so magisch zu sein! Weißt du, ich dachte ich würde deine ganze Geschichte kennen, aber von diesem Ort wusste ich nichts." Er nickte und betrachtete das Wasser. "Stimmt. Niemand kennt diesen Ort außer mir, und jetzt dir. Erst musst du mir schwören, das das unter uns bleibt. Okay?" Sie nickte ernst. "Ich schwöre auf mein Messer." Grinsend fuhr ich fort. "Das hier ist der Ort wo ich gelandet bin, nachdem ich ertrunken bin. Das hier ist sozusagen die andere Seite meines Landes. Und durch die Magie des Wassers konnte ich die Welten wechseln. Hier bin eine Creepypasta. Aber ich würde gerne wieder zurück, nur einmal. Ich vermisse mein Dorf und alle anderen." "Wieso gehst du dann nicht einfach zurück, wenn du die Welten wechseln kannst?", hakte Luna nach. "Überleg mal. Ich bin in der anderen Welt ertrunken, wenn ich die Welt besuchen würde wäre ich tot. Und das ist ein bisschen sinnlos. Ich werde nie wieder meine Heimat sehen können." Ich klang trauriger als gewollt. Tröstend legte Luna ihre kleine Hand auf meine Schulter. "Tut mir leid." Ich nickte nur. "Danke das du hier bist." Sie lächelte fröhlich. "Ich bin immer für dich da, Ben." "Ich liebe dich." Ihre Augen weiteten sich ein wenig. Ich hatte diese drei Worte noch nie zu ihr gesagt. "Äh...ähm...also...ja, ich...dich auch...", stammelte sie. Ich lachte kurz auf. "Lach nicht, Idiot!", murmelte sie. Doch ich lachte weiter.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro