My dear Diary
Liebes Tagebuch..
Lage ist es her, seitdem ich dir das letzte mal geschrieben habe. Viel ist in dieser Zeit passiert und ich würde dir gerne davon berichten. Denn es hat mein Leben, so wie es einst war, komplett verändert. Ich habe sogar ein eigenes Zimmer bekommen. Bei kerzenschein, sitze ich jetzt hier mit Feder und Tinte und erzähle dir etwas aus meinem Leben. Trist.. einst beschrieb ich es als trist, doch dies ist es schon lange nicht mehr.
Einst hatte ich auch den Wunsch die Außenwelt zu sehen. Es ist schön, dass er sich erfüllt hat, dennoch würde ich gerne ans Meer. Die Chancen diesbezüglich stehen nur leider nicht der gut. Vielleicht geht es ja irgendwann doch noch. Dennoch jetzt zu meinem eigentlichen anliegen.
Alles begann vor gut einem halben Jahr. Heichou wurde dazu verdonnert, ein paar Tage alleine mit mir im Hauptquatier zu verbringen. Auf einer Mission die gerade mal zwei Tage her war, hatte ich mich verletzt und durfte mit meinen Kameraden nicht mit auf das Meeting zu Darius. Klar wäre es schön gewesewen, mit zu gehen. Doch so konnte ich auch etwas Zeit mit meinem Captain verbringen. Obwohl ihm das erstmal nicht wirklich zu gefallen schien.
Naja ist ja nicht meine Schuld, dass er der Verantwortliche für mich ist. Das hat er sich ja wohl selbst zuzuschreiben.
Am Morgen des ersten Tages, weckte er mich wie sonst auch. Er platzte ins Zimmer rein und zog mir erstmal meine Decke weg. "Aufstehen Jeager!" schnauzte er danach und verschwand wieder. Gut das meine Wunden über Nacht verheilten.. sonst hätte ich ein etwas größeres Problem aufzusten. Mit gebrochenen Beinen läuft es sich nämlich nicht so gut. Verständlich oder?
Jedenfalls quälte sich mein müder Körper dann irgendwann aus dem Bett und wechselte die Kleidung. Jedoch war eine Wunde an meiner Seite noch nicht verheilt.. wieso wusste ich nicht wirklich. Jedoch war es Zeit, mir von Heichou die Verbände wechseln zu lassen, da er die Salbe für auf die Wunde hatte.
So beeilte ich mich zu seinem Büro zu kommen und klopfte nervös an. Ein dumpfes herein, ertönte von drinnen und mit zittrigen Händen betätigte ich die Türklinke zu seinem Büro. Schnellen Schrittes, trat ich ein und schloss die Tür hinter mir wieder. "Verzeihen Sie die Störung.. a aber könnten sie mir die Verbände wechseln Heichou? Ich brauche etwas Hilfe.." Nervös sah ich zu Boden. Mein Herz schlug so schnell, dass es mir bald aus der Brust springen würde.
Zur Antwort bekam ich jedoch nur ein leichtes Nicken. So kalt wie eh und je.. diese Maske.. diese kalte Fassade.. er könnte sie fallen lassen. Doch davor hat er womöglich angst. Gefühle können verletzen und er fürchtet sich sicher vor dem Schmerz.
Wieso mache ich mir überhaupt die Hoffnungen einmal einen Menschen zu finden, der mich so akzeptiert wie ich bin.. mit traurigem Blick, setzte ich mich auf seine Couch und hoffte nicht dafür geschlagen zu werden..
Entgegen meiner Erwartungen, setzte er sich nur still neben mich, seine monotone Miene bei behaltend, und Verband meine Wunde neu, nachdem ich mein Oberteil auszog. "Danke Heichou." Brachte ich mit leichtem lächeln raus und überlegte. Was sollte ich jetzt tun? Ich würde gerne Zeit mit ihm verbringen.. doch er möchte das mit einem Balg wie mir, sicher nicht.. ich meine was hab ich denn schon zu bieten.. ich bin in seinen Augen ja immer nur zu jung für alles.. ich frage mich wieso meine Gefühle sich gerade zu dieser Person hingezogen fühlen..
Vielleicht weil er im Innern so ist wie ich? Verletzlich und gebrochen? Ich weiß es nicht..
Dennoch geht probieren über studieren. "Sir darf ich ihnen einen Tee kochen?" , "Ja" stumpf und kalt wie eh und je.. etwas geknickt stand ich auf und kochte ihm, in seiner kleinen Küche, seinen lieblings Tee. Brachte ihn ihm und stand dann einfach nur da. Wusste nicht was ich sagen sollte. "Heichou.. kann ich noch was für sie tun..?"
Diesmal sah er mich sogar an. Sein Blick schien jedoch etwas gequält.. "Du kannst hier staubwischen wenn du willst. Ich bin bald fertig, dann kannst du was essen gehen." Ich glaube so freundlich, hat er noch nie mit mir geredet. "Ja ist gut Heichou." Aus irgendeinem Grund, verbesserte sich meine Laune von einer auf die andere Sekunde. Vielleicht einfach nur der Erfolg, von ihm nicht angeschnautzt zu werden. Komisch aber wahr. Nun gut. Also griff ich mir mein Putzoutfit, sowie Staubwedel und kümmerte mich um sein Büro. "Heichou, wie lang bleiben die anderen denn weg?"
Fragte ich direkt heraus. "Zirka zwei Tage" murmelte er und packte deine Sachen weg. "Kannst aufhören. Ich bin fertig." Nickend packte ich die Sachen weg und wartete an der Tür auf ihn. Immerhin kommt er ja mit essen.
Auf dem Weg nach unten spürte ich Blicke auf meinem Arsch, die mich förmlich löcherten. Traute mich jedoch nicht, etwas zu sagen. Stattdessen nahm ich mir nur schnell ein Stück Brot und setzte mich an einen leeren Tisch. Nicht das ich ihn noch nerve..
Jedoch war sein Plan anders, denn er setzte sich zu mir.
Mein Blickfeld beschränkte ich auf meinen Teller und versuchte keine Gesichtsröte anzunehmen, was jedoch nicht richtig funktionierte. "H-heichou ich nerve sie doch nicht oder?" Fragte ich vorsichtig und war sichtlich erleichtert, als er seinen Kopf schüttelte. Lächelnd sah ich in seine wunderschönen Augen. Dieses stahlgrau verführte fast schon dazu, sich darin zu verlieren. Dieses Farbspecktrum ist atemberaubend, denn es spiegeln sich alle wieder, auch wenn man sie nicht auf den ersten Blick wahr nimmt.
"I-ich bringe mal die Sachen weg." Leicht nervös stand ich auf und nahm meinen leeren Teller in die Hand. Ich wollte zur Küche gehen und meinen Teller waschen, doch so tollpatschig wie ich nun mal bin, blieb ich mit einem Fuß am Tisch Bein hängen und fiel auf den Boden. Klasse.. gut gemacht Eren. Schön blamiert vor deinem Heichou..
Levi hob mich hoch und setzte mich wieder auf einen Stuhl. "Hast du dich verletzt?" Fragte er direkt und musterte mich. "Bin umgeknickt.. mehr nicht. Das geht schon." Er nickte und hob den, noch ganzen, Teller auf. Ein wunder, dass er nicht kaputt gegangen ist.
Den restlichen Tag verrichtete ich irgendeine Arbeit, nur um Levi bestmöglich aus dem weg zu gehen.
Abends verzog ich mich aufs Dach des Hauptquartiers und nahm mir eines der frisch gewaschenen Laken, die dort auf einer Wäscheleine hingen. Dies hing ich mir über meine Schultern und setzte mich bequem hin.
An eine der Steinwände lehnenend, blickte ich hoch zum Nachthimmel. Dieser war klar und leuchtend hell. Unzählig viele Sterne hatten ihren ganz eigenen Platz dort oben. Sie schienen wie ein großes Netz dort oben zu hängen. Jede Masche hatte ihren Sinn und wenn auch nur eine verschwinden würde, würde sich das ganze Netz langsam auflösen.
Alles auf diesem Planeten hat seinen Sinn.. zumindest scheint es so. Ein System was einen einsperrt, einengt und beraubt von jeglicher Freiheit. Wie in einem Vogelkäfig.. schon immer hatte ich den Wunsch aus diesem System auszubrechen. Noch nie war ich wie andere. Die anderen Kinder aus meinem alten Dorf haben schon sehr früh gemeint, das sie mal in die Fußstapfen ihrer Eltern treten müssen. Ich wollte das nie und hab mich lieber mit dem Gedanken befasst, meine Freiheit wieder zu erlangen. Jeder wird frei geboren, doch dieser durch das System gleich wieder beraubt..
Ein Gedicht, welches meine Mutter mir zu ihren Lebzeiten mal erzählt hat, fällt mir immer bei dem Gedanken an diesen Vogelkäfig ein. Nie mehr ist es mir aus dem Kopf gegangen..
Stich, Rose stich
Weine für mich innerlich
Laß das Blut der Haut entrinnen
Voller Schmerzen Lust gewinnen
Frage mich nicht
Wie dies Lieben ist entstanden
Welchen Weg die Träume fanden
Leb, Rose leb
Sei mein Lich in dunklen Nächten
Und beschütz mich vor den schlechten
Menschen die mich durch das Leben jagen
Ohne mich danach zu fragen
Wie ich fühle, was ich denke
Ob ich Leid statt Liebe schenke
Sinnlos durch die Zeiten treibe
Mir das Leben einverleibe
Stirb, Rose stirb
Wenn Du dann zu Staub zerfällst
Mir dein letztes Blatt hinhältst
Ist die Ewigkeit vergangen
Stillst Du nicht mehr mein Verlangen
Ist verloren jeder Sinn
Erwarten wir den Neubeginn
Warum es mir nicht mehr aus dem Kopf geht, vermag ich nicht zu wissen..
Eine kalte, sich schon fast tot anfühlende Hand auf meiner Schulter, riss mich aus meinen Gedanken. Meinen Blick wandt ich zu der Person, welche mein Herz zum schmerzen bringt. Nach dem Tod meiner Mutter dachte ich wirklich, dass ich meine Gefühle weitestgehend verbergen könne, doch dieser Mensch treibt sie alle aus mir heraus. "Eren darf ich mich zu dir setzen?" Fragte er leise und ich hob daslaken etwas hoch um ihm Platz zu machen. Sofort setzte er sich dann auch zu mir. Ich konnte nicht anders als mich an ihn zu lehnen und meinen Kopf auf seine Schulter zu legen. Hohn oder Spott war mir in dem moment wirklich mehr als egal.
Wieder sah ich rauf zu den Sternen und fragte mich still, wo sich mein Platz in diesem System befindet. Klar ich sollte die Menschheit retten.. doch war das wirklich alles wozu ich bestimmt bin? Ein Leben bietet doch so viel mehr! Verdammt ich will diese Welt sehen und verstehen! Egal ob jemand etwas dagegen hat. Es ist mein Wunsch und ich werde ihn mir irgendwann auch erfüllen.
"Heichou.. was halten sie von den Sternen?" Sprach ich ein weiterer Gedanke meinerseits aus, wandt meinen Blick jedoch nicht ab. "Sie sind wunderschön und such geheimnisvoll. Sie existieren schon Jahrmillionen und doch wissen wir so wenig darüber. Aber wieso frägst du?"
"Weiß nicht. Ist mir einfach so in dem Sinn gekommen.. haben sie eigentlich schon eine Partnerin gefunden?" "Nein aber ich habe letztens einen kleinen Brief auf meinem Schreibtisch gefunden. Kann es sein das er von dir war? Die Schrift schien mir doch sehr ähnlich. In dem Brief werde ich als Morgenstern bezeichnet. Erinnerst du dich?"
"Da muss ich wohl zugeben, dass er von mir ist. Du bist mein Morgenstern.." "Eren ich spreche diese drei kleinen Worte in einem Zusammenhang nicht gerne aus, doch ich versichere dir, dass dein Morgenstern in dir seinen Abendstern gefunden hat." Alle Gedanken waren wie weg geweht. Alle rationalen Gedanken verblassten und mein Gehirn schaltete quasi aus. Denn im nächsten Moment lagen meine Lippen auf denen von Levi und bewegten sich leicht. Als er erwiederte, pochte mein Herz so stark als würde es mir gleich aus der Brust springen.
Levi legte seine Hände an meine Wangen und zog mich näher zu ihm. Leicht löste ich mich und legte meine Stirn gegen seine. "Du machst mich so glücklich." Lächelte ich und setzte mich auf seinen Schoß. Die Müdigkeit hüllte mich wie in schwarze Seide. Bei ihm fühlte ich mich so geborgen und sicher. Ich schloss meine Augen und rief das Bild der Sterne wieder in mein Gedächtnis. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich nun ein und tauchte in einen Traumlosen Schlaf.
So vergingen die Tage der zweisamkeit. Die anderen kamen wieder zurück und fanden, mehr oder weniger durch Hanji, heraus das Levi und ich nun in einer Partnerschaft waren. Er hatte so eine liebevolle und fürsorgliche Seite. Nie hätte ich gedacht oder damit gerechnet, mal sowas von ihm gezeigt zu bekommen. Diese harte Fassade ließ er bei mir komplett fallen. Seine Maske nahm er ab und zeigte mir die ganzen Gefühle die sich darunter verbargen. Mitlerweile dürfte ich alle seine Seiten gesehen haben und ich bin froh sie sehen zu dürfen. Denn kein anderer darf dies.
Dieses Gefühl der Vertrautheit und Intimität ist wundervoll. Niemand anders wird ihn so sehen. Ja ich wage es diese Worte zu verwenden.. es macht mich stolz. Natürlich auch glücklich und alles andere. Aber hauptsächlich macht es mich stolz.
Mein Geliebter, zukünftiger, Ehemann~
Das wars fürs erste mein liebes Tagebuch. Morgen heirate ich meinen Morgenstern endlich. Danach werde ich dir wieder berichten. Auf wieder sehen.
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Hey Leute♡
Ich hoffe euch hat der Oneshot gefallen. Ich hab mir viel Mühe dafür gegeben und hoffe das sie sich gelohnt hat :)
Bey♡
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