[Twenty]
PoV. Jin
Nervös gehe ich in meinem Zimmer auf und ab, während ich das Gefühl habe, die Übelkeit würde mich überrennen. Schon seit ich heute Morgen aufgewacht bin, ist mein Körper von Panik erfüllt und die Angst zieht immer wieder an ihren Fäden, lassen mich bewegen wie eine Marionette und ich scheine meinen Verstand zu verlieren.
Heute ist der Tag, an dem ich zu erfahren bekomme, ob ich etwas empfangen habe oder ob ich wieder Mal meinen Job als Omega versagt habe.
Aber dieses Mal wird es bestimmt nicht so "gnadenlos" ausgehen, wie beim letzten Mal. Nicht mal in meinen schlimmsten Albträumen kann ich mir ausmalen, was die Bestrafungen sein könnten. Jede Bestrafung ist schlimmer als die andere, jagen mir nur noch mehr Angst ein und am liebsten würde ich mich einfach unter meiner Decke verkriechen und mich da verstecken.
"Jin, es ist Zeit."
Erschrocken zucke ich zusammen, als Jungkooks Stimme aus dem Nichts ertönt und lassen mein Herz nur noch rapider schlagen, als das es schon tut.
Ich habe nicht mal mitbekommen, dass er hereingekommen ist.
"Alles okay? Du siehst so blass aus." fragt Jungkook besorgt und möchte seine Hand auf meine Stirn legen, was ich jedoch nicht möchte, weshalb ich sanft sein Handgelenk packe und ihn in seinem Vorhaben störe. "Mit... mit mir ist... alles gut!" stammele ich, versuche so selbstbewusst wie möglich zu klingen, und doch verrät mich meine Stimme, da sie eindeutig zittert und nicht ihren gewohnten Klang besitzt.
Mitleidig schaut mich der Omega an, legt seinen Arm um meinen Unterrücken und schiebt mich langsam aus dem Zimmer, was mich fast schon panisch nach Luft schnappen lässt. "Es wird alles gut. Hab keine Panik, man, ich kann deinen schnellen Herzschlag selbst von hier hören. Du musst dich entspannen." versucht Jungkook mir Mut zu geben, doch schüttele ich schnell den Kopf und möchte am liebsten zurück in mein Zimmer rennen. "Das sagst du so einfach. Immerhin hängt dein Leben nicht von einer einzigen Nachricht ab." erwidere ich leise und versuche ruhig ein und auszuatmen.
Leise kichert Jungkook und geht entspannt neben mir, während ich innerlich richtig Panik schiebe.
Wie macht er das nur?!
"Was ist daran so lustig?" Keife ich und leicht zwickt der ältere in meine Seite und quiekend springe ich etwas nach vorne. "Du musst einfach viel entspannter an der Sache herangehen, Jin. Immerhin hast du doch Symptome oder nicht?" "Nur weil ich mir jeden Morgen die Seele aus dem Körper kotze und mein Bauch immer zieht, heißt das noch lange nichts", erwidere ich zynisch und gehe ein wenig schneller, um nicht mehr neben ihm laufen zu müssen.
"Ach Jin, sei doch nicht eingeschnappt." lacht er und schnaubend hebe ich mein Kinn an, ehe ich vor der Tür des Ärztezimmers stehen bleibe. "Ich will da nicht rein. Ich will zurück auf mein Zimmer.." jammer ich und versuche an ihm vorbeizukommen, um gehen zu können. "Nein, du musst es tun. Jetzt hör endlich auf, dich feige verstecken zu wollen und lass dich untersuchen.''
Es ist leichter gesagt als getan, einfach dort hinein zu stolzieren und mich ohne Angst dort einfach hinzulegen.
Wäre wenigstens Namjoon an meiner Seite, dieser jedoch ist seit ein paar Tagen auf einer, in seinen Worten, Geschäftsreise, um etwas für sein Land zu besorgen oder um Erfahrungen zu sammeln, was weiß ich. Aber ich will einfach nicht in dieses Zimmer. Denn hier, in diesem Moment, wird mein Schicksal bestimmt und davor habe ich Heidenangst.
Leise seufze ich, lasse meinen Kopf nach vorne fallen und lege meine Hand auf den Türgriff, jedoch lässt sich die Tür nicht öffnen. Denn meine Hand fühlt sich so schwer wie Blei an und lässt sich nicht bewegen, als sei sie am Türgriff gefesselt, damit sie nicht geöffnet werden kann. "Los" wispert Jungkook sanft. "Ich bin an deiner Seite. Sollte etwas passieren, du wirst nicht alleine sein"
Er hat recht. Ich darf mich nicht von der Angst lähmen lassen, ich darf sie nicht die überhand gewinnen und über mein Handeln bestimmen lassen.
So mutig wie möglich, was ehrlich gesagt nicht größer als ein kleiner Haufen Beeren ist, straffe ich meine Schultern, hebe mein Kinn an und öffne schwungvoll die Tür.
Danach betrete ich den Raum, welcher mir mittlerweile sehr bekannt ist und schaue zu Taehyung, der uns freudig begrüßt, denn auf seinem Gesicht ist das größte Lächeln gepflastert.
Haha Spaß. Das Lächeln ist nur so breit, als er zu Jungkook schaut. Und es ist verdammt süß!
"Wir sind zur Untersuchung hier." spricht Jungkook für mich, wofür ich ihm wirklich dankbar bin, da ich meiner Stimme gerade nicht wirklich traue.
Taehyung nickt und deutet auf die Liege, worauf ich schon einmal lag. Worauf ich lag, und in den danach folgenden Minuten dann Schmerz empfing. Doch lasse ich mich davon nicht entmutigen und gehe stolz darauf zu. Dann aber schaue ich ratlos zu Taehyung, welcher auf meine Klamotten, welche ich übrigens wunderschön finde, deutet. "Du musst dich untenrum ausziehen, damit ich dich untersuchen kann." weist er mich an und ich spüre sogleich die Scham in mir hochkrabbeln, da ich gleich als einziger halb entblößt auf einer alten, stinkenden Liege liegen werde.
Seufzend lege ich meine Hände auf den Knopf und löse diesen dann aus seiner Sicherheit, welche ihn festgehalten hat und so lasse ich meine beige, gemütliche Hose heruntergleiten.
Daraufhin folgt auch meine Unterwäsche und sofort lege ich meine Hände auf die intimste Stelle meines Körpers, da ich es einfach hasse, anderen Personen meinen Körper freizügig zu zeigen.
Langsam steige ich auf die Liege und lege mich so gemütlich wie möglich hin, damit das ganze hier halbwegs erträglich ist. Viele Gedanken rasen durch meinen Kopf und während Taehyung auf mich zukommt und ich meine Beine anwinkele und spreize, schaue ich starr nach oben. Glühend fühlen sich meine Wangen an, glühend vor Scham und Angst, dass etwas schiefgehen könnte, dass ich ab heute in einer Zelle leben müsse, Angst, dass ich vielleicht nicht schwanger werden könnte.
Ich verspüre einfach pure Angst, wie Namjoon reagieren könnte, wenn ich wieder nicht schwanger wäre.
Ich hab einfach nur Angst.
"Jin, entspann dich. Es wird alles gut." murmelt Taehyung und hockt sich dann zwischen meine Beine, um mich untersuchen zu können. "Hast du irgendwelche Veränderungen in den letzten Tagen erlebt? Symptome, die aufgetreten sind, welche vorher noch nicht da waren?" Fragt er und ich nicke kaum merklich. "Mir ist morgens immer schlecht, so schlecht, dass ich mich übergeben muss. Und dann spüre ich immer ein Ziehen im Unterleib... Es ist unangenehm" erwidere ich leise und zucke zusammen, als ich seine kühle Hand an meinem Hintern spüre.
"Das ist schonmal ein gutes Zeichen." spricht er sanft aus und schon spüre ich seinen Finger, welcher an meinem Eingang streicht.
Fest kneife ich meine Augen zusammen und spüre die Tränen, da mir das ganze einfach total unangenehm ist und ich mich am liebsten nur noch verkriechen könnte.
Verkriechen vor dem Schloss, vor den Menschen, vor der Welt.
Hörbar laut zieht Taehyung scharf die Luft ein und fest kralle ich mich in mein dünnes Oberteil, da ich die Befürchtung habe, dass etwas nicht stimmen könnte. "Oh mein..." Flüstert er und dann steht er wortlos auf, ohne mich anzusehen.
Immer mehr breitet sich die Angst in mir aus, wenn das überhaupt noch möglich ist, und ich setze mich auf. "Was ist? Habe ich empfangen oder nicht?" Frage ich mit zitternder Stimme und merke, wie sich meine Atmung wesentlich verschnellert.
Noch lange herrscht Stille, ehe Taehyung plötzlich weit anfängt zu lächeln und in seine Hände klatscht. "Ich gratuliere dir sehr zu deiner Schwangerschaft. Jin, du hast empfangen!" verkündet er und laut schreit Jungkook auf. "Oh ja! Wie toll ist das denn!"
Es fühlt sich an, als sei all die Last, all die Sorgen, die auf meinen Schultern lagen, mit einem Mal behoben wurden und das totale Glück bricht mit einem Mal in mir aus.
"Ich... Ich bin... Ich bin schwanger.." wispere ich, noch immer komplett ungläubig und schaue herunter zu meinem, noch, flachen Bauch.
Überglücklich lege ich meine Hand auf meinen Unterbauch und spüre, dass er erhärtet ist. Dabei bemerke ich, wie Jungkook Taehyung einen Blick zu wirft, welcher eine Spur von Sehnsucht und Bitten in sich trägt.
All meine Angst war unbegründet und haben mir umsonst die ganze Nacht den Schlaf geraubt. Es fühlt sich so befreiend an, lässt mich stark und glorreich fühlen.
Tränen der Erleichterung rinnen mir über die Wangen und ich umarme Jungkook, da er mir am nächsten steht.
Nach vielen Minuten lösen wir uns wieder und schnell ziehe ich mich an, um nicht mehr diese kühle um den Bereich meiner Beine zu spüren.
"Ihr dürft es dem König nicht sagen. Ich möchte es selber tun" verkünde ich fröhlich und mit einem Mal könnte ich voller Freude herumhüpfen. Jedoch bleibe ich still stehen, da ich ja auf das Baby aufpassen muss!
Ich bekomme ein Kind... Ich bekomme ein Kind!
Und das heißt, ich werde nicht leiden und sterben müssen. Nein.
Ich kann endlich meine Pflicht erfüllen und vielleicht... Vielleicht endlich glücklich werden.
🖤🖤🖤🖤🖤🖤🖤🖤🖤🖤🖤🖤🖤🖤
Vielleicht Jin... wer weiß 🤭
Diese Nachricht kommt jetzt wohl nicht soo überraschend, doch freuen wir uns beide natürlich darauf sehr-
Aber-
Wir sollten uns nicht zu früh freuen.
Wer garantiert uns, dass es Zwillinge werden? Oder... Dass das Baby gesund auf die Welt kommt?
Jin wird vorerst am Leben sein... doch was kommt danach?
Das war die lang ersehnte Lesenacht! Danke an alle Beteiligten ^^
Es hat uns Spaß gemacht, mit euch in den Kommentaren über unsere Geschichte zu reden. Leider wird jedoch die Geschichte nun pausiert, oder es wird selten etwas kommen, da es mein Abschlussjahr in der Schule ist und Prüfungen auf mich zukommen... [Dreamy], doch auch Bunny hat viel zu tun diese Zeit 🤧.
Wir haben euch alle lieb und man liest sich hoffentlich so schnell es geht :>
Passt auf euch auf! <33
Wörter: 1530
Geschrieben von: Bunny
Dreamy & Bunny~
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