[Seven]
Jin PoV.
Genervt betrete ich das Zimmer, wo sich mehrere Omegas befinden. Unter anderem auch Mitglieder meines alten Dorfes. Ich mache die Tür hinter mir zu und schon rieche ich einen bekannten Geruch. "Jin!" Ruft mein bester Freund, Jimin und schon spüre ich ein paar Arme, die sich um meine Taille schlingen.
Sofort erwidere ich die Umarmung und spüre, wie ein kleines Gewicht von meinen Schultern genommen wird. "Ich habe dich so vermisst. Geht es dir gut?!" Fragt er besorgt und scheint mich mit seinen Augen zu untersuchen.
"Es ist alles gut, du brauchst dir keine Sorgen zu machen." spreche ich sanft und fahre mit meiner Hand durch seine weichen Haare. "Dann ist ja gut..ich hab mir die letzten Tage solche Sorgen gemacht, als du nicht mehr da warst." schmollt er und schmunzelnd nicke ich. "Ach, es war nur eine kleine Bestrafung. Nichts weiter. Aber sag mir, wie geht es dir?" Frage ich und sofort lächelt der jüngere Omega breit. "Gut! Ich habe heute meine erste Pflicht als Omega hier erfüllt!" summt er glücklich und ich runzel die Stirn. "Wie meinst du das?" Jimin rückt etwas näher und geht auf Zehenspitzen, um mir etwas in das Ohr flüstern zu können. "Ich habe dem König einen Blowjob gegeben. Und ihm hat es gefallen!" Wispert er und erschrocken sehe ich ihn an.
Es ist mir egal, wie sich der dumme König befriedigt. Aber niemals hätte ich gedacht, meinen unschuldigen Jimin so froh über eine sexuelle Handlung zu sehen. Es ist erniedrigend, was der König hier mit uns anstellt. Er nimmt uns unsere Rechte, behandelt uns wie Sklaven und benutzt uns für seine sexuellen Bedürfnisse. Und das Jimin froh darüber ist, sowas tun zu dürfen, lässt mich doch ein wenig erschrecken.
"Hey, wieso jubelst du denn nicht...das ist ein weiterer Schritt in meine Freiheit!" fragt er ein wenig beleidigt und ich schüttel den Kopf. "Es ist nichts, worauf man stolz sein sollte." ist das einzige, was ich dazu sage und gehe dann zu einem Bett, wo noch Platz ist. Dort mache ich mich dann breit und lege mich hin.
Doch kann ich nicht lange Ruhe finden, da die Tür aufgeht und Jungkook rein kommt. "Seokjin. Würdest du bitte mitkommen?" holt mich der Omega aus meinen Gedanken und ich stehe seufzend auf. Dann gehe ich zu ihm und wir verlassen das Zimmer.
Abwartend sehe ich Jungkook an, während wir in irgendeine Richtung gehen. "Heute wirst du mit deinem Training anfangen. Du wirst die koreanische Sprache lernen und lernen, wie du zu tanzen hast. Du lernst die Sitten unseres Landes kennen und wirst diese dann ausführen." erklärt er und genervt will ich etwas erwidern, lass meinen Mund dann aber doch geschlossen.
Die Sitten werde ich definitiv nicht ausführen. Ich habe andere kennengelernt und die behalte ich auch bei. Sie können mich nicht zwingen, alles zu verändern.
Kurz schaut Jungkook mich an und dann bleiben wir vor einem Raum stehen. Gemeinsam gehen wir rein und ich erkenne einige Tische und eine man großen Platz in der Mitte. Hier lernen sie also.
Der Mann, der uns erwartet spricht irgendwas, jedoch kann ich es nicht verstehen. Jungkook scheint dies zu bemerken und schmunzelt. "Er hat uns begrüßt. Ich werde hier bleiben und als Dolmetscher teilhaben, so wirst du es einfacher haben." erklärt er und ich nicke.
Ich gehe auf einen der Tische zu und setze mich dann.
Grumnelnd nehme ich die Feder und das Heft, welches mir in die Hände gedrückt werden und schaue zum Mann, welcher dann an einer Tafel steht.
"Okay. Lektion eins. Das vorstellen und sich begrüßen." erzählt Jungkook, nachdem der Beta gesprochen hat.
Aufmerksam aber gelangweilt höre ich zu, da ich ganz sicher nicht geplant habe, mir das noch ein zweites Mal anzutun, sollte ich nicht aufpassen.
"Annyeonghaseyo bedeutet hallo und ist Formel. Annyeong kann man bei Freunden benutzen oder wenn ihr euch verabschiedet." erklärt mir Jungkook und ich nicke immer wieder und spreche mit, um die Aussprache zu üben.
So vergeht die Stunde mit vielen neuen Vokabeln und auch zeigt er mir, wie geschrieben wird. Erst hatte ich Schwierigkeiten, mir diese Zeichen zu merken, doch mittlerweile habe ich ein wenig Übung darin. Oft mussten Worte wiederholt werden, da ich Schwierigkeiten hatte, sie nachzusprechen oder sie mir zu merken.
Nun bin ich auf den Weg zurück zu meinem, naja, eher unseren, Zimmer, um mich hinzulegen. Ich habe das Gefühl, als würde mein Kopf rauchen, da er gefüllt ist, mit viel zu vielen neuen Eindrücken.
Als ich zurück im Zimmer bin, schlafen die meisten schon. Ein paar unterhalten sich noch oder starren einfach an die Decke.
Die letzte Fraktion schaue ich nur komisch an, doch dann schüttel ich meinen Kopf und steuer auf mein Bett zu.
Dort lege ich mich hin und sofort spüre ich, wie angenehm diese Betten doch sind. Auf jedenfall viel besser als der kalte Boden im Kerker. Schnell ziehe ich noch meine Klamotten aus, sodass ich hier nur noch in Unterwäsche liege und ziehe die Stoffdecke über meinen schlanken Körper.
Immer mehr fallen meine Augen zu und bevor ich es auch nur merken kann, bin ich eingeschlafen.
Der nächste Tag lief gleich ab. Aufstehen, anziehen und dann zum Training gehen. Da ich ein wenig im Verzug bin, muss ich in einem Raum daneben unterrichtet werden und das umso intensiver. Immer mehr Vokabeln muss ich lernen, mehr schreiben üben und auswendig lernen.
So auch der nächste Tag.
Heute ist es endlich soweit, wo das tanzen trainiert wird. Meine Aussprache ist mittlerweile gut und auch kann ich mir viele Vokabeln endlich gut merken. Zwar kann ich noch nicht perfekt sprechen, doch werde ich da einfach mehr üben müssen.
Jetzt stehen wir auf der großen Fläche. Die Tische und Stühle wurden zurück gerückt, damit wir mehr Platz haben. Wir stehen ein wenig versetzt, damit wir, wenn wir tanzen, uns nicht treffen oder verletzen.
Kurz schaue ich zu Jimin, welcher mehr als lernwillig aussieht. Seine Augen sind groß und rund, so wie immer, wenn ihn etwas interessiert und hört aufmerksam zu.
Leicht schüttel ich meinen Kopf und dann beginnt das Training. Der Trainer zeigt uns die Schritte vor und wir beobachten erstmal. Nachdem er fertig ist, fordert er uns heraus, es ihm gleich zu tun und schon setzen wir uns in Bewegung.
Immer wieder lasse ich langsam meine Hüfte kreisen und bewege meine Arme und Beine elegant dazu. Mein Blick ist starr auf den Trainer gerichtet, damit ich die Schritte ja auch richtig hinbekomme und nichts falsch erlerne.
Kurz blicke ich zu Jimin und kann erkennen, dass er mich komisch anschaut. Auch seine Bewegungen sind elegant und präzise. Diese Tanzart passt perfekt zu ihm und sein süßes aussehen lassen es nur noch schöner wirken.
In seinen Augen blitzt die Herausforderung und verwirrt hebe ich leicht eine Augenbraue.
Fordert er mich wirklich heraus?
Ich sehe dann wieder weg und achte nun konzentriert auf die Bewegung meines Körpers.
Ein kleines bisschen schneller übe ich die Tanzschritte aus und verbessere sie an Stellen, wo es noch ein wenig holpert.
Hin und wieder schauen Jimin und ich uns an. Mein Kampfgeist ist geweckt und ich nehme die Herausforderung nur zu gerne an.
Genervt ziehen sich Jimins Augenbrauen zusammen, als er sieht, dass ich besser bin als er.
Ich mein, natürlich bin ich besser. Glaubt er wirklich, er wird mich schlagen können?
Starr sehen wir uns in die Augen und üben. Ohne es zu bemerken kommen wir uns näher und stehen uns nun entgegen. "Du machst mir das mit dem König nicht kaputt!" Zischt er und schon beginnt er von vorne.
Noch immer sind unsere Tänze eher harsch, da wir es noch wirklich erlernen müssen, doch sind sie weit besser als von den anderen.
Leicht höhnisch lache ich. "Keine sorge, das habe ich nicht vor" erwidere ich und schon drehe ich mich einmal im Kreis und stelle ihm, natürlich unbeabsichtigt, ein Bein, sodass er fällt.
"Ups!" sage ich spitz, als der jüngere auf dem Boden liegt. Wütend sieht er mich an, packt meinen Fuß und zieht diesen weg. Dadurch verliere ich mein Gleichgewicht und komme daraufhin mit den Boden in Kontakt.
Arrogant grinsend hebt Jimin kurz seine Augenbrauen und steht wieder auf. Schnaubend hieve ich meinen Körper hoch und stelle mich aufrecht hin.
Schnell nehme ich meine Position wieder ein und wir tanzen. Immer wieder kommen wir aneinander, kneifen uns, sodass einer aus dem Rhythmus kommt oder das Gleichgericht verliert, beschimpfen uns, stacheln uns nur noch mehr an und blenden die anderen aus.
Jetzt gibt es nur uns. Potenzzielle Gegner, die gewinnen könnten. Gerade sind wir keine beste Freunde, sondern Feinde, die den anderen fertig machen will. Hart ausgedrückt, aber so ist es nunmal.
Ich bin wirklich gespannt, was der Abend morgen bringen wird. Wie der König wohl aussehen wird? Was wir dort alles machen müssen? Was sind überhaupt seine Kriterien? Ich habe keine Lust, morgen auserwählt zu werden. Am liebsten würde ich einfach auf meinem Bett liegen bleiben, nachdenken oder zu Jungkook gehen. Er scheint sich aber viel mit Taehyung rumzutreiben. Sieht man Jungkook, ist Taehyung nicht weit entfernt. Am besten würde ich mit Jungkook raus und die Gegend erkunden. Denn dazu hatten wir leider noch keine Gelegenheit zu. Oder ich würde einfach am Fenster sitzen und die Menschen draußen beobachten.
Sie von oben herab auslachen, da sie solche Drecksarbeit erledigen müssen. Zwar sollte ich nicht so groß reden, da ich nicht wirklich besser dran bin. Doch liebe ich es, Menschen zu necken und zu provozieren.
Oder ich denke über meine alte Heimat nach. Oh wie sehr ich sie doch vermisse. Wie es den anderen geht? Ich habe sie nicht mehr gesehen. Soweit ich weiß, haben sie nur uns Omegas mitgenommen. Aber was mit unseren Alphas, Betas ist, davon habe ich keine Ahnung. Wie sehr ich mir doch die Zeit zurück wünsche, wo wir alle lachend am Lagerfeuer sitzen und die ältesten uns alle möglichen Geschichten aus ihrer Jugend erzählen.
Und wie sehr ich Namjoon doch hasse, dass er es uns genommen hat. Das er unser Dorf zerstört hat. Deshalb werde ich es ihm nicht leicht machen. Er soll dafür leiden, für das, was er uns angetan hat. Oder auch, was er uns antut. Zwar wird es ihn wahrscheinlich nicht interessieren, da wir nichts weiter als Omegas sind, die ihm Kinder schenken, doch hoffe ich, dass ich irgendwas bewirken kann. Denn ich werde hier ganz bestimmt nicht lange den ruhigen, braven Seokjin spielen.
Ganz genau Kim Namjoon. Du 'ach so' großer König. Ich werde dich meine Rache spüren lassen! Ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich werde es tun!
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Huhu!
Noch ein Kapitel xD
Wer wird es wohl in das Bett des Königs schaffen?
Ob Jimin doch den König in seinen Bann ziehen kann, obwohl dieser nur Augen für Jin hat?
Lässt der König unseren Jinie wirklich so kalt, oder tut er nur so?
Bald geht es weiter!
Danke für die 330 Reads, und fast schon 100 Votes 🙈
Wörter: 1750
Geschrieben von: @BabyBunnyKook26
Dreamy & Bunny~
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