KAPITEL 11- Popcornregen, wichtige Anrufe und flauschige Louis'
Ich muss ihn vergessen und nach Vorne sehen.
Eine Ablenkung wäre gut... Aber für's Erste muss ja noch Zeit verbringen und das bis Sieben... Na toll.
"Sag mal, was hat dieser Ärzte Typ eben zu dir gesagt?", fragt Niall plötzlich und ich drehe mich zu ihm um.
"Ach... Er ist ein Arsch. Der hat mich dermaßen angegraben, das war schon widerwärtig... Außerdem ist er nicht mein Typ. Viel zu aufdringlich, meiner Meinung nach. Wieso fragst du?"
"Ach, nur so... Sag mal. Hast du nen Laptop hier oben? Dann könnten wir uns einen Film ansehen, oder so, nachdem wir das Zeugs eingeräumt haben...", fragt er und ich verneine, "Hör zu, da ich glaube, dass du mit deinem Bein sowieso nicht viel machen kannst... Wollen wir dann einfach runter gehen und mit dem Einrichten noch ein wenig warten? Zumindest so lange, bis du wieder ohne Krücken stehen kannst, oder?", schlägt er vor und ich überlege.
"Dachte ich auch... Aber jetzt runter wird schwierig-"
"Ich helf dir. Keine Ursache. Also? Wollen wir runter?", unterbricht er mich und ich nicke zögernd.
Niall geht vor mir mit den Nandos Tüten runter und hilft mir dann ebenfalls die Treppe runter, was sich als leichter herausstellt, als gedacht.
Anschließend stützt er mich bei der (verdammten, verfluchten, blöden) Treppe und dann gehen wir (ich stöckele mit den Krücken) vorerst in das Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch setze und darauf warte, dass Niall mit den Tellern und noch etwas zu Trinken aus der Küche zurückkehrt.
Wir verteilen das Essen auf die Porzellan Dinger und gießen uns auch noch etwas Cola- Bier ein.
Niall hat uns auch eine Decke geholt.
"Welchen Film wollen wir uns denn anschauen?", frage ich Niall und er grinst mich etwas gruselig an.
Also nicht so wie Joker aus Batman, aber auch gruselig.
Es ist so ein 'Ich hab eine Idee und ich weiß, sie wird dir nicht gefallen' - Grinsen. Ich hab irgendwie Angst...
"Du sagtest doch, dass du Horror Filme nicht allein verträgst, weshalb ich einen Horror Film vorschlage. Gegenstimmen? Nein? Dann ist ja gut!", spricht er schnell und hat schon die DVD eingeschoben.
"Okay, woher kennst du dich so gut mit unserem DVD Laufwerk aus?", frage ich ihn und Niall zuckt nur mit den Schultern, bevor er sich wieder neben mich in die Decke kuschelt.
Du musst ihn vergessen, Jasmine..
Er ist verliebt und du willst doch nur das Beste für ihn...
Meine innere Stimme hat Recht. Ich muss ihn vergessen und das so schnell wie möglich.
Ich darf nicht Gefahr laufen, ihm völlig zu verfallen und mich damit unnötig zu verletzen.
Moment mal... Gefahr laufen? Wie zum Kuckuck soll man denn Gefahr laufen? Sie kann sich doch gar nicht bewegen... Oder doch?
Das würde auch erklären, warum sie mich immer verfolgt!
Die Gefahr verfolgt mich!
Ob man wohl gegen Gefahr Anzeige erstatten kann?
"... JASMINE!", Niall fuchtelt wie wild vor meinem Gesicht herum und holt mich somit aus meinem innerlichen Disput.
"Was ist denn?"
"Ich hab dir gerade was gesagt... Hast du mir überhaupt zugehört?", fragt er und scheint dabei traurig zu sein.
"Nein, tut mir leid. Ich war in Gedanken und-"
"Schon gut, Jas", unterbricht er mich und lächelt mir leicht zu.
Es ist ein trauriges Lächeln verdammt.
"Es tut mir leid, Nialler... Sag es."
"Was denn?"
"Was du gesagt hast. Wiederhol' dich, bitte."
"Ach nein. Ist schon gut", winkt er ab, aber ich weiß ganz genau, dass es nicht gut ist.
"Wie du meinst...", gebe ich auf und kuschele mich, so gut es eben geht mit dem Bein, in die Decke.
Niall startet den Film und es ist einer dieser Filme, von denen man immer darauf gefasst ist, dass was passiert und sich so denkt: "Gleich kommt's... Gleich kommt's... Gleich kommt's..." und wenn es dann kommt, dann erschreckt man sich trotzdem.
Ja. Und ich sitze hier. Ich, als einer der tollpatschigsten Menschen des Universums. Tolle Mischung. Ich weiß.
xxx
"Aber Sie wollen doch nicht darein, oder Doktor? D- Da kam eben das Geräusch her", sagt eine dezent ängstliche Frau zu dem Doktor, der meint, einem seltsamen Geräusch im Keller nachgehen zu müssen.
"Wie doof kann man eigentlich sein und in den stockdunklen Keller zu gehen, wo ein seltsames Geräusch her kam? Jetzt mal echt!", kommentiert Niall und ich nicke einfach nur, während ich weiter Popcorn esse.
Ja, Niall hat eben welches gemacht, jedoch hab ich mir alles unter den Nagel gerissen. Selber Schuld, wenn er sich umdreht um sich die Fernbedienung zu schnappen.
"Ach Samantha! Seien Sie doch nicht so albern. Ich wette, es war nur eine umgefallene Probe, oder so etwas.", winkt der Doktor ab.
"Wetten, Sie haben Ihren Doktortitel gekauft? Das wäre eine plausible Erklärung dafür, dass Sie so dumm sind.", sage ich und Niall lacht schallend los, wobei er mich ansteckt.
Sein Lachen ey...
Allerdings holt uns ein spitzer Schrei wieder zurück und ich schaue zum Fernseher, wo dem lieben, doofen Doktor eine Pfeilspitze aus dem Hals ragt.
Als ich das sehe, erschrecke ich mich aus Prinzip und lasse dabei das Popcorn über uns regnen.
Dabei stoße ich einen spitzen Schrei aus, was wirklich ungewöhnlich für mich ist...
Das kann aber auch daran liegen, dass ich schon einen leicht hohen Intus Cola- Bier habe...
Neeeein... Oder doch?
Ich vertrage eben Horror Filme am besten angeschwippst. Verklagt mich! Obwohl, lieber nicht... Auf eine Anklage kann ich gut verzichten...
Aber wenn ihr schon mal bei der Polizei seid, könnt ihr auch gleich die Gefahr anzeigen!
"Jas alles gut?", fragt mich Niall und legt seine Hand auf meine Schulter.
"Ja, ja. Dankeschön... Ich glaub, ich bin einfach etwas beschwippst. Nichts Tragisches. Lass weiter gucken", antworte ich und richte meinen Blick von ihm.
Wenn ich ihn zu lange ansehe, dann kann ich ihn nie vergessen...
"... Jasmine? Dein Handy klingelt...", sagt Niall und ich hebe ab...
LIAM PoV:
Die verdammten Reporter haben Harry und Anne förmlich zerrissen!
Louis, Zayn und ich waren ja auch dabei, was mich jedoch sehr gewundert hat ist, dass Harrys und Jas' Dad nicht dabei war...
Aber dafür umso mehr Paparazzi und Fotografen.
Momentan sind wir mal noch in dem Auto, aber in vielleicht einer Minute müssten wir da sein.
Ich kann sogar schon das Haus sehen.
"Mum? Alles klar?", fragt Harry Anne, die abwesend aus dem Fenster starrt und schon die ganze Fahrt lang nichts gesagt hat.
"Ja, Schatz. Alles bestens...", antwortet sie und lächelt ihren Sohn kurz an, bevor sie wieder aus dem Fenster sieht.
"Sicher? Du bist irgendwie komisch...", hackt er nach, worauf Anne nur wieder verneint.
"Und wir sind da!", ruft Lou plötzlich begeistert und hüpft aufgeregt auf seinem Platz auf und ab.
Ich verdrehe daraufhin nur die Augen, während Zayn sich verzweifelt gegen die Fensterscheibe lehnt.
*IN DEM HAUS*
"Wirklich? Krass", höre ich Niall sprechen.
Anne wird von Paul zu Karol und James gebracht, wo, wie sich herausgestellt hat, auch Harry's Vater ist.
"Ja, ne? Hab ich mir auch gedacht. Aber das gerade mir sowas angeboten wird... Vor allem ist das eine echt große Sache... Was denkst du?", fragt Jas' Stimme, die auch aus dem Wohnzimmer kommt.
"Ich weiß es nicht... Mir hat noch nie jemand so ein Angebot gemacht... Da bin ich überfragt, Jas...", antwortet Niall und wir drei beschließen nun, zu ihnen zu gehen.
Die Beiden sitzen auf der Couch und Jas hat die Beine angezogen (so gut es eben mit dem Verletzen geht).
Niall sitzt im Schneidersitz neben ihr.
"Na ihr? Was ist los?", fragt Harry und setzt sich neben seine sichtlich verzweifelte Schwester.
"Es ist was passiert, Harold. Etwas, was mein Leben vollkommen verändern könnte... Und ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich machen soll.", antwortet Jas und lehnt sich gegen ihren Bruder, der wohl auch nichts versteht. Genauso wie ich.
"Was ist denn jetzt passiert, Jas?", fragt Louis und kniet sich vor sie vor das Sofa.
Zayn und ich machen es ihm nach und setzen uns ebenfalls vor sie.
"Eben hat jemand angerufen und gefragt, ob ich nicht Interesse an einer Austauchswoche in Paris habe...", antwortet sie und wir alle reißen die Augen auf.
"Wow... Das ist... Wow. Und was hast du geantwortet?", fragt Zayn.
Jas beißt sich auf die Lippe und vergräbt anschließend ihren Kopf in der Decke.
"Ich habe gesagt, dass ich es mir überlegen wolle und hab dann panisch aufgelegt! Ich bin so doof!", nuschelt sie wehleidig und kaum verstänglich in besagte Decke.
"Ach Quatsch. Jeder hätte so reagiert. Glaub ich...", versucht Zayn sie zu beruhigen.
NIALL PoV:
"Ich bin mir zu 89,96% sicher, dass ich auch so reagiert hätte.", verkündet Louis locker und alle Blicke wandern auf ihn.
"Wie zum Schokopudding bist du auf diese Zahl gekommen, Lou?", fragt ihn Jas.
Sie schaut ihn verwirrt an, bevor ihr Blick kurz zu mir huscht.
Aber gleich darauf richtet sie ihn wieder weg und schaut zu... Zu Liam? Was?
"Ich hab um ehrlich zu sein keine Ahnung... Aber jetzt hab ich Bock auf Schokopudding. Danke Jas!", antwortet Louis und Jas' schaut nun ihn an.
"Ich auch. Hazz? Haben wir welchen da?", fragt sie ihren Bruder.
Harry überlegt kurz, bevor er bejaht.
Irgendwie schafft es Jasmine vom Sofa aufzustehen und mit Lou in die Küche zu gehen.
Zurück bleiben Harry, Zayn, Liam und ich.
Und irgendwie haben wir alle keine Idee, was wir jetzt sagen sollen.
"Hazza! Wir haben doch keinen Schokopudding mehr! Geh welchen holen, bitte", kommt aus der Küche.
"Doch! Schau mal in der linken Schublade!", ruft Harry zurück und ein paar seltsame Geräusche und danach Gefluche ertönen, bevor Jas wieder etwas ruft: "Hab's!"
"NEIN! Das ist Joghurt, Harry!", meldet sich nun auch Louis.
Kopfschüttelnd seufzend geht Harry in die Küche.
"Und Nialler? Was habt ihr so gemacht?", fragt mich Zayn und setzt sich samt Handy neben mich.
Liam neben ihm dreht sich weg und widmet sich seinem Handy.
Ist er etwa sauer? Oder einfach nur eifersüchtig?
Ich red später mit ihm.
"Och wir haben erst Oben geschaut und dann doch gesagt, dass wir lieber nen Film sehen wollen.", antworte ich Schulter zuckend.
"Ihr habt also einen Horror Film geschaut?", fragt Liam konzentriert.
"Ähm... Ja. Woher weißt du das denn?", frage ich zurück und schaue ihn fragend an.
Liam zeigt nur auf das auf dem Boden verstreutem Popcorn. Und auf das auf dem Sofa... In meinen Haaren...
"Indizien, Nialler. Indizien.", antwortet er, ohne den Blick vom Handy zu nehmen.
"Aha...", erwidere ich und hole ebenfalls, wie Zayn jetzt auch, mein Handy hervor...
JASMINE PoV:
"Hier, Schwesterchen. Schokopudding.", sagt Harry und hält mir den besagten Gegenstand hin.
"Danke, Hazz", sage ich und lächele meinen eeeetwas genervten Bruder so süß wie möglich an.
"Kein Problem.", sagt dieser nun auch lächelnd und übergibt mir die Plastikhülle des Puddings, der sich ja darin befindet.
Eigentlich schon fies für den Pudding. Ich meine, er war sein ganzes Leben lang in einer Plastikverpackung und kaum konnte er kurz das Licht sehen, geht's für ihn direkt in meinen Magen, oder den anderer Personen, wie hier zum Beispiel, den von Louis.
Zusammen setzen wir uns an den Küchentisch und Louis holt uns grad noch zwei Löffel, ehe er sich auch wieder hin setzt.
"Gibt es eigentlich etwas Schöneres als Schokopudding?", frage ich zwischen ein paar Löffeln der besagten Substanz.
"Liebe", antwortet Niall, der nun in dem Türrahmen aufgetaucht ist und mich irgendwie seltsam mustert....
"Ich hätte jetzt gesagt, noch mehr Schokopudding, aber egal...", sagt Louis und nimmt noch einen Löffel.
"Moment mal... Liebe? Aaaaw! Unser Nialler ist verliebt! Wie süß!", ruft nun Zayn und wuschelt dem Iren durch die Haare, wobei ihm ein Popcörner (wird das wirklich so bezeichnet?) rausfallen und nun Bekannchaft mit dem Küchenboden machen. Vielleicht werden sie ja noch gute Freunde, bis Mum sie wieder weg saugt. Oder Harry...
"Warum kommt ihr jetzt eigentlich her? Wenn ihr glaubt, auch nur einen Löffel meines-", ich räuspere mich zwischen Louis' Drohung, "Unseres Schokopuddings ab zu bekommen, habt ihr euch geschnitten!"
"Geschnitten? Wo?!", frage ich eigentlich wirklich ernst gemeint, doch Louis, plus Niall und Zayn lacht los.
"Ach Jas... Meine Liebe, kleine, süße Jas. Das ist doch nur eine Redensart.", erklärt mir Louis und nun kommen auch Harry und Liam rein.
"Hab ich da richtig gehört, Lou? Meine Liebe, kleine, süße Jas?", fragt ihn Hazz und zieht die Augenbrauen hoch.
"Ach Hazza- Schnuggi. Sei doch nicht eifersüchtig, nur weil mich dein flauschiger Bandkollege als lieb, klein und süß bezeichnet.", werfe ich ein und lächele meinen Bruder an, was er nach einem genervten Seufzer erwidert und mir nur durch die Haare wuschelt, was meine Frisur nur noch mehr zerstört, als sie ohnehin schon war.
Juhu...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro