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Als die Jungs gegangen waren machte ich mich wieder auf den Weg zu Marc. Ich wusste ihm brannten Unmengen an Fragen auf der Zunge doch er war zu vorsichtig und gutherzig sie zu stellen. Ich konnte meine Eigenen fragen kaum beantworten also war das für mich um einiges entspannter.
In meinem Zimmer angekommen warf ich den Rucksack in eine Ecke und warf mich auf mein Bett. Entschlossen stand ich auf. Die Frage woher ich Andy kannte konnte ich nur dadurch klären ob er mich auch irgendwo her kannte denn ansonsten war ich einfach nur ein weirdes Fangirl. Ich lief in das an mein Zimmer angrenzende Bad und ging duschen. Das heiße Wasser war angenehm und ließ mich entspannen. Ich wusste nicht wie lang ich dort so stand aber irgendwann stellte ich das Wasser ab und zog meinen Bademantel an. Ich nahm die Kette die mir mein Bruder kurz vor seinem verschwinden gegeben hatte, sie war silbern und als Anhänger war ein schmuckhaft detailliert designtes Kreuz in welches ein Roter Stein eingearbeitet war. Ich nahm meine Kommunionskette ab und legte sie in das dafür vorgesehene Döschen. Die Kette die mein Bruder mir geschenkt hatte umlegend lief mir eine Träne über mein Gesicht. Ich erinnerte mich selbst daran wie ich vor 11 Jahren da stand und mir geschworen hatte die Kette nie wieder anzuziehen bis ich ihn finden würde. Vielleicht hatte ich ihn ja gefunden. Diese Hoffnung wollte ich nicht loslassen. Diese Hoffnung konnte ich nicht loslassen. Ich ging auf Ancestry.com um ein wenig an Nachforschungen zu betreiben. Da ich dort sowieso schon angemeldet war und als ich 9 war nach Infos über meinen Bruder gesucht hatte gab ich dieses Mal einfach seinen Namen ein. „Andrew Dennis Biersack, Vater: Chris Biersack, Mutter: Amy Biersack ehemals Cooper. Schwester: Adelaide Destiny Biersack auch Adelaide Destiny Cooper." ich starrte wie paralysiert auf den Bildschirm als ich einen Anruf von einer fremden Nummer bekam.
(A=Adelaide; CC; AB=Andy Biersack; JF=Jinxx;J=Jake; Ash)
A: Adelaide Cooper, mit wem spreche ich?
CC: mit einem Haufen spamcaller
A: Hey CC, was gibts?
CC: wollten wissen was du so treibst.
A: Nachforschungen. Stammbaum und so.
CC: Uhhhh, Für die Schule?
A: Ne, Privat. Hab nen Verdacht und versuche den zu widerlegen aber alle Quellen sagen das gleiche.
JF: Wasn?
A: Hi Jinxx. Ich hatte ein Deja Vu und jetzt versuche ich herauszufinden ob's nen Grund hatte oder einfach nur komisch war. Ist aber auch egal, was treibt ihr so?
J: Nix, es ist 00:50 Uhr also gehen wir vermutlich gleich pennen.
A: Fuck ich hocke seit 4 Stunden hier!
Allgemeines Lachen ertönte vom anderen Ende der Leitung.
Ash: Dann geh besser schlafen, wir sehen uns ja morgen sowieso.
Man konnte das grinsen durch die Leitung hören.
A: „KK, Gute Nacht Jungs!"
Ein einstimmiges „Gute Nacht" kam auch von der anderen Seite und ich legte auf. Mein Fokus legte sich wieder auf meine Nachforschungen: „Andrew Dennis Biersack, geboren am 26.12.1990 in Cincinnati, Ohio. Wegen Beruflichen Gründen seines Vaters nach San Francisco gezogen. Hat eine 6 Jahre jüngere Schwester." weiter las ich nicht. Ich wusste was dort stehen würde. „FUCK!" mein Zimmer war tontod wie ich es nannte. Ich hörte nicht was draußen vor sich ging, draußen hörte nicht was bei mir abging. Sicherheitsmaßnahme wegen meiner Bose Soundbar. Eine einsame Träne lief meine Wange hinunter. Wenn mum hier wäre. Sie hatte noch einige Jahre Kontakt zu meinem Bruder gehabt. Vor 5 Jahren brach auch der ab aber sie hätte mir irgendwie weiterhelfen können. Aus einer Träne wurden zwei, aus zwei wurden drei und irgendwann war mein gesamtes Gesicht von Tränen überströmt. Ich schluchzte und zog meine Knie näher an mich heran. CC schrieb mir:
CC: Du sollst schlafen gehen. Nicht da sitzen, wieso ist das Licht bei dir noch an?
A: Kann nicht schlafen, hab's versucht und dann angefangen weiterzuzeichnen. Und warum schläfst du nicht?
CC: Weil ich sichergehen wollte, dass du schläfst und Andy gerade angerufen hat weil er mit Steinen gegen dein Fenster wirft und du es nicht aufmachst.
A: Warum zur Hölle steht Andy vor meinem Fenster?!
CC: Er wollte mit dir reden und da er den ganzen Tag sowieso schon wie von der Tarantel gestochen ist und Hummeln im Arsch hat meinte ich, dass er wenn er dir was erzählen will er zu dir gehen soll.
A: Wow. Was hättet ihr gemacht wenn ich geschlafen hätte?
CC: Hättest du nicht, das wissen wir beide
A: True
CC: Ma hat du Andy auf?
A: ach so, ja
CC: dann bis morgen, Mini
A: Bis morgen, CC
Und schon legte ich auf, tapste leise nach unten und öffnete die Tür. „Andy!" schrie-flüsterte ich. Er reagierte nicht also nahm ich einen Stein aus dem Kies neben dem Weg und bewarf ihn damit. Volltreffer! Er kam zu mir rüber. Ich deutete ihm mir still zu folgen. Brav tat er wie ihm gehießen und folgte mir. Sobald die meine Zimmertür zu war fragte er was los war, da meine Augen total rot geschwollen waren. Ich schüttelte nur den Kopf und drückte ihm das MacBook in die Hand. Er laß was da stand. Sein Blick war überrascht, dann stolz, dann grinste er komisch und dann legte er es weg. „Also hast du darüber Nachforschungen betrieben." ich nickte still. „Hast du auch deswegen geweint." er blickte mich besorgt an. „Jain. Ich hab versucht die Theorie zu widerlegen weil es schon klingt wie aus einer Wattpad-fanfiction aber es waren zu viele Zufälle auf einmal und dann kam mir in den Kopf, dass meine mum gewusst hätte was Sache ist und-." meine Stimme brach ab. Er nahm mich in den Arm und strich mir beruhigend über den Rücken. Er roch nach zuhause mit ein wenig viel Zigaretten und Aftershave aber trotzdem lag der vertraute Kindheitsgeruch auf ihm. „Was hast du jetzt vor?" fragte er mich irgendwann. Er war locker mal zwei einhalb Köpfe größer als ich. „Dich fragen ob du diese Kette kennst" ich hielt ihm die Kette hin, „un ob das du auf dem Bild bist." ich hielt ihm eine Zeichnung von meinem Bruder und mir als wir klein waren hin. „Awwww, das war an deinem dritten Geburtstag. Wo du das Plüschpferd von mir bekommen hast." erneut stiegen mir Tränen in die Augen. Ich umarmte ihn einfach und weinte. Er erwiederte die Umarmung während ich ihn halb zerquetschte.
Nachdem wir uns ein wenig über die letzten Jahre unterhalten haben musste er los, meinte aber, dass wir die Konversation so bald wie möglich fortführen müssen. Kaum hatte ich mich hingelegt fiel ich in einen unruhigen Schlaf:
„So kleine. Das" die Gestalt deutete auf eine Vase welche auf dem Boden in Scherben zersprungen war, „wird dir noch leid tun!" der Geruch von Alkohol brannte sich in meine Nase und die Gestalt kam mir immer näher. „Stefan bitte." schluchzte meine Mutter, „Sie ist doch noch ein Kind!" „Fresse, Weib!" er war betrunken, er konnte nicht klar denken. Das redete ich mir immer weiter ein während ich immer näher an die wand rutschte. „Verständlich, dass der Vater der kleinen abgehauen ist. So ein Balg hat niemand freiwillig bei sich." Stefan, der neue Freund meiner Mutter, holte mit der leeren Jack Daniels Flasche aus und verpasste mir damit eine. Die Flasche zerbrach und einige der Scherben bohrten sich in mein Gesicht, eine blieb sogar in meiner Augenbraue kurz hängen ehe sie blutverschmiert auf den Boden viel. Er packte mich am Kragen und zog mich hoch. Bedrohlich funkelte er mich an: „Hör auf zu heulen du nichtsnutziges Gör und räum da hier auf!" sofort begann ich die Scherben aufzusammeln und schnitt mir dabei in die Hand. Eine der Scherben ließ ich in meiner Pullitasche verschwinden und ging dann alle Scherben entsorgen. „Und jetzt in dein Zimmer und wenn ich dich vor nächster Woche nochmal hier unten sehe dann kannst du nur hoffen, dass Gott gnädig ist und dir das Ende schenkt!" schnell sprintete ich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Ich würde nicht auf Gottes Gnade warten. Ich nahm die Scherbe und setzte an meinem Handgelenk an. Ich zog einen langen und tiefen Schnitt über meine Pulsschlagader und sah dem Blut beim laufen zu.
Ich schlug meine Augen auf und sah, dass es bereits hell draußen war. Ich kletterte aus dem Bett und nahm mir ein Schwarzes Strickkleid, eine schwarze Strumpfhose und eine Unterbrustkorsage. Im Bad welches an mein Zimmer angrenzte zog ich mich um und richtete mich. Ich zog einen schwarzen Eyeliner und trug schwarzen Glitzer als lidschatten auf. Meine Lippen waren auch schwarz geschminkt und ich trug einen Choker zu der Kette die ich trug was das nicht unvorhandene aber dezente Dekolleté meines Outfits betonte. Die langen Ärmel meines Kleides waren mir zu lang weshalb ich sie etwas ruffen musste. Ich schaute auf die Uhr und bekam einen Schlag: 11:59 Uhr und um 12 wollten die Jungs kommen. Schnell jagte ich die Treppe runter.
Erneut flog ich fast hin da ich kuschelsocken über der Strumpfhose trug und meine Hausschuhe unterwegs irgendwo verloren gegangen waren. Erneut fing Jinxx mich ab. Erneut lachten wir alle. „Hey." grinste ich. „Na Mini. Wieder auf Kamikaze Mission?" Ich grinste: „Immer doch." Ich begrüßte die Jungs alle mit einem Handschlag den wir uns gestern überlegt hatten, nur Andy bekam eine zerquetschende Umarmung von mir. „Ich war erst vor 10 Stunden hier Kleine." lachte er leicht. „Ich hab dich nach 12 Jahren wieder du Vogel. Lass mich mich doch freuen dich zu sehen." gespieltbeleidigt schmollte ich. „Ich freu mich doch auch." er wuschelte mir durch die Haare. „Habt ihr gefrühstückt?" alle nickten. „Trotzdem Kaffee?" wieder ein einstimmiges Nicken. Ich lachte und watschelte in die Küche während Marc weiter die Jungs empfing und mit ihnen ins Studio ging. Ich stellte die 7 Tassen Kaffee, Milch und Zucker auf ein Tablett und schnappte mir noch schnell einen Apfel bevor ich ihnen folgte. Den Apfel im Mund festgeklemmt klopfte ich, da die Tür schwer genug war, dass ich beim öffnen mindestens eine Tasse verlieren würde. Andy machte auf und nahm mir grinsend das Tablett ab. Ich nahm den Apfel aus dem Mund und schaute ihn wieder spielschmollend an: „Ich hätte das auch tragen können." er schüttelte nur leicht lachend den Kopf und stellte das Tablett auf den Tisch vor dem kleinen Sofa auf welchem ich mich direkt zwischen Ash und CC pflanzte und der Diskussion lauschte. „Über 5 Minuten werden die nicht im Radio spielen, dass muss euch klar sein. Vor allem die langsameren Songs." Bevor das eskalierte warf ich ein: „Läden wie Hot topic werden den Song trotzdem spielen was für Publicity sorgt und dann kaufen mehr Leute das Album gerade weil sie es nicht im Radio hören können. Also aus Fan-Perspektive." triumphierend blickte Andy Marc an: „Die Kleine hat recht." ich unterbrach ihn noch einmal: „Klar kommt es auf den Song an aber nur so rein hypothetisch, was haltet ihr davon eine Heavy-Single und diesen Sloweren Song als Single zu machen? Das öffnet ganz neue Türen weil dann mehr Gruppen auf das Album gespannt sind. Ich sag nur Metallica mit 72 Seasons: Lux Æterna, Screaming Suicide und If Darkness Had A Son haben alle drei ganz unterschiedliche Gruppen gefesselt. Das Album hat sich ein ganzes Jahr oben im Bereich der Top 10-15 Der Albumcharts gehalten obwohl Metal ein aussterbendes Genre ist. Daran sieht man wie es wiederbelebt wird und so mit den mehreren Singles einfach auch neue Leute dazu kommen können ohne direkt das komplette Album kaufen zu müssen." CC grinste mich an: „Wir haben hier eine Marketing Expertin." die Jungs nickten zustimmend. Marc grinste mich an: „Vielleicht sollte ich dich fest einstellen." ich lachte: „Ne aber danke, ich sehe die Welt gerne brennen." nun lachten wir alle. Meinen Apfel essend und an meinem Kaffee nippend hörte ich mir an was die Jungs da zusammenkleisterten und verdammt war es gut. Die song den Marc beinahe auf die Abschussliste setzen wollte war pure Gänsehaut! „Das muss eine Single werden!" rief ich sobald sie die Türen der Aufnahmekabinen öffneten. Sie grinsten. „Scheiß auf die Länge, der Song wird im Radio auf dauerschleife laufen. Sie werden vielleicht das Ende kürzen aber die erste Hälfte macht neugierig as hell!" ich war ziemlich gehyped von dem song. Oder, davon, dass ich mithelfen durfte. Die Jungs grinsten nur noch mehr. Vermutlich weil gerade mein Inneres Fangirl rauskam. Ich kritzelte etwas in meinen Block während die Jungs irgendetwas besprachen. Wieder einmal wurde mit einer Hand vor meinem Gesicht gewedelt. „Hn?" fragte ich als ich aufblickte. „Bald ist wieder Warped-Tour und wir wollten dich fragen ob du mitkommen willst." lachte Ash als er meinen Gesichtsausdruck sah. Ich war nicht in der Lage zu antworten. CC fügte noch ein: „Wir wollen dich zwar sowieso dabei haben aber Andy will seine Schwester doppelt mitnehmen." Andy verpasste CC einen Nackenklatscher nickte dann aber zustimmend. Ich nickte heftig noch immer nicht in der Lage irgendetwas von mir zu geben und sprang Andy mit einer Umarmung an.
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