Kapitel 3
Am Morgen werde ich von Joung Wook geweckt, der lautstark in mein Zimmer herein Platzt. Ich bin gestern vor ihm heim gekommen und habe mich nur noch in mein altes Zimmer geschleppt und mich dort schlafen gelegt. "Jihe, deine Stylistin ist hier.", erklärt mir Wook und ich schrecke leicht verwirrt auf. "Wer ist hier?", frag ich ihn noch halb schlafend. "Deine Stylistin, du bekommst deine Haare noch gemacht, bevor du zu StrayKids fährst.", erklärt mir mein Vater und ich klettere langsam aus meinem Bett raus. Noch immer verwirrt ziehe ich mir eine schwarze Bomberhose an und einen grauen bauchfreien Hoodie. So verlasse ich mein Zimmer und gehe ins Wohnzimmer, wo eine Frau mit kunterbunten Haaren steht und mich breit angrinst.
"Anyonghaseyo Violet Z, ich bin hier, um dir deine Extensions reinzumachen.", erklärt sie mir und deutet auf einen Stuhl. Schweigend setze ich mich auf diesen und lasse mir von der Frau eine neue Frisur verpassen. Diese ist um einiges länger als vorher. Es dauert eine Weile bis sie mir die Extensions ins Haar gemacht hat und danach hat sie noch etwas Farbe ausgepackt. Als sie endlich fertig ist, habe ich fast Hüftlange Haare, die ab der Schulter Ombremäßig in Lila runtergehen. Mit dieser Frisur ist es nicht zu übersehen, dass ich Violet Z bin.
Doch zufrieden mit den Haaren bedanke ich mich bei ihr und setze mich an den fertig gedeckten Frühstückstisch. Dort hat mein Vater mir eine Schüssel Reisbrei hingestellt, die ich genüsslich aufesse. Joung Wook ist vor einer knappen halben Stunde gefahren und hat mir kurz und knapp auf Wiedersehen gesagt und meinte, dass er sich bei mir melden wird. Somit schnappe ich mir noch eine schwarze Maske und eine weiße Baseballkappe. Zum Schluss schlüpfe ich in meine schwarzen Springerstiefel und verlasse mit meiner Handtasche das Haus meines Vaters. Meinen Koffer habe ich gestern im Auto gelassen, da ich ihn genau so heute wieder eingepackt hätte. Jae wird mich in knapp 20 Minuten erst abholen, somit beschließe ich einfach eine kleine Runde in der Gegend zu drehen. Mein Vater wohnt in einer etwas ruhigeren Gegend von Seoul und ich hoffe, dass die Maske und Kappe reichen, um zu zeigen, wer ich bin. Meine Haare trage ich offen und nach vorne verteilt, somit versuche ich zu verhindern, dass man mich schon von hinten erkennen kann. Der Vorteil gerade besteht darin, dass noch keine öffentlichen Fotos von mir vorhanden sind, wo ich meine neue Frisur drauf zeige. Somit hoffe ich einfach, dass ich unentdeckt bleibe.
Nachdem ich eine Weile durch die Gegend gelaufen bin, bekomme ich einen Anruf von Jae. "Jae, bist du schon da?", frag ich ihn und drehe mich um, um zurück zum Haus zu gehen. "Ja, ich habe geklingelt und niemand hat geöffnet. WO bist du?", fragt er mich und ich kann raushören, wie dieser etwas wütend darüber ist, das ich einfach weg bin. "Ich bin gleich da. Ich war eine kleine runde laufen.", erkläre ich ihm und ich kann ein Schnauben von der anderen Leitung hören.
"Violet ich dachte in den zwei Jahren hast du verstanden wie wichtig es ist, dass immer jemand bei dir ist!", meint er, etwas wütend und ich gehe noch einen Schritt schneller, als ich hinter mir das Getuschel zweier Mädchen mitbekomme. "Ich weiß Jae. Ich bin jetzt auch da. In Amerika, war das alles etwas anders als hier.", versuche ich mich raus zu reden und Jae lacht bitter auf. "Jihe, nur weil ich dort nicht bei dir war, heißt es nicht, dass Sumi mich nicht auf dem Laufenden gehalten hat.", erklärt er mir und ich komme neben ihm zum Stehen. "Du sollst mich in der Öffentlichkeit nicht so nennen.", flüstere ich ihm leise zu und erschrocken dreht sich Jae zu mir um. "Und du sollst mich nicht so erschrecken, das hast du damals schon gerne gemacht.", regt er sich weiter über mich auf und führt mich in den Wagen.
Jae kenne ich seit ich bei JYP als Trainee (Ausbildung zum Idol) angefangen habe. Er hat mich damals als Jihe kennengelernt und war mir zugeteilt. Er hat mich immer wieder gestärkt, wenn ich hingefallen bin und es nicht geschafft habe zu Debütieren. Wenn ich aus den Girls Gruppen rausgeflogen bin, weil ich einfach nicht hineingepasst habe. Er war wie ein Vater für mich. Trotz das ich meinen Vater jeden Tag im Entertainment gesehen habe, hat er sich nicht um mich gekümmert. Jae dagegen hat alles getan, um mir bei meinem Erfolg zu helfen. Somit hat er mit mir zusammen auch Violet Z erschaffen. Dies ist passiert, als ich wieder spät Abends vor meinem Tablett hing, um ein Live Konzert von Blue Z zu verfolgen. Er hat mich dabei erwischt und einfach mit mir geschaut. Dabei habe ich ihm erzählt, dass ich auch davon träume, als Solokünstlerin zu debütieren. Er meinte nur, dass ich das JYP sagen soll und doch auch einen pseudonym Name wählen soll. Somit sind wir auf die Idee von Violet Z gekommen. JYP hat dieser Idee zu gestimmt, jedoch muss ich Jihe für den Zeitraum, indem ich bei ihnen unter Vertrag bin, aufgeben. Ich soll nicht wie Pink Z und Blue Z eine Perücke tragen, sondern voll und ganz als Violet Z leben. Natürlich habe ich ihm damals zu gestimmt, da ich einfach mein Debüt endlichen haben wollte.
Nachdem wir die Rolle ganz ausgetüftelt haben, wurde bekannt gegeben, wer als neue Künstler von JYP debütieren. Als der Name Violet Z viel, ging ein Lauffeuer rum. Die Presse hat sich über mich hergemacht und wollte alles wissen. Der Name hat vor meinem ersten Song überall eingeschlagen. Ich war berühmt geworden, ohne etwas dafür tun zu müssen. Um so größer wurde der Druck, um meinen ersten Song. Wir haben noch härter an diesem und der ganzen Choreo gefeilt. Die ganze Show wurde noch größer auf die Beine gestellt, als wir am Anfang geplant hatten.
Ich habe eine Halle voll ausgebucht bekommen, dass zu dem Zeitpunkt nur einer der bekanntesten JYP Gruppe geschafft hat. Und ich habe den Fans nur einen eigenen Song geboten. Die zwei weiteren waren Covers von Pink Z und von Blue Z und noch das gemeinsame Duett der beiden habe ich gesungen. Nach diesem Live-Auftritt ging es für mich nur noch Berg auf. Ich habe Jae damals mitgenommen und Sumi hat zu uns beiden gefunden. Nach meinem ersten Album ging es für mich schon auf eine Welttour. Nachdem ich diese beendet habe, ging es zurück nach Seoul. Dort war es hart für mich weiterzukommen und ich habe nach zwei weiteren Alben habe ich beschlossen eine weitere Welttour zu starten und dieses mal in Amerika zu enden. Jae hat mich dieses mal nicht begleitet. Er hat eine Familie und wollte diese nicht verlassen. Somit war ich zwei Jahre ohne diesen in Amerika.
"Woran denkst du Jihe?", fragt mich Jae und fährt den Wagen durch die Straßen von Seoul. "Daran wie das hier alles angefangen hat.", mein ich nur und ich kann Jae leicht lächeln sehen. "Das waren noch schöne Zeiten.", erklärt er mir und ich beuge mich zu ihm nach vorne. "Willst du mir sagen, dass es jetzt nicht mehr schön ist?", frage ich ihn und er lacht leicht auf. "Die zwei Jahre in Amerika haben dir nicht gut getan, Jihe. Ich habe dich verfolgt. Jihe du hast dich dort zu sehr verändert. Du warst nie dieses abgehobene Mädchen, was du dort rausgelassen hast. Warum bist du nicht früher zurück gekommen, ich wäre hier gewesen.", erklärt er mich und ich lehne mich wieder nach hinten. "Jae, du weißt das ich meinen Vater aus dem Weg gehen wollte. Die zwei Jahre waren für mich so befreiend. Ich konnte machen, was ich wollte.", erkläre ich ihm und er schüttelt leicht seinen Kopf. "Anijo (Nein), das durftest du nicht. DU hast es einfach gemacht und Sumi hatte dich nicht im Griff. Sie musste in Amerika bleiben, weil sie dich nicht händeln konnte. Joung Wook hat nach einer Lösung gesucht, wie er euch trennen konnte.", erklärt mir Jae und ich schaue ihn leicht entsetzt an.
"Jihe bitte versteh das du übertrieben hast und das hier deine letzte Chance sein wird, um Violet Z zu retten. Joung Wook ist in der Lage Violet Z verschwinden zu lassen, das darfst du nicht vergessen. Also zeig dich hier von deiner besten Seite.", erklärt Jae weiter und fährt eine verlassene Landstraße entlang. "Jae? Ich habe Angst.", antworte ich ihm einfach auf seine Aussage und dieser schaut mich leicht verwirrt durch den Rückspiegel an. "Bichnada (Spitzname), du braucht keine Angst zu haben. Ich werde diesen Monat immer in deiner Nähe sein. Das hier wird schon klappen.", erklärt mir Jae und ich schaue ihn dankend an.
"Oppa (Anrede Frau zu älterem Mann), Gamsahabnida(Danke)." "mun-je eobs-eo-yo(Kein Problem), Jihe.", antwortet mir Jae und bleibt mit dem Wagen auf einem recht vollem Parkplatz stehen.
"Wir sind da, Violet. Du wirst beim Aufsteigen direkt gefilmt. Den Weg dort hoch geht es zu dem Haus, wo du mit den Jungs die nächsten Tage sein wirst. Begrüße Sie alle freundlich ja? Sei locker, aber nicht zu locker. Wir brauchen genug Material, also baue nicht zu viel scheiße.", erklärt mir Jae und deutet mir an auszusteigen. "Ich öffne dir den Kofferraum, den Koffer musst du selber da hochbekommen.", erklärt er mir noch und ich schaue ihn etwas ungläubig an. Jedoch tue ich dann was er sagt und als ich die Tür öffne, grinse ich mit dem breitesten Lächeln, das ich besitze in die Kamera direkt vor mir.
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