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Kapitel 3 - Teil 1

Kapitel 3

Seoul

Ein leises Klopfen riss den Polizisten aus seinen Gedanken. „Herein."

Eine schmalschulterige junge Frau trat ein, die glatten, schwarzen Haare ordentlich zu einem Dutt gebunden. Mit zwei langen Schritten kam sie zum Tisch und legte einen dünnen Ordner auf dem Schreibtisch ab.

„Herr Kang, die forensische Analyse und der medizinische Bericht von Herrn Kim Sehun sind da."

Kurz ließ Kang Jae-hun seinen Blick darüber gleiten, bevor er ihn hob und seine junge Kollegin ansah. Diese erwiderte Kangs gerunzelte Stirn mit einem Seufzen.

„Absolut nichts zu finden, der Tatort ist sauber, keine Chance. Auch die medizinische Untersuchung zeigt nur, dass Kim einen Herzinfarkt hatte. Die Vermutung liegt nahe, dass er aus Versehen das Regal umstieß und als er es auf sich zukommen sah dermaßen erschrak, dass sein eh schon anfälliges Herz einfach aussetzte. Die Kollegen geben an, er hätte sich an dem Tag sowieso unwohl gefühlt. Hätte seinen Kragen gelockert und dergleichen. Es wird schwer, etwas anderes als einen Unfall daraus zu machen. Die Überwachungskameras zeigen auch nur, wie Kim das Archiv betritt." Einen Augenblick begegneten sich die ratlosen Blicke der beiden Gesetzeshüter.

„Was machen wir jetzt?", fragte die Frau, „Denken Sie immer noch, dass Lim Hwang dahintersteckt?"

Mit einem selbstironischen Schnauben hob Kang auf die Akte hoch, die er seit einer halben Stunde anstarrte als spränge gleich das Armageddon aus ihr heraus. Seufzend ließ er sie auf seinen Tisch knallen. „Schauen sie sich die Akte an. Ich weiß, dass Lim Hwang dahintersteckt. Aber wir haben keine Beweise."

„Gibt es Zeugen? Ich habe mitbekommen, dass nach dem Vorfall noch jemand ins Krankenhaus gefahren wurde."

Kang antwortete nicht direkt auf ihre Frage. „Selbst wenn wir welche hätten", sagte er, „hätte Lim Hwang Kim Sehun sicher nicht selbst umgebracht. Was wir brauchen, sind BEWEISE. Beweise, die Abteilungsleiter Park gehabt hat. Beweise, an denen Kim Sehun dran war."

„Haben Sie sich angesehen, woran er zuletzt arbeitete?"

„Natürlich. Das habe ich als erstes gemacht. Aber niemand scheint zu wissen, an was er arbeitete. Alles was ich weiß ist, dass er Infos hatte, die er nur Park weitergeben wollte. Nur aus Abteilungsleiter Parks persönlichen Aufzeichnungen weiß ich überhaupt, dass Kim Sehun etwas wusste."

„Und der Killer wurde noch nicht gefunden?"

Kang schüttelte den Kopf. Sein Zeuge konnte kein Phantombild erstellen. Er hatte das Gesicht nicht gesehen, denn er hatte sich nicht getraut, den Kopf hinter dem Schreibtisch hervor zu nehmen.

„Frag doch mal seine Arbeitskolleginnen."

„Hm?" Kang hob den Kopf.

„Jae-hun", sprach sie ihn in vertrauter Weiße an, „Kim Sehun war reich und einflussreich und arbeitete jeden Tag mit einer Menge junger, hübscher Frauen zusammen. Vielleicht..."

Sie ließ ihren Satz unvollendet in der Luft stehen.

„Ahri, du bist genial!" Kang sprang auf und kam auf seine Kollegin zu, als wollte er sie umarmen. Dann allerdings bremste er sich. Verlegen streckte er ihr stattdessen die Hand hin. „Danke!", dann sprang er zur Türe hinaus.


Deutschland

„Ich bin so müde", mit zentnerschwer scheinenden Füßen schleifte sich Shin die kleine Treppe empor. Weil er kaum die Füße hob, war es nicht verwunderlich, dass er über die letzte Stufe stolperte. Sofie begann bereits schadenfroh zu grinsen, da fing er sein Gleichgewicht und richtete sich wieder auf. „Ich bin so müde, ich kann kaum stehen"

Mit zwei großen Bambi-Augen im Gesicht drehte sich Shin auf dem Absatz herum und sah Richtung Sofie, die leider den Haustürschlüssel in Gewahrsam hatte.

Diese lächelte amüsiert, zeigte jedoch keinerlei Verständnis. „Was ist denn auf einmal los? Als wir vorhin vom Krankenhaus kamen, warst du noch überhaupt nicht müde!"

Taes Mundwinkel rutschen so weit nach unten, dass sie seinen Unterkiefer schließlich mit sich zogen und er schlaff die Zunge raushängen ließ. „Jet lag", erklärte er wortreich. „Außerdem macht Bus fahren müde."

„Aha." Sofie quetschte sich unberührt an dem quengelnden Koreaner vorbei. „Zieh die Schuhe aus und wasch Hände bevor du dich hinlegst", ordnete sie an bevor sie aufschloss und mit sich die Einkaufstüten nach drinnen verfrachtete.

„Mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm...", begann Shin monoton und mit sehr viel Luft denselben Ton zu brummen. Er hörte sich an wie ein kaputter Plattenspieler und verschwand von diesem Ton begleitet im Bad um sich die Hände zu waschen. Für einen Augenblick kehrte Stille ein, als er die Türe schloss. Dann kam er wieder raus: „...mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmh!" „Hmpf!" Kraftlos ließ er sich auf das Sofa fallen.

„Hey, komm hilf mir, die Einkäufe einzuräumen!"

Also drücke er sich unter einem Ächzten wieder nach oben und schlurfte in die Küche, um Sofie beim Einräumen zu helfen. Auch wenn diese bei seinem Schneckentempo das meiste alleine machte.

„Bloß noch deine Kleider", trällerte sie als alles eingeräumt war. Es war als Aufmunterung gedacht, aber von einem schadenfrohen Grinsen begleitet, dass ihr bis zu beiden Ohren reichte.

„Mmmm...". Schwer blinzelnd ließ sich Shin ergeben auf den Boden plumpsen und begann in Zeitlupe seine Kleidung von den Einkaufstüten zu trennen. Anschließend drückte er sich mit schwerster Kraftanstrengung wieder nach oben. Zuletzt nahm er seine Wäsche und schlurfte – einen tonnenschweren Fuß vor den anderen setzend – ins Bad um den Wäschekorb damit zu bereichern. Noch mühsamer schleifte er sich anschließend wieder zurück ins Wohnzimmer.

Sofie musste lachen, als sie ihn beobachtete. „Hast es ja gleich zum Sofa geschafft," zog sie ihn auf, „Noch ganze fünf Meter, jetzt noch vier...... jetzt. Oh, nein warte! Jetzt! Nur noch drei Meter! Los Shin, du schaffst das!"

Er musste grinsen, behielt seinen Trott aber bei und bugsierte sich schließlich mit einem lauten Wummps auf das Sofa. Dort angekommen schnappte er sich Sofies sarkastischen Jubel ignorierend ein Sofakissen zum Festhalten und schloss noch im selben Moment die Augen.

Seine Beobachterin schüttelte den Kopf und machte sich daran, die bunten Taschen und Tüten einzusammeln, die den Boden bedeckten wie vom Tisch gewehtes Papier. Schon öffnete Tae wieder seine Augen. Wobei er seine Kumpanin, welche direkt vor ihm etwas aufhob, zu Tode erschreckte. „Güte, Shin!"

„Sofie?"

„Was?"

„Ich kann nicht schlafen."

„..."

Sie blinzelte.

„..."

Er blinzelte.

„Du bist manchmal echt unmöglich", schloss sie.


Träge setzte er sich wieder auf und reichte ihr die letzte, neben dem Sofa liegende Tasche.

„Kann ich dich mal was fragen?"

„Klar", sie nickte.

„Warum bringen Menschen einander eigentlich um?"

„Was?", perplex legte die den Kopf schief. „Was!?"

„Warum bringen Menschen einander eigentlich um?"

Shin hatte die Knie angezogen und nachdenklich in die Luft gestarrt, bis Sofie ihren Blick hob. Jetzt hefteten sich seine großen, braunen Augen ernst auf seine Gesprächspartnerin.

„Hm", sie legte die zusammengefaltete Tasche beiseite.

„Im Krieg manchmal, weil sie denken es ist ihre Pflicht oder weil sie dazu gezwungen werden. Entweder durch ein Gesetz oder durch Bedrohung ihres eigenen Lebens oder das ihrer Familie."

„Wann wird man zu etwas gezwungen?", wurde sie von seiner tiefen Stimme unterbrochen, „Wenn jemand zum Beispiel ein bestimmtes Zeil nur erreicht, wenn er einen anderen Menschen dazu tötet, wird er dann auch dazu gezwungen?"

„Hm", lächelnd leckte sich Sofie über die Lippen, bevor sie sich auf die Armlehne des Sofas neiderließ. Sie hatte schon immer Spaß an skurrilen Fragen gehabt.

„Es kommt auf das Ziel an, würde ich sagen. Wenn das Ziel ist, andere Leben zu...", sie unterbrach sich und starrte plötzlich in die Luft. „Jetzt sind wir bei der Frage: Ist es richtig, einen Menschen zu töten um zehn andere zu retten?" Bestimmt schüttelte sie den Kopf. „Nein, egal ob es moralisch ist oder nicht, man kann nicht davon ausgehen, dass man dazu gezwungen wird, oder?"

Sie drehte ich herum und plötzlich trafen ihre grau-blauen Augen wieder auf seine.

„Was ist Zwang?", fragte sie, nun ebenso tiefsinnig.

Nachdenklich zuckte Shin mit den Schultern.

„Wenn deine Karriere auf dem Spiel steht, wenn du etwas nicht machst. Und vielleicht auch deine Freiheit, bist du dann dazu gezwungen, etwas zu tun?", versuchte er es.

„Du hast ja immer noch die Wahl, es nicht zu tun, oder?"

Shin nickte.

„Dann ist es mehr eine Entscheidung als ein Zwang. Oder?", fügte sie zweifelnd hinzu. „Wie siehst du das?"

Fragend sah sie zu ihrem Gegenüber, allerdings war Shin in ein Schweigen gefallen.

„Und wenn du selber umgebracht wirst, wenn du jemand anderen nicht umbringst?", gab er schließlich von sich.

Einen Augenblick runzelte Sofie die Stirn. „Zum Beispiel?"

„Als Mitglied der Mafia oder als Auftragskiller oder so."

„Hm"

Wieder war es für einige Sekunden still.

„Ich glaube, man kann dann von Zwang reden. Aber von gezwungen sein, im Sinne von, man hat keine andere Wahl...", sie zuckte erneut ihre Schultern. „Aber wenn du so weiterdenkst... Kann man überhaupt gezwungen sein, einen Menschen umzubringen? Man kann sich immer einfach weigern, wenn man bereit ist, die Konsequenzen zu tragen. Wenn man weiß, dass es falsch ist oder wenn man das fremde Leben über das eigene stellt..."

Sich auf die Lippe beißend beschloss sie: „Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ich das gänzlich beurteilen kann. Ich war noch nie in so einer Lage."

„Hm", machte Shin. Sofie war sich nicht sicher, ob er ihr zustimmte oder nicht.

Doch er fügte nichts mehr hinzu. Stumm betrachtete sie ihn.

„Hast du noch Hunger?" Zögernd stand sie auf und ging Richtung Küche, „Dann mach ich Reis und Schnitzel."

Langsam, ganz langsam kehrte ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht zurück und er nickte.

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