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Kapitel 1 - Teil 2

Deutschland

V starrte auf den kleinen Spiegel, der neben der Türe aufgehängt worden war.

V. Nein. Yoon Shin.

Er seufzte und der dicke Kloß in seinem Hals, der sich nicht runterschlucken ließ, wurde noch ein Stückchen größer. Es war seltsam. Seit er aus dem Flugzeug in Stuttgart ausgestiegen war, fühlte er sich, als stecke er in der Haut eines anderen. Ja, er hatte Mundschutz, Sonnenbrille und Kapuze getragen. Ja, er war unter falschem Pass mit falschem Namen gereist und hatte sich nicht auffällig verhalten. Aber selbst als er außerhalb des Flughafengebäudes die Brille heruntergenommen hatte, war er gewesen wie Luft. Keiner erkannte ihn. Keiner hatte sich auch nur nach ihm umgedreht. Keine Kameras, kein Skript, kein Ablaufplan, dem er folgen musste, keine Direktoren, keine Bandmitglieder, kein BTS. Kein Kim Taehyung.

Wieder schluckte er. Seine Finger umklammerten den Griff seines Reisekoffers. Nicht seines Koffers. Yoon Shins Koffers. Aber das war gut, oder? Das hieß, dass der Zeugenschutz funktionierte.

Er sah auf das hohe Bett. Natürlich hatte er schon oft in Betten geschlafen, die nicht der koreanischen Art entsprachen. In Hotels. Auf Tourneen. Aber jetzt kam es ihm noch fremder und kälter vor. Er sah zu der großen Kommode, in welche er seine Kleidung einräumen sollte. Yoon Shins Kleidung. Seine Kleidung. In seine Kommode. In seinem Zimmer.

Zumindest für den Moment. Solange die nette Enkeltochter seiner Kontaktperson ihn hierbleiben ließ. Ihre Oma lag immerhin im Krankenhaus. Und jetzt hatte sie auch noch ihn an der Backe. Sein Bauch zog sich zusammen.

Plötzlich ging die Tür einen kleinen Spalt weit auf. Er hatte es gar nicht bemerkt.

Etwas Großes, Schweres schob sich langsam durch die Öffnung und blieb außer Atem vor ihm sitzen, als hätte es einen Marathon hinter sich. Ein blaues und ein weiß gewordenes Auge sahen ihm entgegen.

„Mau"

„Ach Draubi." Mit zittrigen Armen hob er den alten Kater vom Boden auf und setzte ihn neben sich aufs Bett. „Wer bin ich denn, huh?"

Plötzlich hörte er ein leises Klopfen und Shin zuckte zusammen.

„Äh, Shin?" fragte Sofie vorsichtig, die sich unbemerkt in den Türrahmen gestellt hatte, „Essen ist fertig."


Wer bin ich denn?, hatte er das gefragt? Neugierig beobachtete sie den noch fremden Koreaner, der lustlos in seinem Essen herumstocherte. „Tut mir leid, wir haben bloß noch die Reste aus dem Kühlschrank. Ich muss morgen einkaufen gehen."

Er sah hoch und lächelte. „Kein Problem", log er. Sofie roch die aufgesetzte Fröhlichkeit drei Meilen gegen den Wind. Aber auch das hatte Shin wohl bereits vermutet.

„Wie geht es deiner Oma?" fragte er, um vom Thema abzulenken.

„Ich weiß es nicht.", bekam er als Antwort, „ich bekam heute Mittag den Anruf, dass sie beim Treppe runterlaufen gestürzt ist und sich ein Bein gebrochen und eine Rippe geprellt hat. Man hat sofort operiert, seitdem ist sie wohl nicht wieder bei Bewusstsein. Die Arzthelferinnen rufen an, wenn sie aufwachen sollte. Dann bringe ich ihr ihre Sachen."

Shin nickte wieder. Hatte er keine anderen Gesichtsausdrücke?

„Und du... wohnst hier?" fragte er.

„Ich passe auf den Kater und das Haus auf, solange Halmeonis im Krankenhaus ist. So bin ich gleich da, wenn was ist und man kann unseren halbblinden, geruchs- und gehörsgeschädigten Traube nicht alleine lassen." Liebevoll sah sie zu dem steinalten Kater, der gemächlich aus seinem Futternapf fraß.

Sie wandte sich wieder an ihren Gast. „Als ich kleiner war, war ich oft hier, deshalb hab ich auch ein eigenes Zimmer."

Gedankenverloren betrachtete ihr Gegenüber die Butter auf dem Tisch.

„Shin?", schmunzelte Sofie, „Hast du mir überhaupt zugehört?"

„Ja!" rief dieser unvermittelt. Als er merkte, dass er sein aufgesetztes Lächeln dabei vergessen hatte, holte er es nach. „Und was machst du sonst?"
„Ich studiere Medizin.", argwöhnisch legte sie ihre Ellenbogen auf der Tischplatte ab.

„Und was ist mit dir?"

„Ich... Ich...", für einen Augenblick geriet ihr Gast ins Stocken.

„Ich...", seine Stimme begann zu zittern und versagte schließlich vollends.

Er schluckte.

Dann biss er sich auf die Unterlippe. So sehr, dass sie weiß wurde.

Seine Hände krallte er haltsuchend in seine Oberschenkel. „Ich..." probierte er es erneut.

Als er auch jetzt nicht weitersprechen konnte, senkte er die Augen schließend seinen Kopf.

„joesonghabn..."

Seine schwarzen, herabfallenden Locken verdeckten den Blick auf sein Gesicht.

„Hey", versuchte Sofie ihn zu beruhigen.

„Hey", wiederholte sie, als seine Schultern sachte anfingen zu beben.

Schnell stand sie auf und ging um den Tisch herum. „Hey, shhhh, alles gut."

Unschlüssig, wie sie ihm helfen konnte, legte sie sachte ihren Arm um seine Schultern. Auch wenn die Hände sein Gesicht verdeckten, konnte sie seine langen Arme zittern sehen.

Leises, zurückgehaltenes Schluchzen erfüllte den Raum.

„Hey", wiederholte sie sacht, „Alles ok."

Schließlich stand Sofie wieder auf und holte eine Packung Taschentücher vom Sideboard, die sie ihm hinhielt.

Er schien es nicht zu bemerkten.

„Hier", sagte sie nach einer Weile des Schweigens.

Noch immer nahm er seine Hände nicht vom Gesicht.

„Joesonghabnida", entschuldigte er sich erstickt, „joesonghabnida."

Entschieden schüttelte Sofie den Kopf. „Hör auf, dich zu entschuldigen. Es wär ja schlimm, wenn man hier nicht mal mehr weinen dürfte."

Da stoppte das Schluchzen. Zwischen den Fingern hindurch schielte er sie aus verweinten Augen heraus an.

„Hier," mit einer sachten Stimme hielt sie ihm die Taschentuchpackung unter die Nase, „Heul dich ruhig aus."

Shin schluckte und schluchzte gleichzeitig, was ein seltsames Geräusch von sich gab. Dann griff er vorsichtig nach einem Taschentuch. Er schielte immer noch zwischen seinen Locken hervor, als das Tuch mit seiner Hand unter denselben verschwand. Auf einmal schnäuzte er sich. So laut, dass Sofie zusammenzuckte.

Damit war es, als wäre ein Damm gebrochen. Er begann zu weinen, laut und aus vollem Herzen, als hätte er es eine lange Zeit zurückhalten müssen.

Leise saß Sofie neben ihm, hielt die Taschentuchpackung und strich ihm beruhigend über den Rücken. Nach einigen Minuten, in denen sich die Schachtel zusehends leerte, stand sie auf und stellte Shin einen Mülleimer hin.

Nach einigen weiteren Minuten ging sie dazu über, nur noch die Taschentuchpackungen nachzufüllen.

Irgendwann setzte sich Traube auf seine Füße, auf den Stuhl zu springen war ihm zu anstrengend. Nochmal fünf Taschentuchpackungen und eine gefühlte Ewigkeit später hörte das Weinen schließlich auf und ebbte zu einem Wimmern ab.

Sofie setzte sich mit einem Honig gesüßten Tee neben ihn und wartete, bis auch das letzte Wimmern schließlich verklungen war. Dann schob sie ihm die Tasse hin.

Ohne aufzusehen nahm er sie von Tisch und nippte daran.

„Besser?", fragte sie nach einem Augenblick der Stille neben ihm.

Langsam, wie in Zeitlupe, nickte er.

„Naw, komm her"

Sie stellte sich neben seinen Stuhl, nahm ihm die Tassen aus der Hand und ihn fest in den Arm.

Dabei versuchte sie auf sein Gesicht zu schielen. War es ok für ihn, dass sie ihn umarmte?

Sie spürte einen Druck an ihrem Unterarm. Als sie hinunterblickte sah sie, dass er ihre Arme festhielt.

„Gamsahabnida", flüsterte er heißer.

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