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Jisung
Neuer Tag, neues Glück.
Es war sehr früh am Morgen und die Sonne ging gerade erst auf. Die ersten Strahlen erleuchteten das Feld und tauchten die Blätter der Bäume in ein orangenes Licht. Es war ein wunderschöner Morgen und man bekam richtig Lust darauf an den Strand zu gehen. Naja, viel Entspannung und Spaß kam zwar nicht auf uns zu, aber es war schön mal etwas weg von allem zu kommen. Nach Chans Erzählungen war der Strand meist nicht oft besucht, da die Bewohner des Erdkönigreichs nicht ins Gebiet der Feuernation schwimmen wollten.
Während alles noch ruhig war und nur die Vögel laut zwitscherten, packten alle ihre Sachen zusammen und verstauten sie auf Yeongs Rücken. Die Echse war aus Sicherheitsgründen bei Jaebum und Youngjae untergekommen, weswegen wir sie gestern Nacht noch spontan holen mussten. Ich war aber echt glücklich sie wieder hier bei mir zu haben. Hoffentlich würde sie die neuen Mitglieder auch akzeptieren, immerhin sind jetzt zwei weitere Leute auf ihrem Rücken, die sie hin und her tragen muss. Der Weg zur Küste war auch nicht gerade kurz. 3 Stunden. Das hieß, dass Yeong ebenfalls zufrieden sein muss, sonst läuft sie uns keinen Meter.
„Habt ihr alles?", rief ich, als ich sah wie voll bepackt Yeongs Satteltaschen bereits waren.
„Felix und Changbin schauen noch durch, aber ich glaube wir haben jetzt alles", meinte Chan neben mir, der Yeong gerade sanft streichelte. Hyunjin stand ebenfalls neben mir, aber ging im Gegensatz zu Chan der Echse aus dem Weg. Die beiden Divas werden sich wohl nie verstehen.
Minho kam gerade aus dem Haus und drehte sich etwas weg, als er mich erblickte. Laut seufzte ich aus und drehte mich ebenfalls zu Yeong.
„Na dann. Leute! Wir müssen jetzt los!!", rief ich alle zusammen und half Hyunjin und Chan schon einmal auf die große Echse.
Nach und nach kamen alle hinzu und stiegen auf. Jeongin, Seungmin, Felix und Changbin folgten. Der Letzte war Minho und ich wollte dessen Hand nehmen, um ihn wie den anderen hoch zu helfen, doch er schlug sie etwas unsanft weg.
Er versuchte alleine hoch zu krabbeln, doch rutschte immer wieder an den glatten Schuppen des Tieres ab. Das stresste nicht nur ihn selbst, sondern auch Yeong, weswegen ich ihn zurückzog und hochhob. Meine Arme legte ich sanft in dessen Kniekehle und um dessen Rücken. Im Brautstil.
Durch einem Windstoß flog ich mit ihm hoch und sofort klammerte er sich fest an mich. Nur fester drückte ich seinen Körper an mich und landete auf dem Sattel der Echse.
Dort ließ ich ihn herunter und setzte mich vor ihn, damit ich lenken konnte. Yeong gehorchte für gewöhnlich nur mir.
„Dann mal los! Haltet euch fest, ja?", erinnerte ich die anderen und nahm die Zügel in die Hand, ehe ich sie anhob, Yeong aufstand und sich in Bewegung setzte. Es war echt etwas holprig. Besonders anfangs. Deswegen wunderte es mich gar nicht, dass Minho sofort seine Arme und Beine um mich schlang, um nicht zu fallen. Still grinste ich in mich hinein. Ich liebte es ihm so nahe zu sein.
Seine Hände griffen fest in mein Shirt und ich sah kurz hinter mich. Der Großteil hatte sich bereits an alles gewöhnt und entspannte sich etwas mehr. Minho wiederum hatte die Augen zugekniffen und traute sich gar nicht sie wieder zu öffnen.
Warte mal... hatte er Höhenangst? Ich meine, wir waren schon ein paar Meter über dem Boden und bei diesen wilden Bewegungen von Yeong war es gut vorstellbar, dass dort eine Angst ausgelöst wird.
„Min?", fragte ich ihn leise, aber trotzdem so laut, dass man es hören konnte.
Der Junge hinter mir nickte kurz und kniff die Augen weiter zusammen.
„Hast du Höhenangst?", fragte ich vorsichtig und legte einer meiner Hände auf dessen.
„Ein bisschen. Mir wird schnell schwindelig", gab er zu und atmete langsam aus. Dann war diese Reisemethode wohl alles andere als angenehm für ihn, trotzdem kämpfte er sich durch.
„Halt dich einfach an mir fest, okay? Dir kann nichts passieren", versprach ich und auch wenn er kurz zögerte, umarmte er meine Taille fest und legte seinen Kopf an meinen Rücken. Auch wenn er mich nur dafür nutze nicht vor Angst zu sterben oder vor Schwindel herunterzufallen, war ich glücklich. Ich wollte nicht, dass er weiterhin enttäuscht von mir war, aber ich wusste nicht wie ich es wieder gut machen konnte. Wie ich ihm zeigen konnte, dass ich ihn nicht nur mit ihm spielte, sondern begann ihm zu vertrauen und zu lieben?
.
Seungmin hatte mich mithilfe einer Karte durch die Wälder geführt und es waren nur noch wenige Kilometer, bis wir den Strand erreichen würden. Die Bäume wurden bereits weniger und die kalte Küstenluft wehte uns ins Gesicht.
Inzwischen glaubte ich, dass Minho an meinem Rücken eingeschlafen war. Keine Sekunde hatte er mich losgelassen. Er war echt wie ein stures, übergroßes Baby, aber wie es aussieht, stand ich auf diese Art Typen.
„Da! Da ist das Meer!!", hörte ich Felix glücklich quietschen und erwachte aus meinen Gedanken. Tatsächlich. Die blaue Horizontlinie war klar zu erkennen und hatte eine etwas dunklere Farbe als der Himmel über ihr. Etwas Vorfreude bildete sich in mir und ich konnte es kaum erwarten die großen Wassermengen nach Belieben zu bändigen. Ein Traum eines jeden Wasserbändigers.
Nur eine Viertelstunde später standen wir mit Yeong im Sand und blickten auf das weite Meer hinaus. Die Wellen plätscherten an den Strand und in der Ferne war das Schloss des Feuerlords zu sehen. Es war wie ein schwarzer Schandfleck inmitten dieses wunderschönen, klaren Paradies.
„Jo, das ist mega schön hier", meinte Seungmin übelst motiviert und sprang von Yeong ab, ehe er sich die Schuhe auszog und mit den nackten Füßen ins Wasser lief. Es war wirklich wunderbar hier. Ich freute mich fast ein bisschen darauf hier ein Lager aufzuschlagen und hin und wieder ein Bad zu nehmen. Ja, das war kein Urlaub, aber zwischendurch konnte man sich ja mal was gönnen.
Als auch der Rest absprang und den Strand etwas erkundete, weckte ich Minho, welcher etwas murmelte und sich streckte.
Ein paar mal blinzelte er und schien kurz verwirrt darüber, wo er ist.
„Guten Morgen, Schlafmütze", meinte ich leicht kichernd, woraufhin er mich einen kurzen Augenblick musterte. Seine Augen funkelten und sein Haar war durch den Wind verwuschelt. Ich spürte mein Herzschlag auf einmal doppelt so stark wie zuvor und schluckte.
Der Ältere ignorierte mich einfach und streckte sich einmal ausgiebig. Sein Blick wendete sich ebenfalls aufs Meer und ich erkannte das kurze Lächeln auf seinen Lippen. Er war auch mit Kleinigkeiten zufrieden und das machte diesen Jungen nur noch attraktiver für mich. Ich stand wohl auf den bad boy Typen mit der leicht schüchternen Aura und dem weichen Kern.
Er wollte absteigen, doch als er erkannte, dass wir immer noch auf Yeong saßen, wurde ihm wahrscheinlich wieder schwindelig.
Schnell nahm ich dessen Hand und sprang mit ihm herunter. Seine Brandwunden waren übrigens etwas verheilt durch die hervorragenden Heilkünste meines besten Freundes Hyunjin, also tat ich ihm nicht mehr weh.
Wir beide landeten sicher im Sand und Minho lief sofort auf das Meer zu. Ein einfaches „Danke" hätte gereicht.
Meine Wenigkeit packte erst einmal ein paar Sachen von Yeong, damit auch sie etwas Ruhe findet. Ich erwartete dabei gar nicht, dass mir die anderen halfen und betrachtete sie im Sand spielen, als wären sie Kleinkinder. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich schüttelte den Kopf. Was eine Bande ich mir da zusammengesucht hatte.
Irgendwann waren alle zumindest mit den Füßen im Wasser und ich war gerade dabei mich ihnen anzuschließen, als der Metallbändiger unserer Gruppe glücklich aufschrie.
„Ich habe eine mega coole Idee!", schrie er und zog somit die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Er stand etwas abseits von uns an einen der ungefähr drei Meter hohen Felsen. Was für eine soooo coole Idee konnte jetzt wohl kommen? Da er unsere Interesse geweckt hatte, gingen wir zu ihm.
Jeongin drehte sich freudig um, ehe er etwas aus dem Stein zog und in die Höhe hielt. Das war... eine Blume? Nicht nur ich schien sichtlich verwirrt, nein, auch die anderen schienen etwas verloren.
„Das sind Mujigae Blumen. Sie werden in warmes Wasser gelegt und danach kann man sie zum färben von Sachen nutzen.", meinte er energisch. Diese Erklärung machte das alles aber nicht wirklich verständlicher. Was wollte er denn mit diesen Färbeblumen?
„Ja,... und?", meinte Seungmin etwas genervt und kassierte einen Schlag auf den Hinterkopf von Hyunjin für seine motzige Art.
„Naja, man kann auch Haare damit färben und wenn wir Changbin die Haare färben, fällt er vielleicht nicht so auf", meinte der Jüngste etwas leiser, doch jeder hatte ihn gehört.
„Innie, du bist ein Genie!", meinte ich und nahm ihm sofort einer der Blumen ab.
„Das klingt irgendwie giftig, aber ich bin interessiert.", meinte Changbin lachend und betrachtete die Blume in meiner Hand kurz.
„Also sie heißen Mujigae Blumen, weil diese Blumen in jeder Farbe existieren, die im Regenbogen vorhanden ist. Manchmal gibt es auch schwarze und weiße, aber sie sind eher selten, aber so viele wie hier sind, wird man diese hier auch finden.", erklärte der Jüngere weiter und deutete auf die Klippen hinter sich.
In dem grauen Gestein wuchsen überall diese Gänseblümchen-ähnlichen Gewächse und ließen die kalte Felswand belebt wirken. Als hätte jemand mit bunten Farben an die Wand gemalt.
„Um ehrlich zu sein, ich hätte auch Lust auf eine neue Haarfarbe", sagte Min neben mir und zog die Mundwinkel hoch. Er wirkte wirklich glücklich heute und ich beschwerte mich nicht. Ich liebte sein Lächeln. Es wirkte so rein. Okay, ich schwärme zu viel.
„Na, dann sucht sich jeder die Blumen seiner Wahl und färbt sich die Haare wie er will", meinte Chan auch um einiges energischer als ich erwartet hatte. Warum waren alle so geil darauf neue Haarfarben zu testen?
.
Naja, auch wenn ich erst skeptisch war und gar nicht färben wollte, saß ich nun hier und ließ diese giftig aussehende Farbe in mein Haar einmassieren.
Changbin war bereits fertig und seine Haare waren dunkelrot, genau wie die Blumen, die er zuvor gewählt hatte. Komisches Zeug, aber es erfüllte sein Versprechen, also sollte ich mich nicht beschweren.
Damit es für die Feuersoldaten noch schwieriger wird ihn zu erkennen, hatten wir ihm einen Undercut geschnitten und auch wenn Changbin so gar nicht mein Typ war, ...verdammt, sah er heiß aus. Sagt das bitte nicht Felix. Er tötet mich.
Bis auf Seungmin und Hyunjin färbte sich jeder die Haare und woah, meine ganze Gruppe war echt heiß.
Chan färbte einen kleinen Teil seiner schwarzen Haare in einem knalligen rot, was ich ihm nicht zugetraut hatte, da rot die Signalfarbe der Feuernation war, aber es stand ihm echt perfekt.
Felix hatte als einziger schwarze Blumen gefunden und nutze diese natürlich. Eins musste ich sagen, dieser Junge konnte echt viel tragen. Die schwarzen Haaren standen ihm fast noch besser als die Blonden.
Jeongin und ich hatten die exakt gleiche Farbe gewählt. Blau. Tiefes Blau. Ich liebte diese Farbe einfach so sehr und als ich sie an Jeongin gesehen hatte, konnte ich gar nicht anders, als ebenfalls meine Haare in diese blaue Soße zu tunken. (bluesung is superior. change my mind.)
Und zuletzt war da Minho. Ich schwöre bei Gott, dieser Junge raubt mir irgendwann den letzten Nerv. Seine neue Haarfarbe stand ihm fast so gut, dass es mich aggressiv machte. Seine wie Porzellan helle Haut stach nur noch mehr hervor und seine Lippen wirkten noch rosiger. Die Blume, die er gewählt hatte, hatte die selbe Farbe wie Flieder nur gräulicher. Eins zu eins diese Farbe war nun in seinen Haaren zu erkennen und es war mir ein Rätsel wie er sein ganzes Leben lang Single war.
„Ji! Deine Farbe muss jetzt raus", meinte Jeongin aufgeregt und schnell rannte ich zum Meer, wo ich die Farbe auswusch und noch im Stehen meine Haare durch Luftbändigen trocknete.
„Oh mein Gott, Jisung... Ich dachte schon, dass Jeongin einfach hinreißend mit diesem blau aussieht, aber du toppst ja alles", hörte ich Hyunjin sagen und sofort wurde ich rot. Stand es mir so gut?
„Er hat Recht. Die Farbe ist echt wie für dich gemacht", schwärmte Felix laut und kassierte einen eifersüchtigen Blick von seinem Freund.
Aufgrund der ganzen guten Reaktion wich meine Aufmerksamkeit sofort zu Minho. Dieser betrachtete mich und hatte den Mund leicht geöffnet.
Wir starrten uns einfach aus der Ferne an. Keiner von uns konnte die Augen von dem anderen lassen. Es war so, als hätte uns der jeweils andere in seinen Bann gezogen.
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Hey :D
what's poppin?
Ich dachte, ich färbe allen mal die Haare, bc why not ;)
naja, keine Frage, aber spamt mal random k-pop iconic lines in die Kommentare... ich fange an: "if you pay me enough, anything is possible" und "your dogs speak chinese?!"~ Eric Nam
und jetzt, erzählt mir stuff, den ihr selbst mal gesagt habt... ich, als ich das erste mal boyxboy gelesen habe: "Das ist eine Gayschichte"... und das, hab nicht ich gesagt, aber meine beste Freundin und ich konnte nicht mehr vor lachen: "Ich wollte nen Film gucken und den gabs dann nur auf... katholisch! warte, bin ich lost?" (ja, bist du lmao)
naja, ich hoffe es hat gemundet und bleibt immer gesund :3
bye bye <3
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