~41~
Jisung
Als die Wachen kamen, verschwand ich schnell durch ein Fenster nach draußen. Hoffentlich kriegt der Kleine das erst einmal alleine hin. Erstmal suche ich nach Chan. Er soll uns da drin helfen, da doch ein paar mehr Wachen waren, als erwartet.
Die Wachen, die mich vorhin fast bemerkt hatten, musste ich fürs erste ausschalten, weswegen ich an den bewusstlosen Körpern vorbei lief. Was man nicht so alles tut, um unschuldige Personen zu befreien.
Hoffentlich war Chan auch etwas weiter gekommen und konnte ein paar Wache ausschalten. Natürlich nicht töten, sondern fürs erste außer Gefecht setzen.
Er musste irgendwo hier draußen sein. Da die Wachen das Gebäude im Kreis abliefen, wird Chan sich durchgearbeitet haben. Ich musste nur der Spur aus bewusstlosen Wachen folgen. Dazu musste ich erst einmal überhaupt welche finden.
Ich rannte um das Gebäude herum. Keiner kam mir entgegen. Es war verdammt still. War irgendetwas schief gegangen?
„Jisung!", hörte ich eine Stimme schräg über mir. Sofort sah ich auf und erkannte Chan, der an der Wand des Gefängnisgebäude lang hangelte. Was suchte er denn da?
„Chan? Was suchst du da oben?", fragte ich verwirrt und flog zu ihm hinauf. Ich war immernoch unsicher beim Fliegen, aber es wurde von Zeit zur Zeit besser. Ich landete neben ihm und hielt mich schnell fest.
„Die Wachen, die hier normalerweise um das Gebäude laufen und alles kontrollieren, wurden aufgrund eines Notfall beim Pausenhof fürs erste von dem Posten losgelöst.", erklärte Chan. Das erklärte die Stille natürlich. Wenn keiner hier war, hatten wir es vielleicht einfacher, die Gefangenen und Jeongin frei zu lassen.
„Pausenhof? Heißt das, das Hyunjin und Felix erfolgreich die Gefangenen auf ihre Seite gebracht haben?", fragte ich verwundert. Chan zuckte mit den Schultern und antwortete mit einem schlichten „Wahrscheinlich".
„Dann läuft bis jetzt ja alles nach Plan", stellte ich fest und musste zugeben, dass der Plan echt gut war.
„Drinnen sind trotzdem viele Wachen. Wenn wir Jeongin befreien wollen, müssen wir kämpfen und dazu brauche ich deine Hilfe. Alleine schaffe ich das nie", bat ich den Älteren um Hilfe und schenkte ihm einen bittenden Blick.
Der Luftbändiger zuckte mit den Schultern.
„Ich habe sowieso jetzt keine Aufgabe mehr, also klar, warum nicht", antwortete er und lächelte kurz.
Ich sah mich ein letztes mal um, bis ich die Hand hob und ihm symbolisierte, dass er mir folgen soll. Dies benickte er und folgte mir. Wir kletterten an der Fassade entlang und versuchten das Fenster zu finden, durch das ich schon vorher gekommen war. Dabei natürlich immer darauf bedacht ein Auge offen zu haben, um nicht entdeckt zu werden.
Eines musste ich über die Zeit des Trainings mit Chan feststellen... Luftbändigen war nichts für Leute mit Höhenangst. Ich habe zwar keine, aber manchmal habe ich schon so ein gewisses Gefühl von Unsicherheit in solchen Höhen.
Chan wiederum scheint sicherer denn je auf den Füßen zu stehen, als sonst auf dem Boden. Er war schon ein komischer Typ manchmal, aber das machte ihn halt zu dem besten Luftbändigungslehrer überhaupt.
Nach einer kurzen Weile hatten wir das Fenster gefunden und schwangen uns durch selbiges. Wie es sich für einen Luftbändiger gehört, landeten wir still und fast lautlos auf dem Boden der Etage.
Im Gebäude selbst herrschte Trubel und überall hörte man Schritte und Stimmen. Was war hier los?
Wir schlichen uns näher an das Geschehen und versuchten zu verstehen, was die Wachen sagten.
Vergeblich. Es war einfach zu laut. Egal. Wir mussten erst einmal zurück zu Jeongin. Traurigerweise liefen alle Wachen in diese Richtung und es war so gut wie unmöglich unentdeckt dorthin zu gelangen.
„Kämpfen?", fragte ich Chan.
„Kämpfen.", antwortete dieser leise.
Na dann mal los.
Jeongin
Immer mehr Wachen bewegten sich in meine Richtung. Die Wachen von gerade wollten mich schnappen, doch ich lief vor ihnen weg. Schnell war ich, denn wenn ich etwas über die Jahre gelernt hatte, dann war es das Weglaufen.
Aber natürlich kamen mir auch irgendwann Wachen entgegen und ich saß in der Klemme. Umzingelt von Feuerbändigern. Verdammt. Ich war hilflos. Wenn ich doch nur wüsste, wie ich besser mit dieser Kraft umgehen könnte. Es war unfair, dass alle Erfahrung hatten, aber ich nicht.
Sie grenzten mich weiter ein, bis alle nur noch einen Meter von mir entfernt standen. Ich versuchte irgendwas mit meinen Kräften zu machen, immerhin war das ganze Gebäude hier aus verschiedensten Metallen. Ein Traum für jeden Metallbändiger. Deswegen waren die Wachen auch so vorsichtig. Sie wussten, dass ich einen Vorteil hatte. Naja, was sie nicht wissen, ist, dass ich selbst keine Ahnung habe, was ich kann und was nicht. Könnte ich mir das zum Vorteil machen?
Einfach nur um den vielen Gegnern Angst einzujagen, legte ich meine Hand auf den Metallboden und sah mit dunkler Miene zu den Wachen auf. Zumindest hoffte ich, dass ich irgendwie gefährlich aussah.
Tatsache wichen diese Feuerspucker zurück und gingen in die Verteidigungsstellung. Lange könnte ich sie so aber nicht mehr aufhalten, da irgendwann auffallen würde, dass ich meine Kräfte nicht beherrschen konnte. Gerade hoffte ich einfach auf ein Wunder.
Langsam fuhr ich mit der Hand über die glatte Oberfläche des Bodens. Obwohl das Material verdammt kalt war, spürte ich, wie meine Fingerkuppen immer wärmer wurden, so als würde ich mit der Berührung eine Art Energie erzeugen. Irgendwann wurde diese Wärme unerträglich und ich wich schnell zurück und schüttelte die Hand etwas hin und her. Der Boden, wo meine Hand gelegen hatte glühte, als wäre er gerade tausende Grad heiß.
Ich war etwas verwirrt und sah meine Hand an. Das war doch nicht ich? War ich wirklich dazu in der Lage? Hatten Metallbändiger die Fähigkeit Metall schmelzen zu lassen?
Tatsache brannte sich ein Loch durch den Boden und das flüssige Metall tropfte hinunter. Man konnte durch das Loch den Flur unter uns sehen.
Die Wachen sahen sich an und gingen direkt auf Kampfposition.
„Wir haben hier einen Bändiger mit Gefahrenstufe 10... Bändigungsfähigkeit ist Metall, aber er scheint mehr zu können.", schrie einer der Soldaten.
„Der Avatar?!", fragte ein anderer und sah mit großen Augen zu mir, bevor er einen Schlag auf den Hinterkopf kassierte. Ich... der Avatar? Na, klar. Das ich nicht lache.
„Der neue Avatar ist Wasserbändiger und kann bis jetzt nur Luft als weiteres Element, Idiot.", meinte der wohl erfahrenere Soldat neben ihm genervt.
Lange Zeit über diese Bemerkung zu lachen, hatte ich aber nicht, da sie näher rückten und mich einkreisten. Ich schluckte und hob meine Fäuste amateurhaft.
„Habe ich da gerade Avatar gehört, obwohl ich nicht mal anwesend bin? Ist es nicht etwas unhöflich über jemanden zu lästern, wenn er gar nicht dabei ist?", sagte eine Stimme und kurz darauf flogen zwei Leute über die Wachen hinweg und landeten neben mir.
Ich sah auf und erkannte den Jungen von vorhin. Sein Name war Jisung, wenn ich mich recht erinnere. Er war der Avatar?!
Daneben stand ein weiterer Junge. Er kam mir auch bekannt vor. Wahrscheinlich einer seiner Freunde... Warte- doch, ich erinnere mich! Das ist der Typ, der versucht hatte mit mir zu flirten.
Gerade war seine Aura aber komplett anders. Ernst und kraftvoll. Seine Ausstrahlung haute mich irgendwie vom Hocker.
„Sorry für die Verspätung", entschuldigte sich der Avatar und im nächsten Moment griffen die Wachen schon die zwei an. Die beiden nutzen nur Luft. Das heißt der andere war ein Luftbändiger?
Beide kämpften wie Profis, während ich nur dahinter hockte und nicht wusste, wohin mit mir. Schon wieder war ich nur eine Last.
Um nicht selbst noch in den Kampf zu geraten und verletzt zu werden, krabbelte ich vom Geschehen weg und versuchte zu entkommen. Wohin ich musste, wusste ich nicht mehr genau, aber ich würde schon raus finden.
Irgendwie wollte ich den beiden zur Seite stehen, aber ich würde nicht helfen, sondern eher stören.
Ein weiteres Mal drehte ich meinen Kopf nach hinten und sah beide mit Schweiß kämpfen. Hoffentlich gehen sie nicht wegen mir drauf.
Schnell drehte ich mich zurück, doch krabbelte gegen etwas. Besser gesagt, jemanden.
„Wohin denn so schnell, Gefahrenstufe 10?", fragte ein männliche Stimme und ich schreckte auf. Sofort sprang ich zurück und landete auf meinem Hintern.
Vor mir stand ein Mann. Er war um die 40 und hatte ein ekliges Grinsen aufgesetzt. Er hatte einen leichten Bart und seine längeren, schwarzen Haare waren zu einem strengen Zopf hinten zusammen gebunden. Sein Auftreten machte mir etwas Angst. Seine Rüstung sah etwas anders aus, als die von den anderen Wachen. War er überhaupt eine Wache? Er wirkte nicht wie eine. Wachen sind normalerweise eher zurückhaltend, wenn es um Kämpfen mit Einzelnen geht, aber er schien keine Scheu zu haben. Vielleicht irgendein Gefängnisaufseher?
„Wie eine Stufe 10 siehst du aber nicht aus, Kleiner. Eher wie ein Kind!", lachte er und trat mir in den Magen, sodass ich etwas nach hinten fiel und mit dem Kopf am Boden aufkam. Ich zischte laut und schluckte die Tränen leicht weg.
„Ach tat das etwa weh?", meinte der unbekannte Feuerspucker und stellte einen Fuß auf meinen Bauch. Er verlagerte sein Gewicht auf selbiges und drückte seine Schuhe in meinen Magenbereich. Ein gequältes Grummeln verließ meinen Mund und ich versuchte mich irgendwie wegzudrehen. Unmöglich. Er war viel zu schwer und hatte mich komplett unter Kontrolle.
„Tzz, Schwächling", lachte er und beugte sich noch etwas herunter zu meinem Gesicht.
Seine Hände leuchteten hell und Flammen entstanden um seine Fingerspitzen bis hoch zu seiner Schulter. Er war eindeutig stärker als normale Wachen.
Was jetzt? Ich war so weit gekommen... Jetzt aufgeben, ist keine Option.
Er kam nur näher. Ich legte meine Hände flach auf den Boden neben mir und drehte den Kopf zur Seite.
Nicht wie zuvor begann meine Hand nach einiger Zeit heiß zu werden. Diesmal wurden sie sofort heiß und ich spürte wie der Boden unter meiner Hand zerschmolz. Zwar war der Schmerz unerträglich, doch er war mir lieber als zu sterben.
Der Typ baute nur noch mehr Flammen auf, bis fast sein kompletter Körper brannte. Er wirkte wirklich wie der Teufel höchst persönlich.
Was ich mir nicht ganz erklären konnte war, dass auch meine Hand immer wärmer wurde. Es brannte sich durch meine Haut.
Gerade wollte er alle seine Flammen auf mich losschießen, doch der Boden schmolz neben uns davon und ein Loch entstand, dass nur größer wurde. Das ganze flüssige Metall tropfte hinunter und landete auf dem Boden der Etage unter uns.
Der Typ lenkte nur eine Sekunde seine Aufmerksam von mir und sah geschockt neben uns. In dieser kurzen Zeit schubste ich seinen Fuß weg und stürzte ihn durch das durchgebrannte Loch hinunter.
Er konnte sich nirgendwo mehr festhalten und der Körper landete laut am Boden unter mir. Schnell krabbelte ich weg, um nicht selbst zu fallen.
!Little trigger warning, maybe etwas ew für manche!
Die warme Flüssigkeit des Metalls tropfte weiter und weiter. Der reglose Körper des Feuerspucker wurde mit dieser übergossen. Der ganze Körper begann zu dampfen und es brannte sich durch die Haut des Unbekannten. Das überlebt er im Leben nicht! Das war nicht geplant!
Ich wollte doch niemanden umbringen!!
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Hey :D
ich war schon wieder solange nicht aktiv... diesmal war es aber nicht meine Schuld... ich hatte Handyverbot und ich konnte somit nicht hochladen :(
als kleine Entschuldigung ist dieses Kapitel wieder etwas länger :D ab jetzt werde ich nun wirklich versuchen Montags und Freitags hochzuladen ^^
okay Frage für heute: 1. Welche war eure Lieblingsgruppe, die dieses Jahr debütiert ist? (ich gehe mit mcnd, ghost9 und p1harmony... aber treasure war auch so strong oof-)
2. was sind eure Lieblingsmusikgenres? (ich werde jetzt nicht k-pop sagen, weil k-pop für mich 1. nicht nur pop ist und 2. genau die selben genres hat wie andere Musik auch... also ich persönlich gehe mit edm (im Speziellen mit future bass :D), als auch rock und rap... it's just amazing)
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