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~101~

Jisung

Es herrschte absolute Stille und ich hörte nur aus der Entfernung sein leicht gequältes Ausatmen. Er versuchte sich sein Leiden nicht anmerken zu lassen. Typisch Feuernation.

„Keine Gefühle zeigen, sonst ist man ein Schwächling." Das hatte ich nur allzu oft von Minho zu hören bekommen. Schade nur, dass Weinen meist sogar helfen kann, doch das würde dieses Großmaul nie verstehen.

Ich musste wieder mit einer untypischen Attacke angreifen. Wie es aussieht, setze ich ihm mit diesen Überraschungsangriffen mehr zu, als dass ich mit meinen schwächeren Attacken angreife und erst dann meine stärkeren auspackte.

Ohne einen weiteren Gedanken an mein Vorgehen zu verschwenden, rannte ich los und mithilfe der Luft um mich herum, konnte ich mir mehr Antrieb ermöglichen.

Ich kam dem leicht gebeugten Körper näher und sprang im letzten Moment nach oben, sodass ich mich gut ein oder zwei Meter über ihm war. Er war momentan noch blind, also konnte ich machen was ich wollte, solang ich leise genug war.

Mit weiterem Luftantrieb sprang ich auf ihn herunter und drückte meinen Hacken in dessen Rücken. Ich konnte seine Wirbelsäule unter mir knacken hören und wie seine Knochen sich verschoben. Es tat zwar weh, aber würde keine Schäden verursachen. Trotzdem fiel der Feuerlord auf seine Hände und krabbelte nun mehr oder weniger auf allen Vieren auf dem Steinboden.

Nichts sehen zu können, erzeugt in dem Körper eines Menschen Panik und ein Gefühl von Hilfslosigkeit. Genau in dieses Gefühlschaos hatte ich meinen Gegner versetzt und in diesem schwachen Zustand werde ich ihm hoffentlich so sehr zusetzen, dass er kaum zum Zug kommt.

„Du elender Nichtsnutz! Kämpfe wie ein Mann und versteck dich nicht vor mir!", grölte er und drehte sich augenblicklich herum. Meine Augen weiteten sich kurz und ich erstarrte für einen Moment. Seine Augen waren immer noch in Eis gehüllt. Was dagegen tun, konnte er sowieso nicht. Würde er es mit Feuer schmelzen, würde er seine Netzhaut mit hoher Wahrscheinlichkeit verbrennen. Das wäre kontraproduktiv und das wusste er auch. Manchmal wünschte ich mir echt, dass ich einen dummen Gegner hätte, aber leider war der Feuerlord sehr schlau und lediglich vorlaut.

Er schnipste wieder mit dem Finger, so wie er zuvor bei Minho getan hatte. Nicht gut. Ich wusste ja bereits wie das ausgehen würde, wenn ich nichts unternehme.

Ich sah bereits, wie sich die ersten Funken zu Explosionen entwickelten, als ich eine große Steinmauer vor mir errichtete. Sie war nicht sonderlich dick, da ich in dieser kurzen Zeit nicht die Kraft hätte aufwenden können große Mengen an Stein zu bändigen.

Ich atmete einmal aus und wollte eine dickere Steinmauer aufbauen, doch da zerstörte die nächste Explosion bereits meine erste Schutzschicht und riss mich direkt mit. Verdammt, war er stark. Ich flog durch die Luft und mir wurde kurzfristig etwas schlecht, da ich so hin und her gewirbelt wurde.

Ich musste mich jetzt schnell wieder fangen, bevor ich wie Minho gegen eine Mauer geschleudert werde. So griff meine linke Hand nach meiner Rechten und ein Wirbelsturm entstand um mich herum. So konnte ich den Luftstrom welcher mich nach hinten katapultierte, umlenken und mich selbst wieder in eine sichere Ausgangspostion bändigen.

Danach landete ich wieder am Boden und atmete einmal auf. Diese Schnips-Attacke machte diesen Kampf echt kompliziert für mich. Das war wohl das Problem, wenn man Feuer als einziges Element nicht bändigen konnte. Dazu kam, dass mein Hauptelement Wasser war, was das genaue Gegenteil von diesen heißen Flammen war.

Das Gleiche gilt aber auch für ihn. Das Problem war nur, dass hier kaum Wasser war.

Die Frage war nun, sollte ich aus der Ferne kämpfen oder den Nahkampf eingehen? Feuerbändiger waren für gewöhnlich Nahkämpfer, aber ich traute dem Feuerlord zu, dass auch er aus der Ferne kämpfen könnte.

Ach, egal. Ich werde vorerst aus der Ferne kämpfen und dann in den Nahkampf übergehen.

Ich trat mit dem Fuß auf den Boden, was zur Folge hatte, dass mehrere Steinsäulen aus dem Grund unter dem Feuerlord auftauchten und ihn ziemlich hart trafen. Diese Säulen ließ ich gute fünf Meter in die Höhe wachsen und auch wenn ich nicht viel sehen konnte von hier unten, bildete ich um jedes seiner Gliedmaßen eine Steinfessel, welche ihn am Boden festhielt. Sie ähnelte denen, die ich auch zuvor bei Minho genutzt hatte.

Als ich merkte, dass der Feuerlord zum Großteil bewegungsunfähig war, nahm ich Anlauf und sprang in die Höhe, wo ich dank Luftbändigen auf die Erhöhung fliegen konnte. Dort strampelte der Feuerlord am Boden und konnte rein gar nichts ausrichten. Seine Hände und Füße waren fest gekettet, sodass er fürs erste auch nicht Feuerbändigen konnte. Die Tränenflüssigkeit war immer noch teilweise festgefroren. Es würde mich nicht wundern, wenn das nicht noch langzeitige Folgen haben könnte.

Nun stand ich vor ihm und ballte meine Fäuste. Seine selbstverliebte Art und diese Grausamkeit in seinen Augen machte mir Angst, doch im selben Moment wollte ich ihm so hart eine in die Fresse schlagen. Diese Person vor mir hatte einen ganzen Krieg angezettelt, mit der Überzeugung, dass sein Element das Stärkste ist. Damit hatte er schon tausende Menschenleben ausgelöscht und vielen weiteren das Leben zerstört.

Ich biss die Zähne zusammen und bändigte eine Art Steinhülle um meine Hände, welche so flexibel wie Handschuhe waren. Danach beugte ich mich über ihn und sah in dessen roten Augen, welche mich unter der dünnen Eisschicht musterten. Er zitterte vor Zorn und ich sah aus dem Augenwinkel, dass er unter meinen Steinfesseln mit Feuer versuchte sich frei zu bändigen. Tja, Stein brennt nicht und schmelzen wird es auch nicht so schnell.

Was ich dann tat? Ich tat das, was ich schon so lange tun wollte.

Meine versteinerte Faust traf seine Wange hart und ich hörte seinen Kiefer einmal knacken. Ebenso flog ein Zahn in die Richtung in welche ich meine Faust geschlagen hatte. Ich war eigentlich kein Kämpfer, der auf hundertprozentige Armkraft ging, aber ihn k.o. zu schlagen, erschien mir logisch.

So schlug ich immer wieder auf ihn ein. Einen groben Schlagen auf die linke Gesichtshälfte und dann wieder ein dröhnender Hieb gegen dessen rechten Wange. Dabei war ich schnell und ließ ihn nicht mal zu Wort kommen. Sein Gefasel war sowieso nur nervtötend und bedeutungslos.

Ich stecke meine ganze Ausdauer und Wut in diese Schläge. Die Gewichte an meinen Unterarmen machten diese Schläge für mich ebenfalls extrem schwierig und meine Muskeln brannten bereits. Mein Atem war unruhig und ich verschluckte mich an meiner eigenen Schlucke, doch aufgeben war keine Option. Ich würde so lange auf ihn einschlagen, bis er bewusstlos war.

Irgendwann bemerkte ich, dass der Feuerlord unter mir ruhiger wurde und sofort verharrte ich in meiner Position. Kein Zucken kam von ihm und seine Augen waren geschlossen, während das Blut aus seiner Nase und seinem Mund geflossen kam. War er schon alle?

Komplett außer Atmen ließ ich die Arme sinken und betrachtete den reglosen Körper unter mir. Irgendwas in mir vertraute diesem Anblick nicht. Kein so mächtiger Bändiger und Soldat würde sich so schnell ausknocken lassen, oder?

Ich bändigte das Stein um meine Fäuste zurück und griff mit meinen Fingern nach seinen Augen, um dessen Lider nach oben zu drücken. So wollte ich sehen, ob er bereits bewusstlos war oder es nur vortäuschte. Mein Zeigefinger drückte sein bewegliches Lid nach oben und die Augen meines Gegners sahen mich emotionslos an. Das wirkte ziemlich bewusstlos auf mich, wäre da nicht ein Problem. Seine Augen waren nicht mehr aus Eis. Sie waren wie zuvor und in dem Moment, wo ich das realisierte, war es bereits zu spät.

Zwar wollte ich mich entfernen, doch dafür war es schon viel zu spät. Die Steinhandschellen schmolzen dahin und sein ganzer Körper begann zu glühen. Verdammt, ich hätte ahnen müssen, dass der Feuerlord noch ein Ass im Ärmel haben musste. Kein so starker Bändiger würde sich von einem Wurm wie mir niederschlagen lassen.

„Stirb!", hörte ich eine tiefe Stimme und das Blut gefror in meinen Adern. Es war die Stimme des Teufels. Eine dunkle und mächtige Stimme aus der Hölle. So klang dieses Wort aus dem Mund des Feuerlords.

Stirb?!

Vor Schreck stolperte ich zurück und meine Knie schlotterten vor Angst. Was sollte ich tun? Ich war am Ende des Tages auch nur ein Mensch und hatte Furcht! Ich will doch niemanden von meinem Team enttäuschen, nur weil ich Schiss hatte... doch,... ich hatte einfach nur noch Panik. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein Kopf war überfordert mit allem und schien keinen logischen Weg zu finden.

Der Feuerlord stand auf und brannte am ganzen Körper. Ein erschreckender und gespenstischer Anblick, welcher sich vor mir auftat.

Sein Bändigerzustand. Der Bändigerzustand von mir damals war schon stark, doch ich war noch nicht so erfahren und nur ein Jugendlicher, während er ein sehr erwachsener und mächtiger Bändiger war. Wie sollte ich das überleben, wenn selbst ich damals alles um mich herum auslöschen hätte können?

Gerade als mir die Lage so richtig bewusst wurde, breitete sich das Feuer des Feuerlords aus und eine riesige Explosion entstand. Unfähig überhaupt ein Glied zu rühren, nahm mich das Feuer mit und stieß mich nach unten. Alles um mich herum brannte. Überall wo ich hinsah: Feuer. Die Flammen loderten wie das Fegefeuer in der Hölle.

Ich würde lügen, wenn es sich nicht auch so anfühlen würde. Mein Körper verbrannte. Das Feuer, welches mich wegdrückte, röstete mich.

Ein Schrei verließ meine Lunge, während ich nur immer und immer weiter fiel. Wohin flog ich eigentlich?!

Jisung! Wach aus deiner Schockstarre auf und tu etwas, bevor du zum Grillspieß wirst!

Mein Körper starb aufgrund der Schmerzen gefühlt, doch meine verbliebene Kraft ließ das Adrenalin durch meine Adern schießen. So war es mir möglich die verbliebene Luft um mich herum zu nutzen und die Flammen von mir weg zu pusten. Meine Sicht war nun wieder etwas besser und ich musste mit erschrecken feststellen, dass der Feuerlord mit dieser Explosion gerade das ganze Schloss des Erdkönigs zerstört hatte. Alles war von eine auf die andere Sekunde einfach verbrannt und nur noch die verkohlten, schwarzen Überreste waren zu sehen.

Eine Explosion... hatte diese Zerstörung verursacht?! Wie sollte ich dagegen ankommen?

Warte mal...

„Minho!", schrie ich sofort, als mir auffiel, dass ich Minho dort oben, nur wenige Meter von seinem Vater zurückgelassen hatte. Nein! Diese Explosion hatte er doch niemals überlebt! Selbst ein Feuerbändiger kann gegen diese Hitze und Stärke nicht immun sein.

Meine Wenigkeit landete äußerst unsanft am Boden des Marktplatzes, wo ich die Augen aufgrund des Aufpralls kurz schließen musste. Mein Rücken war alles andere als sanft aufgekommen. Auch wenn ich den Schmerz nicht wirklich spürte, war mir bewusst, dass ein paar meiner Rippen dabei gebrochen sein mussten.

Doch so sehr ich mir um meinen Zustand sorgen machen wollte, war nur eine Person in meinem Kopf. Lee Minho! Bitte sag mir, dass du noch lebst!

Mit letzter Kraft versuchte ich mich aufzusetzen und mehr zu erkennen. Vielleicht könnte ich Minho so ausmachen, doch meine Sicht war verschwommen. Meine Augen brannten. An sich brannte alles an meinem Körper. Mein körperlicher Zustand war nun ähnlich schlimm wie der von Minho zuvor. Das Einzige, was mich bei Bewusstsein hielt, war die Angst, die Unwissenheit, die Panik, die Kraft und mein starker Wille alle vor dem Schlimmsten zu bewahren. Doch... war mir das überhaupt noch möglich?

Der Feuerlord war im Bändigerzustand, während ich kurz davor war einfach umzufallen und nicht mehr aufzuwachen. Gerade sehnte ich mich ebenfalls nach dem Bändigerzustand, doch es passierte nichts mit mir.

Schwach stand ich da und sah komplett verloren nach oben, wo der Feuerlord als großer Schatten vor den Flammen stand. Seine strahlend roten Augen beobachteten mich aus der Ferne und mir fuhr ein kalter Schauer über den Rücken. Was sollte ich jetzt tun? Er hatte tausende Vorteile und war um einiges stärker. Dazu kam, dass Minho immer noch nicht wieder aufgetaucht war. Alles in mir hoffte gerade, dass er das überlebt hatte.

Mit zittrigen Knien wich ich ein paar Schritte zurück und sah hinter mich. Könnte ich irgendwas in der Umgebung nutzen, was mir einen Vorteil in diesem Kampf bringen könnte?

Hektisch drehte ich meinen Kopf von links nach rechts, doch irgendwie fiel mir nichts ein. Das Blöde war, dass ich die umstehenden Häuser nicht beschädigen wollte, da immer noch Leute in diesen sein mussten.

Bevor ich mir mehr Gedanken über meine Umgebung machen konnte, sah ich wie der Feuerlord von dem brennenden Schlossdach sprang und auf mich zu flog. Diese Geschwindigkeit war nicht in Worte zu fassen, weshalb ich nur schnell zur Seite sprang und mich gerade so über den Boden wegrollen konnte, damit ich keinen Schlag verpasst bekomme. Er hatte mich nur haarscharf verfehlt. Wenn er weiterhin so schnell agiert, werde ich keine Chance haben. So schnell war ich in meinem Zustand nicht mehr.

„Machst du schon schlapp, mh? Eure Generation hat echt nachgelassen", lachte er und feuerte komplett aus dem nichts und ohne irgendeinen Plan Feuer auf mich zu. Schnell sprang ich hoch und wich den Flammen aus.

Okay, ich musste es schaffen ihn auszutricksen. Dazu sollte ich versuchen erst mal aus seinem Blickfeld zu verschwinden. Wenn er mich nicht im Blick hat, kann er mir auch nichts. Zumindest hoffte ich das.

Und so rannte ich einfach vom Schloss weg und in die engen, menschenleeren Gassen hinein. Dabei bändigte ich dünne Steinmauern um die Fassaden der Häuser, sodass sie zumindest vor dem Feuer geschützt werden. Ein Avatar musste an die Menschen denken und ihr Leben bewahren.

Meine Beine trugen mich durch die Straßen. Nach hinten umdrehen tat ich mich nicht. Das würde zu viel Zeit kosten und ich musste mich auf den Weg vor mir konzentrieren. Der Feuerlord war sowieso klar und deutlich zu hören, also konnte ich ihn auch blind ausmachen.

Natürlich konnte ich nicht ewig wegrennen, aber ich hatte einen Plan. So ganz sicher war dieser zwar auch nicht, aber er war das Einzige, was mir blieb.

„Wegrennen?! Das ist aber nicht sonderlich heldenhaft, findest du nicht?", hörte ich ihn rufen, während er seine Geschwindigkeit mit seinen Flammen boostete. Manchmal wünschte ich mir auch Feuerbändigen zu können.

Meine Wenigkeit rannte nur schneller und bog scharf in eine Gasse rechts von mir ein. Sie war mit vielleicht etwas mehr als einem Meter Abstand zwischen den zwei Hauswänden die schmalste Gasse, die ich bis jetzt hier gesehen hatte und noch etwas viel mir relativ schnell auf.

„Eine Sackgasse", murmelte ich und musste schwer schlucken. Das war es wohl erst einmal mit Wegrennen. Jetzt gab es kein Entkommen mehr. Ich musste mich dem Feuerlord gegenüber stellen.

Schnell drehte ich mich um, sah wie die größere Person in die Gasse einbog und eine Hand hob. Über dessen Handfläche entstand eine kleine Flamme, welche die dunkle Umgebung zumindest etwas erleuchtete. Seine von Ruß verschmutzte Haut schmückte sein Auftreten und ich stolperte vor Schreck einen Schritt zurück. Sein Anblick war mehr als nur gruselig. Er hatte ein echt widerliches Lächeln auf den Lippen und seine Augen waren weit aufgerissen. Seine Gesichtszüge wirkten nicht wie die eines normalen Menschen. Lag das an seinem Bändigerzustand?

„Schöner Ort hast du dir da ausgesucht für deinen Tod, junger Avatar", meinte er und trat immer näher. Wir werden ja noch sehen wer hier stirbt. Obwohl sterben sollte eigentlich keiner. Ich vermied es Leute zu töten. Mir reichte es, wenn ich ihn bewusstlos bekomme und er somit besiegt ist.

„Nicht wenn ich dich vorher erledige", krächzte ich und formte meine Hand zur Faust. Der Ältere vor mir lachte amüsiert und hielt sich leicht den Magen.

„Träum weiter, Junge. Dein körperlicher Zustand ist miserabel und wir wissen beide, dass ich diesen von jetzt auf gleich um 80 Prozent verschlimmern kann. Außerdem bist nicht nur du geschwächt, sondern das ganze Volk. Es mag vielleicht so wirken, als hättet ihr fast alle Luftschiffe unter Kontrolle, aber mit einem zweiten Heer rechnet ihr nicht, oder? Also gib lieber auf, Junge. Ihr habt keine Chance", meinte er so selbstbewusst, dass mir mein Frühstück fast wieder hoch kam. Was ein Ekelpaket. Trotzdem verunsicherten mich seine Worte etwas.

War wirklich die selbe Menge an Luftschiffen auf den Weg hierhin? Wenn ja, war es das wirklich mit uns. Unsere Abwehr war bereits zu sehr beschädigt. Sagte er das nur, damit ich Angst bekomme oder sollte ich ihm das glauben? Ich meine, zutrauen würde ich es ihm.

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Changbin

Ihr Vater wurde beim letzten Angriff auf das Erdkönigreich getötet, während seine Kollegen nur zusahen. Sie war ebenfalls dabei gewesen und niemand wollte ihr helfen, als ihr Vater am Sterben auf den Treppen des Palastes lag. Seit dem tut sie alles dafür, dass die Feuernation an Macht verliert. Dabei ist ihr egal, ob Leute sterben. „Ich werde genauso zusehen, wie sie zusahen, als mein Vater starb"... das waren ihre Worte", meinte Hyunjun und seufzte aus.

Yeji war also auf Rache aus, was?

Auch wenn ich es nicht sonderlich gut fand, dass sie ihre Wut und Trauer so abbauen wollte, wollte ich ihr helfen. Das heißt dann wohl, dass auch ich jetzt Leute, die sich noch in den Luftschiffen befinden mit anzünden werde.

Hyunjun war wohl ebenfalls hin und her gerissen, doch Yeji würde sich so oder so nicht aufhalten lassen, also sollten wir ihr einfach folgen und einfach die Luftschiffe in die Luft jagen ohne Rücksicht auf alles umstehende zu nehmen.

Hyunjun und ich nickten leicht, ehe wir aus unserem Versteck gekrochen kamen und auf das erste Luftschiff zu rannten. Yeji hatte sich hinter einem anderen versteckt und gab uns das Handzeichen den Angriff zu starten.

An der Unterseite der Schiffe, also in den Steuerzentralen sollte er irgendwo eingebaut sein. Ich würde einfach in diese Zentralen „einbrechen" und alles in Brand setzen, was nur geht. Irgendwann wird es sowieso mit einer Substanz in Berührung kommen, die entzündlich ist und dann fliegt alles in die Luft."

Das waren Hyunjun's Worte gewesen.

Ich gab also ein „okay" zurück und schlich mich um die graue Metallkasten herum, bis ich die Zentrale erreichte. Durch die Fenster war niemand zu sehen, also war wohl auch keiner in dem Schiff. Zumindest noch nicht.

Hyunjun und ich betraten das Luftschiff und sahen uns etwas um. Überall blinkten Knöpfe und die Schalter und Hebel waren in ihrer Position eingerastet. Es war also alles bereit um jede Sekunde loszufahren. Auch wenn es mir etwas weh tat ein solches Meisterwerk von Mechanik und Stärke zu zerstören, musste es nun mal getan werden.

Ich atmete aus und bändigte eine Flamme in meiner Hand.

„Also was soll ich zuerst anzünden, damit das Schiff auch wirklich in die Luft fliegt?", fragte ich Hyunjun neben mir. Seiner Aussage zu entnehmen, schien er ziemlich erfahren mit diesen Schiffen oder Technik im Generellen zu sein.

Der Junge sah sich im Schiff um und schien kurz zu überlegen.

„Planänderung", war das Einzige was ich ihn sagen hörte, ehe er sich von mir entfernte und nach etwas griff. Verwirrt sah ich in seine Richtung und machte das eben erschaffene Feuer aus. Was wollte er den jetzt noch ändern? Wir waren schon mitten in der Durchführung des Plans!

Ich sah, wie er einen Benzinkanister, welcher an der Wand befestigt war, an sich nahm und langsam verstand ich was er vor hatte.

„Mehrere Fliegen mit einer Klatsche, heh?", meinte ich und zog einen Mundwinkel nach oben. Auch wenn der Junge vergleichsweise schwach und zurückhaltend wirken mag, hatte er echt Grips. Vielleicht sollten wir ihn später in Team Avatar aufnehmen. Nicht nur ihn. Yeji auch. 

„Geh in die anderen Luftschiffe und besorge mehr von dem Benzin. Dann verschütten wir es auf den Boden zwischen den Schiffen und BOOM", erklärte er so schnell es ging und schien so aufgeregt und gestresst zugleich, dass er verlernte richtig zu sprechen.

Ich nickte, gab ihm einen Daumen nach oben und verließ das Luftschiff wieder, um in das daneben stehende zu laufen. Die Benzinkanister waren immer an der selben Seite befestigt, also war es ein Leichtes sie ausfindig zu machen. Auf diese Weise war es echt leicht die orangenen Kanister von der Wand zu nehmen und auf dem Boden und im Schiff selber zu verteilen.

Auch Hyunjun war ziemlich schnell und wir schütteten die stark ätzende Flüssigkeit in jede Ecke, die wir finden konnten. Yeji kümmerte sich derweil um die Luftschiffe auf der anderen Seit der Lagerhalle. Man hörte bereits die lauten Explosionen.

Das hieß aber auch, dass wir uns beeilen mussten, ehe die Soldaten die Explosionen mitbekommen und uns hindern wollen.

Ich eilte in das nächste Luftschiff und da war auch schon der erste Soldat, welcher auf der Suche nach uns war. Als er mich erblickte, feuerte er sofort einen Feuerball auf mich zu, welchen ich mit einer Feuerwand abwehren konnte.

Er kniff die Augenbrauen zusammen und wollte direkt nochmal ausholen, doch ich griff nach seinem Arm und drehte diesen etwas um. So brachte ich ihm etwas aus dem Konzept, konnte ihn umdrehen und konnte seinen Arm auf seinem Rücken pressen. Damit er sich nicht mehr bewegen konnte, drückte ich dessen Oberkörper auf den Einstelltisch der Zentrale und trat ihm einmal mit dem Knie zwischen die Beine.

Er knurrte und ließ sich etwas schlapp auf die Knie senken. Ein durchschnittlicher Soldat halt. Er war nicht stark, aber auch nicht schwach. Was den Kampf ohne Feuerbändigen anging, war ich ihm jedoch weit überlegen.

Und ein weiterer Benzinkanister gelang in meine Obhut.

Irgendwann hatten wir alles mit dem Benzin vorbereitet und jetzt hieß er nur noch ein bisschen anzünden und alles fliegt in die Luft. Hoffentlich hatten wir keine Stelle vergessen, sonst funktioniert die Kettenreaktion nicht so gut.

„Da sind die Unruhestifter!", hörte ich eine Stimme und sowohl Hyunjun als auch ich drehten uns schnell um. Die restlichen Soldaten waren von ihrer Besprechung zurückgekehrt und bekamen das Chaos nun auch mit.

Hyunjun trat einen Schritt zurück und wollte rennen, doch meine Hand griff nach seinem Arm, sodass er in seinen Bewegungen verharrte und mich ansah.

„Das sind zu viele! Wir sollte jetzt gehen", maulte er etwas, doch ich hielt ihm einen Finger auf den Mund.

„Lass sie für uns alles verbrennen", flüsterte ich zu ihm und grinste. Mein Blick richtete sich wieder nach vorne und ich sah die ersten bereits auf uns zu stürmen. Sie würden sowieso zuerst mit Feuer angreifen, also reicht es, wenn ich einfach mit Feuerkraft nach oben fliege.

Und so tat ich es auch. Ich sprang nach oben, gerade als die Flame uns erreicht hätten. So traf das Feuer nicht uns aber das Benzin unter sich, welcher sich sofort entzündet. Alles was danach passierte, konnte man sich wohl selbst ausmalen. Für die Feuernation war es ein großer Niederschlag, während es für Hyunjun, Yeji und mich wie ein Feuerwerk war.

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Ein kurzer Switch zu Changbin :D Hoffentlich kann sich noch jeder an seine Situation erinnern :3 Wenn nicht, dann könnt ihr gerne nochmal zu dem dazugehörigen vorigen Kapitel zurückgehen oder fragt einfach noch mal nach ^^

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