Part 3 Teil 5
Der vermutlich letzte Teil und der schmerzhafteste. Viel Spaß... :/
Zeitsprung. Casmiel hatte ein Gespräch mit Faolan McWaire doch dieser hatte seine Maske durchschaut und nun sitzt Casmiel in einer dunklen, engen Zelle
Achtung! Der Inhalt dieser Szenen kann verstörend und angsteiflössend wirken! Bitte lest nur weiter wenn ihr euch sicher seit das ihr sowas aushaltet!
Casmiel saß am Boden seiner ganz persönlichen Zelle.
Er hatte seinen Mantel verloren, seine Violine nicht mehr und ihm war äußerst langweilig.
Seit Tagen oder Woche saß er bestimmt schon in dieser Zelle. Cas hatte das Zeitgefühl verloren und er konnte nur hier rum sitzen und nichts tun. Er hasste Langeweile.
Seine Haare waren ein Krähennest, auch wenn er versucht hatte sie halbwegs zu pflegen und sie mit seinen Fingern zu frisieren waren sie verfilzt und ungewaschen.
Dunkle Ringe hatten sich unter seinen dunkelblauen Augen niedergelassen. Cas wollte nicht schlafen. Erstens verlor er dann immer mehr die Kontrolle, das Zeitgefühl und zweitens kamen da seine unterdrückten Gefühle zurück.
Er spürte die Angst, die er vor dem Tod hatte. Er spürte die Schmerzen in seinem Rücken und seine Kopfschmerzen, die inzwischen Alltag geworden waren.
Er fühlte die Sorge um seine Freunde, seinen Bruder. Er fühlte sein gebrochenes Herz, das er hatte seitdem Lynn ihn so verzweifelt angesehen hatte. Er fühlte alles. Heftiger und schmerzvoller als je zuvor.
Kurz gesagt: Casmiel Tripe sah einfach schrecklich aus.
Noch nie hatte er so ausgesehen, so müde, so fertig. Aber er trug noch immer sein allbekanntes Lächeln, das er nie verlieren würde. Nicht einmal wenn er vor seinen letzten Atemzügen stehen würde.
>>Wie geht es meinem verrückten Schatz heute?<< meldete sich eine Stimme neben ihm und ein seltsames Mädchen schwebte über ihm.
Sie hatte glänzende, braune Haare die wie das Holz einer Violine aussahen und ebenso braune Augen, die frech schimmerten aber zugleich auch eine atemberaubende Intelligenz in sich trugen.
Ihre Haut war blass, sowie auch Cas' Haut es war und sie sah gerade einmal aus wie vierzehn oder noch jünger.
„Mir geht es grandios, Dolores. Und wie geht es dir?" fragte Cas ruhig ohne seine geschlossenen Augen zu öffnen. Dolores' Besuche wurden langsam zur Gewohnheit.
>>Oh. Mir geht es auch gut, Darling. Ich rede gerne mit meinem eigentlichen Körper<< berichtete sie ihn doch der Sarkasmus triefte geradezu aus ihrer melodischen Stimme.
„Oh ja. Ich spreche auch gerne mit dir, Darling" meinte Cas nur seelenruhig und er öffnete seine dunkelblaue Augen um Dolores ansehen zu können.
„Wenn du nicht gerne mit mir redest was machst du dann hier?" fragte Cas sie und er legte seinen Kopf zurück an die Wand, an der er auch mit seinem Rücken lehnte.
„Cas. Ich bin dein Unterbewusstsein. Erstens kann ich nicht weg und zweitens hänge ich hier am seidenen Faden. Wortwörtlich" meinte sie nicht beeindruckt und tatsächlich hing Dolores mit einigen Fäden an Casmiels Rücken. Genau an der Stelle, an der Faolan ihm das Messer hineingestochen hatte.
„Wieso habe ich das nie gesehen?" fragte er verwundert, als er die glänzenden Fäden sah und sogar berührte.
>>Oh Cas. Du siehst, aber du beobachtest nicht<< tadelte Dolores ihn fast schon streng aber bevor Cas sich beschweren konnte, das das sein Spruch war wurde die Tür der Zelle geöffnet und gleißendes Licht erreichte seine Augen.
Instinktiv schloss er sie und drehte sich weg vom Licht. Seine Augen hatten seit Tagen kein Licht mehr gesehen und so sehr er es vermisst hatte, konnte er nicht hinsehen.
„Steh auf und komm mit" ertönte die schöne aber kalte Stimme von Natascha, der rothaarigen Wissenschaftlerin oder wie Cas sie gern nannte: Das Monster.
„Oh. Kann ich endlich zurück? Hier drin war es wirklich langweilig" meinte er fröhlich lächelnd und er richtete sich auf. Zwar wusste er, das Natascha ihn nicht sofort zu den anderen brachte, aber wenn er Glück hatte hätte sie vergessen das sein Chip noch immer fehlte.
„Nein, Kleiner. Ich kann noch ein wenig Zeit mit dir verbringen" meinte sie und ihr kaltes Grinsen war zurück, das Cas einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
Er würde also noch weitere Folter überleben müssen.
>>Stark bleiben, Cassy. Merk dir, das Band darf nicht reißen<< meinte Dolores noch bevor sie sich auflöste und Cas alleine zurück ließ.
Ihre Worte hallten in seinem Kopf wieder und er prägte sie sich genau ein. Zwar wusste er nicht was passieren würde wenn das Band riss, aber wenn Dolores meinte es dürfte nicht reißen dann musste es wichtig sein.
Zeitsprung. Cas ist in einem neue Raum mit Natascha. Angekettet an die Wand.
Cas ließ die Frau nicht aus den Augen und er machte sich Sorgen, was sie mit ihm tun würde. Bestimmt hatte sie nichts Gutes im Sinne.
Sie drehte sich mit einer zugegeben eleganten Drehung wieder zu ihm und lächelte ihn kalt an. In ihren Auge glänzte der pure Wahnsinn und Casmiel musste all seine Kraft aufbringen um nicht zu wimmern.
Stattdessen lächelte er immer noch ausdruckslos.
Sie kam näher und hielt ihm ein Skalpell gegen die Kehle.
„So, mein Hübscher. Wo sollen wir in deinem Gesicht nur anfangen..." überlegte sie laut aber Cas ließ sich seine Angst nicht anmerken.
„Das überlasse ich ganz Ihnen" meinte er nur freundlich und Natascha bohrte ihm das Messer weiter in den Hals sodass es langsam zu schmerzen begann.
Sie musterte sein Gesicht und blieb bei der Augenbraue hängen, die Casmiel sogar selbst zupfte. Sein Aussehe war ihm schließlich viel wert und alles musste stimmen, sonst konnte er sich nicht als perfekt verkaufen.
Natascha setzte die Klinge an seiner Stirn an und ließ sie fast schon sanft und liebevoll strich sie über seine Augenbraue bis zum Anfang seines Auges. Das Messer war so scharf das der Strich zu blute begann und Cas musste sein Auge schließen damit das Blut es nicht erreichte.
„Oh ja. Das hat mir gefehlt. Aber es wäre wirklich schade so ein schönes Gesicht noch weiter zu verunstalten" meinte sie und sie steckte ruhig das Messer weg.
Dann ging Natascha zu einem Tisch der mit einem weißen Tuch überdeckt war und sie offebarte das schreckliche Ding darunter. Dorothy's Leiche.
Kurz fiel Cas' Maske und er starrte Natascha verwirrt und verängstigt an, doch dann setzte er sein charmantes Lächeln wieder auf und sah sie ruhig an.
„Ich habe etwas hunger, du nicht auch?" fragte sie ihn fast schon freundlich aber das kalte Grinsen auf ihren Lippe blieb bestehen.
„Nein eigentlich nicht aber danke der Nachfrage" meinte er nur ruhig aber er hatte schon realisiert was Natascha vor hatte.
Sie schnitt ein Stück der Leiche heraus und spießte es auf eine Gabel mit der sie dann zu Casmiel ging und ihm anbot.
„Hier kommt das Flugzeug" meinte sie fröhlich und Casmiel schüttelte nur den Kopf.
„Aber was ist denn? Ich dachte du hättest Hunger..." meinte Natascha enttäuscht, aber statt auf eine Antwort zu warten, riss sie seinen Kiefer gewaltvoll auf und stopfte das Fleisch in seinen Rachen sodass er einfach schlucken musste. Fast war es ihm wieder hochgekommen aber er lachte nur dank seiner Fähigkeit.
„Willst du noch ein Stück? Oder...wir wäre es mit Auge?" meinte sie begeistert und tatsächlich spießte sie Dorothys Auge auf die Gabel und kam breit grinsend zurück zu ihm.
„So, mein Schatz. Mach ganz weit Ahhhh" meinte sie fröhlich und Cas schüttelte nur hilflos den Kopf. Wie sollte er diesem Horror entgehen?
„Ich werde dich töten!" nuschelte er hervor ohne den Mund weit zu öffnen.
Natascha nahm das nicht so gut auf und sie schlug ihm gegen seinen Kiefer sodass er ein grausiges Knacken von sich gab und Cas Tränen in die Augen trieb. Er fühlte das seine Fassade langsam zu bröckeln begann.
Nun riss Natascha wieder gewaltvoll seinen Mund auf und sie stopfte ihm das Auge in den Mund und drückte seine Kiefer wieder zusammen sodass er durch das weiche Gewebe biss und schließlich auch schlucken musste.
Sein Magen drehte sich fast um und er musste sich gewaltig zusammenreißen damit er sich nicht übergab.
„So. Ich denke wir haben erst mal genug gegessen. Den Rest machen wir später. Aber ich könnte etwas Musik gebrauchen..." meinte sie, aber Cas lauschte ihren Worten nicht. Er war zu angewidert von sich selbst das er tatsächlich Dorothys Überreste gegessen hatte.
„Ah. Schau doch nur was wir hier haben" meinte Natascha während sie eine Violine aus dem Schrank holte und sie triumphierend hoch hielt.
Es war nicht irgendeine Geige. Es war Dolores, Casmiels Violine und sein Ein und Alles.
„Willst du etwa so schlecht spielen bis meine Ohren bluten?" fragte er sie nur lachend.
Sein Herz jedoch klopfte schwer gegen seine Brust und Schweißperlen der Angst rannen über seine Stirn und vermischten sich mit seinem frischen Blut.
„Eine nette Idee aber ich habe besseres mit diesem schönen Stück vor.
Natascha kam immer näher zu ihm mit einem grausamen Grinsen im Gesicht und hob die Violine über seinen Kopf.
Schließlich riss seine vollkommene Fassade ab und er flehte: „Nein! Nein! Bitte nicht!"
Casmiel hatte noch nie so erbärmlich geklungen, aber es ging hier um Dolores.
Doch Natascha hatte keine Gnade und die Violine sauste hinunter auf seinen Kopf und fiel krachend auseinander. Dolores' Splitter bohrten sich in seine Haut der Rest prasselte hinab auf den steinigen Boden. Nur mehr Splitter waren von der Stradivari übrig.
„Dolores..." wimmerte er nur verzweifelt als er die Stücke seiner wahren Liebe sah. Am Boden zerstreut. Kaputt.
Somit riss das Band zwischen Cas und seinem Verstand. Die letzte Leitung, das letzte Stückchen Hoffnung das er gehabt hatte.
Seine Seele zerbracht wie Dolores es auf seinem Kopf getan hatte. Er zerbrach und Tränen flossen über seine Wangen.
Er war kaputt.
„Genauso gefällt mir das. Wollen wir sehen was sonst noch im Schrank ist?" fragte Natascha begeistert und sie lief schon wieder fröhlich zum Schrank als wäre es der beste Tag den sie jemals erlebt hatte.
„Uh...das sieht aber schön aus" seufzte sie und da war er. Casmiels Mantel.
Sie zog ihn aus dem Schrank und zog ihn mit leuchtenden Augen an.
„Wow. Der steht mir wirklich fantastisch. Aber ich wette dir steht er noch besser. Willst du den Mantel anziehen?" frage sie ihn freundlich und sie löste die Ketten von seinen Handgelenken.
Wie ein Sack fiel er zu Boden und er stand zitternd auf. Er wollte hier einfach nur raus.
Natascha legte ihm den Mantel um und zog ihn richtig an, Casmiel war unfähig etwas dagegen zu tun. Sein Herz war zerrissen worden, in viele kleine Fetzen. Seine Dolores war zerstört. Seine arme Dolores.
Erst als Natascha ein Feuerzeug aus ihrem Kittel zog wusste er was sie tun wollte, aber es war schon zu spät.
Der Mantel hatte Feuer gefangen und Cas versuchte schreiend ihn von seinen Armen zu zerren.
Als er es endlich geschafft hatte, den Mantel von seinen Schulter gerissen hatte und sich wie ein Tier in eine Ecke verkrochen hatte, spürte er die Verbrennungen an seinen Armen gar nicht.
Er sah seinem Mantel beim Brennen zu, wie er langsam zu Asche zerfiel und das Feuer langsam erlosch. Wie nichts mehr als Staub übrig war.
Er wimmerte verzweifelt auf und nahm Dolores Überreste in seine Hände. Er drückte sie so heftig zusammen das das Blut langsam aus ihnen quoll und die scharfen Holzstücke sich in seine zarten Hände bohrten.
Cas war kaputt. Er war wie seine Geige an seinem Kopf zerschellt. Sein Verstand war nur mehr ein Häuflein Asche. Er war mit seinem Mantel verbrannt. Casmiel war nicht mehr Casmiel. Jetzt war er nur mehr Staub...
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