Kapitel 38
POV Seraphina
Nachdem ich Vincent von Micah, meinem Bruder, erzählt hatte, wurde er fast selber rot und sah mich leicht entschuldigend an.
Dennoch war ich fast schon froh über dieses kleine Missverständnis, ansonsten hätte ich diese heiße Makeout-session verpasst.
Unauffällig schlichen wir wieder zurück in den großen Saal und schnell erblickte ich Micah der mit Schwester Camila am reden war.
Beide sahen sich regelrecht liebevoll an und sofort ging mir ein Licht auf.
Bereits in einem der ersten Tage hatte ich Vincent gefragt, wer sonst noch alles ein Symbol hatte und da hatte er Camila erwähnt!
Schnell hielt ich Vincent am Arm fest, damit wir die beiden nicht störten.
"Was ist mi Amore?", fragte er mich sanft und drehte sich nun zu mir um.
Sein Blick huschte aufmerksam über meine Gestalt um herauszufinden, ob ich mich unwohl fühlte oder sonstiges.
"Wir sollten die beiden erstmal alleine lassen, damit sie sich besser kennenlernen können", zwinkerte ich ihm zu und zog nun einen ahnungslosen Vincent hinter mir her, in eine andere Ecke des Saals.
Fragend sah er mich nun weiter an und mit einem breiten lächeln begann ich ihm von meiner kleinen Entdeckung zu berichten.
Erstaunt hörte er mir gebannt zu und gegen Ende schlich sich nun ebenfalls ein ehrliches Lächeln auf seine Lippen.
"Sie hatte sich schon Sorgen gemacht, dass ihr Symbol ein Fehler war", teilte er mir mit und zog mich dann plötzlich leicht hinter sich.
"Vincent wie schön dich hier zu sehen", ertönte eine ältere Stimme und meine Aufmerksamkeit lag nun auf einer älteren Person die ein besonderes Gewand trug.
Sofort erkannte ich den Papst und meine Nervösität stieg wieder an die Oberfläche was Vincent wohl zu merken schien.
Sanft griff er nach meiner Hand und hielt sie in der seinen fest.
"Heiliger Vater, ich hatte eure Ankunft bereits erwartet", sagte er sofort und ich musterte den älteren Mann etwas genauer.
Er hatte ein nettes Gesicht das Ehrlichkeit und Weisheit ausstrahlte, sofern man jemanden mit einem Blick beurteilen konnte.
"Und das muss dann deine Seraphina sein, habe ich Recht?", richtete er seine Frage an Vincent und sah mich nun mit einem sanften Lächeln an.
"Ja das ist sie", gab Vincent knapp von sich und ich schenkte dem Papst sofort ein aufrichtiges Lächeln im Gegenzug um keinen negativen Eindruck zu hinterlassen.
"Mein Kind du bist wirklich eine wahre Schönheit und noch dazu eine ausgezeichnete Kämpferin wie ich hörte", sagte er und ich sah ein wenig überrascht zu Vincent mit der deutlichen Frage woher er das denn wusste.
Schnell fasste ich mich jedoch wieder und war trotzdem stolz darauf, dass der Papst von meinen Fähigkeiten wusste, "ich arbeite hart und gebe immer mein Bestes."
Er nickte mir lächelnd zu und schien Vincent und mich als Paar zu beobachten.
"Vincent hatte mir mitgeteilt, dass er dich gerne als Assistentin hätte. Wäre das ebenfalls dein Wunsch junge Seraphina?", fragte er mich plötzlich und sofort viel mir wieder unser Streit ein der nur wenige Tage zuvor war.
Unsicher dachte ich über meine Antwort nach und spürte wie sich Vincent neben mir anspannte, "ich habe noch nicht darüber nachgedacht denke ich, alles war in letzter Zeit ein wenig plötzlich."
Der Papst und Vincent schienen mit meiner Antwort zufrieden zu sein.
Vincent entspannte sich wieder und der Papst stimmte mir zu.
"Das ist wahr. Natürlich hat das ganze Zeit, schließlich solltest du mit deiner Entscheidung zufrieden und sicher sein", erklärte er und ich war froh, dass er mich nicht zu etwas drängen wollte.
x
Vincent begann mit dem Papst über andere Dinge zu sprechen und ich blendete die beiden aus, viel zu beschäftigt damit Alina zu finden.
Da ich sie nicht bei Micah gesehen hatte, musste sie noch irgendwo im Saal unterwegs sein und bald würde die Ansprache beginnen.
Ich schreckte leicht auf, als ich eine kalte Hand auf meinem Schukterplatt spürte und drehte mich in Windeseile um.
Vor mir stand eine fast lachende Alina, die sich kaum halten konnte.
"Du hattest dich mal sehen sollen", lachte sie weiter und ich konnte nur meine Arme verschränken.
Wir entfernten uns ein Stück von Vincent und dem Papst um in Ruhe ein eigenes Geapräch anfangen zu können.
"Wo warst du denn plötzlich? Micah hat gemeint, dass du mir so nem verrückten Typen weg bist", schilderte sie mir nachdenklich und sah mich dann fragend an.
Oh Gott, na das wird lustig.
Ich konnte gar nicht anfangen zu erzählen, da riss sie ihre Augen auf und ihre Kinnlade fiel wortwörtlich nach unten. Ungläublig zeigte sie mit ihrem Finger auf meinen Hals und erst jetzt wurde mir bewusst, dass der Knutschfleck wohl absolut deutlich zu sehen war.
Ohne was zu sagen griff sie nach meiner Hand und zog mich so schnell es ging in einen anschließenden Raum, den sie verschloss.
Es schien sich um ein großes Bad zu handeln in dem es eine Toilette und ein großes Waschbecken mit Spiegel gab.
"Jetzt raus mit der Sprache und wehe du lässt den guten Part weg!", forderte sie mir glitzernden Augen als sie sich zu mir umdrehte.
Seufzend schüttelte ich meinen Kopf und war mir nicht sicher, weshalb ich etwas anderes erwartet hatte.
x
Steif wie ein Brett saß ich auf einem relativ ungemütlichem Stuhl, dessen Lehne einem sofort Rückenschnerzen bescherte.
Die vielen Menschen hatten nach und nach Platz genommen um sich die Ansprache unseres Gastgebers anzuhören.
Ich hatte mit Alina so lange im Badezimmer verbracht, dass ich keine Chance hatte Vincent zu fragen, was er hier überhaupt tat.
Gab es vielleicht eine unpassende überschneidung und deshalb befanden wir uns beide hier?
Hier und da hatte ich Mr. Brenner schon aufgeregt durch den Saal laufen sehen, doch mit ihm ein Gespräch anzufangen wäre fast unmöglich.
Alina hat gemeint, dass er vermutlich selbst eine Rede halten würde und sich nicht sicher war ob er dies ohne Fehler hinbekam.
Nicht selten hatte er während einer Konferenz vergessen, was er sagen wollte und brauchte die Hilfe seines Assistenten.
Dennoch waren wir uns nicht sicher, ob er seinen Text wirklich vergaß oder einfach nur seinen Armen Assistenten testen wollte.
"Bitte nehmen Sie alle Platz! Die Ansprache geht bald los!", ertönte da auch schon die Stimme von Mr. Brenner und auch die restlichen Leute suchten sich endlich einen Platz.
"Oh schau mal Sera das ist Allison Davis!", flüsterte mir Alina aufgeregt zu und sofort suchte ich nach der Frau.
Allison Davis war so gut wie für alle ein Vorbild, aber vor allem für uns Frauen.
Sie zeigte allen, dass auch Frauen kämpfen konnten und etwas auf dem Kasten hatten.
Sie war eine der ersten und jüngsten Absolventinnen unseres Agent Programms und stieg so schnell wie keiner in den Rängen auf.
Es war fast so als würde ein Traum in Erfüllung gehen sie dort auf der Bühne stehen zu sehen.
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