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05. Das erste Tattoo

| A N A B E L L E |


„Ich gebe es ja wirklich nur ungern zu, aber Zayn in ein absolutes Genie im Tätowieren! Schau dir einfach mal diese präzise Linienführung an."

Voller Begeisterung stand Eleanor neben mir vor dem Spiegel und starrte die Wunde auf meiner linken Seite an. Müde, aber glücklich, lächelte ich und besah das Kunstwerk, das nun auf mir verewigt war. Die stechende Rötung der gereizten Haut störte mich noch etwas, aber ich wusste, dass das bald verschwunden sein würde. Ich liebte mein Tattoo.

Eleanor strahlte mich an und ich wusste, dass sie es ehrlich so meinte. Ihre positive Art belebte ein wenig meine strapazierten Nerven und ließ mich die Schmerzen der letzten Stunde vergessen.

Als ich einen erneuten Blick in den Spiegel warf, fiel mein Blick auf Zayn. Er hatte sich sofort nach der Sitzung auf einen Stuhl in die Ecke gesetzt, sich eine Zigarette angezündet und blätterte in einem Tattoo - Magazin. Während der gesamten Prozedur hatte er nicht mit mir gesprochen, was die ganze Sache vielleicht etwas einfacher für mich gemacht hätte.

„Wenn du keine Entzündung bekommen willst, solltest du den lieber weglassen", sagte er genervt.

Ich ließ den BH wieder sinken und sah auf das Kleidungsstück in meinen Händen. Zayn erhob sich von dem Stuhl und verließ ohne einen weiteren Kommentar den Raum. Ich sah wie Eleanor im Spiegel die Augen verdrehte. Sie griff nach meiner Bluse und half mir dabei sie anzuziehen. Ich verzog leicht mein Gesicht, als sie über das mit Folie abgeklebte Tattoo strich.

„Er ist ein Arsch, aber wenn man ihn richtig kennt schwer in Ordnung", murmelte Eleanor und sah mich im Spiegel an. Ich nickte langsam und warf einen letzten Blick auf mich. Ich sah richtig fertig aus und momentan wünschte ich mir nichts mehr als in mein Bett zu kriechen. Zwar strömten die Glücksgefühle nach wie vor durch meinen Körper, weil ich immer noch nicht fassen konnte, dass ich es wirklich durchgezogen hatte, doch diese wurden von Zayns abwertenden Kommentaren etwas gedrückt.

Ich schüttelte kurz meinen Kopf, da ich mir über sowas nun wirklich nicht allzu viele Gedanken machen brauchte. Wie Eleanor gesagt hatte – er war ein Arsch. Ich drehte mich um, schnappte mein Buch und den Stift und wand mich wieder an sie.

Danke für alles. Wieviel kostet der Spaß?

„Da es keine bunte Farbe war und auch nicht besonders groß...ich schätze mal einhundertsiebzig Pfund, aber lass uns das vorn weiterbesprechen."

Eleanor griff nach meinem Handgelenk und zog mich aus dem kleinen Raum zurück in das Zimmer mit der Couch. Das erste, das mir auffiel, war der dunkle Himmel, den ich durch die Glasscheiben der Frontseite des Studios sehen konnte. Schlagartig wurde mir klar, wie viel Zeit ich hier verbracht hatte. Meine Eltern würden mich umbringen, wenn sie herausfänden, dass ich nicht bei Niall war.

Als nächstes bemerkte ich, dass neben Zayn, hinter dem Tresen, ein weiterer Mann stand. Er war von der Statur her etwas kleiner, hatte braune, zerzauste Haare, aber mindestens genauso viele Tattoos wie Zayn neben ihm.

„Hey, da ist ja unser kleiner Eisklotz! Zayn hat mir gerade vorgeschwärmt, dass du nicht mal mit der Wimper gezuckt hast, obwohl es dein erstes Tat-"

„Halt deine verdammte Schnauze, Louis!"

Etwas perplex blinzelte ich den fremden Mann an, der lautstark zu lachen begann und schließlich Eleanor, die ebenfalls grinste, an seine Seite zog. Erst dann wurde mir klar, dass das ihr Freund und der Inhaber dieses Tattoostudios war. Und was er soeben gesagt hatte.

Überrumpelt starrte ich Zayn an, der mich ebenfalls ansah – jedoch abfälliger als je zuvor und ehe ich mich versah, hatte er wutentbrannt den Raum verlassen. Ich verstand diesen Mann einfach nicht, doch ich war gerade eh viel zu müde, um etwas richtig zu realisieren. Eleanor verdrehte über Zayns Abgang erneut ihre Augen, doch als ihr Freund einen Arm um ihre Hüfte legte, zuckten ihre Mundwinkel wieder nach oben und sie warf ihm ein verliebtes Lächeln zu.

„Du kannst also nicht sprechen?"

„Louis!"

Eleanor stieß ihm ihren rechten Ellbogen in die Rippen, sodass er zusammenzuckte. Amüsiert sah ich dabei zu, wie er ihr einen verständnislosen Blick zuwarf, sie ihn jedoch nur warnend anfunkelte. Ich fand es nicht wirklich schlimm, wenn andere mich nach meiner Stummheit fragten. Mich direkt darauf anzusprechen, getraute sich eh kaum einer.

„Was denn? Ich hatte mal nen Hund, der nicht bellen konnte, deswegen fühle ich mit dir, Anabelle."

Eleanor stöhnte genervt auf und schob ihren Freund ein Stück hinter sich. Mit einem belustigten Schmunzeln auf den Lippen sah ich dabei zu, wie Louis Eleanor hinter ihrem Rücken nachäffte und dann die Arme vor der Brust verschränkte. Ich fand ihn witzig und irgendwie passte seine Art die Dinge frei herauszusagen und sein anhaltendes Grinsen zu Eleanor.

Schon gut, Eleanor. Es ist okay.

„Wow, du kannst verdammt schnell schreiben."

Staunend beugte sich Louis über Eleanors Schulter, um in mein Buch zu schauen. Er hatte Recht, aber wenn mir nichts anderes übrig blieb, als ständig alles aufzuschreiben, musste ich einfach an Schnelligkeit zulegen. Die meisten Menschen nahmen sich einfach nicht die Zeit darauf zu warten.

Jahrelange Übung.

Als ich Louis anschaute, sah ich, dass er seine Augenbrauen zusammenzog. Noch bevor er seinen Mund öffnen konnte, schrieb ich ‚Seit 9 Jahren' in mein Buch. Louis nickte und auch Eleanor sah mich erstaunt an. Eine ziemlich gewohnte Reaktion, weswegen ich nur leicht mit den Schultern zuckte und erneut mit meinem Stift über das Papier fuhr.

Ich muss eben telefonieren. Sagst du mir dann den Preis?

„Du kannst telefonieren?"

„Verdammt Louis, noch taktloser kann man gar nicht sein."

„Ach und was ist mit Zayn?"

Kopfschüttelnd ließ ich das diskutierende Paar zurück und lief zu der kleinen Couch, wo nach wie vor meine Schultasche stand. Während ich mein Handy aus meiner Jackentasche kramte, kicherte Eleanor schon wieder und unweigerlich zuckten meine Mundwinkel nach oben. Ich ließ mich von ihrer guten Laune spielend leicht anstecken, doch als ich mich wieder auf das Handy in meinen Händen besann, beschlich mich eine minimale Panik.

Dass ich keine Nachricht von meinen Eltern vorfand, erleichterte mich ungemein. Stattdessen hatte mir Niall geschrieben.

From: Nialler
Könntest du mir bitte erklären, warum ich deine Eltern anlügen musste, indem ich bestätige, dass du bei mir bist? Ist alles okay bei dir, Bella?

Ich runzelte die Stirn. Nialls gewählte Ausdrucksweise war mir nichts Neues, doch irgendwie stach es mir heute besonders unangenehm ins Auge. Eigentlich hatte ich das immer für sehr erwachsen empfunden. Jetzt klang es für mich unerträglich brav und prüde. Vielleicht war das auch der Grund, warum sich meine Eltern insgeheim wünschten, dass ich mit Niall zusammenkommen würde.

To: Nialler
Alles gut, musste nur was erledigen...holst du mich ab?

Wie zu erwarten, klingelte keine Minute nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte mein Handy und ein Foto von Niall erschien auf dem Bildschirm. Lautlos seufzend strich ich über den Bildschirm und nahm den Anruf an.

„Wo steckst du, Bella? Ich habe mir Sorgen gemacht!"

Nialls aufgeregte Stimme drang durch den Hörer in mein Ohr und ich tippte eine Nachricht an ihn, um ihm zu antworten.

To: Nialler
Erklär ich dir später. Hol mich bitte am Diner von gestern ab.

„Was bitte machst du bei dem Diner? Ist wirklich alles in Ordnung?"

To: Nialler
Ja, komm einfach her.

„Bin in fünfzehn Minuten da. Auf deine Erklärung bin ich mal gespannt."

Augenverdrehend beendete ich das Gespräch, verstaute das Handy in meiner Hosentasche und zog letztendlich mein Portemonnaie heraus, ehe ich zu Eleanor und Louis zurück lief. Peinlich berührt musste ich feststellen, dass die beiden knutschend an dem Tresen standen und erst nach einigen Sekunden merkten, dass ich wieder vor ihnen stand. Eleanors Wangen waren rot angelaufen, als sie sich zu mir wandte und ihre Haare etwas richtete. Louis grinste nur schelmisch vor sich hin.

„Ähm, ich hab mit Louis geredet...einhundertfünfzig Pfund reichen völlig aus."

Ich stutze über den entgegenkommenden Preis. Ich hatte eigentlich mit mehr Geld gerechnet, weswegen ich auch den gestrigen Abend damit noch verbracht hatte mein ganzes Geld, das in meinem Zimmer war, zusammen zu suchen. Ich öffnete mein Portemonnaie, zückte einen hundert und drei zwanzig Pfund – Scheine und lächelte Eleanor an.

Das stimmt so. Dankeschön.

Eleanor betrachtete verwundert das Geld und auch Louis beugte sich leicht über ihre Schulter, ehe er mich erneut angrinste. Ich befürchtete wirklich, dass er die meiste Zeit seines Lebens mit dieser positiven Ausstrahlung verbrachte.

„Wow, danke", lachte er und drückte Eleanor einen Kuss auf die Wange, die mich jetzt ebenfalls anstrahlte. „Normalerweise versuchen unsere Kunden den Preis immer noch etwas hinunter zu handeln. Es hat noch nie jemand Trinkgeld gegeben."

Ich konnte nicht leugnen, dass ich mich aufgrund dieser Tatsache ein wenig stolz fühlte.

Kein Problem. War schön euch kennengelernt zu haben.

Lächelnd lief ich zurück zu der Couch, streifte meine Jacke über, wobei ich kurz das Gesicht verzog, als das Material gegen meine Seite stieß. Etwas umständlich hängte ich meine Schultasche über meine Schulter und winkte letztendlich dem Pärchen, als ich das Geschäft verließ.

Ein kalter Wind wehte in mein Gesicht, doch ich empfand ihn als angenehm. Ich gab mir die größte Mühe nachzuvollziehen, was ich heute alles gemacht hatte, kam aber zu keinem wirklichen Entschluss. Es war eine Kurzschlussreaktion gewesen, aber ich...ich fühlte mich gut. Lebendig, mutiger,...nicht mehr so brav. Vielleicht begann das Leben wirklich erst dann, wenn man mal etwas anderes ausprobierte. Wenn man den Mut findet etwas zu riskieren. Wenn du im Leben etwas tust, obwohl anscheinend alles dagegen spricht, außer diese Stimme in dir, die sagt: „Mach es trotzdem."

„Hey Anabelle, warte mal!"

Ich blieb auf der Stelle stehen und drehte mich um. Eleanor eilte auf mich zu und lächelte mich, leicht außer Atem, an.

„Das klingt jetzt vielleicht etwas blöd, aber ich mag dich und Louis findet dich auch in Ordnung", setzte sie an. Ich legte meine Stirn in Falten, nichts wissend, was sie mir damit sagen wollte. Sie rang immer noch mit der Luft als sie fortfuhr: „Jedenfalls schmeißen Lou und ich am Freitag bei uns zu Hause eine Party und ich wollte dich fragen, ob du auch kommen willst."

Ich antwortete Eleanor nicht sofort, weil mich die Scheinwerfer eines Autos ablenkten, das genau vor uns hielt. Nach einigem Blinzeln erkannte ich Nialls VW und konnte das erleichterte Schmunzeln nicht verhindern.

„Ist das dein Freund?", unterbrach Eleanor meine Gedanken, als auch sie Niall im Auto erkannt hatte. Ich war froh, dass er nicht ausstieg, denn das würde die ganze Erklärungssache um einiges komplizierter machen.

Bester Freund.

Ich deutete auf den Satz, den ich vorhin in Zayns Beisein aufgeschrieben hatte. Ich musste schlucken, als ich erneut daran dachte, was ich heute angestellt hatte und plötzlich nahm ich die Schmerzen auf meiner linken Seite noch stärker wahr.

„Wenn du willst, kannst du ihn gern mitbringen. Ich würde mich wirklich freuen, Ana."

Ich stutzte bei dem Namen, den sie mir gab. Bisher hatte mir nur Niall einen Spitznamen verpasst. Meine Familie nannte mich konsequent bei meinem vollen Namen, weswegen Ana echt ungewohnt war...aber ich mochte es. Sehr sogar.

Ich rede mit ihm. Hier ist meine Nummer:

Ich blätterte zurück auf eine der ersten Seiten, wo meine Handynummer notiert stand und zeigte sie Eleanor. Strahlend zückte sie ihr Handy und speicherte sie sich ein, ehe sie mich in eine flüchtige Umarmung zog. Etwas verhaltener erwiderte ich die Geste. Ich wusste nicht, wie ich mit so viel Offenheit umzugehen hatte.

Sag Zayn nochmal Danke, wegen des Tattoos.

„Was Zayn von mir bekommt ist ein Arschtritt, weil er so scheiße zu dir war."

Eleanor plusterte ihre Wangen auf und sah mich entrüstet an. Unweigerlich musste ich grinsen. Meine Sympathie für dieses Mädchen wuchs mit jeder Minute. Eleanor schaffte es anscheinend spielend leicht die Leute um ihren kleinen Finger zu wickeln.

„Ich werde es ihm trotzdem sagen, weil ich so nett bin. Mach's gut, Ana. Ich schreibe dir die Tage."

Eleanor lief winkend davon und lächelnd ahmte ich ihre Geste nach, ehe ich meine Schultasche schulterte und zu Nialls Auto lief. Er hatte den Motor ausgelassen und als ich die Tür öffnete, merkte ich sofort, dass das Radio nicht lief. Irgendwas stimmte hier nicht, denn Niall hörte immer und überall Musik.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen setzte ich mich auf den Beifahrersitz, stellte die Tasche auf meinem Schoß ab und schnallte mich an. Niall startete ohne Kommentar den Wagen und verließ die Parklücke.

„Was zum Teufel hast du gemacht und wer war diese Frau?", fragte er nach unzähligen Minuten und ich wandte meinen Blick von dem Fenster ab. Wir hatten die düstere Gegend längst verlassen und Niall fuhr bereits in die Siedlung, in der das Haus meiner Eltern stand.

Ich kramte mein Handy hervor, tippte eine SMS ein und verschickte diese an Niall. Dank der modernen Technik, las eine Automatikstimme die Nachricht vor, sodass mein bester Freund seinen Blick nicht von der Straße nehmen musste.

„Ich kann dir das noch nicht erklären. Nur so viel, dass das Eleanor war und sie uns am Freitag zu einer Party eingeladen hat."

Die Automatikstimme betonte Eleanors Namen auf eine absolut abstrakte Art, sodass ich kurz belustigt mein Gesicht verzog. Der Spaß verging mir jedoch, als ich Nialls skeptischen Blick bemerkte.

„Wieso kannst du mir das noch nicht erklären, Bella? Wir reden doch sonst auch über alles."

„Das ist etwas anderes, Niall."

Er seufzte und setzte den Blinker, um in die Auffahrt unseres Hauses einzubiegen. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er nicht weiter nachbohrte und ich setzte somit einen weiteren Punkt auf die Liste mit Dingen, die ich an meinem besten Freund liebte.

Ich drückte seine Hand, die er vom Steuer genommen hatte, als er anhielt. Nialls Mundwinkel schob sich leicht nach oben, wurden aber kein vollständiges Lächeln. Ich wusste, dass es ihn enttäuschte, dass ich ihm etwas verschwieg, aber ich konnte nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen und ihm erzählen, dass ich von heut auf morgen entschieden hatte, mir ein Tattoo stechen zu lassen.

„Bella?"

Fragend wand ich mich nochmal an ihn, nachdem ich bereits die Tür geöffnet hatte. Nialls Stirn war in Falten gelegt und ein nachdenklicher Ausdruck zierte sein Gesicht.

„Hat das alles etwas mit dem Typen von gestern zu tun?"


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Hallo ihr Lieben,

ja, ihr seht richtig: Es geht hier diesmal ohne allzu langes Warten weiter und ich hoffe, ich kann das auch beibehalten!

Auf jeden Fall tausend Dank für die vielen Rückmeldungen zu meiner "Wiederkehr" zu Wattpad. Ich hab euch genauso sehr vermisst wie ihr mich :)

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