Als wir uns später von einander verabschiedeten, umarmte er mich einfach, was mich verwirrt zurückließ. Auch erwiderte ich dies nur leicht und ein bisschen erschrocken, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwand. 

Seine Aktion eben ließ mich augenblicklich grinsen, was ich auch noch den ganzen Weg nach Hause machte. Die ganze Zeit konnte ich an nichts Anderes als an ihn denken, weswegen ich mir schon wie ein verliebter Teenager vorkam. Aber warte was... Ein verliebter Teenager?!

Erst jetzt fiel mir auf, wie sehr ich den Tag eigentlich genossen hatte, besonders seine Nähe. Niemals hätte ich gedacht so etwas so stark zu empfinden. Dabei kannte ich ihn ja erst seit Kurzem... Ist es da überhaupt richtig so etwas zu empfinden? Ist das nicht zu früh? Bin ich einfach nur verwirrt?

Vor allem... Wir sind doch Männer. 

Seufzend legte ich meine Hände auf meinen Kopf und ging nervös in meinem Zimmer auf und ab. Dabei blieb mein Blick in meinem Spiegel hängen, wo ich mich selbst musterte. 

Darf ich mich in einen Mann verlieben? Was ist, wenn er mich nicht mag? Oder halt wirklich NUR mag und nicht mehr? Was mache ich wenn er das herausfindet und es eklig findet? 

Ich raufte mir leicht die Haare während mir noch weitere tausend Fragen durch den Kopf gingen. Wieso bin ich so doof und empfinde etwas für einen Mann und dann ausgerechnet für den besten Freund von Minhyuk? Wenn ich mich entscheide diese Gefühle wegzuschieben und zu verdrängen, wird das bestimmt niemals funktionieren.

Immerhin werde ich ihn jetzt bestimmt öfters sehen und so wie man das aus Filmen kennt, wird es dann bestimmt noch schlimmer und stärker. Aber was mir noch mir Angst bereitete, war die Frage was ich mache, wenn er es herausbekommt und mich ablehnt. 

Sagt er das dann Minhyuk? Hasst er mich dann? Verliere ich dann beide?

Obwohl ich weiß das Minhyuk ein sehr offener Mensch ist, weiß ich nicht wie er dazu steht. Besonders in unserem Land wird sowas verhasst und nur ungern gesehen. Die Wahrscheinlichkeit das Minhyuk nichts dagegen hat UND das Hoseok gleich empfindet, erscheint mir dabei mehr als niedrig. Eher würde ich diese Chance auf die Zahl null setzen, als auch nur den leisesten Funken Hoffnung zu hegen. 

Es fühlte sich so an, als würde ich in meinem Kopf eine Konferenz mit mir selber abhalten. Das "Meeting" meiner eigenen Gedanken brachte dabei hervor, dass es wohl das beste wäre zu schweigen und diese Gedanken zu verdrängen.

Schweigen... Zum ersten Mal ist es mir nützlich. Wenigstens etwas, das ich kann.