Unter dem gefühlt endlosen Fluss an Tränen entschuldigte sich meine Mutter und offenbarte mir auch den Grund für beider Verhalten. Sie war mit sich selbst unzufrieden gewesen und hat gehofft, dass ich einfach von alleine wieder anfange zu reden. Immerhin wusste ich von all dem nichts mehr, was sie das überhaupt hoffen ließ. Nebenbei bemerkt hatte ich sogar einen besten Freund gefunden, mit dem ich ganz normal agieren konnte. Außerdem konnte sie mir einfach nicht sagen was damals passiert war und sie wusste auch nicht ob es alles nur verschlimmert. 

Jahre lang hat sie sich Vorwürfe dafür gemacht und sich für damals die Schuld gegeben, was sie auch gerade wieder tat. Sie erzählte wie die Vergangenheit sie immer wieder eingeholt hatte und auch davon das sie damals am liebsten einfach von der Welt verschwunden wäre.

Letzteres ließ mich selbst wieder schuldig fühlen. Daran wie es ihr vielleicht mit dieser Last ging, hatte ich nicht gedacht. Nun war ich ebenfalls kurz davor zu weinen, was ich krampfhaft versuchte zurückzuhalten. Als meine Mutter dann noch meinte, dass sie mich immer geliebt hat und sie hofft das ich ihr das alles irgendwie verzeihe, konnte ich meine Emotionen nicht mehr zurückhalten. 

Ohne zu zögern nahm ich sie in den Arm, woraufhin wir beide uns ein wenig beruhigten.

Als wir dann noch ein bisschen geredet und uns einigermaßen ausgesprochen hatten, trafen wir eine gemeinsame Entscheidung. Wir würden uns bei einer Familientherapie anmelden, damit wir Beide verarbeiten können, was uns schon so lange belastet. Zudem besteht auch die Hoffnung das wir uns ein bisschen besser kennenlernen. Zwar ist sie meine Mutter, aber dennoch sind wir uns irgendwie Fremd.

Ob mein Vater später dazustoßen würde, oder nicht, sehen wir wenn es dann soweit ist. Immerhin hat er nicht all zu viel mit den Vorfällen zu tun, weswegen er anfangs nicht dabei sein muss und meiner Meinung nach auch sollte.

Abschließend sagte ich ihm aber noch mal das ich ihn als mein Vater kennengelernt habe und er das für mich auch immer bleiben wird, ob wir nun blutsverwand sind, oder nicht. 

Erleichtert gab er zurück, dass ich für ihn ja auch wie sein eigener Sohn sei, was ich nur stumm belächelte. Kurz herrschte auch eine seltsame Stille, bis man mir irgendwann sagte das wir uns wohl erstmal ausruhen sollten, da es doch ein ziemlich nervenaufreibendes Thema war. 

Für diesen Vorschlag war ich auch mehr als dankbar, weswegen ich diesem sofort nachging und auf meinem Zimmer verschwand. 

Dort wählte ich sofort die Nummer von Hoseok, um ihm zu erzählen wie das Gespräch verlaufen ist.