Das erste was ich spürte war diese schwere Trauer. Der Schmerz kam erst danach. Es war wie eine eiskalte Klaue, welche sich in meinen Kopf bohrte.

Ich höhrte eine Stimme in meinem Kopf: "Wehr dich nicht." Die bohrende Eisklaue kratzte weiter. "Es hilft dir nicht. Es verstärkt nur deinen Schmerz."sprach sie. Das Stechen wühlte sich weiter in meinen Kopf. Ich öffnete die Augen, aber es war viel zu hell. Nach einer weiteren Ewigkeit ertönte die Stimme ein weiteres Mal:"Ah... interressant." Der Schmerz ließ nach und es wurde wieder schwarz.

Ich weiß nicht wie lange ich da ohnmächtig gelegen habe. Als ich wieder aufwachte, hörte ich dumpfe Stimmen. Das eine war Paul, doch der , nein die andere war mir unbekannt. Ich hörte nur noch ein:"...Ich behalte euch im Auge.", bevor das Gespräch verstummte.

Vorsichtig öffnete ich die Augen. Sofort spürte ich, wie das Pochen in meinem Schädel zunahm. Ich sah mich vorsichtig um. Über mir waren Bäume, dieselben wie vorhin. Ja wir waren immer noch im selben Fichtenwald wie zu zuvor.  Am Rand meines Blickfelds konnte ich Paul erkennen.

Er saß auf einem großen Sandstein mit dem Rücken zum Stamm einer Alten Fichte und sah in meine Richtung. Er hatte ein blaues Auge und als er versuchte aufzustehen und in meine Richtung zu laufen, brach er stöhnend zusammen.

"Ich habe doch gesagt, beweg dich nicht."

Wer war das? Ich richtete mich auf. Glückklicherweise war ich offenbar nur mit Kopfscherzen davongekommen. Nun konnte ich die Person erkennen. Es war das Monster, der Mutant!

Sofort spürte ich wieder diese Kälte, diesen Hass und die unendliche Trauer. Sie sah mir direckt in die Augen. Sie sah so wehrlos aus, doch hatte sie uns ohne Probleme fertig gemacht. Im wahrsten Sinne des Wortes.

"Ich hätte euch Problemlos töten können." ,sagte sie;"Doch ich brauche eure Hilfe."

"Wieso solllten wir dir helfen, du Monster?" Ich spuckte vor ihr aus.

Paul schüttelte den Kopf. Aber wieso? Er war doch auch der Meinung, dass Mutanten getötet werden mussten, da sie eine zu große Gefahr darstellten. Wir waren doch seit unserer Kindheit befreundet! Hatte sie ihn etwa manipuliert? Mit diesen Eisklauen, mit denen sie meinen durchwühlt hatte? Verdammt, sie war ja noch gefährlicher als ich gedacht hatte! Allein das war schon ein Beweis, dass sie uns böses wollte. Offenbar wollte sie und Quälen, damit das sie unsere Freundschaft auseinnander riss.

Zeit zu handeln, es zu beenden. Ich griff nach dem Messer in meinem Gürtel. Mit einem wissenden Lächeln tippte Paul auf das Messer an seinem Gürtel, nein zwei Messer, wovon eines meines war. "Ich wusste, dass du so reagieren würdest.",sagte er.

Ich sackte wieder zusammen."Da wir das geklärt hätten, würdest du mir zuhören?",fragte er.

"Ich wusste gar nicht, dass du so ein Meister der Worte bist.", stieß ich wütend hervor. Meine Entäuschung war echt nicht zu übertreffen. Nur mit viel Mühe konnte ich mich noch beherschen. Warum zur Hölle hatte er mich verraten? Was hatte sie ihm versprochen? Oder hatte sie ihn Gefoltert? Das wäre zumindest eine Erklärung für seine Verletzungen.

"Was sie zu sagen hat, ist sehr wichtig.", antwortete er. "Ich wollte es auch nicht glauben, nachdem was vorgestern passiert ist." Ich schnaufte;"Ach ja? Und was hat sich denn so großartig geändert?" Paul schien genervt zu sein. "Nun das wollte ich gerade erklären. 2 Tage sind eine lange Zeit, um zu reden. Wobei sie eher...

"STOP! Du sagtest Vorgestern?!!" Das erklärte in der Tat meinen Hunger und meine trockene Kehle.

Grinsend setzte Paul seinen Satz fort:" ... eher mit Ja oder Nein geantwortet hat, als zu reden. Und du kriegst was zu Essen und trinken, wenn du mir zugehört hast." Oh dieser verdammte Kerl kannte mich viel zu gut. Auch wenn ich nicht so aussah, konnte man mich mit Essen fast immer ködern...

"Nagut, lass hören, du verdammter Sadist", knurrte ich.

(So das wars erstmal wieder. Schon 22 Reads, vielen Dank an euch und natürlich an Lena alias 00elem00 für deine freundliche Erlaubnis. Was denkt ihr, wird als nächstes passieren?)